Barry Fairbrothers Tod "Ein plötzlicher Todesfall" |
SanctusSeverus
Schülerin
Dabei seit: 01.05.2011
Alter: 54
Pottermore-Name: ErisedCloak16799
|
|
Barry Fairbrothers Tod "Ein plötzlicher Todesfall" |
|
Dieser Beitrag ist eine Auseinandersetzung mit meinem notorischen Interpretationszwang.
Das demnächst erscheinende neue Buch Joanne Rowlings "Ein Plötzlicher Todesfall", wird sicher in mancherlei Hinsicht eine ganz besondere Herausforderung für die Schriftstellerin und die Leserschaft darstellen. Obwohl es sich ausdrücklich an Erwachsene richtet, wird wohl auch die noch heranwachsende Harry Potter-Fangemeinde dieses Buch lesen wollen, zumindest ein Großteil von ihr.
Auch für eine Leserin wie mich, die bereits ab HP 6 nicht sonderlich von der Auflösung des HP-Plots angetan war, ist es interessant herauszufinden, welchen literarischen Weg Joanne Rowling mit ihrem neuen Buch beschritten hat. Es wird die Gelegenheit bieten, um Vergleiche ziehen zu können. Aber gerade dieser Vergleich wird gewiss "hart" werden. Denn an Harry Potter wird Barry Fairbrother zwangsläufig gemessen werden.
Obwohl die Namen Barry und Harry ethymologisch von unterschiedlicher Herkunft und Bedeutung sind, klingen sie zunächst verdammt ähnlich.
Bei mir, ich kann nichts dagegen tun, spielt meine Phantasie etwas verrückt. Der plötzliche Tod des Barry Fairbrothers wird seinem hübschen Heimatort Pagford, so Angabe, wohl einer gewissen friedvollen Fassade entledigen.
Ich kann nicht umhin an das meiner Ansicht nach unglaubwürdige "Alles war gut" in Harry Potter zu denken. Als Harry seine Kinder zum Bahnhof bringt, ist er zirka 38/39. Barry verstirbt in seinen frühen Vierzigern.
Die Welt des 19 Jahre danach Harry Potters ist laut Rowling eine Welt, in der alles gut war. Nun aber, mit Barrys unerwarteten Tod, wird das anheimelnde Pagfort plötzlich zu einem Ort von Auseinandersetzungen, Doppelbödigkeiten usw.
Mir kam der Gedanke, dass sich Joanne Rowling mit Hilfe eines neuen und selbstständigen Romanes vielleicht von Harry Potter emanzipieren möchte. Aber tiefgründiger. Die Figur Harry Potter zu töten, indem sie einen neuerlichen Potter-Roman veröffentlicht in dem er dann stirbt, wäre eine recht konservative Möglichkeit. Ihn aber verborgen in der Gestalt eines Barry Fairbrother abzuwickeln, wäre hingegen recht originell.
Vielleicht hat wer Lust seine Gedanken mitzuteilen?
LG
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von SanctusSeverus: 27.07.2012 19:54.
|
|
27.07.2012 11:06 |
|
|
Bernhard Nowak
Schüler
Dabei seit: 26.08.2004
Alter: 60
Herkunft: Rödermark
|
|
Ich denke, dass der Gedanke stimmt, dass sich JKR von Harry Potter durch einen neuen Roman "befreien" möchte. Mich wundert nur, dass sie dafür kein Pseudonym gewählt hat - aber natürlich bringt der Name Rowling Absatz, Käufer und damit Geld für die Autorin, was bei einem Pseudonym weniger stark der Fall wäre - auch wenn bald bekannt wird, wer sich dahinter verbirgt.
Möglicherweise ist dies ein Roman im Stile von Dorothy Sayers und des alten britischen "Rätselkrimis" bzw. der Gothic novel, die ja auch - man denke an die Dementoren - Anklänge an Harry Potter enthält. Da ich mich wegen des neuen Bücherpunsches unserer Stadtbücherei zur Zeit auch mit dem Jubilar Charles Dickens befasse, sind auch Anklänge an Edwin Drood, den letzten unvollendeten Detektivroman von Dickens (übrigens kongenial vollendet von Ulrike Leonhardt) denkbar. Wir müssen es - denke ich - einfach abwarten.
__________________ King: You're a monster, Urquhart.
Urquhart:You might very well think that, Sir, but your opinion doesn't count for very much now, does it? Good day, Sir.
Ian Richardson in: "House of cards, Teil 2: To play the King"
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Bernhard Nowak: 27.07.2012 19:28.
|
|
27.07.2012 19:27 |
|
|
SanctusSeverus
Schülerin
Dabei seit: 01.05.2011
Alter: 54
Pottermore-Name: ErisedCloak16799
Themenstarter
|
|
Hallo Bernhard!
Ich denke, dass Rowling in den ersten beiden HP-Büchern Talent in Sachen Kriminalhandlung gezeigt hat. Gerade Band 2 gefiel mir ja sehr gut und gehört zu meinen Favoriten. Was Rätselhandlungen anbelangt hat sie meines Erachtens bewiesen, dass sie sowas gut kann.
Ich könnte mir vorstellen, dass das neue Buch eine Krimihandlung beinhaltet, aber nicht unbedingt ein reiner Krimi ist.
LG
|
|
27.07.2012 19:55 |
|
|
Bernhard Nowak
Schüler
Dabei seit: 26.08.2004
Alter: 60
Herkunft: Rödermark
|
|
Ja, sie hat eindeutig Anleihen bei der klassischen britischen "Rätselkrimischule" gemacht, wobei Rowling allerdings den "Gesamtplot" gerade im - an sich tollen - Finale in Band 2 - meiner Meinung nach zu wenig bedacht hat, denn wenn Dumbledore in Band 6 Parsel hören, verstehen oder gar sprechen kann (in den Erinnerungen), wieso hat er in Band 2 den Basilisken nicht gehört ? Aber in Tradition von Dickens (sadistische Lehrer in "Nicolas Nickleby") steht Rowling schon und in diese Richtung vermute ich das Buch. Ich stimme Dir vollkommen zu, dass es sich wohl nicht nur um eine reine "Krimihandlung" handeln wird. Vielleicht schreibt sie ja sogar besser als bisher
__________________ King: You're a monster, Urquhart.
Urquhart:You might very well think that, Sir, but your opinion doesn't count for very much now, does it? Good day, Sir.
Ian Richardson in: "House of cards, Teil 2: To play the King"
|
|
27.07.2012 20:02 |
|
|
|