SirinaBlack unregistriert
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Hallo!
Mir ist besonders im letzten HP- Band aufgefallen, dass Harry so gut wie nie sichtlich (für den Leser) weint.
Das finde ich eher komisch für jemanden, der so viele Verluste in seinem Leben erlitten hat und dem dann noch sein geliebter Pate genommen wird.
Sicherlich stand er nach Sirius Tod erst einmal unter Schock und war dann wütend auf sich und Dumbledore...Doch auch danach steht nur auf Seite 1005 "....Er stand auf, kehrte zum Schloss zurück, "- mehr nicht.Das Weinen wird also nur indirekt angedeutet.Oder habt ihr noch was anderes/mehr gefunden???
Bin mal gespannnt
SirinaBlack
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14.05.2005 15:52 |
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elbenstein
Schülerin
Dabei seit: 16.04.2005
Alter: 52
Herkunft: Bayern
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ich denke ,daß harry durch die ganzen umstände ,wie er aufgewachsen ist "keine tränen " mehr übrig hat. das hört sich doof an und ist auch nur symbolisch gemeint.ich hab mir schon oft gedacht ,was muß das für ein martyrium für den kleinen harry gewesen sein bei den dursleys aufzuwachsen ,keine liebe zu erfahren
andere kinder würden doch verhaltensgestört oder zum verbrecher werden...
ich denk da auch an seine frühere kindheit ,so ab 1,2,oder 3 jahren
(schon allein tante magda :kotz
harry muß doch schon so viel geweint haben... so jetzt hör ich auf ,sonst wein ich auch noch
...
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14.05.2005 16:05 |
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@elbenstein Bin vollkommen deiner Meinung!
Manchmal ist man so überlastet und traurig, dass man nicht mal mehr heulen kann. Dann fühlt man sich leer und wie eine schlechte Kopie von sich selbst (versteht das jetzt jemand außer mir?
)
So oder so ähnlich, glaub ich, gehts unserem Harry im Moment. Der Arme, ich werde auch schon depri...
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14.05.2005 18:51 |
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NewHarryPotter unregistriert
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Auch wenn es vielleicht einige hier nicht verstehen.
Aber es gibt manchmal Personen, die so viel erlebt haben, das sie bereits in ihrer Jugend nicht mehr weinen.
Jedoch nur auf dem ersten Schein. Die Umwelt prägt so etwas sehr stark mit. So könnte man diese Personen heimliche Weiner nennen.
Sie haben gelernt, Schmerz, Emotionen,... stark zu verbergen. Sie lassen diese dann im stillen raus. Wenn sie denken, niemand bekommt es mit.
Das birgt jedoch die Gefahr, das sie den Bezug zu ihren eigenen Gefühlen verlieren, wenn sie entsprechende nie rauslassen, oder keinen Ort finden. Gleichzeitig kann es dann auch passieren, das sie nach einer Zeit "von innen aufgefressen" werden.
Irgendwann kommt jedoch der Moment, wo sie es bemerken. Dabei kommt dann ein Zwangs Gegenprozess in Gang. Sie lernen, was teilweise schwer fällt, ihre Gefühle wirklich wieder an sich ran zu lassen. Auch sie rauszulassen.
Es ist halt eine Schutzbarriere, welche erst aufgebaut wird, und dann nach und nach gebrochen werden muß.
Auslöser für so etwas sind z.b. Sprüche wie "Indianer kennt keinen Schmerz", Mobbing (wo entprechende Gefühle zeigen nur noch mehr Zündstoff gibt) ,... .
Vor allem gilt das leider bei einer bestimmten Art von Gruppe, welche sehr feinfühlig sind. Für Ihre Art nichts können. Da manchen von ihnen nicht geholfen wird, entsteht dabei eine Traumatisierung.
Speziell zu Harry, Psychologisch gesehen gehört er schon allein durch die Dursleys zu den Traumatisierten Kandidaten. Seine Geschichten und der Druck auf ihn wirken nicht dagegen, sondern unterstützen das noch.
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14.05.2005 19:18 |
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melva unregistriert
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Rowling geht ja auch grundsätzlich als Autorin sehr "diskret" mit ihren Figuren um.
Was ich damit meine ist, dass es nicht Rowlings Art wäre zu beschreiben, wie Harry sich heimlich die Augen ausheult. Sie deutet es eben nur an.
Genauso, wie sie ja auch alles, was annähernd ins Sexuelle geht, nur andeutet (wenn überhaupt!).
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15.05.2005 20:24 |
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Mrs. James unregistriert
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Bei soviel Trubel vergeht einem das Weinen, das kenne ich von mir..
Was ich aber auch weiss, dass das ziemlich viel Druck gibt. Vielleicht werden wir ja einen Gefühlsausbruch (nen richtigen bösen Gefühlsausbruch) von Harry erleben.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Mrs. James: 15.05.2005 20:29.
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15.05.2005 20:26 |
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Natalie unregistriert
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Naja nicht jeder weint genau so wie ein anderer. Es gibt Menschen, die z.B. bei jedem kleinen Wehwechen gleich anfangen zu heulen, und es gibt Menschen, die fast überhaupt nicht heulen. Dies trifft dann Harry zu.
Außerdem denke ich, dass Harry in der Vergangenheit so viel Leid und Schmerz erfahren hat, dass er es sich schon "angewöhnt" hat, Äußerlich nicht zu weinen.....Doch innerlich weint er ganz bestimmt, da könnte ich für ihn meine Hand ins Feuer legen
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15.05.2005 21:59 |
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Dr.Dre unregistriert
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RE: Kaum Tränen bei Harry |
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Ich finde es net schlimm,dass er kaum weint.Das zeigt,dass er innere Stärke hat und net immer sofort weinen muss.Das überzeugt mich total.In den anderen hat er vielleicht 1mal geweint,aber das muss net immer sein finde ich.
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15.05.2005 23:46 |
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NewHarryPotter unregistriert
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RE: Kaum Tränen bei Harry |
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Hust!
Jedem Menschen (ok, hier Charakter) müssen wirkliche Gefühle zugestanden werden.
An sonsten wirken Charaktäre unwirklich.
Bei Realen Menschen denkt man dann schnell an abgestumpft.
Oder aber entsprechende haben so viel erlebt, das sie nicht mehr weinen können. Meistens dann zu fiel.
Mit innerer Stärke hat das alles absolut nichts zu tun.
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15.05.2005 23:56 |
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Moondragon unregistriert
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Wie oft und wie viel man weint hängt auch von der jeweiligen Person an sich ab. Es gibt menschen, die können einfach nicht oder kaum weinen. Ich hab z.b. seit meiner Kindheit nicht mehr richtig geweint, ok ich hab auch praktisch keinen Grund dazu, aber auch wenn's mir mal richtig dreckig ging (was zum Glück nicht oft vorkam) war ich den Tränen zwar schon ziemlich nahe, aber eben nur nah. Wahrscheinlich ist Harry auch so ein Mensch, der innerlich seine schmerzlichen Gefühle durchlebt, diese aber nur schwer nach außen hin (in Form von Tränen) zeigen kann.
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16.05.2005 00:54 |
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Lilly-Nicole unregistriert
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Ja, Harry hat schon so viel erlebt und mitgemacht, das er im Moment nicht weinen konnte, er war einfach zu geschockt und ärgerlich darüber. Ich kann ihn verstehen.
Aber ich denke auch,das er irgentwann seine Trauer, Ärger freien Lauf lassen kann oder lässt, egal durch was. Immerhin hat er ja auch Dumbledores Büro so ein wenig vertrümmert.
Das hilft vielleicht seine Aggressionen rauszulassen aber seiner Trauer nicht. Für ihn wäre es hilfreich einfach mal in einen stillen Raum zu gehen und sich dort so richtig auszuheulen.
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16.05.2005 11:18 |
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sunny_watson unregistriert
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Ich denke, dass er einfach noch nicht weinen konnte, weil er es noch nicht realisiert hatte, dass Sirius wirklich tot ist. Vom Kopf her, hat er es verstanden. Aber im Herzen wollte er es nicht wahrhaben, solange er nicht leblos vor ihm liegtode unter de Erde ist (sorry für den Ausdruck)
Ich kenne das, letztes Jahr haben sich zwei Jungs von meiner Schule das Leben genommen. Ich kannte beide. Bis zu den Beerdigungen konnte ich einfach nicht weinen, weil es so unwirklich war. Doch als alles vorbei war, brachen alle Dämme
Gruß
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16.05.2005 18:04 |
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winkelgässchen unregistriert
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Ich denke, dass jeder mit Schmerz, Trauer und dergleichen unterschiedlich umgeht. Manche sind eher in sich gekehrt, wollen niemanden sehen und nur für sich sein. Andere wiederum wollen Aufmerksamkeit, d.h. ihnen muss gezeigt werden, dass sie nicht allein sind, andere gehen unter die Leute und versuchen sich nichts anmerken zu lassen und Harry wird eben aggressiv.
Wahrscheinlich weiß er, dass Weinen nichts an der Situation an sich verändert, deshalb tut er dies nicht. Er will aktiv werden, doch dies kann er nicht, deshalb wird er aggressiv, zertrümert Möbel (DD's Büro) und dergleichen. Er macht sich seiner Wut Luft.
Natürlich ist es möglich, dass, wenn er beginnt den Tod Sirius richtig zu verarbeiten, auch wieder ruhiger wird und sogar vielleicht auch weint. Doch im Moment würde dies zum schon im gesamten Buch angespannten, (leicht) aggressiven Harry nicht passen.
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16.05.2005 19:42 |
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Leonis
Schülerin
Dabei seit: 01.12.2004
Alter: 34
Herkunft: Österreich Pottermore-Name: EuleSpiegel18181
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Harry hat schon so viel erlebt und erlitten, dass es glaub ich nicht wirkchlich gut wirken würde wenn man in jedem Kapitel über einen weinenden harry lesen müsste (ich kanns leider nicht besser formulieren). Aber Jk Rowling hätte meiner meinung nach schon mehr Emotionen und Gefühle von Harry beschreiben können, aber vielleicht wird sich das im 6. Band ändern. Sirius' Tod und so...
Liebe Grüße!
Leonis
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16.05.2005 21:39 |
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Phönixkrieger unregistriert
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Wie schon mehrere Kollegen gesagt haben, bin auch ich der Ansicht, dass Harry seine traumatischen Erlebnisse versucht, anderweitig zu verarbeiten, wobei ihm das bisher kaum gelungen ist, zumindest nicht jene im Sommer des vierten Buches.
Er ist nicht der Typ, der weint und ich glaube auch nicht, dass er es am Anfang des sechsten Buches machen wird. Selbstverständlich fühlt er innerlich riesigen Schmerz und Trauer und innerlich weint er bestimmt. (nett formuliert @Severus Snape
)
Ich habe bisher kaum Situationen gehabt, in denen ich weinen wollte und nicht konnte, aber ein paar wenige waren es schon. Weinen wäre da das Beste gewesen aber es ging einfach nicht und ich schätze, Harry geht es ganz genauso.
Harry weiß inzwischen, dass Sirius nicht mehr zurück kommen wird, auch nicht als Geist. Als ihm dieser letzte Hoffnungsschimmer genommen wurde, hat er auch nicht geweint. Es hat ihn wie mit einem gewaltigen Hammer erwischt und er fühlte sich leer und verzweifelt aber er hat nicht geweint. Nichts desto trotz hat er in den Ferien daran ordentlich zu knabbern und über einige Zeit ist er auch noch allein... auch wenn ja gesagt wurde, dass er schneller von den Dursleys wegkommt.
Harry hat sich bei der Verarbeitung seiner Gefühle bereits geändert. Bis in Band 4 hat er alles in sich hineingefressen, in Band 5 wird der ganze Frust in Form von schweren Wutanfällen schier unkontrolliert rausgelassen.
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17.05.2005 11:16 |
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