Wäre Harry Potter genauso erfolgreich geworden, wenn er weiblich gewesen wäre? |
FrlCosmos unregistriert
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17.04.2009 23:14 |
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Smokie unregistriert
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Was meinst du? Ob die genauso erfolgreich gewesen wäre, hätte sie eine weibliche Titelfigur gehabt? Oder ob Harry in seiner Welt genauso erfolgreich gewesen wäre, wäre erein Mädchen gewesen?
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17.04.2009 23:34 |
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reewa
Ãœbersetzerin
Dabei seit: 10.01.2008
Alter: 809
Herkunft: HH, RLP
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RE: Wäre Harry Potter genauso erfolgreich geworden, wenn er weiblich gewesen wäre? |
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Ich verstehe die frage so, dass es darum geht, ob die buchreihe genauso erfolgreich gewesen wäre, wenn harry eine harriet wäre. Vielleicht ist das nicht gemeint, aber ich antworte einfach mal in diesem sinne:
Die handlung würde sicher in einigen punkten abweichen, nicht nur, weil harriet vielleicht nicht drei kinder mit ginny haben würde.
Besonders einige sprüche und reaktionen wären unterschiedlich.
Aber im großen und ganzen können die geschehnisse genauso gut von einer jungen hexe erlebt (und erlitten) werden wie von einem zauberschüler.
Ich stelle mir einfach vor, Hermine wäre der hauptcharakter in den büchern (mit entsprechenden änderungen) und nicht Harry.
Warum sollte die buchreihe mit einer heldin weniger erfolgreich sein? Gut geschrieben, witzig und spannend wäre die story so oder so.
Oder glaubst du, jungs würden keine bücher mit einem mädchen als hauptfigur lesen? Das könnte allerdings sein ...
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von reewa: 17.04.2009 23:42.
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17.04.2009 23:37 |
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FrlCosmos unregistriert
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von FrlCosmos: 18.04.2009 12:09.
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17.04.2009 23:43 |
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Sucher
Schüler
Dabei seit: 21.01.2007
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Warum nicht? Mutig und entschlossen hätte auch eine weibliche Figur sein können.
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18.04.2009 13:14 |
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angeltear
Lehrerin
Dabei seit: 09.02.2007
Alter: 35
Herkunft: Köln
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Die Frage finde ich auch echt interessant.
Ich schätze mal, dass ein männlicher Held immer ein bisschen besser ankommt.
Das ist jetzt natürlich reine Spekulation, aber ich kann mir vorstellen, dass es weiblichen Lesern leichter fällt, sich mit einem Protagonisten des anderen Geschlechts zu identifizieren als männlichen.
Vielleicht sind männliche Helden auch allgemein angenehmer zu lesen, weil sie unkomplizierter sind oder neutralere Gedankengänge haben oder sonst was^^
Rai hat ja gerade schon angedeutet, dass die weibliche Denkweise sehr abschreckend sein kann.
Was den Verlauf der Geschichte angeht, denke ich schon, dass das Ganze mit einer "Harriet" anders ausgesehen hätte.
Ob Voldemort wohl von einem Mädchen angenommen hätte, es könnte ihm gefährlich werden? Naja, man kann zwar nicht behaupten, dass Voldemort irgendwen mit Respekt behandelt hätte, aber ich hatte schon immer den Eindruck, dass er von Frauen nicht sonderlich viel hält. Bellatrix hat er ja auch überhaupt nicht geschätzt, obwohl sie wohl wirklich alles für ihn getan hat.
Vielleicht hätte das ganze Konzept also nicht richtig oder zumindest nicht so flüssig funktionieren können wie mit einem Harry.
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18.04.2009 15:17 |
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Mme_Maxime
Lehrerin
Dabei seit: 25.07.2007
Alter: 32
Herkunft: Der schöne Norden Pottermore-Name: UnicornStar9599
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Hi!
Interessante Frage...
Ich glaube eher nicht, dass eine Harriet genauso erfolgreich gewesen wäre.
Erstens, wie schon gesagt wurde, weil einige Leute von weiblichen Hauptfiguren und eventuellen umständlichen Denkweisen abgeschreckt werden.
Zweitens, weil ich persönlich auch nicht glaube, dass Voldemort eine Harriet ernst genommen hätte, wahrscheinlich wäre es dann Neville gewesen, den er jagen würde und die Geschichte hätte wieder einen männlichen Protagonisten.
Und Drittens weil ich mir irgendwie nicht vorstellen kann, dass eine Autorin einem Mädchen sowas zustoßen lässt, dass sie Waise wird und zu schrecklichen Verwandten kommt und jedes Jahr wieder gegen das Böse kämpfen muss und im Laufe der Geschichte sämtliche Ratgeber (Dumbledore, Sirius) verliert. Ich weiß, das Denken ist ziemlich komisch, aber ich kanns mir halt nicht vorstellen... Wenn ich selbst schreiben sowas schreiben würde, wäre es auch ein Harry und keine Harriet, einfach wegen des Vorurteils, dass Jungs "härter" sind... Dumm, ich weiß
Naja, jedenfalls glaub ich das nicht... Aber wer weiß, vielleicht kommt es wirklich nur auf die Geschichte an und eine Harriet wäre genauso erfolgreich gewesen. Auch wenn ich glaube, dass sie in vielen Situationen anders reagiert und gedacht hätte als Harry und schon allein deshalb der Plot anders gewesen wäre.
Dazu mal ne Frage: wenn es Harriet gewesen wäre, wäre Draco Malfoy dann auch eine Dracina??
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18.04.2009 15:43 |
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Espria
Schülerin
Dabei seit: 08.04.2009
Alter: 31
Herkunft: Irgendwo am Meer, von wo man die Sterne sieht!
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Hm eigentlich wirklich ganz interessant...
Ich glaube die wesentlichen Punkte wurden hier schon aufgeführt und ich will nicht alles wieder wiederholen..
Ich glaube mit einer Harriet wäre es wohl wirklich sehr anders gewesen..
Ein Mädchen in dieser Situation würde ganz anders instinktiv handeln und alle Größen der magischen Welt waren Männer..
Und hätte ein Mädchen Dumbledore so vetraut?
Hätte sie so viel Mut aufgebracht oder wäre sie unter dieser Last gebrochen??
Man weiß es nicht,doch irgendwie wüsste ich gerne was Rowling dazu sagen würde..
Ob sie ein Mädchen auch so handeln lassen würde...
Aber wir werden das wohl nicht rauskriegen..
Schade eigenlich
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18.04.2009 17:27 |
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FrlCosmos unregistriert
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18.04.2009 20:04 |
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Cthulhu unregistriert
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Die Frage ist interessant und ich kann es nicht mit einem klaren "Ja" oder "Nein" beantworten.
Ich denke, es gibt -leider- immer noch ein vorherrschendes "Männlichkeitsdenken" im Bereich "epischer Kampf Gut gegen Böse". Es gibt immer noch extrem wenige weibliche Heldinnen, die sich "richtig" durchsetzen - in kommerziellen Produktionen.
Im Filmbereich hat ja beispielsweise Sigourney Weaver diese "Männerdomäne" aufgebrochen - ihre Darstellung der Ellen Ripley wurde in "Aliens" ja sogar für den Oscar(!!!) nominiert - und der Film floppte weiß Gott nicht an den Kinokassen, und das ist mittlerweile weit über 20 Jahre her. Aber danach? Gab es leider wieder fast nur männliche Recken, die die "großen" (Helden-)Rollen spielten. Das einzige, was mir spontan noch in den Sinn kommt, wenn es um erfolgreich etablierte weibliche Heldinnen kommt, sind Agent Clarice Starling (Das Schweigen der Lämmer, Hannibal), Alice in der "Resident Evil" Reihe und Selene in "Underworld".
Wie gesagt, ein klares "Ja" oder "Nein" zu einem gleichen oder ähnlichen Erfolg von "Harriett" Potter kann ich nicht geben, ich würde aber auf Grund der leider immer noch arg "männerlastigen" Heldendomäne eher zu einem "Nein" tendieren, auch wenn obig genannte Damenschaften sicherlich nicht nur dafür gesorgt haben, daß Frauen als Heldinnen funktionieren können (verdammt gut sogar) und mehr als einmal zeigten, daß sie in einer immer noch eher männertypischen Domäne "ihren Mann stehen können".
Ich denke, das wird noch ein paar Jahre, bzw. Jahrzehnte dauern.
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18.04.2009 20:29 |
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Voldy unregistriert
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@Cthulhu
Schlimme rist es m.M.n. in der Computerspielbranche und es kommt eindeutig auf den Kulturkreis an. In Japan sind weibliche Helden kein Problem. (Und "Resident Evil" stammt nun mal von CAPCOM) Prinzipiell sind weibliche Helden im asiatischen Bereich keine Hürde.
Aber in Europa? Oder gar den USA?
Himmel hilf! Die einzige etablierte, europäische Computerspielheldin ist erwiesener Maßen Lara Croft - die Serienerfinder Toby Gard ursprünglich als Mann konzipiert hatte, doch da er Furcht hatte der Kerl könnte wie ein Indiana-Jones-Imitat wirken (auch aus Lizenzgründen) wurde ER schließlich eine SIE.
Ganz zu schweigen von dieser gewaltigen Feminismusdebatte, die die Figur Lara Croft losgetreten hatte. Ein weiblicher Computerspiel-Actionheld! Ist die Welt überhaupt bereit dafür?
Oder wer erinnert sich noch an Cate Archer, der Titelheldin aus dem Agentenshooter "No One Lives Foever"? Das Spiel verkaufte sich trotz tollem Plot und Spielmeschanik nur mäßig.
Gründe? 1. Der Held war weiblich. 2. Ein ausgeflipptes Sixteens-Szenario. (Bis heute ist NOLF die perfekte Mischung aus James Bond und Austin Powers.)
Da kann man ja praktisch schon von Glück reden, dass es wenigstens noch in Rollenspielen möglich ist Frauen zu spielen.
Doch offensichtlich ist es hingegen kein Problem, wenn Frauen den Antagonistenpart übernehmen. (Einzige Vorgabe: Die Frau muss eine Domina sein!
)
Aber um mal zum Thema zu kommen:
Harry als Frau?
Also in anbetracht der Tatsache, dass der Verlag Jos Namen schon abkürzte, weil es marketingtechnisch besser zu vermarkten war, wenn der Autor nach einem Mann klingt, dann denke, dass es vielleicht wirklich nicht zum Vorteil gewesen wäre.
Denn das Fantasygenre ist ziemlich maskulin. Wäre Harry Potter eine Kommissarin auf der Spur von Hannibal, dann wäre es legitim, da Polizistinnen das Krimi- und Thrillergenre zu Tausenden bevölkern. Wobei es einwenig schicksalhafte Ironie ist, dass HP ja eher Thriller als Fantasy ist, doch bekanntlich soll der erste Eindruck der Beste sein. Und zum ersten Eindruck gehört nun mal die Tatsache, dass HP oberflächlich betrachtet Fantasy ist.
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18.04.2009 21:21 |
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