Thorti
Schüler
Dabei seit: 08.07.2006
Alter: 35
Herkunft: Hessen
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"Der Fliegenfänger" von Willy Russell |
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von: Willy Russell
Verlag: Wilhelm Heyne Verlag
Taschenbuch
525 Seiten
ISBN: 978-3-453-86428-3
Preis: 8,95 €
"Der Fliegenfänger" oder "Eine ganz persönliche Unabhängigkeitserklärung"
Das Buch
Eigentlich hätte Raymond Marks ein ganz normaler Junge in einer ganz gewöhnlichen Stadt in Nordengland werden können: ohne Vater, der schon früh das weite gesucht hat, um das freie Leben eines Musikers zu führen, mit der Mutter, die ihren Sohn liebt, aber nicht versteht, und der Großmutter, die ihren Enkel liebt und versteht, aber ziemlich verrückt ist.
Doch der Tag, an dem der elfjährige Raymond in einer Schulpause das "Fliegenfangen" erfindet,ändert sich alles.
Das harmlose Spiel wird katastrophal missverstanden, Raymond fliegt von der Schule und beginnt ein Leben als Außenseiter und Sonderling...
Ein wunderbarer Roman, der gekonnt vom Genre "Komödie" in das Genre "Drama" überspringt und das alles in einem "Roadmovie" verpackt.
Die Kapitel sind in Form von Breifen von Raymond an den Musiker Morrissey geschrieben, sodass die Sympathie für die Hauptperson noch steigt.
Er spiegelt Ereignisse und Tatsachen wieder, die sich in der Realität wirklich ereignen.
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Leseprobe aus "Der Fliegenfänger": |
Irgendwie wurde alles vedreht und verzerrt. Wenn man mir damals zugehört hätte, als die Sache im Kanal passierte, wär alles ganz anders gekommen. Aber einem Elfjährigen hört eben keiner zu. Und mir ist es egal, was die sagen, scheißegal, weil ich es weiß, auch wenn es sonst niemand weiß - wir haben damals nicht gewichst. Keiner von uns. Ich weiß, dass wir unsere Dinger draußen hatten, alle fünfzehn. Aber wenn man seinen Pimmel draußen hat, heißt das noch lange nicht, dass man wichst. Nicht unbedingt. Damals haben wir im Sommer unsere Pimmel rausgeholt, unten am Kanal. Es konnte ja keiner sehen. Hinter uns war die Wand einer großen Lagerhalle, seitlich standen Bäume, und wenn jemand kam, haben wir unser Ding schnell in die Hose zurückgestopft, bis wir wieder allein waren[...]
Und als wir an einem Tag wieder so rumstanden und über Briefmarken oder quatschten, landete vorn auf meiner Schwanzspitze eine Fliege und ich hab instinktiv reagiert. Bevor die Flieg wusste, was ihr geschah, hatte ich schon meine Vorhaut drübergestülpt und hielt sie eine Minute lang fest. Als ich sie wieder zurückzog, fiel die erste erstickte Fliege von meinem Schwanz runter. Die anderen Jungs fanden das total super. Und so begann der Fimmel mit dem Fliegenfangen. |
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Na dann... viel Spaß beim Lesen.
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"Es gibt keine unverfilmbaren Stoffe.
Es gibt nur Menschen, die mit der Adaption nicht zufrieden sind."
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