Tanzszene von Harry und Hermine |
Kate
Schülerin
Dabei seit: 10.06.2008
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wenn selbst leute, die das buch kennen im kino sitzen und sich denken "häh, küssen die sich jetzt?", dann ist meiner meinung nach auch was schief gelaufen.
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15.12.2010 13:17 |
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Medivel
Schüler
Dabei seit: 29.08.2005
Alter: 38
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Schöner Beitrag, Mat!
Bringt es mal wieder in allen Einzelheiten auf den Punkt, was es zu dieser Szene zu sagen gibt.
Charakterverzerrung, wo man nur hinschaut.
Ich weiß ja sowieso nicht, wieso es bei so einer großen, komplexen Film-Reihe wie HP überhaupt nur einen einzigen Drehbuchschreiber gibt und nicht ein ganzes Team, das sich auch mal gegenseitig auf die Finger schaut und verbessert.
Spätestens ab dem vierten hätte Kloves bzw. Goldenberg Unterstützung gebraucht.
Vielleicht fühlt er sich ja aber auch irgendwie cool, wenn er die Charaktere so verformt, wie es ihm gefällt und er dadurch indirekt das Gefühl bekommt, einer von den ganz Großen zu sein, wer weiß
Der Gedanke mit den vertauschten Partnern ist übrigens interessant.
Obwohl, wenn ich an Harrys Stelle zwischen Film-Ginny und Film-Hermine entscheiden müsste, würde die Wahl auch nicht schwer fallen, lol.
Das fehlende, klärende Gespräch nach der Horkruxvernichtung fällt bei mir auch immer schwerer ins Gewicht, das ist schließlich der Moment zwischen Harry und Ron, in dem ihre Freundschaft auf höchstem Maße gefestigt wird und ein für allemal klar ist, was Sache ist.
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Medivel: 15.12.2010 13:38.
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15.12.2010 13:32 |
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Hermine the best
Schülerin
Dabei seit: 27.08.2009
Alter: 29
Herkunft: Mönchengladbach
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Von Hermines Seite war glaub' ich schon klar, was sie wollte. Nur Harry.. Nein, dass ist nicht Harry. Und Kate, du hast recht, genau DANN sollte man wissen, dass da was schief gelaufen ist. ;D
Mat, natürlich wieder perfekt erklärt. Ganz genau meine Sicht der Dinge!
Wer weiß, vielleicht machen die die Re-Shoots ja nur, weil die gemerkt haben wie gut Tanz und Musik ankommt und machen jetzt auf dem Epilog ein Musical
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15.12.2010 14:05 |
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Mat
Schüler
Dabei seit: 09.12.2007
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Wow, danke für die Zustimmung - freut mich wirklich.
Ich hab über diese Szene lange nachgedacht und bin dann eben zu oben geschriebenem Schluss gekommen, deswegen hab ich dazu vorher auch sehr wenig gesagt. Hat auch etwas länger gedauert den Beitrag zu schreiben, weil ich soviele Gedanken hierzu hatte, dass die erst einmal sortiert werden mussten
Jetzt wird's auch länger, eigentlich viel zu lang
Parseltongue, was ich noch sagen wollte: Yates und seine Darstellung, das bleibt ein Kapitel für sich. Dafür, dass er die zweite Hälfte der Filmreihe komplett inszenieren darf und er selbst von sich behauptet die Bücher intensiv zu kennen, bin ich wirklich enttäuscht.
Ich möchte widersprechen. Man hat die Freundschaft des Trios vor ihm gut gemerkt - man muss den Vorgängern nunmal auch zugestehen, dass in den ersten Büchern die Freundschaft eben noch nicht so intensiv war wie später, die Schauspieler noch nicht so gefestigt in ihrem Tun.
Ich zum Beispiel find die Szene im PoA, in der die Jungs aus Harrys Jahrgang die Bohnen nehmen und plötzlich Tiere imitieren können, einfach, genial und einfach genial
Auch wenn hier nicht das Trio als solches dasteht, es zeigt die Freundschaft unter Teens, die auf ein Internat gehen. Und auf das Trio wird auch viel eingegangen, der Weg zum Stein, Hermines Versteinerung oder in der Heulenden Hütte.
Die Charakterverzerrungen halten ein grob seit GoF. Newell ohne die Bücher gelesen zu haben, da überrascht das nicht. Und unter Yates wurde es nicht sonderlich besser.
Der Klassiker überhaupt bleibt ja
Hätte Harry Hermine lieber das Bild gezeigt anstatt mit ihr zu tanzen - ich zumindest wäre vor Lachen auf dem Boden gerollt und hätte in die Teppichkante gebissen
Um auf meine Auslegung, dass Harry und Hermine sich hier benutzen, zurückzukommen. Es bleibt eine Auslegung, dafür ist das Medium Film zu schwammig, bzw der Inszenierungsstil.
Wenn man es so sieht - Harry und Hermine benutzen sich hier gegenseitig - dann zeigt das eigentlich nicht ihre gute Freundschaft. Eine gewisse Aufrichtigkeit sich gegenüber geht hier verloren. Dann versteh ich die Szene noch viel weniger, mittlerweile wären wir im Minusbereich angekommen
Harry fordert Hermine mehr als zweideutig auf, eine gewisse Erotik bleibt erhalten, bis Harry anfangt rumzualbern und das bringt Hermine erst zum Lächeln. Erotik kommt kurz vorm Schluss wieder auf und Hermine beweist, wem ihr Herz wirklich gehört. (Und nebenbei realisiert man, dass Ron das Verbindungsstück zwischen den beiden ist. Sie brauchen ihn um glücklich zu sein, beide unabhängig und abhängig voneinander)
Was bleibt im Gesamten übrig? Eine Fragestellung! Liebt Hermine Ron oder Harry? Tut mir leid, aber das gehört in einen Hollywood-B-Movie und nicht in einen Harry Potter. Aus.
Ein weiterer Gedanke. Hermine tanzt ja mit Krum auf der Hochzeit (
), Ron schaut eifersüchtig und verletzt zu (
). Dass wir die Szene nicht gesehen haben, lässt einen Interpretationsstrang völlig unbeachtet und könnte helfen die "Benutzungstheorie" (omg, was ein Name
) zu belegen.
Sieht Hermine auf der Hochzeit Rons Gesichtsausdruck? Wie reagiert sie darauf?
Beim Tanz im Zelt sträubt sich Hermine, Harry albert rum, in gewisser Weise erinnert sie das an Ron - keiner bringt sie so sehr zum Lachen und Glücklichsein wie er. Sie tanzen weiter, eine gewisse Albernheit geht verloren, aber Hermine fühlt immer noch einen Ron vor sich. Sie verlieren dann beim Umarmen den Blickkontakt und es wird wieder intim. Es kommt wieder zum Blickkontakt - was denkt hier Hermine? Wird ihr etwa schmerzlich bewusst, dass sie nicht Ron sieht? Sondern Harry? Erinnert sie sich an Rons letzten Gesichtsausdruck, als sie getanzt hat? Wie verletzt und eifersüchtig er war? Wenn dem so ist, dann wird's richtig böse. Sie erinnert sich an die Eifersucht und dass Ron geflohen ist, weil er dachte, zwischen Hermine und Harry könnte was laufen. Sie erinnert sich, dass sie Ron verletzt hat, ihm nie ihre Liebe gestanden hat.
Dann lieber Harry, hast du alles nur noch schlimmer gemacht. Kloves hatte sich vielleicht wirklich was dabei gedacht. Hermines Reaktion stimmt, Harry ist aber total, in vollstem Maße, daneben. Wundert mich generell dass die H/G-Shipper hier nichts zu sagen, aber die sind vielleicht noch von irgendwelchen Schnürsenkeln gefrustet.
Hermine benutzt hier Harry, aber was macht er? Ich weiß es nicht, Kontextzusammenhang sagt mir, er fällt über Hermine her und das ist so OOC. Jeder Fanfictionautor wird daran gemessen und kritisiert, wie gut er die Charaktere übernimmt, Kloves scheint es egal zu sein. Oder er kapiert's nicht, das ist auch möglich.
Harry liebt trotzdem Ginny und benutzt hier wohl auch Hermine - und dieses Benutzen, von beiden Parteien aus, gefällt mir nun wirklich überhaupt nicht.
Ich verstehe aber wirklich nicht, warum man den Ron/Hermine Tanz rausgenommen hat, er war einer meiner Lieblingsmomente zwischen den beiden. Belegt eindrucksvoll, wie beide sich weiterentwickelt haben, wie die Beziehung auf eine neue Ebene gebracht wurde und alte Dämonen und Verhaltensmuster endgültig weggesperrt wurden. Man hätte nicht einmal großartig ausladend sein müssen, Ron, der nachdem Krum Hermine begrüßt, dazwischengeht und mit ihr tanzen will (und nicht wie ein pubertierender verliebter 14jähriger dasteht), ein Zweisekundenschwenk wie sie sich beim Tanzen aneinander schmiegen - es wäre wie vieles zwischen ihnen herrlich subtil und schön zum Ansehen gewesen.
Vergleicht der Shipper in mir so mal die Tänze im Film... bei Anblick von Krum/Hermine und Harry/Hermine möchte ich dem Gehopse von Bill und Fleur nach der Vermählung diesen hier überreichen
Ich will mal weitergehen als du, Medivel.
Was die Charakterentwicklung angeht, hat Kloves noch weniger Ahnung als von den Charakteren selbst
Dass er es aber kann, beweisen die ersten drei Filme. Vielleicht haben aber auch die Regisseure besser aufgepasst was Stevilein so treibt. Newell hatte ja aufgrund von mangelnden Buchkenntnissen keine Ahnung.
Yates hingegen scheint mir absolut keine Autorität zu besitzen, Kloves macht irgendwie, was er will. Darunter kranken mMn die Filme seit dem Halbblutprinzen. Charaktere und Beziehungen, die er toll findet, werden übertrieben gut dargestellt, alles, was er ablehnt, wird versucht ins Lächerliche gezogen zu werden. Wie er sich über Harry/Ginny lustig macht, man man man. Mir ist es eigentlich egal, ich mach mich ja über die beiden auch lustig - im Gegensatz zu Kloves bin ich aber nicht Drehbuchautor und hab keine Verpflichtung Millionen von Fans gegenüber. Grinsebacke Yates - wie bereits erwähnt - ist wohl kein Mann, der auf den Tisch haut und sagt "So und nicht anders. Steven auf die stille Treppe!"
Ich hätte nie erwartet, dass ich Newell für seinen Stil mal bewundern würde. Aber alles, was Yates falsch macht, scheint mir bei ihm wunderbar zu funktionieren.
Keine Ahnung, was sich JKR bei alldem denkt. Mir gefällt die Charakterverzerrung absolut nicht, wenn ich mir vorstelle, ich hätte diese Figuren erschaffen, jahrelang über sie gebrütet und ihnen Leben eingehaucht, würde ich wohl in den Keller gehen und einen Kräuterschnaps suchen
Der Alkohol ist vorhin ja auch angeklungen
Ist in Hogwarts unterrepräsentiert, was ich ungewöhnlich finde... aber Hauptsache Hermine weiß, dass sie ihr Butterbier mit Ingwer trinkt
Bei mir fällt auch das fehlende Gespräch nach der Horkruxzerstörung immer mehr ins Gewicht und trübt den Film in gewisser Weise, was wirklich schade ist, denn HP 7.1 bleibt ein wirklich guter Film.
Puh, ich bin raus, Kopf in Schnee stecken
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15.12.2010 21:33 |
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DavePotter
Schüler
Dabei seit: 03.08.2010
Alter: 31
Herkunft: Bayern
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viele interessante aspekte
ja ich glaube auch dass harry quasi hermine als ginny und hermine harry als ron sieht
und ich finde die szene auch nicht sehr gut und vor allem mehr als überflüssig.
allerdings finde ich nicht dass es so kommt als will harry jetz mit hermine zusammensein. sondern es soll er die langjährige freundschaft der beiden zeigen und am ende dann dass eben doch ron für hermine der richtige ist und ginny für harry die richtige
__________________ POTTERMORE: Club Tag 6 !
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15.12.2010 21:47 |
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Sethaa
Schülerin
Dabei seit: 08.11.2008
Alter: 38
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für mich kam es auch nur so rüber, das harry hermine aufmunter möchte. ich finde die szene ist gut gemacht. die musik kommt erst aus dem radio, dann ist sie im vordergrund. beide haben 2 minuten lang gute laune und freuen sind und dann geht hermine wieder und schaut traurig drein. sehr gute emotionen.
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15.12.2010 21:53 |
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fussel
Schülerin
Dabei seit: 12.12.2010
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Mat, ich kann deine Argumentation völlig nachvollziehen. Ist auch nicht sonderlich schwer, weil sie ziemlich schlüssig ist.
Aber es ist und bleibt eine Lesart und keine Lesart ist richtiger oder falscher als die andere, solang sie begründet ist. Die Lesart, Hermione sieht in Harry Ron ist genauso legitim, wie die Lesart Harry will Hermione aufmuntern und es ist eine sehr intensive Freundschaftsszene genauso wie das es eventuell zwischen den beiden funkt. Warum das legitim ist?
Mensch. Sie sind 17/18 Jahre alt. Hermione hat gerade einen unglaublich unglaublich großes Opfer für Harry gegeben. Das war übrigens schon immer meine Ansicht, Hermione würde absolut alles tun für Harry, für sein Leben, für ihre Ziele und Ideale. Weil Harry all das ist für das Hermione steht, wenn man mal von seinen pupertären Anflügen absieht. Er steht für Gerechtigkeit und Gutherzigkeit. Und genau das ist Hermione, abgesehen von intelligent und lernaffine (und vielem mehr, JKR hat die meisten ihrer Charaktere erstaunlich mehrdimensional skizziert). So. Da stehen also diese mehr oder weniger ähnlich tickenden Menschen sich in einem Zelt gegenüber, Hermione hat in einer unglaublich großen Geste ihre Loyalität gezeigt, da kann es schonmal zu einem emotionalen Ausrutscher kommen. Das ist, sagen wir mal, sehr sehr menschlich.
Ja, im Buch hat Hermione wochenlang geweint und kaum mit Harry gesprochen. JKR hat sich auf die Beziehung zwischen Ron/Hermione und Harry/Ginny konzentriert, ist schließlich auch ihr Buch. Aber deshalb finde ich wäre es noch lange keine Charakterverschiebung, wenn es zu einem Kuss gekommen wäre - und man danach in Schuldgefühlen versunken wäre. Warum auch nicht. Das passiert nicht nur in B-Movies oder Soaps sondern im Leben. Erstaunlich oft übrigens. Zuweilen glaub ich ohnehin mehr in einer Soap zu leben als sonst wo. Weil Menschen einfach furchtbar fehlerbehaftet sind. Immer und in jeder Beziehung. Deshalb würde ich, zumindest für diese Szene, nicht von einer Charakterverfälschung sprechen. Ich spreche nicht von einem romantischen Techtelmechtel oder mal schnellen Sex. Sondern einfach von einem fatalem Fehler, den sie am Ende Beide bereuen würden. Das ist für mich im Rahmen des möglich und machbaren. Ob einem diese Sichtweise gefällt ist ein anderes Thema.
Aber hier spricht definitiv auch der H/Hr Shipper in mir.
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16.12.2010 15:20 |
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Hermine the best
Schülerin
Dabei seit: 27.08.2009
Alter: 29
Herkunft: Mönchengladbach
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Danke! Danke! Danke Mat!
Du bist einfach genial, daaaanke.
Genau dieser Gedanke 'Das passt in einen B-Movie, aber nicht in Harry Potter' DEN hatte ich auch ! Mein Gott.. Wie recht du hast.
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16.12.2010 16:04 |
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Mat
Schüler
Dabei seit: 09.12.2007
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Das macht die Szene in meinen Augen kaputt. Die Produzenten geben uns diese Szene mit dem Hinweis, "Macht daraus, was ihr wollt." Das verkommt zu einem B-Movie, dass sich mir die Nackenhaare aufstellen
Genau das mochte ich nie bei Harmonians. Diese vollkommene Konzentrierung auf Harry und Hermine und Missachtung Rons, was eine Verschiebung des Trio-Gleichgewichts mit sich führt. H/Hr ist außerdem so langweilig, leidenschaftslos und andererseits so auf Harmoniegetue gemacht, dass mir (sagen wir mal so) eher nicht gut wird. Jetzt den Kindern noch erzählen, dass die Welt aus Marshmallow besteht und "alles war gut". Aber das ist ja nur meine Meinung und andere Meinungen schaden nie
aus dem Trio, wirklich jeder würde für einen anderen aus dem Trio alles tun. Haben sie ja auch.
Ob das ein Ron war, der sich im Schachspiel für sie opfert, der sich seiner Arachnophobie im Verbotenen Wald stellt, der mit gebrochenem Bein sich gegen Sirius stellt; eine Hermine, die Harry vollkommen unterstützt, wenn Ron sich in Identifikationskrisen befindet und sich ewige Zeiten hierfür Vorwürfe macht, die sich wirklich sehr um Harry sorgt (dies war aber auch immer so große-Schwester-mäßig, dass ich dieses Ship nie verstehen konnte. Ron betrachtete sie immer mehr als gleichberechtigten Partner als sie es bei Harry tat, dessen Bevormundung mir oft auf die Eier ging), die Ron aufgrund ihres Wesens anders ihre Unterstützung und Opferbereitschaft zeigt, als es Ron Harry und ihr zeigt; ein Harry, der alle aus dem See retten will, der den Horkrux in sich zerstört.
Jeder würde sein Leben für den anderen geben, wobei ich oft genug den Eindruck habe, die Sekunde, die Harry und Hermine zum Realisieren brauchen, hat sich Ron schon in den Avada Kedavra geworfen
Um es mit deinen Worten zu sagen.
Hermione und Ron würden absolut alles tun für Harry, für sein Leben, für ihre Ziele und Ideale.
Es äußert sich aufgrund gewisser Umstände nur anders.
Ein solcher Kuss - Shipper in mir - ich könnte und wollte nicht darüber hinweg sehen, das hätte mir im Buch auch wirklich nicht gefallen, egal wie sehr die beiden es im Nachhinein bereut hätten.
JKR hat ihren Wert darauf gelegt, dass es, als sie alleine waren, zu gewissem Körperkontakt kam. Ich meine mich an ein Festhalten in Godrics Hollow und vielleicht mal ein Haarestreicheln zu erinnern. Für eine Frau und einen Mann in ihren jungen Jahren, wo die Hormone auch noch etwas verrückt spielen, die liebesbeziehungstechnisch und sexuell praktisch keine Erfahrung haben, ist das verdammt wenig. Aber wirklich verdammt wenig. Kloves schaffte es nicht, das umzusetzen - ob er es überhaupt wollte, bleibt eine andere Sache, die jeder so sehen mag, wie er will.
Da bleibt ein Kuss so OOC, dass man Hagrid in ein Tutu stecken könnte.
Ich will nicht sagen, dass das in dieser Situation normal wäre. Nehmen wir eine andere Frau und einen anderen Mann und stecken sie in diese Situation - getrennt von der großen Liebe, unwissend ob sie jemals wieder gesehen wird oder noch lebt. Es wäre nicht verwunderlich, würde sich da auf sexueller Ebene was tun oder auch nur zu einem Kuss kommen. Aber eben bei Harry und Hermine. Dies hat Kloves in dieser Szene und generell nicht verstanden.
Ist dir aufgefallen, dass Harry Hermine in keinem Satz der Bücher jemals getröstet hat? Kloves hat es nicht verstanden, stattdessen überfüllt er den Halbblutprinzen und die Heligtümer des Todes mit solchen Szenen. Es passt nicht zu Harry, er ist emotional dafür weniger geschaffen - die Dursleys hatten hierauf auch großen Einfluss. Das einzige Mal, dass Harry jemanden tröstet (sofern ich mich nicht täusche), ist Ron nachdem er den Horkrux zerstört. Selbst hier ist es kaum mehr als ein zwei Sätze.
Aus jedem einzelnen Wort
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16.12.2010 17:56 |
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fussel
Schülerin
Dabei seit: 12.12.2010
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Aber Mat....
Das ist eine endlose, endlose Diskussion. Weil das einfach zwei völlig verschiedene Interpretationsansätze sind...übrigens finde ich es sehr schön, wenn eine Szene verschieden zu lesen ist. Nichts, gerade in zwischenmenschlichen Beziehungen, muss eindeutig sein. Und das ist zuweilen richtig frustrierend. Wie ich vorher schon geschrieben habe, find ich die Szene genauso schön wie auch frustrierend. Aber ich mags frustriert zu werden, ich mags stehen gelassen zu werden und meine eignen Gedankenspiele weiter freien Lauf zu lassen.
Und du hast Recht, ja. Jeder aus dem Trio würde alles opfern. Sofort. Du hast auch Recht, dass Ron sich vermutlich am schnellsten ins Avada Kedavra stürzen würde. Aber Ron macht sich das nicht bewusst. Ron reagiert einfach heftig auf Situationen, deshalb ist auch er es, der weggelaufen ist. Aus einer Kursschlussreaktion heraus. Nahezu alles, was Ron macht ist eine Kurzschlussreaktion und heftig-emotional begleitet.
Und, das mag man nun sehen wie man möchte, weil es nunmal Geschmackssache ist, aber ich finde das Sich-Bewusst-Machen bei Hermione und Harry eben tiefer, bedeutungsvoller.
Ich sehs übrigens genau andersherum. Ich find R/Hr furchtbar langweilig. Es bleibt auch auf so einer Teenage-Liebe stehen. Ich fand es einfach nur nervig und klischeehaft, wie sie sich ständig gezankt haben. Ja, im siebten Buch hat sich Ron, Gott sei Dank, so ein klitzekleines bisschen weiter entwickelt - er wusste immerhin mal, dass er Hermione will. WOW! Gut, und er hats sogar eingesehen. Hellyeah. Aber dennoch, auch im Epilog, es bleibt auf so einer ganz komischen Schiene stehen, die mir einfach nicht zusagt. Ich find die beiden nicht spannend, ich find sie nur anstrengend. Als Freunde ergänzen sie sich perfekt, als Liebespaar fühl ich mich in einer billigen Komödie, um bei den Vergleichen zu bleiben. Siehst du, genau das mein ich, mit endlos-mühseeligen Diskussionen. Shipper Paar 1 vs. Shipper Paar 2. Das kommt ja nicht vom Himmel geflogen, man denkt sich ja schon etwas dabei, warum man gewisse Paare mag oder eben nicht.
Auf was hat JKR nun Wert gelegt? Dass sie sich berühren oder, dass sich sie berühren. Das sind doch schon wieder zwei vollständig andere Lesarten. Ob es wenig ist für gut befreundete junge Frauen und Männer? Keine Ahnung. Ich bin 20 Jahre alt, das ist bei mir alles nicht so lang her. Und Umarmungen, Händchenhalten, Streicheln, das ist mehr so unter Frauen, als unter Frauen und Männern, weil es eben immer so leicht einen erotischen Schub bekommt. Auch ohne vorherigen Sex.
Ich find es auch zu einfach gesagt, dass ein Kuss zu OOC bleibt. Ich finds auch ziemlich komisch, dass Lupin und Tonks...also, da hat für mich beide nochmal ne ganz komische Wendung genommen, aber gehört ja nicht hier her. Was ich meine ist: Nichts ist OOC, solang man es gut beschreibt. Und ich kann mir Hermione und Harry in einem Kuss vorstellen, Reue, Verzweiflung, Trauer, das lässt sich ja alles ausgestalten. Damit verlieren für mich die Charaktere nicht an Authentizität sondern gewinnen an Tiefe.
Es ist OOC in dem Sinne, dass es eben NIE passiert. Aber darum geht es doch im Fandom überhaupt nicht. Es muss nicht passieren, damit die Möglichkeit da ist, dass es passiert. Ich konnte es mir gerade auch beim siebten Band lesen vorstellen.
Aber wir drehen uns ja völlig im Kreis, denn ich wiederhols gern noch zum dritten (oder vierten) Mal: Es ist eine Sache der Lesart, wir werden uns da niemals einig. Interpretationsfreiheit ist ja gestattet.
Wenn man nun psychologisch Anfangen möchte den Charakter Harry Potter auseinander zunehmen, dann muss man definitiv bei den Dursleys anfangen, ja. Und ich will hier wirklich nicht gegen argumentieren, besonders taktvoll ist Harry nun wirklich nicht und ein Mann der großen Worte auch nicht. Aber immerhin klitzekleine Szenen kriegt er schon hin. Als Ron verschwindet, deckt Harry Hermione zum Beispiel zu - ist nur ein Nebensatz und klingt da wirklich nicht zärtlich. Aber er tut es. Ist ja immerhin etwas. Ob der Regisseur sowas größer machen will ist seine Entscheidung, finde ich und das (im Gegensatz zu ganz wilden Erfindungen "OMG! DER FUCHSBAU BRENNT!!") find ich ziemlich legitim.
Ãœbrigens bin ich furchtbar gespannt, wie die Ron/Hermione-Beziehungen nach den sehr intensiven Harry/Hermione-Szenen umgesetzt werden. Ich versuch dann auch ganz rational zu sein.
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17.12.2010 00:50 |
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RE: Tanzszene von Harry und Hermine |
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ich fand sie voll süß und im Film wird ja öfter mal was verändert. Die Veränderung fand ich aber wirklich süß.
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17.12.2010 20:23 |
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Rauling
Schüler
Dabei seit: 01.12.2010
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Hallo allerseits,
ich finde spannend, dass als musikalischer Hintergrund ein realer Song genommen wurde. Gab es das schon mal in HP-Filmen?
Hier ein Hinweis, warum er gewählt wurde:
Quelle:
Bye
__________________ *Rauling*
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18.12.2010 15:36 |
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hermine-luna-lily
Schülerin
Dabei seit: 16.02.2010
Herkunft: tardis Pottermore-Name: AshDragon157
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Hey,
also, ich hab die Tanzszene auf youtube.com gefunden.
Wer sie mag, kann sie sich also angucken. =)
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25.12.2010 18:34 |
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