"Hörner abstoßen" - Sinngetreue Übersetzung? |
tinks unregistriert
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???
Heh, und Übersetzungen sind selbstverständlich umstritten, da würde jeder irgendwas anders machen, und entsprechend sind dann die Reaktionen,
und so weiter...
Deshalb lese ich englische Bücher fast nur noch im Original, weil ich hoffe, so der Absicht des Autors am nächsten zu kommen. (Ob mir das wirklich gelingt, ist eine ganz andere Frage...) Es gibt genügend Dinge, die schlicht unübersetzbar sind, und das gilt vor allem für Witze und Redewendungen.
@kimi hat insofern völlig recht; jede Übersetzung ist ein Kompromiss und die Grenze zwischen Übersetzung und Nachdichtung fliessend.
Im übrigen ärgern mich inhaltliche Veränderungen wie die mit der "Bonfire Night" auch, aber ich wette mit Dir, dass Du als Übersetzer nicht einfach beschliessen kannst: Hier gibt es eine Fußnote! (Außer es handelt sich um eine kommentierte Edition eines Textes, und selbst da müsstest Du sie im Satz von im Original vorhandenen Fußnoten unterscheiden...)
Richtig kompliziert wird es dann, wenn Du nicht auf Silvester ausweichen kannst, weil dann die Zeitlinie nicht mehr stimmt.
Heh, aber bei Enid Blyton stand früher auch einfach Guy Fawkes Day...das muss man sich dann eben erklären lassen, oder es ignorieren.
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28.06.2005 12:54 |
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Du Ankou
Schülerin
Dabei seit: 13.09.2004
Herkunft: JWD
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Es gibt eindeutige Übersetzungsfehler in den Büchern.
Es gibt eindeutige Druckfehler in den Büchern.
Es gibt Unübersetzbares (ich kenne einfach keinen Planeten, der "Deinhintern" heißt).
Es gibt übernommene Fehler aus der englischen Ausgabe.
Es gibt logische Fehler bei JKR (Reihenfolge Fluchumkehr).
Es gibt den Riesenfehler von Bloomsbury mit der falschen Version von Buch 3.
Und es gibt den eigenen Kopf, die eigene Vorstellung.
Ich habe die Bücher auch im Orginal gelesen, bei mir hat sich z.B. für "vanquish" das Wort "überwinden" festgesetzt. Deshalb ist "besiegen" noch lange kein Fehler.
Dann kann man sagen, gefällt mir - gefällt mir nicht. Andere finden gerade diese Wendung gut. Geschmäcker und Ohrfeigen...
Ob man jetzt mit der eigenen Vorstellung näher an der Intension von JKR dranliegt - vielleicht - vielleicht auch nicht.
Der Ãœbersetzer hat, zumindest im Normalfall, wenn's hart auf hart geht, einen entscheidenden Vorteil: Er hat die Nummer von JKR und kann nachfragen.
Liebe Grüße
__________________ The better part of valour is discretion
Shakespeare
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28.06.2005 13:30 |
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Kimi unregistriert
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joah... du hast schon recht, @DuAnkou, klar sind Fehler drin, etc, etc.
Wem passiert das nicht? Das würde ich jetzt aber nicht unbedingt dem Übersetzer in die Schuhe schieben, ich glaub halt auch nicht, dass er, wie LotP gemeint hat, sich selbst verwirklicht mit den Büchern (oder so ähnlich) sondern, dass da viele Faktoren zusammenkommen.
Der Druck seitens des Verlages, dann wird die englische Ausgabe redigiert, d.h die Übersetzung muss angepasst werden, an alldem pfuschen vielleicht noch ein oder zwei Lektoren rum, und schließlich muss der Termin eingehalten werden, hopp hopp...
dito.
Sowas kann man mit einem Shakespeare machen, wo neben dem Inhalt auch die Form des Textes wichtig ist, aber ein Roman würde zu sehr darunter leiden.
Texte mit unübersetzten Begriffen und Fußnoten sind schrecklich unübersichtlich und würden vielen Kindern wahrscheinlich auch zuviel Konzentration abverlangen.
Wie fast überall liegt es auch hier im Ermessen des Übersetzers, ob Namen etc. übersetzt werden.
ein konsequentes Übersetzen wäre imho genauso falsch wie ein konsequentes Nicht-Übersetzen von Namen (Straßen, Orte etc.)
Das mit der Eel-Farm ist tatsächlich peinlich, den Fehler kannte ich noch gar nicht
Aber auch nicht wirklich wichtig.
Gut gelöst find ich zum Beispiel den Wolfsbann-Trank, ein schönes Wortspiel, eine schöne Neuschöpfung aus dem engl. Wolfsbane = Eisenhut
Natürlich werden sich Puristen wieder an so etwas stören, aber ich empfinde es als Bereicherung für den deutschen Text... Geht ja ohnehin schon genug verloren, und solang sich solche eigenmächtigen Kreationen im Rahmen halten...
sodele... das war mein Wort zum Dienstag ... schönen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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28.06.2005 14:53 |
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Du Ankou
Schülerin
Dabei seit: 13.09.2004
Herkunft: JWD
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@ Kimi
Ungeschickt ausgedrückt, ich meinte, man kann nicht immer der Einfachheit halber alles dem Übersetzer in die Schuhe schieben.
Falsche Ãœbersetzung - ja, passiert jedem mal.
Für Druckfehler und die anderen Sachen kann er nun wirklich nichts.
Auch nicht für eine andere Vorstellung der Leser.
Er ist verpflichtet, in ein ordentliches Deutsch zu übertragen.
Ja, die Fehlerquellen beginnen mit JKR, über Editoren, Lektoren und dann brauchen nur noch die Drucker eine schlechte Nacht gehabt zu haben....
Nicht, dass Fritz unfehlbar ist, aber alle anderen auch nicht.
Liebe Grüße
__________________ The better part of valour is discretion
Shakespeare
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28.06.2005 16:00 |
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