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Kyra
unregistriert


smile Eure Lieblingsgedichte Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden      Zum Anfang der Seite springen

Hi Grinsen
habt ihr eigentlich Lieblingsgedichte? Wär doch nicht schlecht sie einfach mal alle zu sammeln oder? Die an der Pinwand und der Tür gelten auch *gg* Augenzwinkern
Schreibt sie mal einfach hier rein.
Bin schon unglaublich gespannt auf eure Antworten.

Edit: Da einige von euch großen Gefallen an diesem Thread finden (was mich ehrlich gesagt riesig freut Grinsen ) und er hoffentlich auch sehr sehr lang wird, breites Grinsen werde ich ab Seite 3 anfangen alle bisher geposteten Gedichte in zusammen zu fassen und ab da jede dritte Seite die aktualisierte Liste posten.....zumindest hoffe ich, dass wir soweit kommen *gg* So muss man sich nicht immer durch alle seiten blättern um zu schauen, ob das eigene Gedicht schon gepostet wurde. öööhm ja das Beherrschen der Dreierreihe wäre hier nicht schlecht Augenzwinkern *gg*

Soviel dazu
Kyra Umarmen

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Kyra: 03.05.2004 16:19.

27.04.2004 16:10
Ginevra Ginevra ist weiblich
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RE: Eure Lieblingsgedichte Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden      Zum Anfang der Seite springen

Mein Lieblingsgedicht hat 16 Verse. Ich schreibe dir hier mal zwei auf. Wenn du mehr willst, einfach sagen!

Friedrich von Schiller „Der Ring des Polykrates“

Er stand auf seines Daches Zinnen,
Er schaute mit vergnügten Sinnen
Auf das beherrschte Samos hin.
„Dies alles ist mir untertänig“,
Begann er zu Aegyptens König,
„Gestehe, dass ich glücklich bin.“

„Du hast der Götter Gunst erfahren!
Die vormals deinesgleichen waren,
Sie zwingt nun deines Zepters Macht.
Doch einer lebt noch, sie zu rächen;
Dich kann mein Mund nicht glücklich sprechen,
Solang des Feindes Auge wacht.“

__________________

27.04.2004 16:28 Ginevra ist offline E-Mail an Ginevra senden Beiträge von Ginevra suchen Nehme Ginevra in deine Freundesliste auf Füge Ginevra in deine Kontaktliste ein
princessleia007
unregistriert


Er ist's Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden      Zum Anfang der Seite springen

Das einzige Gedicht, das ich auswendig kann, weil wir es fast in jedem Schuljahr seit der 1. Klasse besprochen haben, ist "Er ist's" von Eduard Möricke (weiß nur nicht, wie man den Namen schreibt... breites Grinsen )


Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte,
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.

Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
Horch! von fern, ein leiser Harfenton.
Frühling ja du bist's, dich hab ich vernommen.

Müsste von der Verseinteilung so passen...
Wahrscheinlich ist das mein Lieblingsgedicht, weil es mich schon mein ganzes Leben lang begleitet Top
27.04.2004 16:46
Dobby
unregistriert


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Ich mag "Der Zauberlehrling" von Johann Wolfgang von Goethe
Das ist das erste lange Gedicht dass ich auswendig konnte - kam an meiner Diplomprüfung dran...

Hat der alte Hexenmeister
sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
auch nach meinem Willen leben.
Seine Wort und Werke
merkt ich und den Brauch,
und mit Geistesstärke
tu ich Wunder auch.

Walle! walle
Manche Strecke,
daß, zum Zwecke,
Wasser fließe
und mit reichem, vollem Schwalle
zu dem Bade sich ergieße.

Und nun komm, du alter Besen!
Nimm die schlechten Lumpenhüllen;
bist schon lange Knecht gewesen:
nun erfülle meinen Willen!
Auf zwei Beinen stehe,
oben sei ein Kopf,
eile nun und gehe
mit dem Wassertopf!

Walle! walle
manche Strecke,
daß, zum Zwecke,
Wasser fließe
und mit reichem, vollem Schwalle
zu dem Bade sich ergieße.

Seht, er läuft zum Ufer nieder,
Wahrlich! ist schon an dem Flusse,
und mit Blitzesschnelle wieder
ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweiten Male!
Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schale
voll mit Wasser füllt!

Stehe! stehe!
denn wir haben
deiner Gaben
vollgemessen! -
Ach, ich merk es! Wehe! wehe!
Hab ich doch das Wort vergessen!

Ach, das Wort, worauf am Ende
er das wird, was er gewesen.
Ach, er läuft und bringt behende!
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse
bringt er schnell herein,
Ach! und hundert Flüsse
stürzen auf mich ein.

Nein, nicht länger
kann ichs lassen;
will ihn fassen.
Das ist Tücke!
Ach! nun wird mir immer bänger!
Welche Mine! welche Blicke!

O du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh ich über jede Schwelle
doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen,
der nicht hören will!
Stock, der du gewesen,
steh doch wieder still!

Willst am Ende
gar nicht lassen?
Will dich fassen,
will dich halten
und das alte Holz behende
mit dem scharfen Beile spalten.

Seht da kommt er schleppend wieder!
Wie ich mich nur auf dich werfe,
gleich, o Kobold, liegst du nieder;
krachend trifft die glatte Schärfe.
Wahrlich, brav getroffen!
Seht, er ist entzwei!
Und nun kann ich hoffen,
und ich atme frei!

Wehe! wehe!
Beide Teile
stehn in Eile
schon als Knechte
völlig fertig in die Höhe!
Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!

Und sie laufen! Naß und nässer
wirds im Saal und auf den Stufen.
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister! hör mich rufen! -
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister
werd ich nun nicht los.

"In die Ecke,
Besen, Besen!
Seids gewesen.
Denn als Geister
ruft euch nur zu diesem Zwecke,
erst hervor der alte Meister."

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Dobby: 27.04.2004 17:00.

27.04.2004 17:00
Quibbler Quibbler ist weiblich
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Der Panther

Sein Blick ist vom vorübergeh´n der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist´s, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Sein Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz voll Kraft um eine Mitte
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannter Stille
und hört im Herzen auf zu sein.

Rainer Maria Rilke schrieb dieses Gedicht zu einer Zeit, als exotische Tiere in fürchterlichen engen Käfigen der Öffentlichkeit präsentiert wurden.

__________________

27.04.2004 17:04 Quibbler ist offline E-Mail an Quibbler senden Homepage von Quibbler Beiträge von Quibbler suchen Nehme Quibbler in deine Freundesliste auf
Ginevra Ginevra ist weiblich
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@dobby
Mir gefällt besonders die Mickey-Mouse-Interpretation von Walt Disney.
Grinsen

__________________

27.04.2004 17:04 Ginevra ist offline E-Mail an Ginevra senden Beiträge von Ginevra suchen Nehme Ginevra in deine Freundesliste auf Füge Ginevra in deine Kontaktliste ein
Dobby
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ja die haben wir dann anlässlich des Gedichtes auch geguckt...immer wenn ich das Gedicht jetzt irgendwie höre oder so dann denk ich gleich an dieses Walt Disney Mickey Mouse Video Grinsen
27.04.2004 17:12
Qumara
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Es gibt viele Gedichte, die ich mag
eins steht hier schon oben, von Rilke, einer meiner Lieblingsdichter, dann mag ich noch W. Withman (bin jetzt nicht sicher, ob ich das grade richtig schreibe Grinsen )

und derzeit diesen kurzen Gedichtsauszug:


T.S. Eliot - Little Gidding

Wir werden nicht nachlassen in unserem Kundschaften
Und das Ende unseres Kundschaftes
Wird es sein, am Ausgangspunkt anzukommen
Und den Ort zum ersten mal zu erkennen.
27.04.2004 17:22
Serp Cordes Serp Cordes ist männlich
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Alter: 39
Herkunft: Ich bin da. Reicht das nicht?



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Ist zwar nur ein Teil, aber ich find, der macht einen so schön nachdenklich...

__________________


Voldi ist dem Untergang geweiht. Und das ist erst die Spitze des Eisbergs...

27.04.2004 18:24 Serp Cordes ist offline E-Mail an Serp Cordes senden Homepage von Serp Cordes Beiträge von Serp Cordes suchen Nehme Serp Cordes in deine Freundesliste auf Füge Serp Cordes in deine Kontaktliste ein
Kyra
unregistriert


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@Ginevra
auch wenns ein bisschen lang wird: der Rest würde mich schon interessieren Grinsen

@Serp Cordes
mmmh ich glaube der Dichter der das geschrieben hat hieß Matthias Claudius oder? Die meisten, denke ich, kennen den Anfang von diesem Gedicht:
Der Mond ist aufgegangen
Die goldnen Sternlein prangen....
Am Himmel hell und klar;
Der Wald steht schwarz und schweiget,
Und aus den Wiesen steiget
Der weiße Nebel wunderbar.
27.04.2004 20:52
Delaila
unregistriert


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Mein absolutes Lieblingsgedicht stammt einem Meister, wenn es um Liebesgedichte geht: Erich Fried Top


Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe
27.04.2004 21:07
hajopee
unregistriert


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auch wenn ich das Nivea hier total runterreisse möchte ich die Humorristischen Dichter Deutschlands nicht unerwähn seinen lassen : Heinz Erhardt oder Loriot zum Beispiel !!

Das hier ist , aber auch schön ( empfindliche Gemüter mögen mir das Einstelln dieses Gedichtes verzeihen)

Der Jägersmann

Es liegt ein Jäger auf dem Boden
Er wart geschossen in den Hoden
Schmerzgepeinigt liegt er dort
Die Kugel nahm sein Skrotum fort
Dort wo schon manches Reh geschissen
Hat es ihm den Sack zerrissen
Doch wer schoß ihm in den Schritt
Wer hatte eine Flinte mit
War er doch selbst die dumme Sau
Die ihn mache da zur Frau
Er tat grad 5 Minuten brauchen
Um ne Zichte sich zu rauchen
Seine Zigarette muß er drehen
Drum bleibt er kurz mal stehen
Und lehnt dabei, warum auch bloß
Die Waffe direkt an seinen Schoß
Nach dem Knall ein großes Loch
Ihr glaubt es nicht ? So war es doch !
Das Nichts umkrallt von seinen Händen
Ja, so kann man sich selber schänden
Zum aufstehen fehlt ihm nun die Kraft
Alles wegeballert, bis auf den Schaft
Das alles ist nun Jahre her
Das Pinkeln fällt noch immer schwer
Und die Moral von der Geschicht
Schieß auf deinen Hoden nicht

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von hajopee: 27.04.2004 21:15.

27.04.2004 21:15
lego-chan
unregistriert


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@hajopee: Das Gedicht is ja cool! Lachen

Also, Lieblingsgedicht, na ja, so ricvhtig hab ihc keins, aber mein Favorite ist das hier von
Ein Nagel saß in einem Stück Holz
Ein Nagel saß in einem Stück Holz
Der war auf seine Gattin sehr stolz.
Die trug eine goldene Haube,
und war eine Messingschraube.
Sie war etwas locker und etwas verschraubt,
sowohl in der Liebe, als auch überhaubt.
Sie liebte ein Häckchen und traf sich mit ihm.
In einem Astloch, sie wurden intim.
Kurz, eines Tages entfernte sie sich,
und ließ den armen Nagel im Stich.
Der arme Nagel bog sich vor Schmerz,
Noch niemals hatte sein eisernes Herz
so bittere Leiden gekostet.
Bald war er beinahe verrostet.

Da aber kehrte sein früheres Glück,
Die alte Schraube wieder zurück.
Sie glänzte über das ganze Gesicht,
ja, alte Liebe rostet nicht.

+greez+
27.04.2004 21:23
Ginevra Ginevra ist weiblich
Schülerin

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Dabei seit: 12.04.2004
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Nun gut, dein Wille ist dein Himmelreich. Hier das ganze Gedicht. Ich habe das immer mit grösster Inbrunst vorgetragen. Gedichte auswendig lernen und wortgewaltig zu rezitieren war eine Leidenschaft von mir.

LG
Ginevra
Grinsen


Friedrich von Schiller „Der Ring des Polykrates“

Er stand auf seines Daches Zinnen,
Er schaute mit vergnügten Sinnen
Auf das beherrschte Samos hin.
„Dies alles ist mir untertänig“,
Begann er zu Aegyptens König,
„Gestehe, dass ich glücklich bin.“

„Du hast der Götter Gunst erfahren!
Die vormals deinesgleichen waren,
Sie zwingt nun deines Zepters Macht.
Doch einer lebt noch, sie zu rächen;
Dich kann mein Mund nicht glücklich sprechen,
Solang des Feindes Auge wacht.“

Und eh’ der König noch geendet,
Da stellt sich, von Milet gesendet,
Ein Bote dem Tyrannen dar:
„Lass, Herr, des Opfers Düfte steigen
Und mit des Lorbeers muntern Zweigen
Bekränze dir dein festlich Haar!

Getroffen sank dein Feind vom Speere;
Mich sendet mit der frohen Märe
Dein treuer Feldherr Polydor – „
Und nimmt aus einem schwarzen Becken,
Noch blutig, zu der beiden Schrecken,
Ein wohlbekanntes Haupt hervor.

Der König tritt zurück mit Grauen:
„Doch warn ich dich, dem Glück zu trauen“,
Versetzt er mit besorgtem Blick.
„Bedenk, auf ungetreuen Wellen –
Wie leicht kann sie der Sturm zerschellen! –
Schwimmt deiner Flotte zweifelnd Glück.“

Und eh’ er noch das Wort gesprochen,
Hat ihn der Jubel unterbrochen,
Der von der Reede jauchzend schallt.
Mit fremden Schätzen reich beladen,
Kehrt zu den heimischen Gestaden
Der Schiffe mastenreicher Wald.

Der königliche Gast erstaunet:
„Dein Glück ist heute gut gelaunet,
Doch fürchte seinen Unbestand,
Der Kreter waffenkund’ge Scharen
Bedräuen dich mit Kriegsgefahren;
Schon nahe sind sie diesem Stand.“

Und eh’ im noch das Wort entfallen
Da sieht man’s von den Schiffen wallen,
Und tausend Stimmen rufen: „Sieg!
Von Feindesnot sind wir befreiet,
Die Kreter hat der Sturm zerstreuet,
Vorbei, geendet ist der Krieg!“

Das hört der Gastfreund mit Entsetzen:
„Fürwahr, ich muss dich glücklich schätzen!
Doch“, spricht er, „zittr’ ich für dein Heil.
Mir grauet vor der Götter Neide;
Des Lebens ungemischte Freude
Ward keinem Irdischen zuteil.

Auch mir ist alles wohl geraten;
Bei allen meinen Herrschertaten
Begleitet’ mich des Himmels Huld;
Doch hatt’ ich einen teuren Erben,
Den nahm mir Gott, ich sah ihn sterben,
Dem Glück bezahlt ich meine Schuld.

Drum, willst du dich vor Leid bewahren,
So flehe zu den Unsichtbaren,
Dass sie zum Glück den Schmerz verleihn.
Noch keinen sah ich fröhlich enden,
Auf den mit immer vollen Händen
Die Götter ihre Gaben streun.

Und wenn’s die Götter nicht gewähren,
So acht auf eines Freundes Lehren
Und rufe selbst das Unglück her.
Und was von allen deinen Schätzen
Dein Herz am höchsten mag ergötzen,
Das nimm und wirf’s in dieses Meer.“

Und jeder spricht, von Furcht beweget:
„Von allem, was die Insel heget,
Ist dieser Ring mein höchstes Gut.
Ihn will ich den Erinnen weihen,
Ob sie mein Glück mir dann verzeihen – „
Und wirft das Kleinod in die Flut.

Und bei des nächsten Morgens Lichte,
Da tritt, mit fröhlichem Gesichte
Ein Fischer vor den Fürsten hin:
„Herr, diesen Fisch hab ich gefangen,
Wie keiner noch ins Netz gegangen;
Dir zum Geschenke bring’ ich ihn.“

Und als der Koch den Fisch zerteilet,
Kommt er bestürzt herbeigeeilet
Und ruft mit hocherstauntem Blick:
„Sieh, Herr, den Ring, den du getragen,
Ihn fand ich in des Fisches Magen;
Oh, ohne Grenzen ist dein Glück!“

Hier wendet sich der Gast mit Grausen:
„So kann ich hier nicht ferner hausen,
Mein Freund kannst du nicht länger sein.
Die Götter wollen dein Verderben –
Fort eil ich, nicht mit dir zu sterben.“
Und sprachs’s und schiffte schnell sich ein.

Geschockt

__________________

27.04.2004 21:27 Ginevra ist offline E-Mail an Ginevra senden Beiträge von Ginevra suchen Nehme Ginevra in deine Freundesliste auf Füge Ginevra in deine Kontaktliste ein
hajopee
unregistriert


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@ lego-chan : danke ist von mir selbst erdacht breites Grinsen

so ich hab ein bisschen suchen müssen, aber hier iste es das Ultimative Weihnachtsgedicht : ( von Loriot)


Es blaut die Nacht die Sternlein blinken
Schneeflöcklein leis herniedersinken
auf Edeltannes grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner weißer Zipfel
und dort vom Fenster her durchbricht
den dunklen Tannen ein warmes Licht
im Forsthaus kniet bei Kerzenschein
die Försterin im Kämmerlein.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei der Heimes pflege
seit langem schon sehr im Wege.
So kam sie mit sich überein :
am Nicklasabend muß es sein
und als das Rehlein ging zur Ruh
das Häschen tat die Augen zu,
erlegte sie direkt von vorn
den Gatten über Kim und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur das Häschen
zwei drei viermal das Schnuppernäschen
und ruhet weiter süß im Dunkeln
derweil die Sternlein traulich funkeln.
Und in der guten Stube drinnen
da läuft des Förster Blut von hinnen.
Nun muß die Försterin sich eilen
den Gatten sauber zu zerteilen
schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Weidmanns Sitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt Sie Glied an Glied
was der Gemahl bisher vermied,
behält ein Teil Filet zurück
als Festtägliches Bratenstück
und packt zum Schluß - es ist bald vier -
die Reste in Geschenkpapier.
Da tönts von fern wie Silberschellen
im Dorfe hört man Hunde bellen
Wer ist’s der in so tiefer Nacht
im Schnee noch seine Runden macht ?
Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten.
„ He gute Frau, habt ihr noch Sachen ,
die armen Menschen Freude machen ?„
Des Försters Haus ist tief verschneit
doch seine Frau steht schon bereit.
„ Die sechs Päckchen, Heil’ger Mann,
es ist alles was ich geben kann„
Die Silberschellen klingen leise
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Forsthaus die Kerze brennt
ein Sternlein blinkt - es ist Advent
27.04.2004 21:58
Seiten (9): [1] 2 3 4 nächste » ... letzte » Baumstruktur | Brettstruktur
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