in noctem vs. DDs Tod |
SynthiaSeverin
Schülerin
Dabei seit: 01.11.2012
Alter: 37
Herkunft: Stadt mit altem Schloss ;)
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Wer meine Beiträge hier im Unterforum gelesen hat, weiß, dass ich Dumbledores Sterbeszene unheimlich blutleer finde. Dumbledores "Severus... bitte" klingt mehr nach "Severus, bitte fahr doch mit dem Vortrag über den Wolfsbanntrank fort" als nach einem Mann, der leise um seinen Tod fleht. Tom Felton und Daniel Radcliffe zeigen mehr Emotion als die beiden Hauptakteure. Von der ergreifenden Stimmung im Buch (selbst Greyback weicht zurück!) ist für mich im Film irgendwie nichts zu spüren...
Die kleine Szene "in noctem" dagegen finde ich unheimlich emotional, ergreifend. Man spürt regelrecht die dunklen Wolken, die über Hogwarts aufziehen, das schreckliche Ereignis, dass seine Schatten vorrauswirft. Snape, der sich innerlich sammelt für das, was er tun muss. "in noctem" hat irgendwie alles, was der echten Sterbenszene fehlt - für mich ein totales Gänsehautgefühl.
Ich finde, dass diese Szene, obwohl sie nicht die Sterbeszene ist, die Bedeutung dieses Ereignisses viel besser transportiert. Wie seht ihr das?
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10.02.2013 20:43 |
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AshLee
Schülerin
Dabei seit: 02.09.2008
Alter: 33
Herkunft: Wo mein Schatz ist, da wird mein Herz auch sein <33 Pottermore-Name: SucherProphezeiung5
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Kann mich gar nicht daran erinnern, dass in noctem im Film vorkommt. o.O
War das nicht rausgeschnibbelt? Aber du hast Recht, das ist für mich so ein Gänsehautmoment.
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10.02.2013 22:54 |
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MoonySnape
Schüler
Dabei seit: 31.01.2013
Herkunft: Hogwarts´ Kerker
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Ich finde es absolut unverständlich, dass diese Szene in ihrer Gesamtheit (also angefangen beim Chor) rausgeschnitten wurde, da sie eine sehr atmosphärische Stimmung transportiert.
Die kurze Sequenz mit Snape im Halbdunkeln, der den Kopf hebt, als das Mondlicht auf ihn fällt, und dann sein Gesicht, sein Blick. Wahnsinn, ich weiß noch, wie die Szene mich berührt hat, als ich sie das erste Mal gesehen habe.
Unglaublich, was Alan Rickman mit nur einem Blick an Emotionen zum Ausdruck bringt.
Die Szene geht mir nicht nur wegen Snapes Blick und Gesichtsausdruck unter die Haut, sondern auch wegen des Kontextes. Snape weiß in diesem Moment schon, was er wird tun müssen: Den einzigen Menschen töten, der ihm ein Mentor ist, ein Vertrauter, ein Freund. Niemand weiß, wie es in diesem Moment in ihm aussieht. Er wirkt gequält.
Er muss sich mit dem, was er tun muss, auseinandersetzen, und man sieht ihm an, wie es ihn belastet.
Großartig ist auch die Symbolik. Zunächst wird es sogar noch dunkler um ihn herum, und dann wird er plötzlich in Licht getaucht. Das Licht, das auf sein Gesicht fällt, könnte hier auf mehrfache Art interpretiert werden:
Der von allen gehasste, scheinbar böse Mann, der im Dunkel sein Dasein fristet, "erstrahlt" plötzlich und unerwartet - was andeuten könnte, dass er doch nicht böse ist, wie immer angenommen wird, oder dass es doch noch Hoffnung für ihn gibt. Oder dass er sich dem, was er tun muss, stellen muss, und sich nicht verstecken darf. Dass die Dunkelheit nicht sein Weg ist, nicht sein kann.
Oder das Licht soll zum Ausdruck bringen: Du bist kein schlechter Mensch, Severus! Wobei sein zögerlich zum Himmel gerichteter Blick dazu passt.
Den zögernden Blick zum Himmel, den er fast sofort wieder abwendet, könnte man so interpretieren, dass er für sich und seine kommende Tat Vergebung sucht, oder dass er selber nicht glaubt, dass er das Licht, die "gute Seite", verdient haben könnte.
Da kann man so viel reininterpretieren ...
Warum wurde diese fantastische Szene, die so wichtig für den Charakter Snape gewesen wäre, rausgeschnitten?
Ich vermute, dass sie zuviel über Snape verraten hätte, schon wegen des bewusst minimalen, doch sehr emotionalen Spiels von Alan Rickman. Dieser finstere, immer so negativ dargestellte Mensch, der doch eigentlich kein Sympathieträger sein soll, zeigt auf einmal solche Gefühle? Und kann jemand, dessen Gesicht und Augen zu solchen Gefühlen fähig sind, wirklich böse sein?
Vielleicht fiel die Szene deswegen unter den Tisch, weil sie zuviel über Snape preisgegeben und diejenigen Zuschauer, die das letzte Buch noch nicht kennen, auf die richtige Fährte geführt hätte?
Für mich jedenfalls ist das eine der stärksten Snape-Szenen in den Filmen, wenn nicht sogar die stärkste Szene. Gänsehautmäßig.
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12.02.2013 22:02 |
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Lily-Petunia
Schülerin
Dabei seit: 25.10.2012
Alter: 45
Herkunft: Baden-Württemberg
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Hab mir diese Szene gerade eben noch einmal angesehen. Gänsehaut pur!!!
Oh, ja. Daran sieht man, wieviel Potenzial die Filmemacher verschenkt haben, dass den Halbblutprinzen vielleicht doch noch zu einem Film mit dem nötigen Tiefgang hätte werden lassen können. Schade, dass diese Szene raus geschnitten wurde. Für Buch-Kenner wäre es durchaus ein kleiner Trost gewesen
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Die Szene auf dem Astronomie-Turm finde ich persönlich am Anfang gar nicht soo schlecht gemacht: Dracos Dialog mit Dumbledore, Bellatrix' Auftritt (obwohl sie zwar im Buch nicht auf dem Turm erscheint) gegenüber Draco war genial und eine gute Verbindung zu Spinner's End. Auch das Harry nicht bewegungslos ist, hat mich nicht sonderlich gestört. Aber eben der entscheidende Augenblick: Dumbledores Flehen um den Tod. Kennt man die hier angesprochene geschnittene Szene, weiß man, es wäre auch besser gegangen und der Gänsehaut-Moment hätte perfekt sein können (ich bin überzeugt, Gambon wäre bei entsprechender Regie-Anweisung durchaus dazu fähig gewesen). Aber so wurde aus einer alles entscheidenden Astronomie-Turm-Szene für mich folgendes: Gelungener Ansatz, guter Mittelteil, dem Buch nicht gerecht werdender Schluss!
Wirklich schade....
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Lily-Petunia: 20.04.2013 14:53.
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20.04.2013 14:52 |
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Stretz
Schüler
Dabei seit: 09.04.2011
Alter: 30
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Der Halbblutprinz hat für mich das größte Potential der beste Film der Potter Reihe zu sein. Ich liebe die musikalische Untermahlung und diese Farbfilter mit denen der Film bearbeitet wurde. Das "künstlerische" ist meiner Meinung nach einfach nur großartig und transportiert die düstere Stimmung perfekt. Bis zu einem gewissen Grad verstehe ich es absolut, dass Szenen rausgelassen wurden. Dumbledores Beerdigung zum Beispiel. Das man andererseits die ganzen Erinnerungsszenen der Gaunts weggelassen hat finde ich unverständlich. Gut das sind aber auch aus all den Büchern meine Lieblingsstellen, aber trotzdem hätte man damit Voldemort viel mehr tiefe verleihen können. Bei der In Noctem Szene kann man sich streiten. Ich würde gar nicht all zu viel in das Mondlicht auf Snapes Gesicht reininterpretieren, dass die Szene aber emotional super den Schluss eingeleitet hätte steht außer Frage. Aber genau mit dem Schluss komm ich nicht klar. Da stehen die 3 auf dem Astronomie Turm und labern auf deutsch gesagt belanglosen Schrott, besonders auf Bezug darauf, wer gerade gestorben ist.
Aber bei rausgeschnittenen Szenen muss man finde ich immer aufpassen. Es gibt kaum eine rausgeschnittene Szene, bei der nicht alle schreien: "Warum ist die nicht mit im Film". Egal um welchen Film es geht. Aber wenn es eine Szene verdient hätte mit in den Film genommen zu werden dann wohl diese.
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20.04.2013 15:08 |
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Lily-Petunia
Schülerin
Dabei seit: 25.10.2012
Alter: 45
Herkunft: Baden-Württemberg
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Diesen Punkt muss ich doch noch einmal aufgreifen. Auch ich empfinde es so, dass der Film an vielen Stellen (mal ganz abgesehen von den kleinen "Umsetzungsfehlern" der Story) eine absolut geniale Stimmung rüberbringt: Düster, geheimnisvoll, bedrohlich! Der Soundtrack ist gigantisch. Ich liebe ganz besonders die Szene in der Harry mit Dumbledore auf dem Felsen vor der Horkrux-Höhle steht - die musikalische Untermalung dazu ist gigantisch. Ich kann mir den Film noch sooft ansehen, da kriege ich immer eine Gänsehaut!!! Licht- und Stimmungstechnisch ist der Film durchaus
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21.04.2013 14:35 |
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