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"Dark Project - Thief" - Revolutionär, Legendär, Meilensteine der Spielehistorie |
Voldy unregistriert
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"Dark Project - Thief" - Revolutionär, Legendär, Meilensteine der Spielehistorie |
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Ich beschäftige mich schon seit meinem 6 Lebensjahr mit Computerspielen. Das sind also bis jetzt ca. 15 Jahre Spieleerfahrung. In diesen 15 Jahren habe ich einen differenzierten Blick auf das Thema bekommen und möchte mich daher in der Threadreihe "Revolutionär, Legendär, Meilensteine der Spielehistorie" mit ganz besonderen Spielen beschäftigen. Spielen, die nicht nur den Spielemarkt, wie wir ihn heute kennen, prägten und spielerische wegweißend waren, sondern auch Spiele die derartig Tiefsinnig und schlichweg genial in ihrem Universum kozipiert sind, dass es sie zu mehr als nur irgendeinem Computerspiel macht, sondern wahrhaft zu Kunst - zu etwas Großen, etwas, dass unterhält, aber gelichzeitig auch inspiriert und zum nachdenken anregt.
Hier möchte ich mich einem Spiel widmen, dass mich schon seit vielen Jahren stets begleitet und das für mich sehr viel bedeudet.
Anmerkung: Die ersten beiden Teile erschienen in Deutschland 1998 und 2000 unter dem Namen "Dark Project" - warum auch immer.
Auf Wikipedia.de gibt einen Artikel zur Trilogie und dem Thief-Universum, den ich auch Teils zitieren werde, da eniges dort einfach perfekt wiedergegeben wurde. Link:
Als Mitte/Ende der 1990er Jahre der große Ego-Shooter-Boom ausbrach sorgte Spieledesinger Warren Spector ("System Shock 1-2", "Deus Ex") für eine Sensation. Zusammen mit Hideo Kojamas "Metal Gear Solid" (1999) prägte Spector das Genre der Stealth-Shooter. Anders als beim Ego-Shooter gelten hier nicht rohe Gewalt, sondern List, Tücke und "Unsichtbarkeit" als Tugenden. Wer sich wild und planlos in die Gegnerhorden wirft kommt nicht weit.
Was Spectors Spiel, neben dem neuen Spielprinzip, so spektakulär machte war zum einen das surreale Szenario (auf das ich später noch eingehe) und zum anderen der spieleuntypische Hauptheld.
In "Thief" schlüpfte man in die Haut von Garett, dem Meisterdieb. Garett ist nicht nur ein professioneller Langfinger, sondern auch ein zynischer Egoist, der sich nur deshalb durch seine Abenteuer schlägt, weil ihm seine eigene Haut wichtig ist. Das Schicksal anderer interessiert ihn herzlich wenig.
Garett rettet weder holde Maiden aus der Gefahr, noch stürzt er sich für das größere Wohl in den Kampf. Einzig das Überleben und der Profit treiben ihn an.
Zudem benutzt Garett einiges an wundersamen Gerätschaften. Zaubertränke verleihen ihn zuweilen Unsichtbarkeit oder lassen ihn unter Wasser atmen. Mit Wasserpfeilen werden Fackeln ausgeschossen. Blitzbomben lähmen Gegner und Weihwasser vernichtet Untote.
Die Welt von "Thief" ist schräg, aber gleichzeitig auch völlig real. Es ist wie eine alternative Historie in Mitteleuropa, in der Magie, Götter und Dämonen vollkommen real sind. Diese Welt ist es - neben dem Spielprinzip - die das Spiel für mich so faszinierend macht.
Garett wird nach einem spektakulären Raubzug durch die Katakomben der Stadt von einer mysteriösen Frau namens Victoria angeheuert, um in das Haus eines gewissen Constantine einzubrechen, um ein wertvolles Schwert zu steheln. Wie sich nach dem raubzug herausstellt war es Constantine, der Garett anheuert um in sein eigenes Haus einzubrechen und sein eigenes Schwert zu steheln, um die Fähigkeiten des Meisterdiebes zu prüfen. Constantine heuert Garett an ein mächtiges Artefakt namens "Das Auge " aus der verlorenen Stadt (einem abgeriegelten, von Kraturen bewohnten Gebiet der Stadt) zu bergen. Nachdem Garett das Auge beschafft hat stellt sich Constantine als der Schwindler-Gott der Heiden heraus und Viktoria als seine Assistentin. Um das Artefakt zu aktivieren reißt Victoria Garett sein echtes Auge heraus, als nötiges "Opfer des Fleisches".
Mit Hilfe der Hüter schafft es Garett schließlich zu fliehen und nimmt die Spur von Constantine auf, um ihn daran zu hindern die Stadt und die Menschheit mit Hilfe des Auges zu vernichten.
Anmerkung: Die Hüter verschaffen Garett am Ende des Spiels ein meschaniches Auge als Ersatz für das, welches Victoria ihm heraus riss. In Teil 2 fungiert das Auge als markaberes Kleinod. Garett kann es als Kamera um Ecken werfen, um nach Gegner zu spähen.
In Teil 2 ist schließlich das am Ende von Teil 1 durch Artemus prophezeite metallerne Zeitalter angebrochen. Die Stadt wird vom gnadenlosen Sheriff Truart regiert, der einen Pakt mit dem Propheten Karras geschlossen hat. Dieser plant alles natürliche Leben (Pflanzen wie Menschen) in der Stadt zu vernichten. Als Garett von Attentätern verfolgt wird beginnt dieser die Spurensuche bei Truart und erfährt schließlich vom Komplott der Mechanisten.
Garett soll mehere mächtige, religiöse Artefakte für die Hüter stehlen, welche von den Glyphen das dunkle Zeitalter vorrausgesagt bekamen. Zudem wurde ihnen Prophezeit, dass jemand aus ihrer Mitte sie verraten würde. Ob dies jedoch auf Garett zutriff oder einen anderen ist zunächst unklar. Die Spuren führen schließlich zur Legende um die "Graue Hexe", die sich mit Hilfe des Hammeriten-Inspectors Drept als gar nicht so mythologisch entpuppt wie zunächst angenommen.
Um die Spiele hat sich eine vergleichsweise kleine, jedoch treue Community gebildet - und anders als bei großen Mainstream-Spieleserien wie z.b. GTA oder WoW folgt den Veröffentlichungen kein Medienhype. Doch das macht das Spiel wohl umso interessanter.
Spiele in denen Universum, Story und Charaktere derart durchdacht sind findet man leider selten. Ein Meisterwerk!
FanPortale:
Dort gibt es allerhand FanFiction, FanArts und Downloads zum Spiel. U.a. auch den genialen Soundtrack von Eric Brosius, ohne den "Thief" nicht das wäre was es ist.
Ebenfalls ins Auge stechen die stylischen "Schatten"-Zwischensequenzen des Spiels:
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06.08.2008 22:55 |
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sandwitch
Schülerin
Dabei seit: 23.11.2003
Herkunft: *kommt gerade aus Snapes Keller* o.o Pottermore-Name: UnicornDream28
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17.08.2008 18:11 |
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Seraph
Lehrer
Dabei seit: 08.11.2003
Alter: 37
Herkunft: Bayern
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Ich bin auch ein großer Fan der Reihe, zumindest von den ersten beiden Teilen, denn beim dritten ging meiner Meinung nach so ziemlich alles in die falsche Richtung, was nur falsch hätte machen können.
Damals fand ich auch die völlig neuartige Schleicherei am spannendsten, was wirklich ungeheuren Spaß gemacht hat, und die Atmosphäre ist auch einfach nur klasse, die Splinter Cell Reihe konnte da nie ranreichen. Die Handlung war für mich zu der Zeit zwar noch recht eigenartig, aber sie passt trotz der etwas von der Realität abdriftenden Elemente irgendwie wahnsinnig gut in das Szenario, und mit Garret wirds dann noch ein Stück spannender, weil er extrem sympathisch ist.
In der Hinsicht ist das auch einer der wenigen Fälle, wo ich die deutsche Synchronisation wirklich mag, er hatte in den ersten beiden Teilen zwar verschiedene Sprecher, aber die waren dafür beide exzellent und haben herrlich die ironischen Untertöne in seinen Monologen rübergebracht.
Der dritte Teil war dann aber wie gesagt die reinste Enttäuschung (für mich zumindest, aber in vielen Foren konnt ich sehen, dass da auch viele andere getrauert haben), durch die Parallelprogrammierung auf der Xbox gabs lächerlich kleine Level mit vielen Ladezeiten, die einen immer wieder aus dem Spielfluss gerissen haben, der offene Spielteil in der Stadt war völlig unausgereift, hat zum Spielprinzip nicht gepasst und war einfach nur sinnlos, die Missionen haben durch die lahme Präsentation der Story völlig aufgesetzt und austauschbar gewirkt, da es nicht mehr die herrlichen, gemalten Zwischensequenzen der Vorgänger gab, und bei uns kam dann noch als Spitze die fehlende Synchronisation, die durch miserable deutsche Untertitel ersetzt wurde, die man aber zum Glück abschalten konnte.
Wirklich schlecht fand ich das Spiel zwar nicht, aber ein echtes Thief/Dark Project (ich fand letzteren Titel übrigens irgendwie immer ansprechender, keine Ahnung wieso) war das für mich nicht mehr.
Die alten Teile würde ich gern mal wieder spielen, aber uaf meinem neuen PC mit Vista laufen die irgendwie nicht mehr, ins Menü kommt er zwar noch, aber sobald dann das Spiel startet, beendet ers automatisch. Finde ich furchtbar schade, ich würd die beiden Teile nämlich wirklich mal gerne wieder anspielen.
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18.08.2008 16:43 |
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