Voldemort zu Menschlich? |
Elderstab2001
Schüler
Dabei seit: 01.05.2011
Herkunft: Berlin Pottermore-Name: GlowMoon99
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Nachdem man 7.1 gesehen hat, hat man
nicht mehr wirkliche Angst vor Voldemort, oder?
Er wirkt in der Szene in Malfoy Manor durch seine Worte und Gesten einfach viel zu menschlich...
Beispiel: "Meinen, Herr?" Das geht gar nicht!
Voldemort muss einfach etwas ganz eigenes, und unverwechselbares an sich haben!
Nachgeäffe und Scherze passen überhaupt nicht zu ihm.
Ich hätte mir gewünscht, dass sie seinen Charakter im Film vorsichtiger behandelt hätten, so dass er eben weiterhin unheimlich und unergründlich wirkt.
So lieben wir doch unseren Voldi!
Was meint ihr ???
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31.05.2011 20:28 |
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Snapes Brother
Schüler
Dabei seit: 07.06.2010
Herkunft: Immer wieder Österreich!
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Ich denke, dass das notwendig war, denn im siebenten Teil läuft ja schlussendlich alle darauf hinaus: Dass Voldemort nur ein Mensch ist - und trotz all seiner Vorkehrungen nicht ewig leben kann.
Deshalb ist es notwendig, alle Facetten seines Charakters zu zeigen - und Ralph Fiennes' Darstellung zeigt ihn eben auch so ironisch.
__________________ The scar had not pained Harry for nineteen years. All was well.
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31.05.2011 22:04 |
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Im Gegenteil. Gerade dieser ruhige Tonfall und diese beißende Ironie sorgen m.E. für Voldemorts Charisma und dafür, dass man ihn Ernst nehmen kann (trotz des Unsinns, den JKR letztendlich mit ihm angestellt hat). In dieser Szene sieht man Voldemort, wenn er die totale Kontrolle hat - er hat es nicht nötig zu poltern. Ein anderer Schauspieler hätte das leicht versemmeln können, aber irgendwie bekommt Ralph Fiennes es hin, dass auch noch die dämlichsten stereotypen Schurkensätze von JKR/Steve Kloves beeindruckend wirken. Und zwar gerade WENN er so agiert, wie er es in besagter Szene tut.
__________________ The Sith will rule the galaxy. And then we shall have peace...
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31.05.2011 22:12 |
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Darth Draconis
Schüler
Dabei seit: 15.05.2011
Herkunft: Rheinland-Pfalz
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Im Gegenteil! Ich finde, dass der Voldemort im Film durch Ralph Fiennes nicht nur brilliant dargestellt wird, sondern noch weitaus angsteinflößender wirkt als im Buch.
Warum?
Weil Fiennes' Make-Up zum einen die Metamorphose vom Mensch zum Nicht-Mensch sehr gut rüberbringt und - und das ist für mich viel wichtiger - mit seiner Art und Weise, zu spielen, den absoluten Wahnsinn des Dunklen Lords perfekt verkörpert.
Diese manchmal ruhige, fast schon charmante Art, mit der er spricht, bewirkt erst, dass man umso geschockter ist, wenn dann urplötzlich der ganze Hass und Zorn aus ihm herausbricht. Man hat eigentlich jede Minute den Eindruck, dass Voldemort im nächsten Moment den Todeszauber sprechen könnte, ohne mit der Wimper zu zucken.
Man muss ja auch eins bedenken:
Voldemorts gesamter Charakter ist der eines Menschen (!) mit falschen, pervertierten Ansichten und einer schrecklichen Ideologie. Würde man ihn weniger menschlich darstellen, schmälerte dies auch seine Bedrohlichkeit, denn es würde ihn als etwas abstraktes symbolisieren, etwas, das in dieser Form nie in der Realität auftauchen könnte.
Aber, wie gesagt: All die schlimmen Dinge, die ihn kennzeichnen, sind absolut menschlich und daher sollte er auch entsprechend als Mensch dargestellt werden.
Gruß
Darth
__________________ Don't tell me what I can't do!
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31.05.2011 22:52 |
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Hallie Potter
Schülerin
Dabei seit: 07.08.2005
Alter: 30
Herkunft: Wien Pottermore-Name: WalnutFirebolt55
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Voldemort war irgendwas im letzten Film. Wie er ausgerastet ist bei jedem Mist, es war unglaublich.
Das besondere, das furchteinflößende an ihm ist doch schlussendlich dieses menschenferne Verhalten, diese Selbstbeherrschung, die er im Buch, zumindest bis zu dem Zeitpunkt, wo er erfährt, dass Harry von den Horkruxen weiß, an den Tag legt - und die war einfach nicht vorhanden im Film - war höchst enttäuscht!
EDIT:
Und weil ich grad noch weiter nach oben lese - ich glaube, dass JKR ja wohl bestimmen dürfen wird, wie ihr Buchcharakter sich verhält? Ich meine, es ist ihre Welt, an der wir eben Teil haben dürfen - zu sagen, dass sie Charaktere verhunzt find ich schon gewagt ...!
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Hallie Potter: 31.05.2011 23:47.
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31.05.2011 23:45 |
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Medivel
Schüler
Dabei seit: 29.08.2005
Alter: 38
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Also von Selbstbeherrschung habe ich nicht viel mitgekriegt.
Im Buch ist er doch sehr viel öfter wütend, was Harry durch seine Narbenschmerzen auch mitkriegt (soviel zu Voldys Entscheidung, Okklumentik gegen Harry anzuwenden ...)
Und die Szene, wo er komplett ausrastet und so viele umbringt kommt wenn mich nicht alles täuscht noch in 7.2, nachdem das Trio in Gringotts eingebrochen ist und den Becher geklaut hat.
Klar darf sie das.
Aber wenn irgendein Hobbyautor Fanfictions schreibt, muss er (sofern es sich nicht um eine humoristische Satire handelt) auch darauf achten, die Charaktere authentisch zu schreiben.
Tut er das nicht, wird ihm vorgeworfen, sie wären out-of-character und das zurecht.
Warum sollte das nicht für JKR gelten?
Sie kriegt sogar Geld dafür ... von uns.
Da haben wir schon ein Anrecht darauf, dass ordentlich und gewissentlich gearbeitet wird.
Nur weil sie die Charaktere erfunden hat, darf sie mit denen nicht plötzlich alles anstellen, sie irgendwas tun und sagen lassen, was nicht zu ihrem Verhalten & Motivation aus den vorherigen Büchern passt, das wäre unglaubwürdig.
Leider häuft sich solches OOC Verhalten aber in Buch 7, nicht nur bei Voldemort.
Und das wird eben bemängelt.
Wenn du konkrete Beispiele willst, stöber mal ein bisschen in englischsprachigen Foren (Muggelnet z.B.) oder lies dir Kundenrezensionen auf Amazon durch, da wird das in aller Ausführlichkeit diskutiert.
Ohne jetzt groß ausholen zu wollen: Wenn Voldemort sich quasi durchgehend wie ein kompletter Volltrottel verhält, der nicht mehr zum logischen Denken fähig ist, keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen kann, nur noch reaktiv handelt, und alles damit begründet wird, dass er halt keine Liebe empfinden kann, dann finde ich das schon leicht ... naja grenzwertig.
Ralph Fiennes schafft es glücklicherweise, diese Schwäche gut zu überspielen, so dass die senile Trotteligkeit von Buch-Voldemort nicht ganz so extrem zum Vorschein kommt.
Dieses charmante, ironisch-schmeichlerische passt da wirklich hervorragend.
Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert, zum letzten Mal von Medivel: 01.06.2011 06:45.
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01.06.2011 06:38 |
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Darth Draconis
Schüler
Dabei seit: 15.05.2011
Herkunft: Rheinland-Pfalz
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Mal unabhängig vom Buch-Charakter:
Man sieht doch in Buch und Film, dass Tom Riddle letztlich ein junger Mann war, der wusste, wie man sich in gehobenen Kreisen zu benehmen hat. Beispielhaft hierfür ist die Szene, in der er Slughorn nach den Horkurxen fragt. Er schmeichelt seinem Lehrer und schafft es durch geschickte, listige Rhetorik, an die Informationen zu kommen, die er braucht.
Warum sollte genau dieses - beinahe schon ein bisschen aristokratische - Verhaltensmerkmal nun bei Lord Voldemort verloren gegangen sein? Er nennt sich ja auch selbst Lord. Insofern ist ein halbwegs manierliches Verhalten doch passend. Wie oben schon erwähnt, kann aber eben aufgrund seines Gemüts jederzeit der in ihm aufgestaute Zorn aus ihm herausbrechen, sodass man sich in seiner Gegenwart in keiner Sekunde sicher fühlen kann. (Wer nach analogen Beispielen sucht, sollte sich nochmal Anthony Hopkins als Hannibal Lecter oder Bruno Ganz als Adolf Hitler anschauen --> auch hier erlebt man die Charaktere teils ruhig, teils beinahe charmant und im nächsten Moment erfolgt eine komplette Kehrtwende des Verhaltens)
Wie gesagt: Voldemort ist ein Mensch, der nur versucht, die seiner Meinung nach menschlichen Schwächen durch eine halbwegs gelungene Verwandlung zu kaschieren. Und recht erfolglos, wie mir scheint.
Und für mich zählt die Szene in 7.1., in der Voldemort beim Todesser-Treffen Miss Charity Burbage vorstellt, zu einer der erschreckendsten Filmszenen, die ich seit langem gesehen habe. Und das liegt zu großen Teilen an der ruhigen, beinahe gelassenen Art, in der Voldemort spricht.
Gruß
Darth
__________________ Don't tell me what I can't do!
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01.06.2011 11:41 |
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Lisi
Schüler
Dabei seit: 16.02.2012
Alter: 34
Herkunft: Essen
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Ich fand es gar nicht so schlecht.
Es zeigt das er auch nur ein Mensch ist.
Irgendwo in sich drinn
__________________ Mfg Lisi
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20.02.2012 09:50 |
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Lily-Petunia
Schülerin
Dabei seit: 25.10.2012
Alter: 45
Herkunft: Baden-Württemberg
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Auch für mich zählt Ralph Fiennes' Leistung in den Harry Pottter-Filmen zu den beeindruckendsten der Filmwelt. Er gibt dem absolut Bösen ein menschliches Gesicht, zeigt durch rasch wechselnde Stimmungen Voldemorts Unberechenbarkeit und seinen krankhaften Wahn.
Mit der Szene im Haus Malfoy, als die Todesser sich um ihren Herrn versammeln, wird das alles nochmal deutlich: Er demütigt Lucius und seine Familie, schafft es seine Anhänger zum Lachen zu bringen, verliert dennoch nie die Oberhand - ein Blick, ein scharfes Wort, und selbst Bellatrix senkt den Kopf. Er hört zu, wie Charity Burbage bei Severus Snape um Gnade fleht, beobachtet dessen Reaktion und tötet sie eiskalt, nur um im nächsten Augenblick zu säuseln: "Nagini. Essen...". Gänsehaut pur!!!
Und gerade weil durch dieses ganze Verhalten noch etwas "menschliches" zu sehen ist, macht Fiennes den Charakter zu etwas absolut Furchteinflössendem.
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11.05.2013 19:01 |
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