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Laticia Laticia ist weiblich
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viele fühlen sich nicht verstanden, und sehen keinen sinn mehr.
in so einer situation denkt man nicht daran, wo oder wie man hilfe bekommen kann, man fleht zwar danach, aber man ist so gefangen in den ketten von verzweiflung, angst, selbsthass und Schmerz, dass alles zur Qual zu werden scheint. Außerdem fühlt man sich abgeschrieben, als verrückt dargestellt - manch einer will lieber sterben, als sich zu einem Verrückten erklären zu lassen.
Ein selbstmord ist von den Hintergründen mit Ritzen zu vergleichen - Schmerz, der durch anderen Schmerz erleichtert scheint, eine Tat, um nicht nichts zu tun, um nicht ohne macht dazustehen - selbst wenn es "nur" um die Macht über sein eigenes Leben geht.
Lieber tot und frei als lebendig gefangen.

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18.05.2008 18:39 Laticia ist offline E-Mail an Laticia senden Beiträge von Laticia suchen Nehme Laticia in deine Freundesliste auf
Lupins Tochter Lupins Tochter ist weiblich
Schülerin

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Dabei seit: 04.05.2007
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Selbst erlebt habe ich so eine Situation zum Glück noch nicht, aber ich habe eine Freundin, von der ich hier kurz erzählen möchte:
Diese Freundin ritzt sich. Wir (d.h. eine weitere Freundin und ich) wissen davon, wissen aber nicht, wie wir damit umgehen sollen. Wir möchten ihr helfen, doch Vorschläge wie: "Komm, wir suchen gemeinsam einen Psychater, wir gehen mit dir dahin;" oder Hinweise auf die Beratungslehrerin unserer Schule werden ebenso abgelehnt wie der Vorschlag, gemeinsam mit uns mit ihren Eltern zu sprechen. Das würde "alles nichts bringen".
Wir sind ratlos, unternehmen nichts. Erst als besagte Freundin uns erzählt sie habe Schlaftabletten genommen werden wir aktiv, sagem dem Klassenlehrer Bescheid, der wiederum die Eltern verständigt.
Daraufhin kommt diese Freundin in die Jugendpsychatrie in Lüneburg, wo es noch zu diversen anderen Selbstmordversuchen kommt. Wir haben weiterhin Kontakt mit ihr, besuchen sie. In dieser Zeit lassen ihre Eltern sich scheiden.
Nach einem Jahr wird sie aus der Jugendpsychatrie entlassen und kommt in eine Art betreutes Wohnen für "schwierige" Jugendliche in Dannberg. Dort lebt sie jetzt, ritzt sich noch immer und nimmt neuerdings Drogen.

Weshalb sie nicht mehr leben wollte/will und weshalb sie sich selbst verletzt weiß ich bis heute nicht. Ihre Antwort auf diese Fragen hat sie wenn überhaupt nur mit "Es ist einfach" beantwortet.
Mittlerweile habe ich die Theorie, dass sie selber gar nicht wirklich in Worte fassen kann, weshalb sie das alles tut, dass sie es selber nicht weiß, bzw. es sich nicht eingesteht.
Denn gebessert hat sich ihre Situation in all der Zeit nicht wirklich, diverse Psychologen und Therapeuten konnten nicht zu ihr hindurch dringen.
Ich fürchte dass in diesem Punkt bei vielen Suizidgefährdeten (vor allem den Jugendlichen) das Problem liegt: Ihr Unterbewusst sein lässt nicht zu, dass sie sich selbst eingestehen, weshalb sie so unglücklich sind, dass sie ihre gesamte Situation einmal als Ganzes betrachten. Stattdessen wissen sie nur: Mir geht es schlecht, ich bin unglücklich, ich möchte sterben.
Und solange sie selber nicht benennen können bzw. wollen, weshalb sie das möchten, können auch nur die Wenigsten ihnen aus dieser Situation heraushelfen.

Diese Theorie ist jetzt natürlich sehr gewagt, und es handelt sich hierbei ja auch um einen Einzelfall, ich kann nicht für die Allgemeinheit sprechen, aber es zeigt, wie schwierig der Weg aus so einer Situation sein kann.
Dass dann leider wohl auch oftmals noch überbelegte Kliniken, zu hohe Kosten und überfüllte Therapie-Praxen hinzukommen, erschwert diesen Weg natürlich.

Was ich damit sagen wollte: Es gibt durchaus Fälle, in denen sowohl das Helfen als auch das Hilfe suchen sehr schwer sein kann.

Gelernt habe ich aber auf jeden Fall, dass man jegliche Form von Selbstverletzung/Depression und evt. ausgesprochenen Selbstmordgedanken ernst nehmen sollte. Es als Phase abzutun, drüber zu lachen oder zu sagen: "Wird schon wieder" und sich nicht weiter darum kümmern, ist das Schlimmste, was man machen kann!!!

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18.05.2008 18:55 Lupins Tochter ist offline E-Mail an Lupins Tochter senden Beiträge von Lupins Tochter suchen Nehme Lupins Tochter in deine Freundesliste auf Füge Lupins Tochter in deine Kontaktliste ein
Karitza Karitza ist weiblich
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ich kann dir vllt sagen, wieso sie immer noch so weit unten ist. ist zwar nur ne vermutung, aber da ich die situation kenne...

damit einem geholfen werden kann, muss man hilfe . dazu muss man sich eingestehen, in was für einer scheiße man steckt. das dringt aber oft erst dann durch, wenn man wirklich ganz unten ist und die achterbahn nicht noch weiter runterfahren kann.
nur ist das problem, wenn einem hilfe aufgezwungen wird, dass man nicht drauf eingeht und einfach weitermacht wie bisher. man muss erst einsehen, wie weit unten man ist und dass man hilfe braucht

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18.05.2008 19:01 Karitza ist offline E-Mail an Karitza senden Homepage von Karitza Beiträge von Karitza suchen Nehme Karitza in deine Freundesliste auf Füge Karitza in deine Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Karitza anzeigen
again'nd.again
unregistriert


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Wenn es mir richtig schlecht geht, dann denke ich doch an erster Stelle an mein Leben und meine Probleme und nicht an 'die anderen', egal, wie wichtig mir die Menschen sind / mal waren. Und ich halte das für normal, dass man an erster Stelle an sich denkt. Wo würde es hinführen, wenn alle zuerst an die anderen denken würden?
Warum sollte man für jemand anderen weiterleben, wenn man selbst nicht in der Lage ist sich halbwegs normal zu fühlen?

Wie Karitza schon sagt. Wenn man keine Hilfe will und abblockt, kann einem auch nicht geholfen werden. Das kenne ich auch schon aus der wenigen Erfahrung, die ich bis jetzt im Leben gemacht habe. Es gibt genügend Menschen, die die Hilfe des Menschen ablehnen und stattdessen Hilfe in anderen Dingen wie Rauchen, Alkohol oder Selbstverletzung suchen.
Und solange sie das für Richtig halten, kann sie keiner von abbringen.
18.05.2008 19:25
Sam Chaucer Sam Chaucer ist weiblich
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Dabei seit: 10.04.2007
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Ich finde es unfair, Selbstmörder als Egoisten zu bezeichnen. Es kommt doch auf die Motivation an, und solange jemand sich nicht deshalb umbringt, weil er die Vorstellung lustig findet, dass seine Angehörigen dann trauern, kann man ihn mMn auch nicht egoistisch nennen. Bis jemand echt so weit ist, dass er bereit ist sich umzubringen, muss denke ich schon eine Menge passiert sein und derjenige überhaupt keinen Ausweg mehr sehen.
Außerdem gibt's ja auch Situationen, in denen diese Aussichtslosigkeit nicht nur eine Empfindung, sondern tatsächlich gegeben ist! Wenn z. B. jemand schwer krank ist und nur noch die Wahl hat, seinem Leben ein Ende zu setzen oder noch vier Monate unter Schmerzen weiterzuleben... Meine Mutter findet Selbstmord sogar in solchen Fällen egoistisch, weil die Angehörigen dann ja so leiden. Aber sind in so einem Fall nicht viel eher die Angehörigen egoistisch, wenn sie den Kranken nicht gehen lassen wollen, obwohl sie wissen, dass er sich quält und so oder so sterben wird?

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Meine erste Fanfiction (spoilerfrei!):

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Und mein
18.05.2008 20:00 Sam Chaucer ist offline E-Mail an Sam Chaucer senden Homepage von Sam Chaucer Beiträge von Sam Chaucer suchen Nehme Sam Chaucer in deine Freundesliste auf Füge Sam Chaucer in deine Kontaktliste ein
Emu
unregistriert


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Also eigentlich ist es doch ziemlich hart, überhaupt darüber zu urteilen, ob es eogistisch ist, sich umzubringen oder nicht bzw. jeden Selbstmörder so abzustempeln.
Vielleicht muss man da auch einzelne Fälle unterscheiden, ich weiß es nicht, denn ich will keine Diskussion vom Zaun brechen, die sich damit beschäftigt, wann Selbstmord gerechtfertigt ist und wann nicht.
Ich habe mich erst gestern mit jemandem über dieses Thema unterhalten und es ging eben genau darum, dass man sich im Grunde nicht umbringen kann, wenn man nicht egoistisch sein will, da man niemals eine ausreichende Erklärung für die Angehörigen hinterlassen könnte.
Aber genau das ist doch der Punkt: Wenn einem im Leben keiner versteht, wenn man keinen anderen Ausweg mehr sieht, als sich umzubringen, dann wird es beispielsweise vermutlich auch nicht viel nützen, einen erklärenden Abschiedsbrief zu schreiben. Wenn einem im Leben keiner versteht, dann danach mit großer Wahrscheinlichkeit auch keiner.
Im Grunde zeigt doch die Position derer, die meinen, Selbstmord sei egoistisch, wie viel Unverständnis für manche Lebenssituationen vorherrscht. Vielleicht sollten diejenigen da mal drüber nachdenken.
18.05.2008 21:27
Sam Chaucer Sam Chaucer ist weiblich
Schülerin

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Dabei seit: 10.04.2007
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Pottermore-Name: AsphodelusMist13603



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Eben, das denk ich auch... Wer will sich hinstellen und Selbstmörder verurteilen? Ich glaube, wenn man selbst nie in der Situation war, kann man das gar nicht beurteilen und auch nicht wissen, ob man in der Verfassung, in der selbstmordgefährdete Menschen sind, nicht auch so handeln würde. Keine Ahnung
Das heißt nicht, dass ich, wenn ich jemanden kennen würde, der sich umbringen will, nicht versuchen würde, ihn davon abzubringen, aber sowas moralisch zu beurteilen, find ich doch sehr gewagt.

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Meine erste Fanfiction (spoilerfrei!):

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Und mein
18.05.2008 21:36 Sam Chaucer ist offline E-Mail an Sam Chaucer senden Homepage von Sam Chaucer Beiträge von Sam Chaucer suchen Nehme Sam Chaucer in deine Freundesliste auf Füge Sam Chaucer in deine Kontaktliste ein
Lupins Tochter Lupins Tochter ist weiblich
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@ Karitza: Ich stimme dir da vollkommen zu, das ganze wirkt wie ein Teufelskreis...

Um nochmal auf das egoistisch zu kommen:

Erst habe ich das auch so gesehen, aber mittlerweile habe ich mich sehr mit diesem Thema beschäftigt, und denke, dass Magnus_Graham da etwas übersieht:
Zum einen zeigen wir unseren Mitmenschen oftmals gar nicht, wie wichtig sie uns sind, wie lieb wir sie haben (Erst nach dem ersten Selbstmordversuch meiner Freundin habe ich ihr mal gesagt, dass ich sie wirklich lieb hab). Zum anderen haben, glaube ich, viele Suizidgefährdete das Gefühl, dass sie allen egal sind, dass keiner sie vermissen wird. Meine Freundin hat einen großen Bruder, der sehr gut in der Schule ist (Schulsprecher etc.). Sie selber musste eine Klasse wiederholen, ist pummelig und schrieb viele Fünfen. Ich kann nut mutmaßen, aber ich denke, dass sie sich gesagt hat: Weshalb sollten meine Eltern mich vermissen, sie haben doch meinen Bruder, und vielleicht hatte sie zudem das Gefühl, dass sie ihrem Bruder egal ist. Folglich würde sie in ihren Augen keiner wirklich vermissen...
Diesen Aspekt sollte man durchaus berücksichtigen...

LG (und viel Kraft all denen, die in irgendeiner Weise mit so einer Situation umgehen müssen)
Lupins Tochter

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18.05.2008 23:11 Lupins Tochter ist offline E-Mail an Lupins Tochter senden Beiträge von Lupins Tochter suchen Nehme Lupins Tochter in deine Freundesliste auf Füge Lupins Tochter in deine Kontaktliste ein
Dante Dante ist männlich
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Ich habe zwar vor drei Jahren schon einmal zu dem Thema etwas gesagt (wenn auch in einem anderen Thread), und meine Vorposter haben eigentlich auch schon alles gesagt, was meiner Meinung nach relevant wäre, aber ein wenig kann ich ja dennoch hinzufügen:

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass eigentlich fast alle Selbstmörder nicht egoistisch sind - denn egoistisch sein bedeutet per definitionem, nur an sich zu denken und sich selbst als erste Priorität zu setzen, wodurch sich also ergibt, dass man nicht an andere denkt und keine Rücksicht nimmt. Gut und schön, es mag also rücksichtslos erscheinen, wenn sich jemand umbringt, aber gerade diese Menschen denken doch an andere, weshalb es ihnen ja auch derartig schwer fällt, sich umzubringen. Sie haben Schuldgefühle, zweifeln, zögern und fühlen sich schlecht, weil sie nicht stark genug sind, dagegen anzukämpfen und für ihre Lieben dazubleiben. Einige leiden sogar nur für ihre Angehörigen, um ihnen den Schmerz nicht zufügen zu wollen, obwohl sie sterben wollen, um ihr Leid zu beenden, und wie Emu bereits gesagt hat, sollte man mal darüber nachdenken, ob das wirklich egoistisch ist. Die Leute denken immer nur daran, wie es ihnen geht, wenn sich jemand umbringt, aber nicht an den, der gestorben ist; sie fragen nur "Warum hat er/sie uns das angetan?" aber nicht "Warum waren wir so egoistisch?". Ich finde es einen Hohn, dann noch von Egoismus zu sprechen.

Genauso verhält es sich natürlich mit dem Herunterspielen der Probleme, egal, wie nichtig sie erscheinen mögen. Lupins Tochter hat da schon einige Möglichkeiten aufgeführt, aber eine, die mir persönlich extrem auf den Zeiger geht, ist dieses "anderen geht es schlechter als dir!", denn das hilft einem überhaupt nicht. Es ist nicht einmal eine besonders gute Form der Abhärtung, wenn man ständig gesagt bekommt, dass die eigenen Probleme nichts zählen, weil es eh jemanden gibt, dem es schlechter geht. Komisch, dass sich um diese Leute aber auch nicht gekümmert wird.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich glücklicherweise schon sehr früh begriffen habe, warum Leute sich umbringen und dass das Leben etwas sehr Wertvolles ist, das aber auch sehr, sehr schmerzhaft und grausam sein kann. Ich habe begriffen, dass mir mein Leben etwas bedeutet und ich bin froh, dass ich es so leben kann, unter diesen Bedingungen, ganz im Gegensatz zu manchen anderen Leuten zum Beispiel. Ich habe gelernt, es zu schätzen und auch zu schätzen, dass andere Leute am Leben sind, und ich bin froh, meinen Freunden gesagt zu haben, dass ich sie liebhabe, auch, wenn sich noch keiner von ihnen je umbringen wollte.
Vielleicht geht es dabei nur um Nachdenken, Verständnis und Einsehen; ich will auch niemandem etwas vorschreiben, aber zumindest mir hat es geholfen, diese drei Dinge zu lernen.




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Literarischer Blog:
Meine gesammelten Werke:
18.05.2008 23:46 Dante ist offline E-Mail an Dante senden Homepage von Dante Beiträge von Dante suchen Nehme Dante in deine Freundesliste auf
Laticia Laticia ist weiblich
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Es gab eine Zeit, in der ich selbst am Rand des Selbstmordes war. Nur wenige Menschen wissen über diese Tatsache Bescheid, auch weil sich die meisten nicht vorstellen könnten, dass ich so ein Fall wäre. Sie würden sagen, ich sei nicht der Typ dafür, viel zu fröhlich, viel zu überdreht und so weiter. Hätte keinen Grund dazu.
Hatte ich aber. Wenn du einmal mitten in der Nacht aufwachst, die Tränen im Gesicht, und einfach nicht mehr kannst, wenn du meinst, deine Gefühlswelt besteht aus nichts anderem mehr als Schmerz und Apathie, was würdest du tun? Ich habe jemandem eine SMS geschrieben. Und dieser jemand hat mir geantwortet, mitten in der Nacht gegen zwei Uhr früh, sofort. Und hat mich damit gerettet. Weder ihm noch mir war das damals bewusst, er weiß es bis heute nicht. Aber ich weiß nun, dass ich ihm dankbar bin und er einer der wenigen Menschen sein wird, die ich nie im Leben vergessen werde und die ich immer lieben werde, weil sie einfach sie selbst sind.

Über dieses Thema habe ich mir nicht aus heiterem Himmel wieder Gedanken gemacht, nein: ein Freund von mir hat sich vor den Zug geworfen. Er war 20 Jahre alt. Als ich es erfahren habe, war da natürlich die Frage: Warum?
Und Stück für Stück habe ich Hntergründe erfahren, schockierende Dinge, unvorstellbare Dinge. Und ich habe, mit einigem Schrecken, Gründe verstanden.
Wenn du dir einen Menschen vorstellst, der als Kind mit Schmerz therapiert wurde und schließlich alleine dasteht, ohne Heim, ohne Eltern, ohne Hilfe, ohne Geld, ohne Hoffnung, fremd, krank, depressiv - welchen Weg würdest du gehen?

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17.09.2008 23:13 Laticia ist offline E-Mail an Laticia senden Beiträge von Laticia suchen Nehme Laticia in deine Freundesliste auf
Minerva McG. Minerva McG. ist weiblich
Schülerin

Dabei seit: 07.01.2013
Alter: 45
Herkunft: München
Pottermore-Name: MagicCentaur6075



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Guten Abend! Umarmen
Ihr wollt meine Meinung zum Thema Selbstmord wissen? Nun, ich will ganz offen sprechen:
Vor etwa 12-13 Jahren stand ich selbst kurz vor dem Ende. Ich war damals mitten in der Ausbildung und aus mehreren Gründen schwer depressiv. Ich war in psychologischer Behandlung, musste Antidepressiva nehmen. Es geht mir mittlerweile besser, aber auch heute muss ich noch aufpassen, keine Rückfall zu erleiden. Bitte fragt mich nicht, was damals passiert ist, sonst kommt wieder hoch. Einverstanden?
Wenn ich meinen Schatz Patrick, meine zwei besten Freundinnen Geraldine und Vesna oder euch aus dem Forum, mit denen ich eine große Leidenschaft teilen kann, nicht hätte, wäre ich nicht mehr unter den Lebenden.
Liebe Grüße,
Minerva McG.
12.10.2013 18:40 Minerva McG. ist offline E-Mail an Minerva McG. senden Beiträge von Minerva McG. suchen Nehme Minerva McG. in deine Freundesliste auf
Beatrix Beatrix ist weiblich
Schülerin

Dabei seit: 01.03.2007
Herkunft: Bayern



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Ich wusste gar nicht, dass es einen Thread zu diesem doch sehr sensiblen Thema gibt. Das überrascht mich sehr positiv.

Ich habe auch bereits Erfahrung mit dem Thema Suizid gemacht. Ich vermeide grundsätzlich das Wort "Selbstmord", weil dahinter eine negative Wertung einer solchen Tat steckt. Auslöser war bei mir "nur" Liebeskummer und oft habe ich mir anhören müssen, dass Liebeskummer kein richtiger Grund sei, dass es einem so derart schlecht geht, wie mir.
Das ist zusätzlich verletzend.
Liebeskummer sollte nicht bagatellisiert werden, denn ein gebrochenes Herz prägt uns und unser (späteres) (Beziehungs)leben unheimlich.

Ich war sehr viele Jahre lang depressiv, auch in Behandlung. Jetzt kämpfe ich mich so langsam wieder in eine geordnetes Leben zurück, aber ob meine Probleme wirklich ausgestanden sind kann ich nicht sagen. Ich schätze ich habe viel verdrängt, weil es halt irgendwie mal weitergehen musste. Die Therapie hat eigentlich nicht wirklich gut geholfen und weitere therapeutische Hilfe - ich stand auf einer Warteliste für eine Klinik - lehne ich ab.

Suizidgedanken haben mich die ganze Zeit über begleitet und manchmal tun sie es bis heute. Ich war nur einmal wirklich kurz davor, Gift einzunehmen, aber meine Therapeutin hat mich dann davon abgehalten. Schon etliche Male habe ich über das Vor-den-Zug-werfen nachgedacht, aber es wurde nie etwas Konkretes daraus.

Ich kann auch nicht sagen, ob es gut oder schlecht war, dass ich es nicht getan habe. Es gibt viele Dinge, die mich im Leben gehalten haben, es gibt aber nach wie vor viele, die das Leben sehr unlebenswert machen.

Ich lebe einfach jeden Tag bzw. versuche jeden Tag in einem harten Kampf von morgens bis abends durchzustehen.
12.10.2013 20:31 Beatrix ist offline Beiträge von Beatrix suchen Nehme Beatrix in deine Freundesliste auf
BlackWidow BlackWidow ist weiblich
Vertrauensschüler


Dabei seit: 25.10.2007
Alter: 65
Herkunft: vom Donaustrand



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Ich bin ehrlich gesagt ziemlich schockiert, wie dieses Thema hier diskutiert wird. Manche Posts sind eine Ohrfeige für alle Menschen, die schon einmal in der Situation waren, dass sie keinen anderen Ausweg mehr gesehen haben.

Steht es uns zu, über Menschen zu urteilen, die jahre- oder gar jahrzehntelang mit einer psychischen Krankheit leben müssen, ohne dass irgendeine Therapie Erfolg zeigt? Haben wir das Recht, seelische Verletzungen als Bagatellen abzuwerten und einfach so in den Raum zu stellen, dass es immer einen Ausweg gäbe? Nicht jeder Mensch hat die Gabe, z. B. ein gebrochenes Herz oder Mobbing leicht wegzustecken. Und der Weg des Suizids mag für manche der einzige Ausweg sein. Auch wenn wir es nicht verstehen und nachvollziehen können, verdienen diese Menschen unseren Respekt und unsere Empathie.

Nicht immer kann man als Angehöriger den betroffenen Menschen helfen - leider! Aber helfen würde in manchen Fällen heißen, die Person Tag und Nacht zu bewachen, dass sie sich nichts antut.

Ich will jetzt in tiefer Trauer an die Menschen denken, die in Einsamkeit ihrem Leben ein Ende gesetzt haben, weil niemand ihr Leben erträglicher machen konnte. Man stelle sich einmal vor, wie es ist, in Einsamkeit sterben zu müssen! Statt liebevoll dabei begleitet zu werden, wie es im Normalfall (also bei einem natürlichen Tod) stattfinden sollte!

Ich sage nicht, dass ich Suizid als eine Lösung der Probleme sehe, aber ich weiß, dass ich niemanden deshalb verurteilen darf, weil ich keine Ahnung habe, was in der verletzten Seele dieses Menschen wirklich vorgegangen ist.

__________________
Meine aktuellen Fanfictions:
Das Tagebuch der Arabella Doreen Figg


Was wurde eigentlich aus ...?

03.10.2014 14:01 BlackWidow ist offline E-Mail an BlackWidow senden Beiträge von BlackWidow suchen Nehme BlackWidow in deine Freundesliste auf
Krabbentaucher Krabbentaucher ist männlich
Schüler

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Dabei seit: 21.05.2007
Herkunft: Vogelfelsen



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Wurde. Das letzte Posting war knapp ein Jahr alt. Und es gibt genug Postings, die der Ansicht entgegentreten, daß Selbstmörder egoistisch handeln.

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03.10.2014 15:12 Krabbentaucher ist offline E-Mail an Krabbentaucher senden Beiträge von Krabbentaucher suchen Nehme Krabbentaucher in deine Freundesliste auf
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