Endlich! Radovan Karadzic gefasst! |
Minister
Schüler
Dabei seit: 28.06.2006
Alter: 32
Herkunft: Dinslaken/NRW
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Endlich! Radovan Karadzic gefasst! |
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Details zur Festnahme Karadzics veröffentlicht
Nach der Festnahme des früheren bosnischen Serbenführers Radovan Karadzic haben die serbischen Behörden erste Details der Ergreifung bekannt gegeben.
Demnach kamen Polizei und Geheimdienste Karadzic auf die Spur, als sie Helfershelfer des ebenfalls flüchtigen mutmaßlichen Kriegsverbrechers Ratko Mladic beobachteten. Dabei seien sie auf Karadzic gestoßen, sagte der für die Zusammenarbeit mit dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag zuständige serbische Minister Rasim Ljajic in Belgrad.
Der Flüchtige hatte sich demnach mit falschen Personaldokumenten getarnt. Er habe einen Personalausweis auf den Namen Dragan Dabic besessen, berichtete Ljajic weiter. Der Minister zeigte eine Fotografie von Karadzic, die ihn in dunkler Kleidung, mit schulterlangen weißen Haaren, einem weißen Vollbart und einer Brille zeigt. Die Tarnung von Karadzic sei so perfekt gewesen, dass er unerkannt durch Belgrad spazieren konnte. Der 63-Jährige habe unter falscher Identität in einer Klinik gearbeitet und sich dort mit "alternativer Medizin" beschäftigt.
Ob an der Festnahme auch ausländische Geheimdienste beteiligt waren, ist noch unklar. In Agenturmeldungen hieß es, es habe vor der Festnahme einen Tipp eines ausländischen Dienstes gegeben. Nach Einschätzung von ARD-Korrespondentin Brigitte Abold wurde die Festnahme überhaupt erst durch den neuen Chef des serbischen Geheimdienstes möglich. Der prowestlich ausgerichtete Leiter der Organisation habe die Festnahme wesentlich beschleunigt.
Karadzic wurde am Vormittag von Ermittlungsrichtern verhört. Bislang soll er zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen geschwiegen und das Verfahren gegen sich als Farce bezeichnet haben. Wann Karadzic an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag überstellt wird ist noch unklar. Gemäß den Bestimmungen über die Zusammenarbeit mit dem Tribunal wird ihm zunächst die gegen ihn vorliegende Anklageschrift überreicht. Dann hat das Gericht drei Tage Zeit um darüber zu entscheiden, ob der Angeklagte an das UN-Tribunal in Den Haag überstellt wird.
Karadzic kann gegen diese Entscheidung Berufung einlegen, über die innerhalb von drei weiteren Tagen ein höheres Gerichtsgremium entscheidet. Sein Anwalt hat einen solchen Schritt bereits angekündigt. Das letzte Wort hat dann das serbische Justizministerium. Staatsanwalt Vukevic sagte, ein Untersuchungsrichter habe bereits entschieden, dass alle rechtlichen Bedingungen für eine Überstellung erfüllt seien.
Serbiens Präsident Boris Tadic hatte gestern Abend die Festsetzung Karadics bekannt gegeben. Die Nachricht rief Jubel bei den Gegnern Karadzics und Proteste bei seinen Anhänger hervor. Während in Belgrad serbische Ultranationalisten auf die Straße gingen, kam es im bosnischen Sarajevo zu Autokorsos und Hupkonzerten. In Belgrad ließen die Behörden schwerbewaffnete Polizisten aufmarschieren. Auch die Botschaft der USA wurde von Sicherheitskräften geschützt. Sie war bereits vor wenigen Wochen von serbischen Ultranationalisten angegriffen worden.
International wurde die Nachricht mit großer Erleichterung aufgenommen. Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach von einer "guten Nachricht für den gesamten Balkan". Außenminister Steinmeier sagte, die Festnahme sei "ein Meilenstein in der Geschichte der Beziehungen zwischen Serbien und der Europäischen Union". Sein französischer Amtskollege Bernard Kouchner rief aus: "Wir sind alle in die Luft gesprungen: Endlich, endlich! 13 Jahre!" Auch Vertreter der NATO, der EU und des Euoparats begrüßten die Ergreifung.
Das russische Außenministerium äußerte sich zurückhaltend. Die serbische Führung solle selber über Karadzics Schicksal und seine Auslieferung an Den Haag entscheiden, hieß es in einer Mitteilung.
Mehr als elf Jahre auf der Flucht
Karadzic war gemeinsam mit seinem früheren Militärchef Ratko Mladic der meistgesuchte Kriegsverbrecher des Balkankonflikts. Er war während des Bosnien-Kriegs Präsident der bosnischen Serben. In dem von 1992 bis 1995 andauernden Konflikt wurden etwa 100.000 Menschen getötet.
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Minister: 22.07.2008 23:35.
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22.07.2008 16:19 |
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Rebsel unregistriert
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RE: Endlich! Radovan Karadzic gefasst! |
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Ich will ja keinem die Freude nehmen - aber ich frag mich, was der Effekt davon sein wird...
1. Karadzic wird sich selbst nicht als Massenmörder sehen, er kann sich gar nicht als solcher sehen (das war mit den Nazis nicht viel anders)
2. Wird er sich als unschuldiger Märtyrer verkaufen wollen (und werden)
3. Ist er der einzige, den man anklagen kann/soll/muss...?!? Mag sein, dass er das emsig und systematisch geplant hat (oder auch nicht) bzw. es jedenfalls befohlen hat - aber was ist bitte mit denen, die es ausgeführt haben? Wie immer NICHTS..."Wir haben nur nach Befehlen gehandelt..." jaja, das kennen wir ja schon^^
4. Wie neutral ist die gesamte "Internationaler Strafgerichtshof-Geschichte"? In Afghanistan wird systematisch die Bevölkerung bombardiert (es gibt da ein schönes Ringmodel von General Warden), nur da interessiert es nicht.
Es ist gut, dass sie ihn jetzt haben, nur sieht das für mich nach wie vor zu einseitig aus.
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23.07.2008 00:24 |
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