Informationsvielfalt im Internet bedroht |
Bernhard Nowak
Schüler
Dabei seit: 26.08.2004
Alter: 60
Herkunft: Rödermark
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Informationsvielfalt im Internet bedroht |
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Thematisch überschneidet sich dieser Thread mit dem Thread über Acta, geht es doch auch um Informationsfreiheit im Internet. Hier geht es speziell um Anhörungen zum sogenannten "Leistungsschutzrecht".
Ãber das sogenannte "Leistungsschutzrecht" wurde heute im Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages eine Anhörung durchgeführt. Im Kern geht es darum, ob die gezielte Suche in Suchmaschinen nach Zeitungsartikeln und Nachrichten (etwa über Google.de/news) gegen das Urheberrecht der Zeitungen verstöÃt oder nicht:
Ich kann die Argumentation beider Seiten durchaus nachvollziehen, wobei für mich der Stellenwert der Informationsfreiheit jedoch sehr hoch ist. Da Zeitungsabonnements sehr teuer sind, ist nur durch das Internet m.E. gesichert, dass sich der User eine Vielfalt von Informationen zu einem ihm interessierten Thema nutzen kann.
Quelle:
Dies ist ein
Suchmaschinen sind eine allgemein zugängliche Quelle und dienen der ungehinderten Unterrichtung. Diese ist dann aber m.E. nicht mehr ungehindert, wenn aufgrund pekuniärer Probleme diese Unterrichtung nicht mehr möglich ist. Und da auch die Zeitschriftenabos der Bibliotheken dem allgemeinen Sparwahn zum Opfer fallen, ist auch nicht gesichert, dass Bibliotheken in Zukunft alle möglichen Zeitungen in ihrem Bestand anbieten können, auch wenn es GroÃstadt-Bibliotheken sind. Also ist das Internet notwendige Informationsquelle. Ich hoffe also, dass die Suchmaschinen und ihre Auffassung siegen. Ich kann zwar die Auffassung der Gegenseite nachvollziehen, halte aber die Argumente der Gegner eines Leistungsschutzrechtes dennoch für stichhaltiger und v.a. grundgesetzkonform.
Eine ungehinderte Informationsfreiheit wäre ohne Suchmaschinen de facto nicht möglich, diese stände nur auf dem Papier. der Verfassung oder überspitzt gesagt: wie es eine "Zweiklassenmedizin" gibt, so gibt es dann auch eine "Zweiklassen-Informationsgesellschaft", die einen, die sich Informationsvielfalt leisten können, die anderen, die es nicht können.
Abgesehen von diesen grundsätzlichen Erwägungen habe ich schwerste Bedenken gegen das Verfahren? Wieso werden die Betroffenen, die Suchmaschinenbetreiber, nicht angehört?
Vgl. auch hier:
__________________ King: You're a monster, Urquhart.
Urquhart:You might very well think that, Sir, but your opinion doesn't count for very much now, does it? Good day, Sir.
Ian Richardson in: "House of cards, Teil 2: To play the King"
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Bernhard Nowak: 01.02.2013 23:46.
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30.01.2013 22:06 |
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Beatrix
Schülerin
Dabei seit: 01.03.2007
Herkunft: Bayern
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Ich weià nicht, ob es damit zu tun hat, aber die Welt lässt Leser ihrer Internetseite nur noch 20 freie Artikel im Monat lesen.
Ist dieses freie Kontingent erschöpft, geht es nur noch über App weiter, wenn man kein Abo der Zeitung hat.
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31.01.2013 08:57 |
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Alex22
Schüler
Dabei seit: 13.03.2008
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Ab wann gilt das? Ab 01.02? 20 Artikel sind ganz schön wenig für nen Monat.
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02.02.2013 16:48 |
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Bei der Welt? Wohl eher 20 zu viel. Was aber ist falsch daran für einen artikel zu zahlen? Ich wäre durchaus bereit für Artikel zu zahlen. Allerdings möchte ich mich nicht an eine Zeitung binden. Das Internet erlaubt mir die Freiheit mich täglich auf verschiedenen Seiten zu informieren - kostenlos. Für mich muss das nicht kostenlos sein, wenn aber jedes Online-Portal einer Zeitung anfängt eigene Abos anzubieten, dann bin ich raus und kehre zurück zum Zeitalter des gedruckten Papiers und beschränke mich auf eine Auswahl. Das ist aus meiner Sicht das gröÃte Problem an der ganzen Sache. Die Verlage tun sich zusammen und kämpfen gegen Google und die Ãffentlich-Rechtlichen. Sie hätten diese Energie gemeinsam schon längst in die Entwicklung bspw. eines Bezahlsystems stecken können.
Ein anderer Punkt ist natürlich, ob die alle Themen umfassende Zeitung im Internet eine Zukunft hat. Mit themenspezifischen Seiten, lässt sich vielleicht viel auch Werbung für diese themenspezifischen Bereiche anlocken. Im übrigen höre ich von solchen Seiten im Internet keine Klagen. Die kommen immer nur von den groÃen Playern denen nichts besseres eingefallen ist, als ihre Zeitung nun im Internet zu zeigen. Es braucht mehr als das und eine Bezahlschranke um im Internet zu bestehen.
So ist das aber immer. Jene die in ihrer Vormachtstellung bedroht sind, versuchen natürlich krampfhaft ihre Pfründe zu sichern.
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02.02.2013 17:49 |
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Beatrix
Schülerin
Dabei seit: 01.03.2007
Herkunft: Bayern
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@Alex22:
Ich weià nicht genau, wann sie es eingeführt haben. Für Januar allerdings galt es schon.
Und ja, 20 Artikel im Monat sind wirklich wenig.
Ich weià jedenfalls, auf welcher Internetseite ich keine Nachrichten mehr lesen werde.
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03.02.2013 13:08 |
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Bernhard Nowak
Schüler
Dabei seit: 26.08.2004
Alter: 60
Herkunft: Rödermark
Themenstarter
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Leistungsschutzrecht: Gesetz verabschiedet:
__________________ King: You're a monster, Urquhart.
Urquhart:You might very well think that, Sir, but your opinion doesn't count for very much now, does it? Good day, Sir.
Ian Richardson in: "House of cards, Teil 2: To play the King"
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01.03.2013 15:44 |
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Der SPON-Artikel auf den Bernhard aufmerksam macht, führt in seiner Ãberschrift "Sieben Fakten zum Leistungsschutzrecht".
Sieht man/frau jedoch genauer hin, bleibt von "Fakten" wenig übrig. Fast alle der Texte zu den 7 Punkten bleiben im Vagen, ergehen sich in "wahrscheinlich und "vermutlich".
So oft ich selber aus dem Spiegel zitiere, in der Berichterstattung zu diesem Thema traue ich ihm - und auch vielen anderen Publikationen, die gleichzeitig im Printbereich tätig sind - nicht über den Weg. Sie sind in diesem Spannungsfeld Betroffene und somit auch Partei.
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Der Heise Verlag zeigt einen wirklich positiv zu sehenden Umgang mit dem Leistungsschutzrecht:
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Die Demontage des Datenschutzes und der der Bürger schreitet weiter voran. In dem letzten Satz bzw. dem Wort liegt denn auch der Knackpunkt. Das heisst mal wieder alles oder gar nichts. Diese Regierung ist einfach unfähig, Gesetze mit klaren Definitionen und ohne Schlupflöcher zu entwerfen. Deshalb werden auch immer mehr Gesetze durch Gerichte kassiert oder an den Gesetzgeber zum "Nachbessern" zurückverwiesen.
Die Flatrate-Drosselung der Telekom beinhaltet viel mehr als "nur" Kundenabzocke, sie verletzt klar auch die Netzneutralität und gefährdet massiv die Informationsfreiheit.
Die Telekom wehrt sich:
Mit durchsichtigen Hetzparolen wie dieser macht die "BLÃD Zeitung" in regelmäÃigen Abständen auch Stimmung gegen die H-IV Empfänger.
Wirkungsvollster Protest ist der sofortige Wechsel zu einem anderem Provider.
Eine andere Möglichkeit ist die Unterstützung der Petition "Drosselung der Surfgeschwindigkeit stoppen". Dieses sollte man/frau, nicht nur um als "Nicht-Telekom-Kunde" Solidarität zu zeigen, sondern auch im ureigensten Interesse tuen. Oder glaubt hier jemand ernsthaft, daà nicht auch alle anderen Anbieter gerne mehr Geld verdienen möchten?
__________________ âUm ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muà man vor allem ein Schaf sein.â
Albert Einstein
Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, zum letzten Mal von lari el fari: 14.05.2013 23:01.
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01.03.2013 16:53 |
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[/quote]
Gut gebrüllt, untätige Wettbewerbskommissarin, aber es ist zu erwarten, daà sich die Konkurrenten der Telekom deren Kurs anschlieÃen wird. Beim Wettbewerb geht es nicht, wie uns in der Schule immer gesagt wurde, um die besten Leistungen, sondern um den höchsten Profit. Wenn sich dieser maximieren läÃt, indem man für gleiches Geld die Leistung verringert, wird das geschehen. Immerhin geht schon der Hauptkonkurrent aller Anbieter vor, so daà sie ungefährdet im Kielwasser hinterherfahren können.
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15.05.2013 00:34 |
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Der nächste Schritt der Kommerzialisierung des Internet:
Millionen deutsche Landbewohner ärgern sich gezwungernermaÃen noch mit DSL 1000 und GPRS rum. DAS wäre erst mal in Ordnung zu bringen, bevor mit irgendwelchen Premiumdiensten rumgesponnen wird! Aber es ist wohl zu viel verlangt, für alle zahlenden Kunden ein Netz mit ausreichend hoher Datenübertragungsrate zu bieten.
Und wieder einmal knickt das EU-Monster vor der Macht der Konzerne ein. Langsam aber sicher kann man bei solchen Nachrichten verstehen, warum immer mehr Mitmenschen nicht nur zum â¬uro-Gegner werden sondern auch der Europäischen Union ablehnend gegenüberstehen.
Zuerst ein paar Zahlen:
- Die Bundesrepublik Deutschland hält direkt 15,00 Prozent und indirekt über die KfW weitere 17,00 Prozent der Aktien der Telekom. Die Mehrheit der Aktien (rund 62 Prozent) befinden sich in Streubesitz.
[Quelle: wikipedia]
- Eine kurze Abfrage eines mit dem Kriterium einer Multi-Flatrate, bestehend aus Fest- und Mobilnetz plus natürlich Internet, ergab auch für den Dorfbewohner larifari .
- die Petition "Drosselung der Surfgeschwindigkeit stoppen" erreichte bis jetzt, 15.05.2012 - Zeitpunkt des Beitrages, 179.110 Unterstützer. Dies in wenigen Tagen.
Das auch andere Anbieter gerne ein gröÃeres Stück vom Kuchen haben möchten, ist nichts wirklich Neues und wurde auch schon des öfteren erwähnt. Interessanter sind aber meiner Meinung nach die o.a. angeführten Zahlen. Obwohl der Staat, nominell also alle Bürger, 32 Prozent der Telekom-Aktien besitzt und somit an den Gewinnen der Telekom partizipiert, sah sich die Regierung aufgrund der massiven Proteste .
Sogar das sonst so verschlafene Brüssel der Neelie Kroes raffte sich zu einer Aussage auf: "[...] sollten nun die Kunden `mit den FüÃen abstimmen´ ".
Und genau hier liegt der springende Punkt. Wenn nur zehn Prozent der Petitionsunterzeichner gleichzeitig auch ihren Vertrag mit der Telekom kündigen, entsteht ein derart massiver Druck, daà sich die kleineren Konkurrenten es sich mehrfach überlegen werden, dem Beispiel des Big Players zu folgen. Denn wenn unzufriedene Kunden von der Telekom weggehen - warum sollten sie nicht auch andere Unternehmen abstrafen die der DSL-Drosselung folgen?
Kurzfassung: Nicht Resignation und tatenlos zusehen ist jetzt angesagt. Telekom-Kunden sollten ihre Verträge kündigen, der Rest zumindest die . Sonst wird Krabbentauchers düstere Prognose sehr schnell eine noch finsterere Realität.
__________________ âUm ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muà man vor allem ein Schaf sein.â
Albert Einstein
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von lari el fari: 12.09.2013 17:44.
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15.05.2013 13:56 |
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Ach wirklich? Wusste ich noch gar nicht...
Neue Nutzungsbedingungen:
Ein kleiner Erfolg gegen die Datenkrake:
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14.10.2013 13:32 |
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- SpOn
Das Ende des bisherigen Internet rückt mit groÃen Schritten näher, zwar hatte das Europaparlament die Netzneutralität festgeschrieben - allerdings muss dies noch von den EU-Staaten abgesegnet werden.
Von der GroKo unter Merkel, Transatlantikerin bis zur Selbstverleugnung und willfährige Helferin der GroÃkonzerne (siehe bspw. ihre Intervention in Brüssel bzgl. der Abgasgrenzwerte), ist in dieser Frage nichts zu erwarten.
__________________ âUm ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muà man vor allem ein Schaf sein.â
Albert Einstein
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16.05.2014 18:00 |
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Netflix will deutsche Serien produzieren
Im Juni hat man eingereicht heute kommen die Ergebnisse:
Die FAZ bringt es auf den Punkt:
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25.06.2014 09:30 |
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