Revolution/ Volksaufstand |
Pim
Schüler
Dabei seit: 11.12.2009
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Revolution/ Volksaufstand |
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Die politische lage ist hier in deutschland recht fragwürdig und viele sind unzufreiden mit der regierung und was hier so passiert.
Mich würde mal interessieren was ihr von einer revolution oder einen volksaufstand haltet. würdet ihr spontan an einer teilnehmen oder denkt ihr, das würde heutzutage nichts mehr bringen? in anderen ländern funktionierts doch auch oder seht ihr das anders? oder findet ihr, dass es friedlichere methoden gibt? wenn ja, welche?
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20.08.2010 06:45 |
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Polaris
Schüler
Dabei seit: 21.01.2006
Herkunft: o,7 Grad vom Himmelsnordpol
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Tut mir leid, aber diese Idee ist das Hirnrissigste, was ich hier seit Langem gelesen habe: Erstens kommen dabei garantiert Menschen zu Schaden, zweitens wird das Vertrauen der Bürger und des Auslands auf Rechtssicherheit schwer erschüttert - und drittens wäre das alles sowieso für die Katz', weil die Mehrheit der Deutschen dabei viel mehr zu verlieren als zu gewinnen hat!
Die politische Lage ist auch alles andere als fragwürdig; die derzeitige Regierung ist weder faschistisch noch total unfähig oder korrupt noch verletzt sie zum eigenen Machterhalt die Menschenrechte ihrer Bürger. Es gibt unterschiedliche Ansichten, die sich zum Teil auch nicht miteinander vereinbaren lassen - aber das ist nicht nur normal in einer Demokratie, sondern absolut unerlässlich.
Was bitte soll eine "Revolutuion" oder ein "Volksaufstand" bringen außer Verhältnisse wie zu Ende der Weimarer Republik?
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FF (Alternative zu Band 7):
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20.08.2010 09:46 |
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Voldy unregistriert
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Also im Zuge meines Online-Romans "Civil War", der genau dieses Thema behandelt, und den ich unter anderem auch hier im Forum schleichend beworben habe
schreiben mir immer wieder Leute, die fest davon überzeugt sind, dass soetwas im neuen, modernen Deutschland doch niiiieeeemals möglich wäre und ich mit meinen dummen Revoluzzertheorien doch bitte Selbstmord begehen sollte - so zumindest der Sinn der Mails.
Das ist doch für mich ebenso wie mit dem Argument, dass es im neuen, modernen deutschland doch niiiieeeemals wieder eine Diktatur geben könnte.
Ja ja, wer's glaubt wird seelig.
ODER: Glücklich sind nur die Dummen.
Mal im ernst: soetwas kann man nicht ausschließen. Man braucht nur mal die Nachrrichten schauen und sieht mindestens 3 ... 4 spontan ausgebrochene Kriege, Krisen und Diktaturen. Aber nein, was rede ich wir sind doch viieeel zu aufgeklärt. Ach was, wir sind sind doch die guten Deutschen. Der Gipfel der Zivilisation, verbrüdert mit den USA und Isreal und außerdem haben wir mit dabei geholfen europa mit jeder Menge Stacheldraht zu sichern damit auch bloß keinen "bösen menschen" zu uns kommen. Die wollen uns nämlich die Arbeit wegnehmen, und unsere autos klauen. Die nennen wir dann einfach "illegale Einwanderer", weil das eben besser klingt als "die Typen die wir für unwürdig halten es sich in unserem utopia gemütlich zu machen". Hach ja, in Deutschland ist ja alles wunderschön, ein Schlaraffenland ohne gleichen und DESHALb passiert sowas ja auch nur den bösen, anderen Völkern weit im Osten. Uns ist das ja noch nie passiert. Und weil uns das noch nie passiert ist haben auch wir nicht auschwitz errichtet, sondern irgendwelche anderen. Und die Mauer, ach, das war ja nur so'n lustiges Spiel mit scharfer Munition. Muss man ja nicht so ernst nehmen. Nein, wir sind ja schließlich viel zu aufgeklärt, nicht wahr?
Genauso wird es sein, was?
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20.08.2010 16:23 |
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RE: Revolution/ Volksaufstand |
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In welchem Land hat es denn funktioniert, mit dem Ergebnis, dass sich im Anschluss daran die Situation gebessert hat?
__________________ "Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung." (Peter Scholl-Latour)
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20.08.2010 16:40 |
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Pim
Schüler
Dabei seit: 11.12.2009
Themenstarter
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also hartz 4, leiharbeit, kurzarbeit, bürgerarbeit bzw 1,- euro-jobs, rentenkürzung bzw nullrunden, rente ab 67 oder sogar erst ab 70 und sparpaket usw. einfach hinnehmen?
die jetzige regierung scheint doch zu unfähig zu sein dieses land vernünftig zu regieren. ich habe eher das gefühl, dass die regierung nur zu gunsten der reichen regiert. cdu und spd und ihre "helfer" die grünen und die fdp treiben den karren doch nur immer mehr in den dreck. besser geworden ist es seit der wende nie. nur schlimmer - besonders für die mittelschicht und die ärmere schicht.
und zu uns nach hause kommt kein politiker und fragt ob wir zum beispiel mit dem sparpaket einverstanden sind. die sehen nur, dass das gemeine volk es murrend hinnimmt. und solange wir alles hinnehmen, werden die politiker immer eins draufsetzen.
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Pim: 20.08.2010 16:50.
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20.08.2010 16:48 |
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Voldy unregistriert
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Vielleicht hat sie an Kirgistan oder Thailand gedacht.
Wie ein Regierungssturz ohne Konzept aussieht sah man in Aghanistan und im Irak. Heute will die NATO freilich nichts mehr davon wissen. Leichen im Keller vergisst man bekanntlich besser.
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20.08.2010 17:17 |
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Tolle Aussichten. In einer Militärdiktatur oder in bürgerkriegsähnlichen Zuständen wollte ich schon immer mal leben.
Ich würde mal vermuten, die Leute dort haben größere Probleme als Rente mit 67.
Ich befürchte, im Irak werden wir das jetzt erst noch sehen...
__________________ "Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung." (Peter Scholl-Latour)
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20.08.2010 18:20 |
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Polaris
Schüler
Dabei seit: 21.01.2006
Herkunft: o,7 Grad vom Himmelsnordpol
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Das mit dem Selbstmord ist natürlich polemischer Unsinn, aber dem Rest schließe ich mich an: In Deutschland, so wie es jetzt ist, wird es definitiv keine Revolution geben! Dazu geht es der Bevölkerung im Durchschnitt viel zu gut, niemand leidet wirklich Hunger und ist in seiner physischen Existenz bedroht. Revolution machen Menschen nur dann, wenn sie (fast) nichts mehr zu verlieren haben, und selbst dann sind viele noch duldsam bis zur Selbstaufgabe.
Oh, ich wollte immer schonmal zu denen, die da geistlich arm sind, gehören!^^
Aber Spaß beiseite: Warum sollten sich die Deutschen nach einem 'starken Mann' sehnen, der vorgibt ihre Probleme zu lösen so wie einst Hitler? Angela Merkel und ihrer Regierung ist es gelungen, Deutschland einigermaßen unbeschadet durch den Tsunami der letzten Wirtschaftskrise zu lotsen. International wird Deutschland dank Merkel & Co. respektiert und dank der vorletzten Weltmeisterschaft vor vier Jahren sogar wieder ein bischen lieb gehabt.
Nur Leute, die glauben, sie würden es nie und nimmer aus eigener Kraft schaffen, ihre Lage zu verbessern, suchen sich einen Übervater, der ihnen die Verantwortung für ihr Leben abnimmt. Und trotz aller Probleme, die wir im Moment haben, sind die meisten Leute zum Glück immer noch überzeugt, dass sie es mit harter Arbeit schon irgendwie schaffen werden über die Runden zu kommen.
Ich sage das jetzt mal völlig ironiefrei: Ja, unser gegenwärtiges Deutschland ein Schlaraffenland, verglichen mit den meisten Ländern dieser Erde und zu den Zuständen noch gar nicht allzu entfernter Zeiten! Das Paradies auf Erden wird es nie geben, aber wir sind zumindest näher dran als jemals in der Geschichte zuvor!
@Pim
Und, wie lautet dein Vorschlag? Freibier für alle?
Ich die Mittelschicht, und es könnte zwar besser sein, aber auch bedeutend schlechter! Ich frage mich nur, warum ich und meine Familie immer alles bezahlen sollen, was sich andere an Verbesserungsmöglichkeiten wünschen?! Klar wünsche ich mir auch kleinere Klassen, Rente mit 55 usw. - aber wie soll das deiner Meinung nach denn gegenfinanziert werden, wenn nicht durch die Mittelschicht, die den Löwenanteil nicht nur der finanzielle, sondern auch sozialen Staatslasten trägt?
Wieso sollte ein Politiker zu dir kommen?
Wenn du einem Politiker etwas mitteilen möchtest, dann such doch sein Wahlkreisbüro auf und lass dir einen Termin geben!
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FF (Alternative zu Band 7):
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Polaris: 20.08.2010 20:02.
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20.08.2010 19:58 |
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Demona
Schülerin
Dabei seit: 29.05.2007
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Soweit ich mich erinnere gab es doch mal so ein Projekt, wo Politiker mit Müttern oder Vätern getauscht haben und eine Woche deren Alltag mit allen "Sorgen", "Nöten" und dem vorhandenen Geld übernommen haben bzw. den Haushalt führen mussten.
Hat es danach Veränderungen gegeben? Nein. Es wurden nur die jeweiligen Mütter und Väter über den grünen Klee gelobt und gesagt, wie toll sie doch ihren harten Alltag meistern. Anschließend waren die Politiker/Innen wieder froh, in ihr Leben zurück kehren zu können.
Ich empfehle den einigen Politikern, vorangig diejenigen, die die neue Gesundheitsreform gestaltet haben, mal eine Woche in einem Seniorenhaus für Demenzkranke zu arbeiten. Ob sie dann noch sagen, die Pflegekräfte sind überbezahlt, ist die andere Frage. Auch würden sie dann vllt. eher Wege suchen, um den Schreibkram zu verringern, damit die Pflegekräfte mehr Zeit für die Leute haben.
Oder, wie es sich einige vorstellen, die Alltagsbegleiter weiter mit Arbeitslosengeld oder Hartz IV zu bezahlen und den Rest bis zum Mindestlohn aufzustocken. Die haben nämlich wirklich keine Ahnung, was die Leute da leisten.
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20.08.2010 20:32 |
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Pim
Schüler
Dabei seit: 11.12.2009
Themenstarter
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Wieso sollte ein Politiker zu dir kommen?
Wenn du einem Politiker etwas mitteilen möchtest, dann such doch sein Wahlkreisbüro auf und lass dir einen Termin geben![/quote]
das war ironisch gemeint
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20.08.2010 20:39 |
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Polaris
Schüler
Dabei seit: 21.01.2006
Herkunft: o,7 Grad vom Himmelsnordpol
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Glaube ich nicht. Ich denke, dass du tatsächlich erwartest, dass Politiker auf deine Situation mehr Rücksicht nehmen.
Was genau erwartest du eigentlich? Nehmen wir mal an, es gäbe eine Revolution, und sie wäre insoweit erfolgreich, als man dir das Amt des neuen Staatsoberhaupts überträgt: Was konkret wirst du ändern?
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FF (Alternative zu Band 7):
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20.08.2010 22:28 |
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Voldy unregistriert
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Da kann ich dir nur zustimmen. Ich habe mal 'ne Lehre als Physiotherapeutin angefangen und da dann unter anderem in einem Altenheim gearbeitet.
Ich hab dann aufgehört, weil cih es für mich nicht moralisch verantworten konnte diese Leute so schrecklich dahinsiechen zu lassen. Vor allem würde ich Politikern mal bettlegerische Leute aufgelegenen Steiße, Knien oder Ellenbogen zeigen wollen. Ich kann mich an Fälle erinnern bei denen das so schlimm war, dass der Knochen durch Fleisch kam. Und jede Woche ist mindestens einer gestorben und man hat sich dann solche Überlebensstrategien angeeignet wie "Na, jetzt hat er/se es wenigstens hinter sich." Das meint man als Therapeut nicht böse, sondern versucht sich da dann eher selbst einzureden, dass man alles menschenmögliche getan hat, obwohl das nicht der Fall ist, weil man aufgrund der Arbeitsituation gar nicht die Zeit hat sich um die Patienten zu kümmern. Man tut nicht das menschenmögliche, weil es von ökonomischen Standpunkt aus nicht möglich ist und sich mitunter ein Therapeut um eine ganze Abteilung kümmern muss. Dass man da dann nicht mehr tun kann als versuchen die Schmerzen der Leute zu lindern indem man sie auf eine andere Stelle rumdreht, die sie sich dann genauso aufliegen.
Damals hab ich erstmal gemerkt wie menschenunwürdig unser Gesundheitssystem ist und bevor ich mal in ein altenheim gehe schmeiß ich mich lieber vor den Zug, dann ist es wenigstens schnell vorbei.
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21.08.2010 13:55 |
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Polaris
Schüler
Dabei seit: 21.01.2006
Herkunft: o,7 Grad vom Himmelsnordpol
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Wenn das stimmt, was du beschreibst, wäre dieses Pflegeheim ein Fall für den Staatsanwalt.
Soweit, so schlecht - aber was soll eine Revolution daran ändern? Schmiedet Schwerter zu Bettpfannen? Mit den fiesen kleinen und schmutzigen Details, wie man diese gewaltige Aufgabe organisiert und finanziert, mag sich nämlich keiner gerne beschäftigen.
Ich plädiere - ausnahmsweise - für den "Schwiegermutterschleudertag" ("Hurling Day") aus der Serie "Die Dinos":
Episodenführer "Die Dinos" 1. Staffel, Folge 3: |
Nach alter Dinosaurier-Sitte werden alle Dinos, die das 72. Lebensjahr erreicht haben, von einer Klippe geschleudert. Eine besondere Regelung besagt, dass männliche Dinosaurier ihren Schwiegermüttern diesen "Liebesdienst" erweisen dürfen. Earl fällt es schwer, seinen Enthusiasmus vor den anderen zu verbergen, als seine Schwiegermutter Ethel kurz vor Erreichen der magischen Altersgrenze steht... |
Ich bitte darum, vom Gipfel des Mt. Everest geschleudert zu werden, wenn's soweit ist!
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FF (Alternative zu Band 7):
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Polaris: 21.08.2010 16:14.
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21.08.2010 16:14 |
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Hmm, ich würde auf jeden Fall an einer Revolution teilnehmen wollen, aber nur dann, wenn eine solche Revolution inhaltlich gerechtfertigt wäre. Einfach so an irgendeiner Revolution möchte ich nicht teilnehmen.
Dass wir uns in einer Wirtschaftskrise befinden, ist ja klar; dass der Staat einen riesigen Schuldenberg hat, ist ja auch klar
Einige bemängeln, dass Politiker in der Situation versuchen, Geld zu sparen, wo es nur geht. Was soll man denn sonst machen!? Das geht doch gar nicht anders!?
Um ehrlich zu sein, weiß ich über viel zu viele Dinge zu wenig Bescheid, um sagen zu können "x ist jetzt schlecht" oder "y müsste geändert werden".
z.B.: Das Gesundheitssystem. Also, was ich mitbekommen habe, ist das einfach viel Geld fehlt. Was kann man dann da machen? Woanders Geld kürzen. Wo?
Übrigens - es ist bestimmt nicht so, dass die "unfähige" Regierung alle Menschen unterdrücken und ihrer Freiheit berauben möchte. Das sind doch auch nur Menschen, die sich überlegen, was in der Situation am besten wäre!
Und wenn da ein Beschluss kommt, der einem nicht passt, dann sollte man sich doch viel lieber fragen: Warum ist das so verabschiedet worden? Was sind die Ãœberlegungen dahinter? Kann man da nicht was besser machen? Warum handelt Angela Merkel (oder sonst wer) so oder so?
(Klar - der Politiker denkt sich immer: "harrharr, jetzt raube ich mal richtig dick die armen Menschen aus! *hrrhrr*.).
Was ich mir vor allen Dingen wünschen würde, sind mehr Infos zu den Dingen "die abgehen", mehr Erläuterungen, mehr Hintergründe, sprich: eine bessere Berichterstattung von den Medien, denn das, was die Zeitung schreibt, die ich lese, lässt immer so furchtbar viele Fragen offen (das ist die Westdeutsche Zeitung), sodass ich mir zu vielen Themen keine genaue Meinung bilden kann. Das sind dann nur so kurze Fetzen von den Dingen, die passieren. Dasselbe gilt für die Berichterstattung der Tagesschau.
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21.08.2010 17:48 |
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