Groß-Theorien zu Severus Snape: Sammlung |
Bernhard Nowak
Schüler
Dabei seit: 26.08.2004
Alter: 60
Herkunft: Rödermark
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Groß-Theorien zu Severus Snape: Sammlung |
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Ich weiß, es gibt zahlreiche Threads zu Severus Snape, wie ja schon in dem hervorragenden Überblick von Aurora im Thread: deutlich wird. Dennoch halte ich es für notwendig, einen neuen Thread - gerade dem Erscheinen von Band 7 - aufzumachen, in welchem einmal die bisherigen über die Absichten von Snape zusammengefasst sind. Der folgende Denkansatz ist in Diskussion mit Wetterwax im Thread: entstanden. Ich gebe ihn daher hier einmal wieder. , denn der Thread: ist m.E. schon zu umfangreich für dieses "Teilthema". Hier gehen diese Ansätze m.E. unter und sind später nicht mehr leicht aufzufinden. Wer Ergänzungen oder Anmerkungen hat, soll dies bitte hier hineinbringen. Dieser Thread dient der von Snape-Theorien bzw. der Ergänzung der vorhandenen Theorieansätze.Er soll dazu dienen, nach Veröffentlichung von Band 7, wenn die Autorin das Rätsel "Snape" (hoffentlich!) gelöst hat, die verschiedenen im Forum diskutierten Denkansätze zu Snape leichter aufzufinden. Der Thread soll den oben genannten "Werdegang"-Thread ersetzen. Daher bitte lediglich hier lediglich neue Denkansätze oder Ergänzungen zu den Argumentationslinien posten. Danke!
Meines Erachtens gibt es zu Snape, die je nochmals unterteilt werden können. In den Varianten , und ist Snape und damit Dumbledores Vertrauen in ihn gerechtfertigt; in den Varianten und ist Snape hingegen "evil" und Dumbledore wurde von Snape getäuscht.
Zunächst die Varianten, die für einen sprechen:
und damit und "(so sieht etwa H.M. Ketcham Snape, vgl. Thread: ). Dumbledores Tod ist mit Dumbledore abgesprochen, auch wenn sich die Ereignisse unvorhergesehen entwickelt haben [Absprachetheorie oder Unfalltheorie, nähere Erläuterung unter 1b]. Snape hat Dumbledore nach diesem Theorieansatz wahrheitsgemäß über alle Teile des Unbreakable Vow, des unbrechbaren Schwures, unterrichtet. Die negative Wahrnehmung von Snape durch viele Fans wird auf "narrative misdirection" und den "Harry-Filter" zurückgeführt. Hier finden sich auch mehrheitlich die Theorieansätze, Snape sei möglicherweise immer schon Dumbledores Man gewesen und habe niemals auf der Seite Voldemorts gestanden.
Kritikpunkt: Charakterliche Schwächen Snapes werden nicht gesehen oder doch zu mindest stark relativiert. Hier kann meines Erachtens von Snape-Apologismus gesprochen werden.
. Dumbledore hat diese Charaktereigenschaften Snapes akzeptiert, weil er sich im Endziel mit ihm einig weiß. [Und genau darauf - dass Snape wie Dumbledore alles tut, um Voldemorts Schreckensherrschaft zu beenden, beruht Dumbledores Vertrauen in Snape]. Im Endziel sind sie sich aber einig. Dumbledores Tod erfolgt letztlich mit Billigung Dumbledores, wobei die Ereignisse konkret vorher abgesprochen worden sein können [Absprachetheorie], aber auch die Unfalltheorie zutreffen kann, d.h. es gab einen Notfallplan, Dumbledore im Notfall zu töten, aber die Ereignisse im Turm wurden nicht explizit abgesprochen, sondern haben sich aufgrund der Eskalation der Ereignisse nach Dumbledores Ankunft im Astronomieturm letztlich unvorhergesehen ergeben. Dies ist eigentlich kaum zu unterscheiden von Theorie 2 (s.u.), also ein Snape, der für sich arbeitet, aber möglicherweise mit "guten" Absichten. Theorie 2 ermöglicht jedoch - im Gegensatz zu 1a und 1b einen Snape, der Dumbledore ohne dessen Billigung und ohne sein Wissen und notfalls - um die Schreckensherrschaft Voldemorts zu beenden und einen "Vertrauensbeweis" bei ihm abzuliefern - Dumbledore sogar gegen dessen Willen ermordet. Bei 1a und 1b hätte Snape Dumbledore niemals ohne dessen Einverständnis und gegen dessen Willen getötet. Ähnliche Unterschiede gibt es zwischen 1a, 1b und 2 in Bezug auf die Argumentation mit dem UV. Nach 1a und 1b hat Snape Dumbledore wahrheitsgemäß über den UV - und auch über den kritischen dritten Teil des Schwures - berichtet, nach 2 hat er dies möglicherweise unterlassen, nach 3 und 4 hat er Dumbledore in Bezug auf den UV bewußt getäuscht. Ein Snape, der Dumbledore nicht wahrheitsgemäß über den UV berichtet hätte, wäre nicht "Dumbledores Man". Hier finden sich stärker die Theorieansätze, die Snape zeitweise auf der Seite von Voldemort sehen, der zu Dumbledore zurückgekehrt ist. Die Theorieansätze, Snape sei von Anfang an "Dumbledores Man" gewesen und habe nur zum Schein auf Voldemorts Seite gestanden, finden sich unter den Theorieansätzen 1a 1b, nicht bei 2, 3, und 4.
Snape arbeitet auf , aber mit durchaus . Diese sind die, Voldemorts Herrschaft zu beenden. Hier ist es durchaus möglich, dass Snape getötet hat, Dumbledore dies aber letztlich akzeptiert haben könnte, da er sich im Ziel mit Snape einig ist. Snape hätte dieser Theorie zufolge Dumbledore über den Unbreakable Vow, zumindest über dessen dritten Teil, informiert. Hierzu zählen für mich auch Varianten, nach denen Snape früher Dumbledores oder Voldemorts Man war, sich aber aus Enttäuschung mit beiden überworfen bzw. sich evtl. von beiden abgewandt haben könnte aber nach wie vor das Ziel verfolgt, auf eigene Faust Voldemorts Schreckensherrschaft zu beenden.
Für die Varianten 1a und 1b, möglicherweise 2, spricht das Nicht-Auftauchen des Phoenix Fawkes auf dem Astronomieturm zur Verteidigung Dumbledores. Hier enden die Varianten über einen "guten" Severus Snape.
Nun die -Varianten.
Snape arbeitet auf mit möglicherweise , um Macht und Kontrolle zu erhalten und evtl. neuer "dunkler Lord" zu werden. Er kann damit mit Machiavellis "Fürst" oder dem römischen Kaiser Lucius Septimius Severus verglichen werden, vgl. hier: und hier:
. [Anm. mandragora: Hierunter fallen sowohl Theorieansätze, nach denen er das schon immer gewesen ist, als auch solche, nach denen er nach dem Wiederaufleben Voldemorts auf dessen Seite zurückgewechselt ist].
Dies ist möglich, allerdings spricht für mich sein Verhalten bei seiner Flucht aus Hogwarts eindeutig dagegen. Er verhindert durch seine Flucht aus Hogwarts zusammen mit den Todessern:
a) die Einnahme Hogwarts durch die Todesser
b) er verhindert die Folterung und Tötung Harrys durch die Todesser, indem er erklärt, Harry dürfe nur von Voldemort getötet werden
c) er gibt Harry einen versteckten Tipp bei seiner Flucht: er müsse seinen Geist verschließen.
Gegen die Theorieansätze 3 und 4 spricht, dass Dumbledore dann letztlich ein Narr wäre oder dass das Vertrauen von Dumbledore in Snape nur vorgespielt wäre, was aber auch kein gutes Bild auf Dumbledore werfen würde.
Wenn ich die Informationen aus den Foren richtig deute, scheint sich eine Mehrheit der User in den Foren für die Theorien 1a und 1b oder auch 2 auszusprechen, also an einen "guten" Snape zu glauben. [Dies entspricht auch dem derzeitigen Stand unserer Umfrage im Parallelthread: ].
Mein Favorit ist Theorie 1 b.
Zu den Varianten 1 a und 1 b zählt natürlich auch die Variante, nachdem Snape niemals Dumbledore hätte, denn nach der sogenannten "Stoppered Death"-Theorie wäre Dumbledore - in der extremen Ausprägung dieser Variante - bereits den ganzen Band 6 tot und agierte als "Untoter".
Anbei nochmals die "Stoppered Death"-Theorie (die zu den Theorievarianten 1 a und b gehört und auch bei 2 möglich bleibt), so wie ich sie verstanden habe:
Die "Stoppered Death"-Theorie befindet sich ausführlich beschrieben hier:
und hier:
Sie besagt - in Kürze - folgendes:
Snape hat zu Beginn von Band 6 Dumbledores Tod verkorkt, als dieser schwer verletzt wurde, nachdem er Marvolos Ring zerstörte. Dass Snape über diese Fähigkeit verfügt, erklärt er den Schülern in der ersten Stunde als Zaubertranklehrer in Band 1 in seiner Antrittsrede. Die eine Variante der "Stoppered Death"-Theorie geht davon aus, Dumbledore sei eine Art "Untoter" und "Inferius" gewesen während Band 6. Eine "mildere" Variante - an die ich glaube - geht davon aus, dass das "Gift" des Horcruxes zwar in Dumbledores Hand eingedrungen ist, von Snape mit seinen Heilkünsten jedoch verhindert wurde, dass es sich weiter ausdehnen konnte (benutzte er dazu das Spinnengift von Aragog?). In jedem Fall wurde Dumbledores Tod dadurch um ein Jahr "verschoben". Dumbledore konnte Harry noch den wichtigen Unterricht über Voldemort geben. Snape sollte entweder sein Nachfolger als Direktor von Hogwarts werden, wenn Dumbledore nach einem Jahr sterben sollte (Snape sitzt zu Beginn des Schuljahres erstmals zur rechten Seite von Dumbledore) oder - wie Hagrid sagt - als "U-Boot" zu Voldemort "in die Höhle des Löwen" zurückkehren. In jedem Fall hätte Snape Dumbledore dadurch das Leben verlängert und zunächst gerettet und sich dadurch Dumbledores Vertrauen erworben, sodass Dumbledore alles Misstrauen gegen Snape fahren ließ und ihn zum DADA-Lehrer machte.
Ich halte diese Theorie für sehr durchdacht und nach wie vor für zutreffend.
Vertreter von "evil Snape"-Theorien gehen davon aus, Snape habe Dumbledore zu Beginn von Band 6 aus reiner Berechnung das Leben gerettet, um sein späteres Opfer in Vertrauen zu wiegen und Dumbledores mögliches Misstrauen gegen Snape einzuschläfern.
Vertreter der Theorien, nachdem es eine Absprache Dumbledores und Snapes in Bezug auf Dumbledores Tod gegeben habe, verweisen nicht nur auf den Streit im Wald, sondern deuten die Vergabe des DADA-Postens dahingehend, dass Dumbledore von Snape verlangte, ihn zu töten, um Draco und sein Leben zu retten und vor Voldemort Snapes wahre Gesinnung zu vertuschen. Der DADA-Posten, der ja das "schlimmste im Menschen" hervorbringt, sollte Snapes Hemmungen, Dumbledore auf dessen Befehl zu töten, beseitigen.
Die "Stoppered Death"-Theorie ist meiner Meinung nach geeignet, die Hintergründe des "Halbblutprinzen" offenzulegen, setzt aber einen "guten" Snape voraus. . Im übrigen müssen die Vertreter der "evil Snape"-Theorien das Fehlen von Fawkes auf dem Astronomieturm plausibel erklären. Und dies ist m.E. nicht so einfach.
Mein Kritikpunkt an der radikaleren Variante der "Stoppered Death"-Theorie, der Variante, dass Snape Dumbledore gar nicht getötet hätte, weil dieser längst schon tot gewesen war, ist aber, dass der hasserfüllte Gesichtsausdruck Snapes auf dem Turm [m.E. steht er für Selbsthass, da er gezwungen ist, der Bitte seines besten Freundes Dumbledore zu folgen und ihn zu töten, um einen "Vertrauensbeweis" bei Voldemort abzuliefern] nicht erklärbar wird. Außerdem passt m.E. dazu nicht die allergische Reaktion Snapes auf Harrys Feigling-Vorwurf, dass er Dumbledore getötet habe. Den Feigling-Vorwurf kontert Snape noch relativ gelassen mit dem Verweis auf James. Beim zweiten Vorwurf an ihn, er habe Dumbledore feige ermordet, wird er wirklich wütend. M.E. deshalb, weil die Tat, Dumbeldore zu töten und selber dadurch zum Mörder zu werden, gerade nicht feige, sondern ein Opfer ist - ein Freundschaftsopfer, welches Folgen für Snape hat.
Nicht eindeutig zu den Varianten 2 oder 3 zuordbar wäre ein reiner Opportunist Snape, der sein eigenes Spiel spielt ohne zwangsläufig damit von vornherein "gute" oder "finstere" Absichten zu verfolgen. Ob solche Theorieansätze letztlich einen "guten" oder einen "evil" Snape hervorbringen, kommt auf seine letztendliche Entscheidung an. Snape muss sich also letztlich entscheiden, ist also entweder dann ein "guter" Snape gemäß der Theorie 2 oder ein "evil" Snape gemäß Theorieansatz
Wir werden sehen, welche Variante JKR uns am Ende anbietet.
__________________ King: You're a monster, Urquhart.
Urquhart:You might very well think that, Sir, but your opinion doesn't count for very much now, does it? Good day, Sir.
Ian Richardson in: "House of cards, Teil 2: To play the King"
Dieser Beitrag wurde 59 mal editiert, zum letzten Mal von Bernhard Nowak: 07.07.2007 13:44.
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13.02.2007 02:30 |
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Schätzelein
Schülerin
Dabei seit: 26.10.2006
Alter: 62
Herkunft: Geldern
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RE: Groß-Theorien zu Severus Snape: Sammlung |
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Hallo, Bernhard, prima, dass du für diese Theorie-Varianten einen eigenen Thread aufgemacht hast.
Ich würde mich nach deinen Definitionen (derzeit?) eindeutig zu den 1b-Befürwortern zählen.
Was meines Erachtens nachspricht, ist, dass ich bei diesen Varianten keine Möglichkeit erkennen kann, Dumbledore im Endeffekt nicht als senilen Trottel dastehen zu lassen. Die Varianten 2b und 3 würden voraussetzen, dass Severus Snape Dumbledore weit überlegen ist/war, wenn er es geschafft hat, den größten Magier aller Zeiten derartig hinters Licht zu führen, dass dieser ihm (dämlicherweise) vollkommen vertraut. Sollte dies in Band 7 dennoch so sein: Du weißt schon - Bücher - Grillparty
Viele Grüße
__________________ "When too perfect, lieber Gott böse."
Nam June Paik
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Schätzelein: 13.02.2007 13:39.
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13.02.2007 13:24 |
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RE: Groß-Theorien zu Severus Snape: Sammlung |
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Gefällt mir insgesamt sehr gut die Idee, aber doch, ein paar Anmerkungen habe ich, Bernhard_Nowak zu der Einteilung (edit: damit nicht der geneigte Leser vollends konfus wird, das Folgende bezieht sich auf die ursprüngliche Einteilung, nach der
1a=1a, 1b=1b, 2=2a, 3=2b und 4=3 war):
1) Ich bin nicht der Meinung, dass der Harry Filter und die Narrative Misdirection nur in 1a) eine Rolle spielt. Der Faktor ist für mich zumindest in 1b) und 2a) auch noch mit drin, denn wenn man von einer irgendwie gearteten Kooperation DD/SS ausgeht, ist die Fehlinterpretation Harrys in vielen Szenen so klar, dass sie gar nicht zu übersehen ist.
2) Irgendwie missfällt mir etwas, dass 2a und 2b als Varianten derselben Großtheorie gesehen werden. Der Grund: Für mich unterscheiden sich die beiden klar darin, dass im ersten Fall eine Kooperation zwischen DD und SS stattfand/die beiden auf dieselben Ziele hinarbeiteten, im zweiten Fall dagegen DD getäuscht wurde. Die Kernfrage ist aber für mich: Vertraute DD SS zu Recht (im Sinne von: arbeiteten beide auf dieselben Ziele hin), oder nicht? Ich frage mich deshalb, ob die Einteilung nicht lauten sollte:
I: Dumbledore vertraute Snape zu Recht (hierzu gehören 1a, 1b und 2a) oder
II: Dumbledore vertraute Snape zu Unrecht (2b und 3).
Ich denke, dass dies für viele die Kernunterscheidung ist, deshalb werden von den meisten ja auch 2b und 3 zusammen entweder akzeptiert oder abgelehnt.
Persönliche Stellungnahme: Ich kann gar nicht aufzählen, was für mich alles gegen 3 spricht. Abgesehen von ich weiss nicht wievielen Hinweisen in den Büchern finde ich es wie Schätzelein völlig inakzeptabel, eine Geschichte auf die Leute loszulassen, in der am Ende DD als ein unzurechnungsfähiger Trottel dasteht. Das ist doch eine Geschichte über Heranwachsen und Lernen, das kann nicht sein, dass der Lernende von Anfang an Recht hatte und im Hinblick auf Menschenkenntnis DD überlegen gewesen ist. Nicht zu reden von den "einmal böse, immer böse", "traue Niemandem" etc. Implikationen. Nein, ich schließe das mit 99prozentiger Wahrscheinlichkeit aus und wenn das eine Prozent doch eintrifft, lautet die Konsequenz für mich ebenfalls: HP --> Altpapier.
Für 2b gilt ähnliches, wobei ich dem vielleicht noch eine Wahrscheinlichkeit größer 1 Prozent zubilligen würde.
Ich halte auch 1a für eher unwahrscheinlich. Würde mir auch nicht gefallen, da mir dann der Charakter zu "zahnlos" und zusehr zum Schaf, das dem Hirten hinterherläuft, wird.
Wahrscheinlichstes Szenario ist für mich 1b, gefolgt von 2a.
__________________ "Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung." (Peter Scholl-Latour)
Dieser Beitrag wurde 7 mal editiert, zum letzten Mal von mandragora: 15.02.2007 22:45.
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13.02.2007 13:40 |
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Schätzelein
Schülerin
Dabei seit: 26.10.2006
Alter: 62
Herkunft: Geldern
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RE: Groß-Theorien zu Severus Snape: Sammlung |
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Ich stimme mandragora zu, dass es sehr sinnvoll wäre, die Theorien nach der Vermutung einzuteilen, ob Dumbledore Snape zu Recht oder zu Unrecht vertraute.
Aber bleiben wir einmal bei den von dir, Bernhard, gemachten Einteilung. Wichtig finde ich nach wie vor, welche Konsequenzen die jeweiligen Varianten für die Gesamtaussage/die Moral der Bücher hätten.
Würde zutreffen, ergäbe sich die Konsequenz, dass Dumbledore offen gelogen hätte, denn er sagt ja selber an einer/mehreren? Stellen, dass Severus früher mal Todesser war und dann die Seiten gewechselt hätte. Diese wäre, halte ich für bzw. für inakzeptabel. Also war Severus wirklich mal Todesser, wofür ja auch sein Dunkles Mal spricht und die Tatsachen seiner Jugend, die ihm zu bestimmten Zeiten wirklich sehr gute Gründe gegeben haben mögen, sich der vermeintlichen "Lichtgestalt" der schwarzen Magie anzuschließen. Dass Severus nicht unbedingt als großer Sympathieträger rüberkommt kann ganz bestimmt nicht nur auf den ominösen "Harry-Filter" geschoben werden, denn er ist ja beileibe nicht der Einzige, der Snape nicht so richtig lieb hat.
Würde zutreffen, so wäre ich damit sehr einverstanden.
Siehe auch die Gegenbegründungen zu 2a, die gleichzeitig für 1b sprechen. Hört sich doch wirklich gut an, oder nicht?
Zu : Dagegen habe ich keinerlei Belege. Er ist meiner Meinung nach die Person, die immer an der Seite des Chefs ist, sein Vertrauter, sein Ratgeber (sofern dies überhaupt nötig ist), aber niemand, der die Führungsrolle für sich beansprucht. Als Todesser wird er zum allerengsten Kreis Voldemorts gehört haben, als DDs Mann ist er die Person, die über Dumbledores Pläne wohl mehr weiß als alle anderen. Und Snape ist schlau. Er weiß, dass LV der mächtigste Schwarzmagier ist und DD der mächtigste Weißmagier, der Einzige, den LV jemals fürchtete. Ich denke, er sieht, dass seine eigenen Fähigkeiten, wie genial er auch sein mag, nicht unbedingt an die Fähigkeiten dieser beiden heranreichen. (Auch wenn er durchaus in der Lage ist, LV mittels Okklumentik zu verarschen, der begnadetste Zaubertrankmeister seiner Zeit ist und bestimmt auch ansonsten hervorragende magische Fähigkeiten hat, zur Magie der Supersonderextraklasse gehört halt noch ein Quentchen mehr.) Den fand er erst in LV, später in Dumbledore. Im Kampf gegen Voldemort kann Severus meiner Meinung nach nur ein echtes Superteam bilden. Wäre es da nicht doof, wenn nicht sogar naiv, ein eigenes Süppchen zu kochen? Als drittbester Magier? Nein, ich glaube Severus ist so schlau, dass er weiß, dass nur die bestmögliche Stärkung Dumbledores im Kampf gegen Voldemort sinnvoll ist. Jetzt, da DD tot ist (ich glaube da an die Plan B Notfallvariante), wird Severus im Kampf gegen LV noch ganz schön über sich hinauswachsen müssen. Er hat das zeug zum Superextraklassemagier, aber ich fürchte er hat nicht das zeug als Führungspersönlichkeit. Die Nachfolge DDs wird ihm also höchstwahrscheinlich verwehrt bleiben, aber seine exorbitanten magischen Fähigkeiten werden wir bestimmt noch genauer kennenlernen dürfen. Ich denke also, dass er es schaffen kann, im Kampf gegen Voldemort auch ohne Dumbledore Entscheidendes zu bewirken, aber ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass er sich danach gedrängelt hat. Ich glaube, auch Snape hat mit dem Tod Dumbledores einen riesigen Verlust erlitten. Ich glaube, auch er hat seinen Mentor und sein Magieridol verloren, genau wie Harry, aber das wird (vorerst) wohl niemand erfahren dürfen.
(Sollte Snape aber tatsächlich nach dem Streit im Wald mit DD die Faxen als Zweiter satt gehabt haben und sein eigenes Süppchen gekocht haben, so wäre das - auch doof. Nein, ich will das nicht ...
So dumm kann Severus nicht sein ...
Zu : Wie bereits oben geschrieben:
Zu : Wie bereits oben geschrieben:
__________________ "When too perfect, lieber Gott böse."
Nam June Paik
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Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert, zum letzten Mal von Schätzelein: 13.02.2007 19:04.
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13.02.2007 13:45 |
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Ich verstehe 1a nicht so, dass alle diese Theorien unterstellen, Snape sei schon immer DD's Mann gewesen. Einige ja, andere nein. Die Gruppe "nein" wäre die, in denen Snape aus Gründen, die wir noch nicht kennen, auf DDs Seite gewechselt ist und irgendwie "gut" geworden ist.
Noch eine Anmerkung zum Harry-Filter. Für mich ist es überhaupt keine Frage, dass die Buch-Beschreibung von Snape überzeichnet ist. Dieses Buhmann-Image kann einfach keine zutreffende Beschreibung sein, das wäre zu klischeehaft. Um es mit einem vorhin im Autoradio gehörten alten AC/DC-Song (TNT) zu sagen, bei dem mir das erst richtig bewusst wurde: "I'm dirty, mean and mighty unclean, I'm a wanted man. Public Enemy No. 1, do you understand? So lock up your daughter, lock up your wife, leave through the back door and run for your life." Das entspricht sehr gut dem, was Harry beschreibt, aber so ist kein ins tägliche Leben einigermaßen integrierter normaler Mensch. Neben Harry sind Ron und Sirius die Einzigen, die Snape dermaßen negativ sehen, selbst Neville hat ja eher "nur" Angst vor ihm. Hermine, Lupin, Hagrid, die Lehrerschaft sind wesentlich neutraler eingestellt.
Ich sehe Snape nach Buch-Beschreibung als eine Kombination von Harry-Filter, Schauspielerei und echter Person, wobei ich mir über die Anteile absolut unsicher bin. Die Darstellung von Rickmann im Film deutet für mich auf eine beträchtliche Harry-Filter-Komponente in den Büchern hin. Und nein, ich akzeptiere das Argument nicht, Rickmann würde nicht den "richtigen" Snape darstellen - ich finde das sogar ausgesprochen unverständlich, wie man so etwas behaupten kann, denn derjenige, der über den "richtigen" Snape Bescheid weiss, ist Rickmann, nicht wir.
Langer Rede kurzer Sinn: Ich bin nicht der Meinung, dass der Harry-Filter als Kriterium zur Abgrenzung von 1a von den anderen Theorien geeignet ist.
__________________ "Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung." (Peter Scholl-Latour)
Dieser Beitrag wurde 7 mal editiert, zum letzten Mal von mandragora: 15.02.2007 22:56.
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13.02.2007 19:12 |
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Bernhard Nowak
Schüler
Dabei seit: 26.08.2004
Alter: 60
Herkunft: Rödermark
Themenstarter
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Vielen Dank für Eure konstruktiven Anmerkungen. Ich habe jetzt die Theorievarianten insofern verändert, als ich mich an der Einteilung von Wetterwax orientiere und anbiete, wobei Großtheorie 1 (Snape als Dumbledores Man) in a und b unterteilt wird:
1 a und 1 b: Snape als "Dumbledores Man"
2: Snape arbeitet für "gute" Ziele auf eigene Faust
3: Snape arbeitet für sich alleine mit finsteren Absichten
4: Snape ist Voldemorts Man
Ein "guter" Snape wäre demzufolge bei den Varianten 1a, 1b und 2, ein böser Snape bei den Varianten 3 und 4 denkbar. Für mich spricht insbesondere das Nicht-Auftauchen des Phoenix klar für Variante die Varianten 1 a bzw. 1b.
Den Einwand mit dem Harry-Filter kann ich verstehen, halte ihn aber insbesondere in Theorie 1 für sehr ausgeprägt.
Ich selber favorisiere wie oben gesagt Variante 1b, halte aber auch Variante 2 für denkbar. Die Varianten 3 und 4 scheiden für mich ebenfalls aus, da Dumbledore kein Trottel ist. Variante 1a halte ich angesichts des von JKR vermittelten Snape-Bildes (trotz Harry-Filter) für eine Variante, die Snapes Charakter zu sehr idealisiert.
__________________ King: You're a monster, Urquhart.
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Ian Richardson in: "House of cards, Teil 2: To play the King"
Dieser Beitrag wurde 7 mal editiert, zum letzten Mal von Bernhard Nowak: 14.02.2007 18:21.
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13.02.2007 22:29 |
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Grissom unregistriert
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Hmmm, nun, wenn aber kein erster Mann mehr da ist, was dann?
DD ist bereits tot und LV wird es ziemlich sicher am 21.07. sein!
Und wer bleibt denn überhaupt, der die Fähigkeiten, die Intelligenz, das Potential und auch den Durchsetzungswillen hat, die Nummer eins zu werden?
Ich halte Variation 1a auch für möglich, ohne dass deswegen die Spannung verloren ginge oder DD als Lügner darstehen müßte oder Snape eine liebenswürdige Person sein muss.
Wenn 1a zutrifft und Snape als DD einziger Vertrauter und rechte Hand auf die Rolle des Kronprinzen vorbereitet wurde, hat man ihm eine höllische Menge abverlangt (nicht zuletzt, als Mörder dazustehen) . für mich kann jemand, der seine 'Rolle' jahrzehntelang nahezu perfekt spielt und den Kotzbrocken mit solcher Bravour gibt, niemals zahnlos sein. Seinen Zynismus, Sarkasmus und seinen schneidenden Hohn muss er darüber nicht zwangsläufig verlieren.
Auch muss er nicht wie ein Schaf seinem Hirten hinterherlaufen, nur wenn er #immer schon weiß' war. Er hat genügend Selbstbewusstsein und Dominanz um sich auch als Nummero zwei durchzusetzen. (deutlich zu sehen beim Okklumentikunterricht)
Also für mich passt 1a wunderbar!
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13.02.2007 22:52 |
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Also so verdienstvoll ich Bernhards Unterfangen finde, fünf "Großtheorien" sind mir persönlich schon etwas zuviel, und wir nähern uns dem mir aus anderen Anstrengungen wohlbekannten Zustand, dass all dies mehr Konfusion als Klarheit bringt.
Ich will mal versuchen, im Wege eines Mind-Mappings zu sortieren, was sich für mich als Großtheorien präsentiert.
Ich habe zwei Ober-Kategorien:
- I: DD / SS arbeiteten auf dieselben Ziele hin
- II: SS arbeitet auf gänzlich andere Ziele als DD hin
Unter I fallen für mich folgende Unterkategorien:
Ia: SS war schon immer DDs Mann
Ib: SS wechselte aus uns bisher nicht bekannten Gründen auf DDs Seite und änderte seinen Charakter / sah Fehler ein, die nicht seinem Charakter entsprachen.
Ic: SS schloss sich DD an, weil dieser dieselben Ziele verfolgt wie er selbst.
Unter II fallen:
IIa: SS ist auf Voldemorts Seite zurückgewechselt, weil dieser ein unüberwindliches Druckmittel gegen ihn hat und hat deshalb DD im entscheidenden Moment verraten
IIb: SS arbeitete immer nur aus Eigeninteresse, und sein eigentliches Ziel ist, der neue Dark Lord zu werden
IIc: SS war schon immer "Voldemorts Man".
__________________ "Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung." (Peter Scholl-Latour)
Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert, zum letzten Mal von mandragora: 13.02.2007 23:26.
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13.02.2007 23:06 |
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Wetterwax unregistriert
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*g* So hat jeder seine favorisierte Einteilung.
Meine Libleingstheorie kann ich keiner von mandragoras Schubladen zurodnen.
Ich kann nicht aus meiner Haut; ich teile immer grob in vier Schubladen, nämlich Bernhards 1, 2a und b, und 3, allerdings nummeriere ich für mich von 1 bis 4.
1 und 2 gehören zu mandragoras I, 3 und 4 zu II.
Zwei Theorien, die zu einer Gruppe gehören, können trotzdem sehr unterschiedlich sein, aber es sollen ja auch nur grobe Einteilungen und Orientierungshilfen sein.
5 "große Schubladen" sind mir zuviel.
Ich könnte zur Not sogar mit drei Kategorien auskommen, wenn man die erste nicht "Dumbledores Mann" nennt, sondern etwas neutraler "arbeitet grundsätzlich pro-Orden/pro-Harry" und innerhalb dieser Klasse halt größere Unterchiede zwischen einzelnen Ausprägungen bestehen.
Am besten komme ich aber mit vier groben Richtungen hin:
1) Dumbledores Man
2) für sich selbst arbeitend, aber (mehr oder weniger) im Einklang mit den Zielen des Ordens. "Für sich selbst" kann dabei schon immer so gewesen sein, oder sich erst neuerdings durch äußere Umstände und Zwänge so ergeben haben.
3) Für sich selbst arbeitend und ein Möchtegern-Dunkler-Lord, der beide seiten bewußt gegeneinander ausspielt.
4) Voldemorts Man
Bei 1 und 2 hätte DD sich nicht geirrt. Bei zwei hätte er Snape möglicherweise überschätzt, sich aber nicht grundsätzlich in seinem Charakter und seinen Motiven geirrt.
Was meine Einschätzung der Wahrscheinlichkeiten dieser groben Richtungen betrifft, ist diese in letzter Zeit ziemlich konstant. Ich halte 2er Theorien für die logischsten, dicht gefolgt von 1ern (mit Ausnahme von den radikaleren Auslegungen, Snape sei ganz und gar gut), mit größerem Abstand die 3, und weit abgeschlagen Nr.4.
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13.02.2007 23:42 |
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Wetterwax unregistriert
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@mandragora:
Sorry, war mißverständlich ausgedürckt.
In Deine grobe Einteilung (DD uns SS arbeiten auf gemeinsame Ziele hin, oder eben nicht) passt es, wenn ich Deine Unterpunkte a-c aber berücksichtige nicht mehr.
Da müßte I also noch ein Id her oder Ic auch die Möglichkeit beinhalten, daß Snape sich mittlerweile von DD abgewendet hat, aber trotzdem noch ähliche Ziele verfolgt. Wenn das von Dir auch so gedacht war, dann nehme ich natrülich zurück, daß ich mich in Deiner Einteilung nicht wiederfinde.
Theorienfavortiten wären nach Deiner Einteilung für mich dann
Ic, Ib, IIa und IIb gleichauf, Ia, IIc
P.S.: Snape als "Voldemorts Mann" scheint bei den bisherigen Threadteilnehmern ja ziemlich unten durch zu sein.
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14.02.2007 21:33 |
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@Wetterwax: Die Variante kannte ich noch gar nicht, würde dann aber 1c dergestalt erweitern bzw. umformulieren, dass es dahineinpasst (um noch mehr Theoriegruppen zu vermeiden).
Jetzt hast du mich neugierig gemacht: Hast du diese Theorie irgendwo hier im Forum zum Nachlesen näher ausgeführt?
__________________ "Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung." (Peter Scholl-Latour)
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14.02.2007 21:38 |
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Wetterwax unregistriert
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@mandragora:
Ich hoffe, ich habe mich nicht erneut mißverständlich ausgedrückt.
Vielleicht klingt sie ja in Kurzform ja anders als ausformuliert.
Ich dachte, ich hätte in Snapes Werdegang schon ziemlich damit herumgenervt.
Andererseits habe ich (glaube ich) geanau deshalb schon länger nichts ausführlicheres dazu gesagt. Bei der Geschwindigkeit des Threads könnte die letzte Ausführung also zig Seiten zurückliegen.
Demnächst kann ich mich mal auf die Suche machen, aber heute nicht mehr.
Morgen steht (nach ziemlich, nunja, ausführlicher *hüstel* "akademischer Karriere") erstmal dann doch mündliche Diplomprüfung an; da ist meine Zeit etwas *untertreib* knapp.
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14.02.2007 22:01 |
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@wetterwax: Meine Unkenntnis dürfte an meiner erst kurzzeitigen Forenzugehörigkeit liegen (6 Wochen). Ich werde das im Werdegang-Thread nachrecherchieren, danke für den Tipp!
Derweil viel Erfolg in deiner morgigen Diplomprüfung für dich!
__________________ "Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung." (Peter Scholl-Latour)
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14.02.2007 22:05 |
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Wetterwax unregistriert
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OT:
Danke, mandragora. 6 Wochen erst? Mir kommt das länger vor. Dann hast Du's wahrscheinlich nicht näher ausgeführt gelesen, da ich wie ich gesagt in letzter Zeit ja versucht habe, mich diesbezüglich zurückzuhalten, um nicht durch ständige Wiederholungen zu nerven.
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14.02.2007 22:22 |
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