7.band "gefährlich"? |
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@Polaris:
Aber man kann seine Kinder nun mal nicht vor allem beschützen. In meiner Kindheit war nicht immer nur Friede, Freude, Eierkuchen, und auch bei sonst niemandem, den ich kenne/kannte. Auch Kinder lernen wohl am besten, wenn man sie selbst auf die Schnauze fallen lässt, sofern sich das in einem angemessenem Rahmen bewegt. Ich finde das nicht bedenklich oder irgendwie unnatürlich, sondern im Gegenteil völlig normal.
Je mehr man versucht, seine Kinder vor allem Unheil zu bewahren, desto eher bringen sie sich durch den Reiz des Verbotenen in eben den Schlamassel, den man zu vermeiden gesucht hat. Ich habe keine Kinder und gedenke auch in näherer Zukunft keine zu bekommen (böse Zungen mögen behaupten, das sei auch besser so
), aber von mir selbst ausgehend und mit einem sehr viel jüngeren Bruder würde ich doch sagen, dass meine Meinung auf eigener (schmerzvoller
) Erfahrung beruht.
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(Alexander von Humboldt)
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Herrin_des_Schweigens: 19.11.2007 23:06.
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19.11.2007 23:04 |
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Polaris
Schüler
Dabei seit: 21.01.2006
Herkunft: o,7 Grad vom Himmelsnordpol
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Das ist leider nicht die Frage - die Frage ist, wann Du als Eltern die Molly Weasley gibst, wann den Remus Lupin und wann den Snape! Letzterer ist sicher ab und zu notwendig, aber sehr schwierig.
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FF (Alternative zu Band 7):
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19.11.2007 23:35 |
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@Polaris:
Meine Eltern waren weder Molly, noch Remus, noch Snape, sondern einfach meine Eltern - das sind sie immer noch. JKRs Welt kommt in meiner persönlichen Lebensrealität glücklicherweise nicht vor - ebensowenig wie ihre Rollenmodelle.
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(Alexander von Humboldt)
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19.11.2007 23:37 |
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Polaris
Schüler
Dabei seit: 21.01.2006
Herkunft: o,7 Grad vom Himmelsnordpol
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Ich hab auch nicht vor, mich
"Mollyröllchen" nennen zu lassen ...
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FF (Alternative zu Band 7):
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19.11.2007 23:40 |
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normannin unregistriert
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Es geht hier aber doch nicht darum, Kindern den Zugang zu ü18-Literatur/Filmen/Spielen zu gewähren, sondern um die Frage, ob Band 7 kindertauglich ist.
Und speziell bei HP bin ich der Meinung, dass die, die fähig sind, sich durch mehrere tausend Seiten zu lesen, auch fähig sind, mit dem Stoff angemessen umzugehen.
Und ganz egal, was mein Kind liest, sollte ich es nie damit alleine lassen sondern immer die Disskussion anbieten oder auch mal nachhaken, wie es diese oder jene Szene verstanden bzw empfunden hat.
Oh, ja, EA Poe habe ich auch geliebt, ebenso die "Gespenster"-Comics und diverse Grusel-Kurzgeschichten. Klar hatte ich deshalb auch mal Angst im Dunkeln und vielleicht den einen oder anderen Alptraum, aber Alpträume hatte ich auch von Bonanza und Calimero.
Allerdings mir war auch im zarten Alter von 8-10 Jahren klar, dass diese Ängste irrational sind, deshalb dürfte die Literatur mir bei meiner Realitätsfindung wohl eher geholfen als geschadet haben.
Alpträume sind nicht nur schlecht...
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20.11.2007 10:24 |
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Grissom unregistriert
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Also, ich kann dazu aus meiner Erfahrung sagen:
Meine jüngere Tochter, gerade eben 13 geworden, hat mit knapp 7 angefangen, HP zu lesen und in die Filme zu gehen. Sie hatte weder Alpträume noch Angst. Sie ist aber ein sehr realistisches Kind und ist nicht sehr phantsaiebegabt, sie sieht alles eher pragmatisch.
Die Bände 1-6 hat sie ingesamt jeweils um die 10mal gelesen und weiß alle Kleinigkeiten.
Sie geht in die 8. Klasse Gymnasium und hat im Juli angefangen, den 7. Band auf Englisch zu lesen und ist bis gut über die Hälfte gekommen. Der hat ihr so wenig gefallen, dass sie sich den deutschen Band nicht kaufen will, obwohl sie dafür sogar extra Geld zum Geburtstag bekam.
Auf die Frage, warum nicht, meinte sie nur schulterzuckend: "Weiß nicht, interessiert mir einfach nicht! Der Band ist so anders als die vorher!"
btw: Warum wird hier so gegen @verschütteter Gang gehetzt? Was soll das? Nur weil man nicht toll auf JKR zu sprechen ist, ist das noch lange kein Grund hier Hasstiraden zu schwingen!
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20.11.2007 13:47 |
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Polaris
Schüler
Dabei seit: 21.01.2006
Herkunft: o,7 Grad vom Himmelsnordpol
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Es geht hier aber doch nicht darum, Kindern den Zugang zu ü18-Literatur/Filmen/Spielen zu gewähren, sondern um die Frage, ob Band 7 kindertauglich ist.
Und speziell bei HP bin ich der Meinung, dass die, die fähig sind, sich durch mehrere tausend Seiten zu lesen, auch fähig sind, mit dem Stoff angemessen umzugehen....[/quote]
Ja, und genau da bin ich anderer Meinung als Du - ich möchte das nicht an den Lesefertigkeiten festmachen, sondern daran, ob das Kind m.M. nach mit dem Stoff aus DH zurechtkommt. Das hängt auch weniger vom Alter ab sondern u.a. davon, wie stark bereits Realität und Fiktion getrennt werden können, wie stark die Fantasie ausgeprägt ist und ob ggf. zur Zeit Stressfaktoren vorliegen, die gerade mal "ruhigere" Bücher insbesondere vor dem Einschlafen nahelegen. Für sehr fantasievolle Kinder sind Bücher "Kopfkino" und ähnlich eindrucksstark wie Filme.
Ach, bei 99% aller Bücherwünsche halte ich mich komplett raus, höchstens, weil eines der Kinder sich anschließend darüber unterhalten möchte, z.B. über "Das Tagebuch der Anne Frank", "Damals war es Friederich" (beides Schullektüre) oder auch die HP-Bücher. Wenn DH nicht als reine Fantasy angesehen wird, kommt da auch ganz sicher ein Kommentar ...
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FF (Alternative zu Band 7):
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Polaris: 20.11.2007 16:29.
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20.11.2007 16:21 |
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Du Ankou
Schülerin
Dabei seit: 13.09.2004
Herkunft: JWD
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Das Lesen von DH zu verbieten, wäre in gewissen Sinne wie Dumbledore zu handeln - man geht davon aus, es besser zu wissen und vertraut dem Nachwuchs nicht, durchaus auch eine eigene Meinung zu haben.
Prinzipiell eine Folgerung, die man nach dem Buch "gutheißen" könnte, da das auch so vertreten wird, da Dumbledore - als "Sprachrohr von JKR - auch diesem Thema wahrscheinlich mit einem Verbot - bzw. der Verbannung eines Buches mit Inhalten, die er selbst nicht gut heißt - zustimmen würde - zum Besten des "Kindes" natürlich.
Mir persönlich ist gerade dieser Aufbau ein Dorn im Auge - darum haben auch mein Kind und ihre Freunde das Buch gelesen - im Vertrauen auf ihre eigene Einschätzung.
Der größte Teil hat wie bei @Grissom reagiert:
Na ja, kitschig, unnötig, langweilig.
Im Moment liegt das Buch im Eck und modert vor sich hin - andere Bücher haben ihm den Rang abgelaufen, da HP nie die einzige Reihe auf dem Markt für sie war.
Je nachdem, wo die Bedenken des Vaters liegen, sollte er - schon um seine Meinung vertreten zu können - das Buch lesen lassen, denn nur so kann er seine Kritik mit dem Buch auch erklären - welche Dinge er konkret nicht gut heißt und warum.
Bücher, die man für "gefährlich" hält, wird es auch geben, wenn man eine Lektüre nicht mehr verbieten kan, darum ist es in meinen Augen sinnvoller zu versuchen, Kinder zu erklären, wie man eine eigene Meinung bilden kann, um auch in Zukunft eigenständig entscheiden zu können - manchmal helfen da gerade "gefährliche" Bücher besser, da man damit die Unterschiede mit konkreten Beispielen deutlich aufzeigen kann.
Liebe Grüße
__________________ The better part of valour is discretion
Shakespeare
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21.11.2007 19:34 |
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mtvgta1 unregistriert
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klar ist das brutal aber nur an einigen kurzen stellen
ehrlich gesagt würde ich drauf scheißen und mir das Buch kaufen
an der stelle deines Vaters währ ich froh dass du überhaupt etwas ließt und dann noch freiwillig^^
Klingt komisch aber heut zutage wird nicht wirklich viel gelesen
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24.11.2007 07:22 |
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weasley92
Schülerin
Dabei seit: 27.02.2007
Alter: 31
Herkunft: bei Frankfurt
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also es ist schon das öfteren brutal, aber nicht so schlimm. Wenn du band 6 lesen kontest wirst du 7 ach ohne probleme lesesn können denk ich. Ich fand in 6 die sache mit den horkruxen wesentlich "gruseliger" wie einiges in buch 7. Es sterben viele aber man bekommt nicht Angst oder so
Also ich würde es auch kaufen
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24.11.2007 14:35 |
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Rubicon Rhinn
Schüler
Dabei seit: 14.07.2004
Herkunft: Muddelerde
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Wann ist ein Buch gefährlich?
Wenn Meinungen/Ansichten verbreitet werden, die dem allgemein gültigen Wertesystem oder der Moral einer Gesellschaft widersprechen, d. h. die Gesellschaft wird ein solchen Buch dann als gefährlich einstufen, das ist abgesehen davon auch keine Aussage darüber, ob das was in dem Buch steht richtig oder falsch ist. Beispiele wären hierfür Bücher, die zum Mord an definierten Gruppen aufrufen oder zum Kannibalismus (etwas Blöderes fällt mir gerade nicht ein), auf alle Fälle zu Praktiken die im allgemeinen verfehmt werden. Wenn dann das Buch auch noch Ängste/Hassgefühle schürt, wird es richtig krass. Der Oberhammer kommt dann noch mit geschichtsverfälschenden Inhalten.
Kurz: gefährlich = unmoralisch/unethisch und/oder angst-/hassfördernd und/oder verfälschend
In dieser Hinsicht halte ich den Banz 7 für NICHT GEFÄHRLICH!
Das ist allerdings eine absolute Betrachtung, im Rahmen einer relativierten Betrachtung kommt dann noch das Alter des/der Lesenden ins Spiel. Ist der Leser aufgrund seines Alters überhaupt in der Lage, die Botschaft des Buches zu "verstehen" oder wird er aufgrund seines Alters und der damit einhergehenden geringeren Erfahrung höchstwahrscheinlich zu falschen Schlüssen/Ergebnissen kommen. Hier gilt jedoch m. M. nach durchaus auch, das ein gewisses Alter nicht automatisch auch eine gewisse Reife mit sich bringt, will heißen: "Manche 11jährige sind reifer als manche 17jährige"
Schauen wir uns nun den 7. Band an!
Was kommt an "Unmoral/Unethik" vor - ganz klar die Morde, durch wem auch immer (Mord ist immer unmoralisch), auch der Mord an Bellatrix oder Voldemort ist - eigentlich - unmoralisch/unethisch.
Was noch? Die "Wiederauferstehungsszene" von Harry, darüber kann man sich schon streiten -ist es eine Vorwegnahme des jüngsten Gerichts oder ist das Thema "Auferstehung" exklusiv durch Jesus Christus besetzt? Naja die Beantwortung ist wohl Ansichtssache, zumal m. E. aus dem Buch gar nicht hervorgeht, dass Harry wirklich tot war (aber auch das ist Ansichtssache)
Daneben fällt noch der allgemein praktizierte Rassismus der Todesser und deren Freunde auf, vom Obrigkeitswahn eine Umbridge oder teilweise bei Percy einmal abgesehen.
Zusammengefasst gibt es also 4 unmoralische Themenkomplexe:
1. Die Morde
2. Die mögliche Wiederauferstehung
3. Der Rassismus
4. Der Obrigkeitswahn (bedingt)
Fangen wir von hinten an: Der Obrigkeitswahn wird nicht positiv dargestellt, weder die gute Umbridge noch Percy (teilweise) werden besonders sympathisch dargestellt, ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur einer von beiden als Idol herhalten kann.
Der Rassismus ist die Ideologie der Bösen und steht am Ende mit seinen Anhängern auf der Verliererseite, wer identifizeirt sich schon gerne mit Verlierern.
Die Kings Cross-Szene ist m. E. eine zwiespältige Geschichte und hängt sehr mit der Ansicht zum Thema "Glauben - Religion" zusammen, ob damit irgendwelche Tabus gebrochen wurden, kann ich - ehrlich gesagt - nicht sagen, halte diese Sache jedoch für eher ungefährlich.
Zu guter Letzt - die Morde. Ist eine mordende Molly "unmoralisch". Können sich Kinder daran ein Beispiel nehmen? Oder gilt die allgmeine Feststellung "Der Krieg heiligt die Mittel - Hauptsache man gewinnt" (wobei man sich über diese Moral auch wieder streiten kann.) Die Morde stellen m. E. in der Tat ein Moment dar, dass zumindest mit den Kindern diskutiert gehört, daraus aber abzuleiten, dass dieser Komplex das Buch als solches zu einem gefährlichen Buch macht, halte ich für übertrieben.
Zusammenfassend: Das Buch ist für mich nicht gefährlich, man sollte aber - alters-/reifebedingt - mit seinen Kindern reden, die Hintergründe beleuchten und erklären.
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27.11.2007 10:31 |
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Voldy unregistriert
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@Rubicon Rhinn
Wenn man danach geht dann dürfte wohl niemand auf dieser Welt mehr Politthriller lesen.
Am Besten man verbietet auch die Bibel schließlich gibt es da zig Morde, Vergewaltigung, Kindsermordung, Rassismus hau mass ...
Ist jetzt nicht gegen dich gerichtet, aber die die immer am lautesten Schreien Potter sei phöse schwenken das meist die christlich-fundamentalistische Fahne und wollen das die ganze Welt nur noch die Bibel ernst nimmt. (Wozu das führt wissen wir ja noch aus dem Mittelalter.
)
Ach da fällt mir noch ein phöses Werk bzw. Schriftsteller ein: William Shakespeare! Wo sich die Adelsfamilien immer aus was weiß ich für niederen Gründen gegenseitig abschlachten ...
Oh ja, mir würden noch ne Menge phöser, unmoralischer Bücher einfallen.
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27.11.2007 11:53 |
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Rubicon Rhinn
Schüler
Dabei seit: 14.07.2004
Herkunft: Muddelerde
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@Voldi:
Ich dachte eigentlich, ich hätte meinen Beitrag werteneutral verfasst.Thema dieses Threads ist es doch, zu diskutieren, ob HP 7 ein gefährliches Buch ist. Dazu ist aber erst einmal zu klären welche Gefahren irgendjemand zu sehen glauben könnte. Man landet dabei immer wieder beim Thema "Moral/Ethik" (zu einem kleinen Teil gehört sicherlich auf "Religion" dazu), dummerweise ist aber genau dieser Bereich starken individuellen Maßstäben unterworfen. Alleine wenn man mit dem Begriffe der "abendländisch-christlichen" Moralvorstellungen kommt, kann man sich schon stundenlang streiten, was denn nun diese Maßstäbe sind. Selbst wir - die wir wahrscheinlich alle im gleichen moral-ethischen Kontext aufgewachsen sind - können bei gewissen Dingen unterschiedlicher Meinung bezüglich der dargestellten Moral sein, was Dir also "unmoralisch" vorkommt kann mir als ganz normal vorkommen.
Die Gründe, warum HP 7 "gefährlich" sein könnte sind eine Sammlung - nichts anderes. Ich komme nach der Abwägung dann ja auch zum Schluss, dass HP 7 für mich und die meinen nicht gefährlich ist, für andere wäre dies vielleicht unmöglich.
Noch etwas, wenn ein christlich-fundamental orientierter Mensch für sich entscheidet, dass er HP 7 für gefählich hält ist das m. E. vollkommen in Ordnung - soll er doch - genauso wie, wenn eine moralisch gefestigte "Übermutter" in ihrem Kaffeekränzchen die Meinung vertreten kann, dass aufgrund des Mordes an Bellatrix durch Molly das Buch gefährlich ist, da das Mutterbild erheblich geschädigt wird - was solls - es ist ihr Recht.
Es gibt m. E. kein objektives Merkmal wodurch Literatur "gefährlich" wird, es ist immer eine subjektive Entscheidung - und die ist grundsätzlich zu akzeptieren. Wenn also jemand HP 7 ablehnt - soll er.
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28.11.2007 08:56 |
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