Deutsche Englischlehrer streichen viel zu viel als falsch an |
Carnalis Carnific unregistriert
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Deutsche Englischlehrer streichen viel zu viel als falsch an |
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Hallo!
Seit Tagen suche ich einen Newsartikel über deutsche Englischlehrer.
Ich hatte diesen Artikel auf GMX.de gelesen, kann ihn dort aber nicht mehr finden.
In diesem Artikel ging es darum, dass dt. EL vieles als falsch anstreichen würden, obwohl es richtig sei.
In einer Studie wurden von Schülern auf englisch verfassten Texte zuerst von deutschen, dann von amerikanischen und brittischen Lehrern korrigiert - dabei hatten die deutschen im Schnitt 30% mehr Fehler gefunden. Viele dieser Fehler seien laut amerikanischer und brittischer Lehrer aber keine Fehler, und wurden höchstens als "Ausdrucksfehler" angestrichen.
Weiter seien die deutschen Englischlehrer viel zu sehr auf ihre Lehrbücher fixiert und würden sich viel zu wenig mit der tatsächlichen Sprache auskennen.
Ich würde gerne den Artikel für meine Englischlehrerin ausdrucken, kann ihn aber leider ja nicht finden.
Meine Englischlehrerin geht mir nämlich seit einiger Zeit auf die Nerven, und sie möchte einfach nicht einsehen, dass ich besser Englisch kann als sie.
Und wenn sie mir dann noch "traveled" als falsch anstreicht und mir sagt, man schreibe es mit zwei L, dann muss ich nur den Kopf schütteln und ihr sagen, dass man es durchaus auch mit nur einem L schreiben kann.
Weiß einer von euch wo/wie ich diesen Artikel wieder finden könnte? Bzw. hat einer von euch diesen eventuell gespeichert?
Ich wäre euch sehr dankbar!
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05.12.2007 16:10 |
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*°magic°*
Schülerin
Dabei seit: 04.12.2006
Alter: 33
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Ich weiß zwar nichts über den Artikel, wollte nur mal meine Meinung sagen.
Meiner Meinung nach sollen wir in der Schule "perfektes" Englisch lernen, also auch keine Ausdrucksfehler machen, denn selbst in einem Deutschaufsatz weden die angestrichen. Man soll korrektes Schulenglisch lernen, nicht ieine Gossensprache oder sonstiges. Bei deinem Beispiel mit "travaled" kommt es eben darauf an, ob du eigentlich AE oder BE lernst, aber gut du hast recht, normalerweise müsste beides gelten. Aber trotzdem woher wollen die Lehrer wissen, dass sich etwas in der Sprache ändert, ich mein sie können ja nicht jede Woche in iwelche Kurse gehen, die die Sprache auffrischt, denn Sprachen werden nunmal "gelebt", sie verändern sich ständig.
LG *°magic°*
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von *°magic°*: 05.12.2007 18:56.
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05.12.2007 18:55 |
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rai
Schüler
Dabei seit: 17.09.2005
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Dem kann ich eigentlich nur zustimmen...
Die Frage zu dem "traveled" ist ja, lernt ihr offiziell BE?
Bei uns an der Schule war eigentlich immer der Standard British English, insofern wäre "traveled" nämlich falsch. Gut, im Leistungskurs wurde das glaub ich etwas lockerer gesehen, aber ich finde, man sollte sich auf etwas festlegen, von mir aus jeder für sich, und dann könnte man das ja zur Not bei der Arbeit irgendwo vermerken (wird bei uns im Studium so gemacht... gut, es geht um phonetic script, aber auch bei nem Text sollte man nicht AE und BE durcheinander werfen).
Das käme doch besonders den Leuten zugute, die vielleicht zwischendurch im Ausland waren und es sich so angewöhnt haben.
Ich hätte an deutschen Englischlehrern einiges mehr auszusetzen.
Meine zum Beispiel haben immer Fehler übersehen. In ziemlich vielen Arbeiten (sogar einer meiner Tutoren hat das letztens hingekriegt *facepalm*).
Und dann ist da noch dieses absolute Vernachlässigen der Aussprache, man kann die sonstwie volllabern und im Ausland versteht einen dann keiner und im Studium hagelts furchtbare Bewertungen
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05.12.2007 19:17 |
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Engin unregistriert
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Wenn ich daran denke, wieviel Dinge ich in diveresen britischen Serien und Filmen höre und in amerikanischen, die in meinen Klausuren und Klassenarbeiten als Fehler markiert worden sind, dann wird mir schlecht.
Aber wir Deutschen lernen ja auch nicht von klein auf Deutsch in purer Umgangssprache. Es wird zunächst doch immer vorrausgesetzt, dass alles perfekt ist.
Was die Aussprache angeht hatte ich eigentlich recht gute Lehrer, die schon sehr viel werd darauf gelegt haben, dass "I think" nicht so ausgesprochen wurde, dass es zu deutsch "Ich sinke" hätte heißen müssen und sowas. Später im LK, da fand mein Lehrer das immer ganz toll mir zuzuhören, weil ich mittlerweile schon Sachen verschluckte, aber in Schriftsprache kann man das ja nicht bringen.
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05.12.2007 19:57 |
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Rebsel unregistriert
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Also, ich glaub bei uns kann man BE und AE schreiben...
Uns hat man ja auch ein bisschen AE gezeigt, von daher ist es ja schwachsinnig zu sagen, "ihr dürft nur BE schreiben, aber wir zeigen euch auch AE"
Naja, das ist immer so ne Sache...
wir hatten mal in nem Text ......, however, ....... also in zwei Kommas "eingeschlossen". Wie gewöhnlich hab ich das mit "wie auch immer" übersetzt, dafür aber einen halben Punkt Abzug kassiert, weil das zwischen zwei Kommas steht und das dann "wenn" oder so heißt. Der Punkt ist, wir hatten vorher noch nie in den Vokabeln das Wort "however" (was aber die meisten dennoch wußten) und uns hat das mit den Kommas definitiv keiner gesagt. Natürlich, das ist nur ne Kleinigkeit, aus der man keinen Elefanten machen muss, aber wenn man was in der Arbeit dranbringt, sollte man es den Schülern irgendwann mal beigebracht haben.
Was immer auffällt, ist das unsre Lehrer generell wenig verbessern. Achja, und meine Lehrerin scheint die Vokabeln verlernt zu haben. Sie: "Was heißt anerkennen?" Ich: "Recognize" Sie: "Nein."
Ahja, ok....nachgeschlagen wars dennoch richtig
Ob unsre Lehrer auch zu viel verbessern kann ich nicht sagen...bin ja kein Englisch-Experte
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Rebsel: 05.12.2007 20:16.
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05.12.2007 20:14 |
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Tala Pran
Schülerin
Dabei seit: 05.08.2007
Alter: 54
Herkunft: DSNH
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wir hatten in Englisch an der HAK ein AE/BE Vokabelheft und mussten uns für eines entscheiden.
Es durfte innerhalb eines Textes nicht gemischt werden.
Damit gab es keine Diskussion mehr.
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05.12.2007 22:50 |
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i-sqrd unregistriert
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RE: Deutsche Englischlehrer streichen viel zu viel als falsch an |
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"Höchstens Ausdrucksfehler"? Was soll das denn heißen? Na da hätte ich gern ein Beispiel gesehen. Schade, dass ich den Artikel nicht finden kann...
Hört sich für mich eher nach einem weiteren Hinweis darauf an, dass das Niveau an deutschen Schulen höher ist, als in manch anderen Ländern.
Das Problem mit deiner Englisch-Lehrerin verstehe ich nicht so ganz. Wenn BE verlangt wird, schreib halt BE. Wenn du sowiso besser bist, als deine Lehrerin sollte das ja kein Problem sein.
Die Frau könnte nicht ganz unrecht haben.
Denn afaik:
"Recognize" bedeutet (unter anderem) "anerkennen" im Sinne von "jemandem Anerkennung zollen"/"würdigen". Die Lehrerin meinte vielleicht eher "anerkennen" im Sinne von "etwas akzeptieren". Das könnte man z.B. mit "accept" übersetzen.
Es kommt auch immer auf den Kontext an.
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05.12.2007 23:07 |
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Rob
Schüler
Dabei seit: 18.06.2004
Alter: 37
Herkunft: Deutschland
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Wir mussten uns in der Schule für BE oder AE entscheiden. Gemischt werden durfte nicht. Ich hätte also durchgehend favor statt favour schreiben dürfen, aber nicht einmal favor und einmal labour.
Wenn du es gegenüber deiner Lehrerin heraushängen lässt, dass du besser Englisch kannst, wirst du bei ihr übrigens nicht gerade Eindruck schinden. Ich denke, sie sieht das dann eher als Affront. Würde ich zumindest, wenn ein "kleiner" Schüler ankommt und mir so etwas erzählt.
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06.12.2007 17:58 |
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Carnalis Carnific unregistriert
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Perfekt sollen wir es nicht lernen, wir sollen es aber so gut beherrschen, dass wir problemlos ein Buch der Weltliteratur lesen und darüber diskutieren können (so laut Lehrplan).
Ich weiß zwar nicht wie es bei euch ist, aber bei mir werden (im Deutschunterricht) Ausdrucksfehler nicht als vollwertige Fehler angestrichen, höchstens als "halber Fehler".
Und von einer Gossensprache war bisher nicht die Rede....
Und zur Sache von AE und BE: Ihr werdet mir doch wohl zustimmen, dass heutzutage AE deutlich wichtiger ist, als BE. Außerdem, wenn sie nicht wollen, dass wir AE lernen, wieso sind dann die Lehrbücher teils auf AE?
Ich wechsle beim Schreiben nicht von eins ins andere, sondern benutze durchgehend AE - von dem her wäre es falsch mir traveled mit einem L als falsch anzustreichen.
Die Lehrer? Ja, die Lehrer sollten wenigstens einmal im Monat ein Kurs machen oder sowas. Und sie sollten die Sprache wenigstens beherrschen, nicht so wie meine Lehrerin. Ihre Aussprache ist fürchterlich und sie spricht in abgehackten Sätzen, weil sie immer nachdenken muss, was sie sagen will.... so darf ein Lehrer nicht sein! oder?
Und hier muss ich zustimmen: Bei vielen Schülern ist die Aussprache katastrophal. Da versteht man garnichts!
Klar, wir können in der Arbeit kein Gangster-Englisch schreiben, aber was ist an Umgangssprache / Redewendungen falsch?
Achja, kam etwas falsch rüber, Ich habe der Lehrerin natürlich nicht gesagt "Ich bin besser als du" ^^ ne, ich schmolle in mich hinein und denk mir meinen Part, sie wird es - wenn überhaupt - selbst merken, dass ich besser bin.
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Wie schauts aus, konnt einer von euch diesen Bericht finden?
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Carnalis Carnific: 07.12.2007 15:40.
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07.12.2007 15:40 |
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rai
Schüler
Dabei seit: 17.09.2005
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Ich finde es gerade wichtig, Redewendungen zu können.
Besonders unsere geliebten Phrases wurden uns in der SekII immer eingetrichtert, wir mussten mindestens fünf im mündlichen Abi bringen, perfekt wären fünfzehn gewesen... (wie auch immer man das in zehn Minuten Dialog schaffen soll, wenns auch noch nen Inhalt braucht
)
Ich stimme dir da leider nicht zu, nein.
Die Hauptunterschiede, die ich so weit feststellen konnte, liegen in der Aussprache und der allgemeinen Umgangssprache ("yours sincerly" und "yours faithfully" am Ende eines Briefes zum Beispiel), ich sehe keinen Grund, weshalb AE irgendwie "wichtiger" sein sollte als BE.
(AE und BE sind ja auch nicht die einzigen Formen von Englisch, was ist mit Australien, Kanada, Indien, ... gut, das geht zu weit)
Man muss eigentlich nur ein bisschen im Internet suchen, dass das Problem mit den deutschen Englischlehrern wohl ziemlich verbreitet ist.
Also, dass sich viele ziemlich auf dieses formelle Oxford-Englisch versteifen. Klar spricht so niemand, aber irgendwo brauchts ne Basis, auf der man lernen kann, auch was die Aussprache angeht. Kaum ein Mensch spricht RP, trotzdem steht das im Wörterbuch und wird so gelernt.
Ich bin nur dafür, dass AE genauso in Betracht gezogen wird wie BE und man sich schon in der Schule entscheidet. Wenn du dich für AE entschieden hast, ist es freilich sinnlos, "traveled" als falsch anzustreichen.
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07.12.2007 16:32 |
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CelticSpirit unregistriert
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das mit dem höheren Niveau an deutschen Schulen ist ja wohl lachhaft... wenn man sich mal die aktuellesten Studien anschaut
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07.12.2007 16:53 |
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Rebsel unregistriert
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RE: Deutsche Englischlehrer streichen viel zu viel als falsch an |
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Schon, aber das war nicht das einzige Mal, das ist noch ein paar Mal passiert
Was sollen Ausdrucksfehler überhaupt sein, kann das mal jemand erklären?
Das ist Ansichtssache. Ich will ausschließlich BE schreiben und sprechen, aber das wird mir ein bisschen erschwert, wenn ich mir bei den Vokabeln auch AE eintrichtern soll(te).
AE gefällt mir von der Schreibweise her auch ehrlich gesagt nicht besonders - und nur weil die USA Supermacht sind ist das für mich kein Grund AE zu können, was zählt ist, ist dass du gut Englisch kannst, nicht ob du gut AE oder BE kannst.
Das frag ich mich auch. Wobei ich glaub bei uns gilt beides...
Aber im Prinzip ist es doch schwachsinnig
Es ist ja wohl auch lachhaft, dass man so viel Wert auf diese Studie legt, obwohl sie sich weigern, dass sie kontrolliert wird, Schüler in andren Ländern Geschenke bekommen wenn sie das machen, und Klassen mit 10 Schülern in Finnland mit Klassen von 30 Schülern in Deutschland miteinander verglichen werden, ganz zu schweigen von unterschiedlichem Schulstoff.
PISA ist schlicht und einfach Quatsch und hat bisher nichts verbessert.
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07.12.2007 18:57 |
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Carnalis Carnific unregistriert
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RE: Deutsche Englischlehrer streichen viel zu viel als falsch an |
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@Rebsel
Ein Ausdrucksfehler wäre zum Beispiel wenn man im deutschen einen Satz mit dem Verb "tun" schreibt.
"Man tut etwas schreiben" das wäre ein Ausdrucksfehler, da man "Man schreibt etwas" als richtiger empfindet.
PISA:
Ich hasse es wenn unsere Lehrer sagen, wie schlecht wir bei PISA abschneiden. Kein einziger der Lehrer, der das gesagt hat, konnte mir sagen was PISA überhaupt bedeutet. (Programme of International Student Assessment)... _._
Und hierbei hat Rebsel auch recht. 30 (in meiner Klasse sogar 32) sind einfach viel zu viele!
An meiner alten Schule waren wir 18, und hatte auch mal kleinere Klassen von nur 10. DAS ist angenehm, und man kommt deutlich schneller voran!
Und noch etwas, da müsst ihr mir aber zustimmen:
In Deutschland wird viel unternommen um die "schlechten Schüler" zu fördern. Nachhilfe, Mathekurse etc etc
Aber es wird so gut wie nichts bzw es wird nichts unternommen um die "guten Schüler" zu fördern.
Die Guten sitzen nur rum, langweilen sich, und schreiben schlechte Noten...
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Carnalis Carnific: 07.12.2007 21:40.
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07.12.2007 21:39 |
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Lord_Slytherin
Xperts Fanfiction Wettbewerb Silber-Award-Winner
Dabei seit: 29.04.2004
Alter: 60
Herkunft: aus der Mitte Deutschlands, auch Thüringen genannt Pottermore-Name: DraconisNox24
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07.12.2007 22:32 |
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Dorian Gray unregistriert
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RE: Deutsche Englischlehrer streichen viel zu viel als falsch an |
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Nach diesem Gebot trau ich mich überhaupt nicht mehr zu widersprechen.^^ Also ich bin jetzt in der zwöflten und bei mir wurde weder früher noch heute "viel unternommen" um den "schlechten Schüler(n)" zu helfen. Im Gegenteil. Denen wurde und wird immer noch gesagt: dann müsst ihr euch eben noch mal allein hinsetzen. Und ich muss mal so sagen: Bei uns kostet Nachhilfe Geld. Klar nehmen das einige, aber was ist mit denen die kein Geld haben?
Die Föderung ist bei uns genauso lausig wie die Hilfe für schlechtere(kann ja in anderen Ländern ganz anders sein)
Was das mit dem Anstreichen angeht: Ich hatte nie das Problem, aber bei uns gilt im Allgemeinen, dass man sich normalerweise für eins von beiden entscheiden muss und nicht ständig BE und AE mischen soll. Wird aber auch nicht so streng gehandhabt.
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08.12.2007 18:34 |
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