Die Sache mit dem Canon |
MaryBlack
Schülerin
Dabei seit: 11.01.2009
Alter: 57
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Hallo!
Ich selber bin nicht-canongetreuen FFs gegenüber aufgeschlossen und schreibe auch selber solche.
Ich habe Verständnis für Fans, die Stories ablehnen, in den JKRs Geschichte verändert wird. Und nur solche Stories lesen bzw. schreiben, die bestehende Lücken in JKR's Büchern auffüllen, die Geschichte weiterspinnen oder neue Geschichten parallel dazu aufbauen.
Nur dachte ich bislang, daß es auch viele Fans gibt, die mit dem einen oder anderen Ablauf in der Buchreihe nicht ganz einverstanden sind und deshalb die Möglichkeit der Fanfiction ergreifen, um einen anderen Ablauf zu kreieren.
In letzter Zeit habe ich jedoch den Eindruck, als ob es hier fast nur noch Canon-Fans gibt, die alles andere strikt ablehnen.
Deshalb diese kleine Umfrage und die Bitte um eure Meinungen dazu.
__________________ LG, MaryBlack
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07.08.2012 11:24 |
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grit
Schülerin
Dabei seit: 23.11.2010
Alter: 59
Pottermore-Name: GespenstMantel17850
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Es kommt natürlich auch ein bisschen darauf an, wieviel man verändert.
Grundsätzlich bin ich für Canontreue, aber solange die Charaktere nicht OOC werden, kann ich mich auch mit Geschichten anfreunden, die die Buchereignisse ein bisschen "zurechtbiegen", solange sie gut geschrieben sind und der Autor das alles schlüssig und in sich logisch darstellt.
__________________ Hier geht's zu meiner FF: Charitys Geheimnisse
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09.08.2012 22:04 |
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Tonks.21
Schülerin
Dabei seit: 04.11.2007
Alter: 28
Herkunft: Malfoy Manor Pottermore-Name: KeyWatch201
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Ich mag eigentlich fast alles, solange es gut geschrieben ist. Ich lese sehr viele FFs von Pairings, die es im Original nicht so gibt.
Ich finde indem man die Story verändert hat man viel mehr Möglichkeiten. Wenn man sich nur ansieht wieviele Leute im Laufe der Bücher gestorben sind, eigentlich könnte man über jeden noch zigtausend FFs schreiben, wie sein Leben verlaufen würde, vor allem bei den jüngeren Charakteren (bei Dumbledore fing das Leben ja nicht gerade erst an).
Auch bei den Pairings, wenn man offen für Pairings ist, die im Buch nicht so vorkommen, hat man viel mehr Möglichkeiten eine FF zu schreiben oder eine zu finden die einem gefällt.
Ich selber schreibe auch eine HP-FF in der einige Charas nicht so früh sterben wie im Buch und einige OCs sind auch dabei. Ich selber will ja auch meinen Schreibstil verbessern und dazu gehört für mich erstens: einen neuen Charakter so rüberzubringen, dass man es im Gedächnis behält und nicht immer das Vorstellungskapitel lesen muss und zweitens: einen der bereits vorhandenen charas so rüberzubringen wie Rowling das im Buch macht, damit es eben nciht OOC wird...
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09.08.2012 22:33 |
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MIR
Xperts Fanfiction Wettbewerb Gold-Award-Winner
Dabei seit: 22.09.2008
Herkunft: Muggelwelt
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Ich mag deutlich lieber Canon-FFs,
aber ich finde bei Nicht-Canon-FFs muss man doch stark differenzieren:
(und auch selbst geschrieben habe), sind FFs bei denen sich der Autor Gedanken macht, was passiert wäre, wenn ...
Also, wenn ein Detail anders gelaufen wäre.
... wenn Remus im (3. Band) nicht vergessen hätte, den Trank zu nehmen.
... wenn Cedric nicht den Pokal angefasst hätte.
... wenn Merope nicht bei der Geburt ihres Sohnes gestorben wäre.
... wenn James Harry an Halloween ins Bett gebracht hätte.
... wenn Snape überlebt hätte.
... usw.
Aber dann müssen sich die folgenden Handlungsstränge auch logisch aus dieser Veränderung ergeben und die Charaktere sollten trotzdem absolut IC bleiben. Eine Veränderung der Persönlichkeit darf nur im neuen Plot begründet sein (z.B. wenn Tom Riddle eine Mutter gehabt hätte ...).
Das Gleiche gilt für Pairings. Wenn andere, dann müssen sie trotzdem IC bleiben und es muss einen triftigen Grund geben, warum sie zusammenkommen.
, ist, wenn der Autor nach Gutdünken alles verändert was ihm nicht gefällt. "Den Charakter mache ich mal netter und diesen böser ... und den da kann ich gar nicht leiden, also kommt er nicht vor."
Voldemort ist plötzlich gut und Harry böse - ohne dass das logisch erklärt wird - und auch sonst sind die Charaktere nur noch am Namen wiederzuerkennen.
Damit will ich nicht sagen, dass solche FFs schlecht sind, nur ich mag es halt nicht lesen, auch wenn es gut geschrieben ist.
Das Extremste, was ich mal gesehen habe, war eine FF, etwa mit folgendem Inhalt (genau weiß ich es leider nicht mehr):
Ähm ... vielleicht gibt das ja eine spannende Geschichte, aber in meinen Augen ist es keine HP-FF mehr, weil die Charaktere nichts, absolut nichts mit den Buchpersonen zu tun haben, mal abgesehen vom Namen und davon, dass Lily und James vermutlich zusammenkommen.
Was mich auch aufregt, sind Aussagen wie (sinngemäß): "JKR hat das alles schlecht erdacht, jetzt komme ich und mache es besser."
FFs die den Verlauf der Bücher nur bis zu einem bestimmten Buch berücksichtigen und alles, was man in späteren Bänden erfährt, ignorieren (auch wenn es die Vergangenheit betrifft).
Eigentlich mag ich das auch nicht so, denn die Bücher sind schon ein Gesamtkunstwerk. Wenn man zum Beispiel in Band 5 "abbricht" und anders weiterschreibt, berücksichtigt man nicht, dass die Horkruxe in Band 2 und 4 schon massiv angedeutet werden.
Aber manchmal mag ich solche FFs trotzdem. Meine absolute Lieblings-FF (), die erste, die ich überhaupt jemals gelesen habe, ist eine Buch-7-FF, die erschien, bevor Buch 7 überhaupt rauskam. Hier wurden sämtliche Handlungsstränge so konsequent zu einem logischen Ende geführt, dass es auch Buch 7 hätte sein können. Von Erzählstil her zwar etwas grausamer und nicht so lustig wie bei JKR, aber ansonsten absolut passend (und spannend). wird für mich immer FF bleiben. Leider ist sie inzwischen nicht mehr bei Xperts zu lesen.
Das wars von MIR zu dem Thema.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von MIR: 10.08.2012 09:29.
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10.08.2012 09:21 |
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MaryBlack
Schülerin
Dabei seit: 11.01.2009
Alter: 57
Themenstarter
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MIR hat sehr schön argumentiert und ich stimme mit ihrer Meinung ziemlich überein.
Obwohl ich nicht-canongetreue Stories mag, lehne ich aber auch solche ab, in denen die Charaktere sich ohne jede Begründung völlig änders als in der Buchvorlage verhalten oder auch solche Geschichten, wo es für Änderungen keine Erklärung gibt (gleiche Geschichte, aber kein Peter, kein Voldemort usw.
).
Das mit dem "schlecht erdacht ... ich mache es besser":
Bessermachen ist im Nachhinein einfach, wenn man die gesamte Story kennt und alle Logiklücken ausfindig gemacht hat.
Wenn JKR erst alle sieben Bände geschrieben und sie vor Veröffentlichung gelesen hätte, gäbe es die Logiklücken gar nicht.
Und wenn man kein Erbsenzähler ist, kann man die Handlung der 7. Bände durchaus stimmig finden und abgesehen davon ist sie mit all ihren wunderschönen Details einfach unheimlich liebevoll erdacht.
Ich hoffe, daß hier noch weitere Meinungen kundgetan werden.
__________________ LG, MaryBlack
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14.08.2012 07:44 |
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HauselfeLilian
Schülerin
Dabei seit: 31.12.2011
Alter: 32
Herkunft: Schwobaland Pottermore-Name: KoboldSchloss27551
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Hallöchen!
Also nach MIRs Erklärung gibt es ja laum noch was hinzuzufügen.
Bei mir sieht es folgendermaßen aus:
Ich muss zugeben, ich bin ziemlich canonversessen. Das lieg zum wesentlichen Teil aber daran, dass ich die Bücher fast auswendig kenne und so ziemlich jedes Interview, Zusatzbuch, Prequel und wahrscheinlich überhaupt alles, bis auf das Märchenbuch, das mir noch fehlt, gelesen und gemerkt habe.
Das heißt allerdings nicht, dass ich alles was nicht Canon ist, schlecht finde. Ich lese auch gerne FFs die nicht ganz canongetreu sind, wenn sie sinnig geschrieben sind. Mir fällt dann nur bei jeder Kleinigkeit ein: "Moment mal, das müsste doch eigentlich anders sein."
Ich hab auch nicht wirklich ein Problem damit, sofern die Änderungen einen Sinn ergeben.
Ein paar Beispiele:
1. Beim Kochen einer Soße fügt sich durch ihre einzelnen Bestandteile zusammen und kommt nicht aus dem Zauberstab, da der Autor sich nicht vorstellen kann, dass die Soße dem Zauberstab kommt, wenn für Bratkartoffeln beispielsweise mehrere Schritte notwendig sind.
Kann ich verstehen. Ist eine sinnvolle Änderung und da sträube ich mich auch nicht dagegen.
2. Ein Muggel kann nicht mit Flohpulver reisen, da z. B. nur Zauberer vom Ministerium die Befugnis erhalten.
Klar, bei so einer Erklärung hab ich da auch keinen Einwand.
3. Durch das dunkle Mal kann man die Apparier-Sperre von Hogwarts überwinden.
Ääh, NEIN?! Und falls eine Erklärung dabei steht ist die sowas von blödsinnig, da würde ich doch am liebsten den Kopf in den Bildschirm rammen.
Man sieht also, es sollte schon was dahinter sein, damit ich nicht ganz garstig werde.
So, dann geht es mit den Personen weiter.
Ich habe kein Problem damit, wenn sich, wie MIR schon beschrieben hat, Personen aufgrund der Vorgeschichte (was wäre wenn... Tobias Snape seinen Sohn nicht geschlagen hätte? Lily nicht gestorben wäre? Harry bei einer Zaubererfamilie aufgewachsen wäre?) oder im Verlauf der abgeänderten Geschichte anders verhalten.
Mei MIRs Typ 2 krieg ich allerdings auch das kalte Grausen.
Und auch Typ 3 mag ich eigentlich sehr gerne. Im Moment lese ich eine FF, die nur an das Geschehen von Band 4 anknüpft, ohne die Informationen der letzten Bände einzubeziehen. Soweit ich weiß, ist diese FF auch nur mit dem Wissen der ersten 4 Bände geschrieben. Und ich finde sowas eigentlich besonders spannend, wenn man erfährt, wie sich der Autor den Rest der Geschichte ausgemalt hat.
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14.08.2012 12:02 |
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Sayuchan
Schülerin
Dabei seit: 21.03.2010
Alter: 35
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Ich habe nichts dagegen, wenn die Handlung der Bücher durch die FanFiction verändert wird oder sich auch mal ein Charakter verändert. Wichtig ist, wie hier schon oft erwähnt, dass die Änderungen logisch nachvollziehbar sind. Wenn die Charaktere von Anfang an OOC sind oder die Grundregeln der magischen Welt ausgehebelt wurden, dann lasse ich das Lesen normalerweise sein. Immerhin will ich ja HP-FanFiction lesen und keine Story, in der "zufällig" die gleichen Namen wie bei J.K. Rowling verwendet werden.
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13.12.2012 18:04 |
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