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Zum Ende der Seite springen Der Islam - Eine Religion der Gewalt? 3 Bewertungen - Durchschnitt: 6,33
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Cellmorbasg
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Wenn das nicht verniedlichen ist, dann weiß ich es auch nicht.

Zur anderen Sache. Vielleicht ein Missverständnis. Ich habe mandragora so verstanden, dass sie auf Ideologien abzielte die nicht religiös sind, nicht das sie von sich aus aktiv Atheismus predigen. Ich teile im Übrigen die Einschätzung nicht, dass Kommunismus und Atheismus zusammengehören. Im Gegenteil, Religion und Kommunismus als Revolutionstheorie verheißen Heil und Erlösung. Die eine (in christlicher Ausprägung) im Jenseits, die andere im Diesseits. Der Umsturz der Produktionsmittel aus den Händen weniger in die Hände aller, eine klassenlose Gesellschaft schließt doch Religion nicht aus. Es finden sich ja sogar Gruppen die beides verbinden. Nur weil der real existierende Sozialismus es nicht so mit der Kirche hatte, heißt das ja nicht, dass sich Kommunismus und Religion immer ausschließen. Ein guter Momet um nochmal darauf hinzuweisen, dass Theorie und Praxis eben zwei verschiedene Dinge sind.
26.03.2011 18:51 Cellmorbasg ist offline E-Mail an Cellmorbasg senden Beiträge von Cellmorbasg suchen Nehme Cellmorbasg in deine Freundesliste auf
Krabbentaucher Krabbentaucher ist männlich
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Wenn das nicht verniedlichen ist, dann weiß ich es auch nicht.
[/quote]

Es KÖNNTE ja auch eine ironische Brechung gewesen sein.



Was das Verhältnis Kommunismus - Atheismus angeht, sind wir dagegen keinen Millimeter auseinander. Das Beispiel mit dem real existierenden Sozialismus beweist übrigens geradezu, daß sich diese Ideologie und die Religion sich nicht ausschließen. Denn wenn dem so gewesen wäre, hätte es in der DDR keine Kirche im Sozialismus gegeben (mit IM in Kirchenleitung und Fußvolk), es hätte überhaupt keine Kirche gegeben.

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26.03.2011 22:28 Krabbentaucher ist offline E-Mail an Krabbentaucher senden Beiträge von Krabbentaucher suchen Nehme Krabbentaucher in deine Freundesliste auf
Luy
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Gefährliches Halbwissen Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden      Zum Anfang der Seite springen

Ich denke, es fragt sich, was und wer denn ohne Gewalt ist und wie man Gewalt definiert.
Religionen an sich sind patriarchal geprägt und dadurch schon mal gewaltgeprägt (was nicht heißen muss, dass die Inhalte alle irrsinnig sind).

Es wäre auch interessant zu wissen, wie sich die Wahrnehmung durch 9/11 verändert hatte. Ich wette, davor hätten viele den Islam nicht als gewaltbereit gesehen bzw. gesagt, dass sie gar nicht genau wissen, worum es in dieser Religion geht. Und das ist das nächste: Was wissen wir überhaupt darüber? Wie viele wissen, dass der Islam teilweise aus dem Christentum, das Christentum zu sehr großen Teilen aus dem Judentum hervorging? Wie vielen Leuten ist überhaupt bewusst, wie unterschiedlich diese Länder sind? Ich erinnere mich daran, einmal gefragt worden zu sein, ob es in der Türkei nicht gefährlich wäre, weil da ja die Taliban seien.

- Wie viele Menschen wissen, welche Sprache im Iran gesprochen wird und zu welcher religiösen Konfession die Menschen dort größtenteils gehören?
- Wie viele Menschen kennen eigentlich die "Operation Ajax" aus den 50er Jahren, mit der die iranische Politik massiv von außen beeinflusst wurde und wodurch die islamische Revolution eine indirekte Folge davon war?
- Wie viele Menschen kennen die verschiedenen islamischen Konfessionen und deren Unterschiede?
- Wie viele Menschen können eine Antwort darauf geben, wie viele Türme am 11. September in New York eingestürzt sind?

Ich will hier nicht so tun, als ob ich alles über den Islam wüsste. Aber ich hab oft den Eindruck, dass Menschen schematisieren in schwarz und weiß, ohne sich mit der Geschichte der sehr unterschiedlichen Länder befasst zu haben und ohne Hintergründe zu kennen oder sich auch nur dafür zu interessieren.

Dazu gehört für mich dieser Glaube, dass es einen "arabischen Block" gibt, in dem alle die gleiche Sprache sprechen, alle gegen Israel und die USA sind und alle am liebsten Terroranschläge begehen würden und die Medien immer die Wahrheit zeigen (sprich: sog. "Demos" gegen "den Westen" in "arabischen" Ländern). Und die Türkei ist natürlich auch total "arabisch".

Religionen können eine Quelle von Gewalt sein, religiöse Menschen können aber auch ohne Gewalt auskommen. Dass in Regionen, die von Gewalt, Korruption, Krieg, Armut und Diktaturen geprägt sind, mehr Kriminalität, Anschläge und generell Gewalt zu verzeichnen ist, ist logisch.
Ich bezweifel aber, dass das nur auf die "islamische Welt" zutrifft. In Brasilien z.B. kamen 2003/2004 (?) mehr Menschen um als im Irak. Durch den Drogenkrieg. In Brasilien ist es wie in Ägypten: Ein Großteil der Bevölkerung ist damit beschäfigt, den nächsten Tag zu überleben. Das diese Menschen alle "terroristisch" gesinnt sind, finde ich lächerlich. Problematisch ist eher, dass in vielen Ländern wie Sri Lanka oder auch Afghanistan Bürgerkriegsparteien zu den einzigen "Arbeitgebern" der Region avancieren und die Menschen damit versuchen zu überleben.


Zurück zur Religion: Jede Religion verlangt Unterwerfung. Hinzuzufügen ist beim Islam, dass es bspw. nicht so etwas wie die "Theodizee"-Frage (Warum läßt Gott Leid zu?) gibt. Wahrscheinlich hängt das von einer konservativen Grundstimmung bei der Mehrheit der Imame ab. Im Islam ist es eben nicht so wie in der katholischen Kirche, dass es ein zentrales Oberhaupt gibt, das sagt was Sache ist. Trotzdem halten sich leider extrem konservative Grundeinstellungen. Ich denke aber, dass das nur eine Frage der Zeit ist. Kultur und/oder Religion bedeutet nicht, dass sich etwas nicht verändern lässt oder nicht ändern kann.

Ich setze meine Hoffnung auf den islamischen Feminismus, der leider viel zu oft gänzlich unbeachtet bleibt breites Grinsen

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"Es gibt Reichtümer, an denen man zugrunde geht, wenn man sie nicht mit anderen teilen kann."

(aus Momo)

Michael Ende
08.09.2011 20:39 Luy ist offline E-Mail an Luy senden Beiträge von Luy suchen Nehme Luy in deine Freundesliste auf
Harry62442 Harry62442 ist männlich
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Ich gestehe dem Islam gerne zu, gerade sein Mittelalter zu durchleben. Aber das rechtfertigt nicht die Verbrechen, die in seinem Namen begangen werden, ebensowenig, wie die Kreuzzüge des christlichen Mittelalters gerechtfertigt sind.

Fest steht, dass der Anteil an Radikalen im Islam äußerst hoch ist, was zum Großteil daran liegt, dass er neben dem Status als Religion in einigen Staaten (allen voran natürlich dem Iran) auch als Gesellschaftsmodell funktioniert. Daraus folgt eine absolute Durchdringung der Gesellschaft, inklusive Hasspredigten vor kleinen Kindern, für die es dann unglaublich schwer ist, dem verseuchten Gedankengut zu entkommen. Zusätzlich schirmen islamische Regierungen ihr Volk gerne von den modernen Medien ab, was dafür sorgt, dass die westliche Lebensweise den Leuten nicht bekannt ist, abgesehen von den Warnungen durch die Hassprediger.
Jedes Auflehnen gegen dieses festgefahrene System wird nach der Sharia bestraft -natürlich neben "Verbrechen" wie Homosexualität und dem Berühren einer fremden Frau- und daher ist es den wachen Geistern in islamischen Gesellschaften nicht möglich, ihre Botschaft vor Ort zu verbreiten. Wenn sie dann vor der Situation ins Ausland fliehen, kommen ihre richtigen und wichtigen Worte nicht mehr dort an, wo sie benötigt werden.

Der Islam als Religion erzeugt meiner Meinung nach nicht mehr Gewalt als jede andere Glaubensrichtung, die sich die Menschheit so ausgedacht hat. Auch den Koran kann man so friedlich interpretieren, wie manche Christen es heute mit der Bibel machen.
Der gefährliche Teil ist die Funktion des Islams als Gesellschaftsmodell. Denn es sind Staaten, die den religiösen Fundamentalismus zu ihrer Grundlage erklärt und folgerichtig der westlichen Welt den Krieg erklärt haben. Sie marschieren zwar nirgends ein, aber sie nutzen deutlich effektivere Mittel- das Unterstützen von Terroristen ist eines davon. Sie nutzen Leute, die ihr Leben lang in der Gewissheit geprägt wurden, dass ein Anschlag auf Ungläubige das beste ist, was man erreichen kann. Und nur durch die Kombination von Staatsmodell und Religion kann ein solcher Fanatsimus bei einem geistig normal ausgestatteten Menschen funktionieren.
Außerdem erlaubt es die Funktion als Gesellschaftsmodell, den Glauben als Entschuldigung für die Unterdrückung von Minderheiten, Frauen und freiem Denken nutzen und dies mit Körperstrafen etc. durchsetzen.

Das Hauptproblem im Ungang mit dem zweiten Punkt ist der Umgang damit in der westlichen Welt.
Die Vereinten Nationen sanktionieren keinen einzigen islamischen Staat für diese Verbrechen gegen die Menschenrechte, die die Organisation selber festgelegt hat. Wirtschaftliche Interessen stehen über einem Mindestmaß an Vernunft und Zivilisation. Deutschland hat Handelsverträge mit Staaten wie Saudi Arabien, die offen sagen, dass die Menschenrechte nur solange für sie gelten, wie sie mit ihrer Religion nicht in Konlikt kommen.
Ein Staat wie der Iran würde, wenn die UN sich einmal zu harten Sanktionen und der totalen Abschottung des Landes durchringen könnten, innerhalb weniger Jahre dermaßen geschwächt werden, dass das islamische System in sich zusamenbricht und durch eines ersetzt werden kann, in dem die Menschenrechte - allen voran die Redefreiheit als Grundlage für alle anderen- durchgesetzt werden kann. Bis dahin ist keine Veränderung zu erwarten und dem Islam als Religion wird sein zweites Gesicht als Staatsform in der Weltöffentlichkeit weiterhin nicht gut tun.

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08.09.2011 23:27 Harry62442 ist offline E-Mail an Harry62442 senden Beiträge von Harry62442 suchen Nehme Harry62442 in deine Freundesliste auf
Luy
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@Harry
Woher nimmst du einen äußerst hohen "Anteil an Radikalen im Islam"? Gibt es dazu Daten, Statistiken, Umfragen - und wenn ja, wie lassen sich solche Erhebungen in einer Diktatur ohne Verfälschungen durch die gegebene Situation durchführen? Letzten Endes ist das ein weißer Fleck - niemand kann das genau wissen.

Ich gebe dir Recht, dass diese "Theokratien" ein echtes Problem sind. Es gibt/gab aber auch Anführer wie Gaddafi und Hussein, die meines Wissens nach nicht sonderlich religiös sind/waren. Es ist wahrscheinlich so, dass die Mehrheit nicht unbedingt "pro-westlich" eingestellt ist, weil sie ihr Leben lang nichts anderes gehört hat. Andererseits stecken auch reale Erfahrungen dahinter wie eben Kriege. Es ist fraglich, ob die "westliche Lebensweise" der ganzen Welt als Vorbild dienen kann und soll...

Es ist in der Diktatur immer so, dass jegliches Auflehnen bestraft wird. Bei den einen geht das nach den Gesetzen Pinochets, bei den anderen nach der Scharia.

Nicht alle Staaten im Nahen Osten und darüber hinaus haben den islamischen Fundamentalismus als Grundlage für ihr System - und selbst wenn sie das haben, ist das nicht zwangsläufig eine Kriegserklärung an den Westen. Die meisten Terroranschläge passieren doch eben - Muslimen. Die meisten "islamischen" Staaten haben gegeneinander Krieg geführt (Iran-Irak, Irak-Kuwait etc. etc.) und nicht in einer Art "Arabischen MilitärAllianz" gemeinsam gegen Israel und den "Westen". Die meisten Muslime sind Sunniten - im Iran und Irak sind überwiegend Schiiten. Das sorgt für Sprengstoff.

Hm...Guerillas gibt es in vielen Teilen der Welt. Ob die alle staatlich unterstützt werden, weiß ich nicht. Nur hört man von denen viel weniger - wie bspw. von der LTTE in Sri Lanka oder der FARC in Kolumbien. Meiner Meinung nach liegt das vor allem an der selektiven Nachrichtenauswahl. Die Medien würden ohne Krieg und Gewalt praktisch gar nicht überleben - wenn es dann noch Islamisten sind...

Das sehe ich genauso. Mir geht es aber nicht um Sanktionen, weil ich die für eher weniger sinnvoll halte und auch ethisch problematisch. Mir geht es um das Verhalten "westlicher" Firmen - wer zwingt Nokia dazu, dem Iran Überwachungstechnik zu liefern?!? Wer zwingt Deutschland, Russland, China und die USA dazu, möglichst viele Waffen zu exportieren - in eben jene Regionen? Ich finde das unverantwortlich. Genau da könnte man ansetzen - stattdessen beschwört man lieber Kriege, um dann doch wieder die Armeen gegen die eigenen Waffen kämpfen zu lassen.

Und - was passiert, wenn das islamische System im Iran zusammenbricht? Wer soll das durch "Demokratie" ersetzen und wie? Wenn das System im Iran zerbrechen würde, würde es wahrscheinlich erstmal Bürgerkrieg geben. Und Iran würde eher einen Rückfall erleben - im Gegensatz zu vielen anderen Ländern in dieser Region ist es relativ "stabil" und die Menschen sind relativ "gebildet". Es gibt eine Reformbewegung (zumindest scheint es so). Nur die Iranerinnen und Iraner selbst können so etwas herbeiführen - von außen geht das nicht (und es ist auch meistens nicht das Ziel).

Ich finde es vermessen, "den" Iran bzw. besser gesagt Ahmedinedschads Gesicht (als ob nur er dort das Sagen hätte) als staatliches Horrorgesicht für den Islam zu verwenden. Nur weil er mit bekloppten Kommentaren immer wieder durch die Medien geistert. Das größte islamisch geprägte Land ist Indonesien - wobei das generell nicht weiter auffällt, vll weil es einfach zu harmlos wirkt.

Woran ich mich richtig störe, ist, dass die dortigen Regimes zum Teil entweder a) vom Westen früher an die Macht geputscht worden sind und eine indirekte Folge davon sind oder b) mit (ABC-)Waffen oder Atomwaffen und Überwachungstechnik ausgerüstet werden c) ein munterer Austausch zwischen westlichen und arabischen Geheimdienstlern und Polizisten in Sachen Foltertechniken existiert d) die Diktatoren unterstützt werden, weil man mit ihnen Ölverträge hat oder Abkommen, dass sie Flüchtlinge (z.B. in Lybien) stoppen, damit sie nicht übers Mittelmeer in die EU gelangen.
Bei vielen dieser Diktatoren drängt sich mir vor allem der Eindruck auf, dass sie Marionettenfiguren sind und gleichzeitig als Feindbilder dienen. Früher waren eben die Sowjets die Feinde.

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(aus Momo)

Michael Ende
09.09.2011 01:07 Luy ist offline E-Mail an Luy senden Beiträge von Luy suchen Nehme Luy in deine Freundesliste auf
Harry62442 Harry62442 ist männlich
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Ich glaube, hier könnte ein kleines Missverständnis vorliegen. Für mich, in meiner zugegeben recht eigenen Definition, sind alle "radikal", die ihren Glauben über die Menschenrechte stellen, bzw. die Menschenrechte generell ablehnen. Tut mir leid, das hätte ich gestern erwähnen müssen.
Und fest steht, dass ein deutlich größerer Anteil der Moslems beispielsweise Steinigungen gut findet, als bei den Juden- und beide heiligen Schriften der Religionen verlangen es.

Um die geht es mir auch weniger. Die Menschenrechtsverletzungen unter diesen Männern waren die zur Machterhaltung "normalen", nämlich das Wegsperren und Ausschalten von Gegnern.
In einer Glaubensdiktatur wie dem Iran (oder auch Saudi Arabien in vielen Belangen) begründet sich die Gewalt und Unterdrückung durch die Religion- zumindest offiziell. Die Situation von Frauen und die allgemeinen Lebensbedingungen sind unter diesen Systemen schlechter als sie in den nordafrikanischen Diktaturen waren.

Sicherlich ist unsere Lebensweise alles andere als perfekt. Aber die kulturrelativistische Sicht, dass alle Kulturen gleich viel Wert wären, kann und will ich nicht teilen.
So verdorben unsere Anführer auch sein mögen, gewisse Grundrechte und Freiheiten haben die vergangenen Generationen in Europa erkämpft. Das muss uns die islamische Welt erstmal nachmachen, oder zumindest den Willen dazu demonstrieren. Dann können wir ihnen helfen- und ja, auch militärisch (s.u.).

Und es ist bei beiden Beispielen gleichmermaßen verwerflich, dass "freie" Staaten sie als gleichwertige Partner akzeptieren.

Aber auch die innerislamischen Konflikte würden durch eine Modernisierung und Säkularisierung beendet werden, nicht nur die mit dem Westen. Mit der europäischen Aufklärung haben auch Katholiken und Protestanten aufgehört, einander extrem zu befeinden. Nur fehlt die Aufklärung dem Islam.

Dass (islamische) Gewalt öffentlichkeitswirksam ist, steht außer Frage. Bei der gestern beendeten Kindesentführung durch einen christlich-fundamentalistischen Vater in Niedersachsen war die Religion nur eine beiläufige Bemerkung am Rande der Berichterstattung.

Es war sicherlich auch von den Allierten im zweiten Weltkrieg ethisch problematisch, deutsche Städte mit Bomben bis in die letzten Kriegstage hinein dem Erdboden gleich zu machen. Erfolgreich waren sie trotzdem und wäre das Land wie nach dem ersten Weltkrieg nicht platt gemacht worden, hätte sich der ganze Mist wohl auch ein zweites Mal wiederholt. Heute sind wir ihnen zu Recht dankbar.

Ganz richtig. Würden Russland und die USA ihre Öllagerstätten konsequent ausbeuten und zu vernünftigen Preisen abgeben, wäre die einzige Trumpfkarte in den Händen der arabischen Welt wertlos geworden - die Ölexporte. Doch dazu müssten die westlichen Wirtschaftsbosse einmal für ein paar Jahre auf die höhsten Gewinne verzichten. Also keine Hoffnung.

Ungefähr so, wie es bei Afghanistan zwischenzeitlich funktioniert hatte, bis die Amerikaner sich selbst ganz fürchterlich in den Arsch getreten haben. Sicherlich war Karzai nicht die beste Lösung für sein Land, aber im Ausland warten genug aufgeklärte Iraner auf einen Gezeitenwechsel, um die Regierungsgeschäfte zu übernehmen. Mit westlicher Unterstützung wäre dies möglich - nur darf man die afghanischen Fehler nicht wiederholen.

Würde der Westen glaubhaft versichern, dass er eine Revolution auch militärisch unterstützen würde, wäre vermutlich das Potential da. Aber solange man in Europa lieber wegguckt, wenn die Demonstranten niedergeknüppelt werden, können sich die Menschen zu einer großen Revolution leider nicht motivieren. Und wie viele der Iraner sich beteiligen würden, ist auch mehr als unklar.
Der iranische Präsident gibt aber leider die tatsächliche Situation in seinem Land wieder. Und ich wiederhole, der Westen darf solche Zustände nicht unsanktioniert lassen.

Volle Zustimmung.

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09.09.2011 18:49 Harry62442 ist offline E-Mail an Harry62442 senden Beiträge von Harry62442 suchen Nehme Harry62442 in deine Freundesliste auf
Alex22 Alex22 ist männlich
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Das Problem ist aber, wenn sich der Islam wie von vielen gemutmaßt wird - unter anderem auch von mir - in seiner Entwicklung im Mittelalter befindet warum er in der heutigen, modernen Zeit immer noch nicht so modern angekommen ist. Ein Grund dafür ist, so glaube ich, dass die Muslime aus dem Koran viel mehr als nur Zitate und Redewendungen herausinterpretieren sondern diese auch (teils, auch wenn es die Minderheit der Muslime ist, jedoch eine hohe Anzahl bei den "Radikalen) auf gewaltsame Weise durchführen.
09.09.2011 19:07 Alex22 ist offline E-Mail an Alex22 senden Homepage von Alex22 Beiträge von Alex22 suchen Nehme Alex22 in deine Freundesliste auf
Krabbentaucher Krabbentaucher ist männlich
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Ich halte den Gedanken, daß sich der Islam noch in seinem Mittelalter befindet, für völlig abwegig.

Das Christentum hat sich ebenfalls nicht im Mittelalter befunden, sondern das Mittelalter ist die Zeit zwischen der Völkerwanderung und der Renaissance. Damit ist es eine europäische Kategorie.

In der gleichen Zeit hat sich die islamische Welt zu einer der fortschrittlichsten und kultiviertesten Gegenden mit einem relativ hohen Maß an Toleranz entwickelt. In der islamischen Welt gab es Ärzte, in der christlichen Welt Quacksalber und höchstens Kräuterweiblein. Das nur als Beispiel. Ab etwa dem 18. Jahrhundert, sehr stark aber im 19. Jahrhundert hat eine beträchtliche Stagnation und zum Teil sogar Rückentwicklung eingesetzt, die bis heute andauert. Die islamische Welt hätte sich durchaus entwickeln können, aber es hat irgendwie nicht geklappt.

Ich halte es für falsch, hier Parallelen zu ziehen, wie etwa: Christentum in der Antike = Blütezeit des Islam, Christentum im Mittelalter = Islam heute. Denn z. B. in der Antike war das Christentum im Gegensatz zum frühen Islam nicht die dominiertende Religion, eher im Gegenteil.

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10.09.2011 00:22 Krabbentaucher ist offline E-Mail an Krabbentaucher senden Beiträge von Krabbentaucher suchen Nehme Krabbentaucher in deine Freundesliste auf
Luy
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Mir kommt die mediale Wahrnehmung sehr verzerrt und asymetrisch vor.
Halten wir fest: Am 11. September sind ca. 3000 Menschen gestorben bzw. ermordet worden und etliche sind später an den Folgen gestorben oder erkrankt.

Ich bin kein Fan von einer "Hierarchie des Grauens". Wenn man aber Zahlen gegenüber stellt, wird deutlich, wer was und wieivel wirklich abbekommt:
Ab dem 11. September wurden in islamisch geprägten Ländern - also in den Kriegen in Afghanistan, Irak und Co. 225 000 Menschen ermordet.



Ich sehe die Menschenrechte durchaus als einen Maßstab. Aber nur weil, in den meisten Ländern der Welt diese nicht verwirklicht werden, schließe ich nicht daraus, dass es an den Menschen in diesen Ländern liegt.
Wie soll das feststehen? Wie soll sich das belegen lassen? Hast du eine Umfrage im Iran gemacht? Nur, weil immer mal wieder Videos bei uns auftauchen, in denen öffentliches Erhängen oder Steinigen gezeigt wird, heißt das nicht, dass das im Iran "common sense" ist. Klar, das ist besonders pervers und widerlich. Und es gibt immer
Schaulustige (oder Geheimdienstler, wie man will).

Um mal mit deiner Argumentation weiterzumachen: Der Iran benutzt die Todesstrafe. Ebenso die USA. Eine ganz klare Menschenrechtsverletzung von beiden Ländern. In den USA gibt es bestimmt etliche Umfragen darüber, wie viele Menschen für die Todesstrafe sind. Die USA sind teilweise noch wesentlich christlicher geprägt als Europa. Also a) nimmst du diese Umfragen für bare Münze (x Amerikaner finden die Todesstrafe richtig) und b) ziehst du daraus die Konsequenz, dass sie aufgrund ihres fundamentalistisch geprägten Glaubens den Glauben über die Menschenrechte stellen?

Am besten trifft es meiner Meinung nach Tracey Curtis:




Die Machterhaltungs-Mechanismen sind auch im Iran im Wesentlichen dieselben. Nur - wie du sagst - es wird eben mit der Religion begründet. In anderen nahöstlichen Ländern nicht - die Konsequenzen (Menschenrechtsverletzungen) sind trotzdem dieselben. Ich glaube, das ist schwierig festzustellen. Über Frauen und deren Lebensbedingungen wird immer schnell was gesagt, anstatt mit ihnen darüber zu sprechen. Natürlich gibt es gesetzlich verankerte frauenspezifische Unterdrückungsmechanismen. Die gab es aber bis vor kurzem auch noch in Deutschland. Und zwar nicht ganz unähnlich. Sexismus und Frauenunterdrückung ist nationen- und kulturübergreifend.
Das zeigt auch das Beispiel Afrika. Dort sind Lynchmorde wegen vermeintlicher "Hexerei" durch die Bevölkerung in Ländern wie Tansania nicht unüblich. Ein riesengroßes Problem in diesen Ländern ist auch die Genitalverstümmelung von Mädchen und Frauen (was bspw. überhaupt nicht im Koran steht). Dieses Problem gibt es im Iran nicht. Ebenso sterben in diesen Ländern viele Menschen durch die schlechten wirtschaftlichen Überlebensbedingungen, auch historisch mitbedingt. Iran ist nicht soo arm. Vergessen wird auch gern die hohe Müttersterblichkeitsrate.



Nein, alle Menschen sind gleich viel Wert.
Richtig. Diese Grundrechte haben uns nicht die Staatschefs gegeben, sondern wurden früher erkämpft.
lol, in islamischen und anderen Ländern gab es auch früher schon viele dieser Kämpfe. Du vergisst außerdem, dass ein Großteil der Unterdrückung durch Länder wie Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Holland etc. hervorgerufen wurde. Viele Probleme in Afrika resultieren aus der Kolonialzeit. Das lässt sich nicht losgelöst betrachten von der Geschichte. Beim Iran erinnere ich gern daran, dass die Operation Ajax durch die CIA und den MI 6 erst wieder die Militärdiktatur einführte. Auch in Chile sind die USA für eine Diktatur verantwortlich, ebenso in Griechenland mit dem Obristenregime. Es gäbe da noch viel mehr Länder, in denen das sehr ähnlich war.

Es geht da nicht ums "Helfen". Es geht nur ums Öl und geostrategische Besatzungspunkte.



Ach, wenn das alles wäre. Sie haben doch die Marionettenfiguren an die Fäden geknüpft und erst in die Arena gesetzt. Europäischen Ländern und den USA kommt das gar nicht ungelegen. Die wollen genau diese Leute und fördern auch genau diese Leute, im Zweifelsfall putschen sie diese dorthin, wo sie sie haben wollen.



Nö, das hört nicht von heut auf Morgen auf. Viele dieser Länder (Indonesien, Lybien etc.) haben sich bisher nicht durch religiöses Getue hervorgetan und sind mehr oder minder säkulär.
Ein schönes Gegenbeispiel ist die Türkei. Dem Laizismus verpflichtet und damit säkulär haben die Konflikte überhaupt nicht aufgehört. Im Gegenteil. Durch das Abschwören der Religion wurde ein vermeintliches "Türkentum" konstruiert - das nationalistische Gedankengut wurde hochgespült, um den einstmals großen Staat zusammenzuhalten - und Minderheiten ausgeschlossen und unterdürckt. Prominentes Beispiel sind die Kurden. Dieser Konflikt wurde während des Kalten Krieges wiederum durch Gladio angeheizt. In der Türkei tobt nach wie vor eher ein Konflikt zwischen Militär und Staat.

Auch Irland ist da ein Beispiel. Schon lange "aufgeklärt", gabs durch Besatzung die Konflikte, die auch heute noch nicht endgültig beruhigt sind. Die Besatzungsherrschaft und alles drumherum hat sich mit dem religiösen vermischt. Ist deswegen jetzt das Christentum daran schuld?



Entlarvend ist ganze am Beispiel Utoya. In den ersten paar Stunden nach dem Massaker hat - wer die Berichterstattung in ARD und ZDF genau verfolgte - genau gesehen, wie die übliche Propaganda-Sensations-Maschine anspringt: Vermutlich Al Kaida soll es gewesen sein. Das allererste, was zu hören war. Und nachher war die Enttäuschung riesengroß. Ein blonder, blauäugiger Norweger soll es gewesen sein. Schade - für die Medien. Aber das Massaker war ja trotzdem da. Apropos Massaker, auch die Sprache war verräterisch: Wäre es ein islamistischer Gewalttäter gewesen, wäre es ein Terroranschlag gewesen. Bei dem Norweger mutierte das ganze zu einem "Amoklauf".



Ich finde, das ist auch heute noch problematisch. Man hätte Dresden nicht plattmachen müssen. Genau, erfolgreich waren sie trotzdem - nicht deswegen. Mit den Menschen bombt man noch lange nicht die Idee weg. Das ist psychologisch gesehen vollkommener Unfug. Churchill ging davon aus, dass man mit den Flächenbombardierungen die Bevölkerung zum Widerstand gegen Hitler aufbringen würde. Zum einen hat die Bevölkerung dadurch aber in erster Linie mit dem Überleben zu kämpfen und zweitens richtet sich die Wut auf den Verursacher, also den, der die Bomben herunterschmiss (GB), und nicht gegen den, wegen dem sie heruntergeschmissen werden (Nazi-regime). "Wir" sind ihnen dankbar, weil wir das nicht erlebt haben. Natürlich gibt es den historischen Verursacher und die Mitschuld der Mitläufer, sprich der Deutschen, trotzdem: Es ist leicht für uns das zu sagen, weil wir es nicht erlebt haben. Wir können dankbar sein, dass wir seit 60 Jahren in Frieden leben dürfen. Aber nur weil Deutschland plattgemacht wurde, können wir heute nicht in jeder Situatin und mit jedem Land genauso verfahren.

Naja - nach dem ersten Weltkrieg und dem ersten Plattmachen ging die nationalistische Saat aber noch ein zweites Mal auf..?!?



Ich glaube nicht, dass die amerikanischen und russischen Ölfelder reichen würden. Peak Oil wurde wahrscheinlich bereits erreicht, ab jetzt wird zumindest nicht mehr gefördert werden als bisher. Außerdem kommen neben den USA und Russland jetzt auch noch China, Indien und Brasilien hinzu. China, Russland und die USA würden ihre langen Finger nicht so in genau diese ölreiche Region strecken, wenn es noch andere Möglichkeiten gäbe. Das ist einzig ein Kampf ums Öl.



Was soll der afghanische Fehler gewesen sein? In Afghanistan wurde nie eine Demokratie angestrebt. Davon abgesehen bezweifel ich ganz stark, dass es in diesem Land so einfach ist, eine Demokratie durchzusetzen. Demokratie besteht eben nicht nur allein aus Wahlen. Davon abgesehen, müsste erstmal drüber abgestimmt werden, ob eine Demokratie erwünscht ist.
Ja, es gibt genug Auslandsiraner. Aber sollte der Iran angegriffen werden, würde die iranische Gesellschaft wohl kaum jemanden von außerhalb akzeptieren, schon gar niemanden, der aus den USA oder Europa "exportiert" wird. Dazu ist das Misstrauen seit dem Putsch an Mossadegh 1953 und der Errichtung der Militärdiktatur mit dem Schah durch die Amis/Briten einfach zu groß.
Abgesehen davon, der Iran hat 1 Mio. qm und 74 Mio. EinwohnerInnen. Er gehört zu den 20 größten und bevölkerrungsreichsten Staaten der Welt. Schon Afghanistan zu "besetzen" ist unheimlich schwer mit dieser Anzahl von Soldaten. Mit Iran wird das noch schwieriger. Man kann die großen Städte besetzen, aber nicht den ländlichen Raum. Das ist ein unmögliches Unterfangen.
Zudem gibt es unheimlich viele ethnische und religiöse Minderheiten im Iran. Das würde auf gar keinen Fall funktionieren. Im Gegenteil, die ganze Region würde dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden.

Mal ganz ehrlich: Würden wir das akzeptieren, wollte China uns armes Europa vom Kapitalismus befreien und einfach einen Chinesen bzw. eine Deutsch-Chinesin als Bundeskanzlerin einsetzen? Also ich fänds nicht so cool. Und für die ist das ganz ähnlich.



Der Witz ist doch, der Westen hat schon einige Revolutionen in vielen Ländern der Welt angezettelt. Hats was genützt? Nein. Warum nicht? Weil es nie um Demokratie ging, sondern um Öl-Marionetten, die man brauchte.
Ich bin dafür, dass wir die westliche Präsenz den meisten Ländern entziehen und noch so einiges andere ändern. Die größte Chance besteht m. E. nach in Nichteinmischung. Das leite ich daraus her, dass wir uns die letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte in Afrika und im Nahen Osten permanent eingemischt haben und diese Länder immer weiter in den Dreck gezerrt haben, absichtlich. Die größten Terroristen und Verbrecher sitzen auf der Nordhalbkugel.



Nein, das tut er nicht. Genausowenig wie du sein Gesicht für ca. 70 Mio. Menschen nehmen kannst, kannst du das Gesicht von Bush für 300 Mio. als bare Münze nehmen.
"Der" Westen würde gut daran tun, sich selber die gleichen Maßstäbe aufzuerlegen, wie er es von anderen verlangt, das sie es tun. China macht sich darüber lustig, wenn Merkel über Internetzensur schimpft, weil wir in Deutschland im Begriff sind genau dasselbe zu tun. China begründet Internetzensur ganz ähnlich wie Deutschland: Mit Kinderpornographie. Die USA haben selber Atomwaffen und die Todesstrafe. Wie wollen sie Iran also v.a. ersteres verbieten? Die Kriegsrethorik der USA klang ebenfalls sehr christlich (Kreuzzug, Gott, Achse des Bösen usw.).



Genau das ist für mich auch der Punkt, weswegen wir nicht weiter eingreifen dürfen. Die Diktatoren wurden häufig von uns eingesetzt und unterstützt - das muss aufhören. Wir müssen aufhören, nur wegen unseres Wohlstandes dem Rest der Welt das Leben zur Hölle zu machen.

Wie das teilw. aussah und aussieht, lässt sich hier anhören: ("Übernahmekandidat Iran # 2")
und hier: ("Geschichte der USA und des Terrors", Volker Pispers).
Mag sein, das beide eher Richtung Satire und letzterer eher Richtung Kabarett neigt. Leider sprechen beide die Wahrheit aus, die in unseren tollen "öffentlich-rechtlichen" Sendern noch nie ausgestrahlt oder erzählt wurde.

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"Es gibt Reichtümer, an denen man zugrunde geht, wenn man sie nicht mit anderen teilen kann."

(aus Momo)

Michael Ende
27.09.2011 00:31 Luy ist offline E-Mail an Luy senden Beiträge von Luy suchen Nehme Luy in deine Freundesliste auf
sanguini sanguini ist männlich
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Der Islam ist eine Religion wie andere auch. Wer schafft Religionen? Wem nützt Religion? Letztendlich denen, die Macht haben oder solche haben wollen. Religion ist ein Hilfsmittel zur Unterdrückung des freien Willens und zur Kontrolle von Menschen. Mao hat mal gesagt: Religion ist Rauschgift für das Volk. Irgendwie nicht ganz falsch... Auch Rauschgifte bringen Menschen dazu, schreckliche Dinge zu tun und sie nützen nur denjenigen, die die Verteilung kontrollieren. Gegen Rauschgifte gibt es nur ein Mittel: ausreichende, objektive, freie, unbeeinflusste Bildung.
20.10.2011 16:11 sanguini ist offline Beiträge von sanguini suchen Nehme sanguini in deine Freundesliste auf
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Es gibt drei Religionen, die man als "geschaffen" bezeichnen kann: Das Christentum, den Islam und den Buddhismus. Hinduismus, die ostasiatischen Religionen (bei denen die Abgrenzung schwer ist) und Judentum sind ebenso wie die griechischen, germanischen und keltischen vorchristlichen Religionen oder die Religionen in Afrika nicht "geschaffen" sondern haben sich im Lauf der Zeit entwickelt.
Von diesen dreien hat, soweit wir heute wissen, nur der Islam seinem Stifter materiell genützt. Siddharta Gautama (Buddha) verließ die gesicherte Existenz als Sohn reicher Eltern, Jesus (Christus) wurde sogar brutal ermordet.

Dennoch wurden tatsächlich alle Religionen zur Legitimation des Herrschers missbraucht. Die Geschichte zeigt allerdings, dass dazu keine Religion nötig ist - Stalin kam ohne eine solche aus.
Über die Religion an sich sagt der Missbrauch im Übrigen nichts aus. Auch durchaus legitime Interessen wie die Rechte vormals unterdrückter Völker oder die Bestrafung krimineller können brutalen Diktaturen den Weg ebnen.
20.10.2011 16:50 HufflepuffsUrenkel ist offline E-Mail an HufflepuffsUrenkel senden Homepage von HufflepuffsUrenkel Beiträge von HufflepuffsUrenkel suchen Nehme HufflepuffsUrenkel in deine Freundesliste auf
Krabbentaucher Krabbentaucher ist männlich
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Das derzeit besonders friedliche Verhalten der Moslems in Afghanistan gibt Anlaß, den Thread hier zu entstauben.

Da wurde wohl eine Ausgabe des Korans (oder mehrere?) versehentlich verbrannt, zumindest aber nicht mit dem Hintergedanken verbrannt, damit beschimpfenden Unfug zu treiben, schon sind die Empörer auf den Barrikaden: Dienstag soll das ganze stattgefunden haben, bis heute hat es ca. 20 Tote und sehr großen Sachschaden ergeben. Wie viele Verletzte es gegeben hat, weiß ich nicht.

Islam - die Religion des Friedens mal wieder...

Nach den Anschlägen von 9/11 gab es nur sehr verhaltene, kaum wahrnehmbare und allenfalls pflichtschuldige Reaktionen von den Moslems. Aber gut - da ist ja nicht ein Stapel Papier ohne Seltenheitswert angekokelt worden, es sind nur dreitausend Menschen - noch dazu mit einigen Ausnahmen fast nur Ungläubige - und mehrere Gebäude in'n Dutt gegangen. Darüber kann man dann schon mal hinweggehen als Moslem, wenn man als solcher nicht auf die Straße geht und lauthals jubelt - mit allem, was dazugehört, also selbstverständlich mit AK-47-Untermalung, schließlich hat doch jeder friedliebender Mensch sowas dabei.

Dann gibt es auch die unvermeidlichen Augenzeugen, die sich etwa in einem Video produzieren können. Danach haben sie gesehen, daß Koranseiten "im Feuer" (entsorgen die US-Truppen ihren Kram auf Kleingärtnermanier?) gelegen hätten, zusammen mit Pornomagazinen (selbstredend, ist ja der verdorbene Westen) und amerikanischem Urin (hä?). Unsere vier Helden haben sich natürlich in das Feuer gestürzt und das Material gerettet. Die 72 Jungfrauen, die sie später mal im Paradies nageln dürfen, sind ihnen gewiß. Das ganze vorgetragen von einem zotteligen, verlausten Vollbartträger, der sich nicht einmal die Mühe gemacht hat, zu verdecken, daß er ein Taliban ist. Wer soll den Schmarrn glauben?

Nun gab es diese Verbrennung wohl wirklich. Und was mich stört, ist die schüttere Berichterstattung über diesen Vorgang. War es nun einer? Waren es mehrere? Und: Was war Anlaß der Entsorgung? Wieso überhaupt Entsorgung? Es gibt ja Vermutungen, daß es sich um Koranausgaben gehandelt hat, die Gefangenen in einem fragwürdigen Gefängnis (das Proteste wohl viel eher verdient hätte) zur Verfügung gestellt werden.

Naja, Friede sei mit Euch und Inschallah!

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25.02.2012 12:27 Krabbentaucher ist offline E-Mail an Krabbentaucher senden Beiträge von Krabbentaucher suchen Nehme Krabbentaucher in deine Freundesliste auf
Luy
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Und was schlussfolgerst du daraus?

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"Es gibt Reichtümer, an denen man zugrunde geht, wenn man sie nicht mit anderen teilen kann."

(aus Momo)

Michael Ende
29.02.2012 09:31 Luy ist offline E-Mail an Luy senden Beiträge von Luy suchen Nehme Luy in deine Freundesliste auf
Krabbentaucher Krabbentaucher ist männlich
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1. Ein Dialog mit dem Islam ist völlig unmöglich und von mir auch nicht erwünscht.

2. Der Islam ist eine Religion der Gewalt.

3. Sofort aus Afghanistan abziehen. Das Experiment, dort irgendeinen Westkram zu installieren, ist grandios gescheitert, was vorherzusehen war. Man hätte die Mission auf ihren Kern konzentrieren sollen: Die Taliban (vorübergehend) weg, eine Lektion an die islamische Welt, daß man sich solche Dinger wie 9/11 nicht bieten läßt, und dann wieder raus. Fertig.

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29.02.2012 23:37 Krabbentaucher ist offline E-Mail an Krabbentaucher senden Beiträge von Krabbentaucher suchen Nehme Krabbentaucher in deine Freundesliste auf
Cellmorbasg
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Mit dem Islam kann man tatsächlich nicht reden, es wäre mir jedenfalls nicht bekannt, dass Mohammed die Kontaktdaten Allahs hinterlassen hat.

Was hat eine einzelne Tat damit zu tun, ob eine Gruppe insgesamt gewalttätig ist. Sind die Deutschen alle Nazis, weil immer noch manche die NPD wählen? Sind deutsche Autofahrer alle Mörder, weil sie einzelne ein paar Verkehrstote mitnehmen? Diese Vergleiche sind genauso schräg wie die Aussage der Islam sei eine Religion der Gewalt. Das ließe sich doch nur festmachen, wenn jeder Moslem diese Gewalt mindestens gutheißt und vor allem auch auf seinen Glauben zurückführt.

Deshalb brauchte die islamische Welt auch keine Lektion. Derjenige der seine Lektion brauchte, wurde erst Jahre später gefunden oder ist es für dich in Ordnung Leute zu bestrafen, weil sie den Täter flüchtig kenne oder nur weil sie die gleiche Religionszugehörigkeit haben?
01.03.2012 08:14 Cellmorbasg ist offline E-Mail an Cellmorbasg senden Beiträge von Cellmorbasg suchen Nehme Cellmorbasg in deine Freundesliste auf
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