Asperger-Syndrom. |
Maggie_Vane unregistriert
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19.09.2008 20:48 |
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Julia1986
Schülerin
Dabei seit: 18.10.2006
Alter: 37
Herkunft: Pfälzer Mädchen, das es in die Eifel verschlagen hat :-)
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Ich hab erst letztens eine Dokumentation über einen Jungen mit Asperger Syndrom gesehen. Er hatte auch diese Inselbegabungen, jedoch Probleme mit Emotionen seiner Mitmenschen. Es fällt ihm schwer die Gefühle seiner Mitschüler zu deuten, wobei er selbst oft seine eigenen Emotionen ganz stark erlebt. Da er durch eine Fehldeutung gewalttätig gegen einen Mitschüler geworden ist, der ihm einen Ball aus Versehen an den Kopf geworfen hat, geht er nur noch mit Begleitung in die Schule. Das empfindet er jedoch als noch stärkere Ausgrenzung, als er es ohnehin schon durch das Asperger-Syndrom war.
Richtige Freunde hatte er nicht, aber ein Paar Klassenkameraden kommen öfter zu ihm und verstehen sich mit ihm eigentlich ganz gut.
Über Autismus allgemein hab ich schon sehr viel gehört, ua. von einem Autisten, der ein Musikstück nur einmal hören musste und es dann sofort auf dem Klavier spielen konnte (dabei war er auch noch blind).
In der Uni habe wir mal über Birger Selin gesprochen, der mit Hilfe von gestützter Kommunikation Bücher geschrieben hat und eine Dokumentation zeigte eine junge Frau, die durch ihren Autismus jeden Tag den gleichen Ablauf haben musste: Sie hat z.B. jeden Tag das Gleiche gegessen und es immer zur selben Zeit auf die gleiche Weise zubereitet.
Tja, man hört immer sehr viel und trotzdem fällt es mir schwer sich in diese Personen hineinzuversetzen.
Was mich mal interessieren würde: Man spricht ja immer vom "Leiden".
Leidest du unter dem Asperger-Syndrom selbst oder leidest du unter der Reaktion deines Umfelds? Man neigt nämlich schnell dazu das Schicksal anderer Personen auf sein eigenes Leben zu projizieren und überlegt, was wäre wenn ich das jetzt hätte und findet das dann in den meisten fällen furchtbar schrecklich und dabei kann man das selbst eigentlich gar nicht beurteilen, wie es für die Person tatsächlich ist.
Find ich übrigens toll, dass darüber gesprochen wird, da es schon einige Menschen mit Asperger-Syndrom, bzw. Autismus gibt und oft denken die Leute, derjenige wäre geistig behindert (etw. das sowieso viel zu schnell jdm. angeheftet wird).
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19.09.2008 23:39 |
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Maggie_Vane unregistriert
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20.09.2008 10:15 |
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Caliena
Schülerin
Dabei seit: 05.06.2008
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Eine Freundin von mir leidet ebenfalls unter dem Asperger-Syndrom.
Ich hatte, bevor ich sie kennen lernte, nie davon gehört, doch dann hab ich einiges an Informationen dazu erhalten.
Sie sagte auch, sie hat Probleme, Gefühle zu zeigen oder bei anderen zu erkennen, sie wird oft missverstanden, weil ihre Aussagen eigentlich nur einfach AUSSAGEN sind, doch die Menschen meinen oft, dahinter Aggressionen oder Beleidigungen zu hören.
Sie hat ebenfalls Probleme mit ihren Eltern, die mit ihr und ihrer Art nicht klarkommen.
Doch jetzt ist sie mit einem sehr lieben Menschen zusammen, jemand, der genug Emotionen für sie beide hat und der sie sehr liebt.
Also, auch als Aspi muss man nicht immer Außenseiter sein ^_~
Wenn du den Menschen, mit denen du Kontakt hast, dass du es nicht so meinst, wenn du emotionslos rüber kommst und ihnen die Krankheit genau erläuterst, sollten sie dich besser verstehen.
Es gibt auch im Internet einige Asperger-Foren, wo sich viele Leute mit der Kranlheit austauschen.
Vielleicht hast du die ja schon gefunden, wenn nicht, schau dich ruhig einmal danach um^^
__________________ I don't like compliments, and I don't see why a man should think he is pleasing a woman enormously when he says to her a whole heap of things that he doesn't mean.
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Oscar Wilde
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20.09.2008 11:17 |
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Maggie_Vane unregistriert
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20.09.2008 12:05 |
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Sam Chaucer
Schülerin
Dabei seit: 10.04.2007
Alter: 34
Herkunft: Chaucer Manor Pottermore-Name: AsphodelusMist13603
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Das ist wirklich mal ein interessantes Thema.
Ich habe schon vor einiger Zeit vom Asperger-Sydrom gehört und mich ein bisschen schlau gemacht (da gab's einen sehr ausführlichen Artikel und eine tolle Website - wenn ich beides nur wiederfinden könnte...
), weil ich das Gefühl hatte, dass das eine Erklärung für viele meiner Eigenarten schon als Kind, aber auch jetzt noch sein könnte. Und tatsächlich kann ich die meisten Symptome an mir beobachten.
Aber ich glaube, einen richtigen Test bei einem Psychologen (oder wo auch immer man das macht) muss ich gar nicht haben. Ich will mich da nicht zu sehr reinsteigern, aber vor allem wüsste ich nicht, was mir das bringen sollte.
Ich hätte dann zwar ein Syndrom mit einem schicken Namen, aber ansonsten würde sich nichts ändern, ich wäre immer noch derselbe Mensch - und das will ich auch gar nicht anders haben.
Ich habe schon öfters mal Probleme im sozialen Bereich, und ich war noch nie in einer Klasse, wo ich nicht zumindest bei ein paar Leuten (oder vielen...) angeeckt bin. Ich selbst bin allerdings sehr zufrieden mit mir, und wenn ich tatsächlich das Asperger-Syndrom haben sollte und ein Teil meiner Persönlichkeit möglicherweise darauf beruht, würde ich es auf gar keinen Fall loswerden wollen. Schließlich tauchen in der Liste der Asperger-Symptome auch durchaus positive Eigenschaften auf wie Kreativität, hohe Konzentrationsfähigkeit und oft überdurchschnittliche Intelligenz.
Viele Freunde habe ich übrigens nicht, aber das macht mir nichts aus. Die, die ich habe, sind wirklich toll, und deutlich mehr Kontakte könnte ich wahrscheinlich gar nicht halten. Ich sehe ja schon meine wenigen Freunde eher selten, nicht weil ich sie nicht mag, sondern weil ich einfach nicht so unternehmungslustig und spontan bin. Ich habe auch gar kein Problem damit, mich allein zu beschäftigen, im Gegenteil, ich werde richtig weinerlich und auch ein bisschen aggressiv, wenn ich nicht genug Zeit allein verbringen kann.
Ich wüsste allerdings nicht, wo da für mich das Problem liegen sollte. Ich kann meine Interessen jederzeit zu Hause ohne fremde Hilfe umsetzen, ganz anders als die Leute, die jeden Abend etwas unternehmen müssen und komplett hilflos sind, wenn niemand Zeit hat.
Damit will ich sagen, dass man sich wirklich nicht als Opfer fühlen muss, wenn man das Asperger-Syndrom hat bzw. vermutet, es zu haben. Man sollte sich einfach auf die Dinge konzentrieren, die einem Spaß machen und die man gut kann, anstatt Zeit und Energie auf aussichtslose Vorhaben zu vergeuden, aber das ist wohl generell ein ganz guter Rat.
Es gibt nur eine Sache, die mich stört und die vom Asperger-Syndrom bedingt sein könnte: Mein Liebesleben kann man de Haase gebbe.
Dabei will ich gar nicht unbedingt eine Beziehung, hab die Erfahrung gemacht, dass mich das ziemlich nervt und einengt. Ein Freund, der mehrmals die Woche bei mir rumhängt und den ich dann bespaßen muss, einfach nur, damit wir auch ja Zeit miteinander verbringen - das geht gar nicht (siehe oben ^^).
Nur, so ganz ohne Sex ist es auch ätzend auf Dauer...
Was soll's, werd ich wohl mit leben müssen.
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Meine erste Fanfiction (spoilerfrei!):
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Und mein
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30.09.2008 23:18 |
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Jens Maul
Schüler
Dabei seit: 17.03.2007
Alter: 34
Herkunft: Caldari State
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Ich leide auch unter Asperger-Syndrom, wurde bei mir erst spät erkannt, aber das ist nicht weiter schlimm endlich weiß ich was mit mir los ist, wusste schon früher, das ich anders bin
, aber ich kann gut damit leben, in sachen Liebesleben hab ich auch wenig am hut und ich bin auch oft gern alleine, und mit anderen abhängen ist auch etwas nervig, ich mach jetzt eine Ausbildung zum Elekroniker für Geräte und Systeme in BBW in Neckargemünd, das ist ne Einrichtung extra für Menschen die sowohl Körperlich als auch Geistlich ein Handycab haben und daher in der normalen Ausbildung benachteiligt sind.
So mehr will ich jetzt nicht dazu sagen, einiges wurde mir schon aus der Seele gesprochen.
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05.10.2008 13:37 |
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