Laticia
Schülerin
Dabei seit: 12.03.2007
Alter: 34
Herkunft: Unterthern
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Schrödingers Katzenjammer
Lass mich schweigen, Herr
damit ich nicht dem lauschen muss
was nicht zu denken klug ist
denn das gesagte Wort wird wahr
sobald es ausgesprochen
bin doch schon einmal dran zerbrochen
will nicht noch mal in Scherben stehn
bleib lieber dumm
will lieber stumm
und schweigend dran vorübergehn.
(2015)
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29.06.2015 15:01 |
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Laticia
Schülerin
Dabei seit: 12.03.2007
Alter: 34
Herkunft: Unterthern
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You remind me of Loreena McKennitt and her songs ... "Dante's Prayer", now "Beltane Fire Dance"
It's been a while, I've sang the choral of "Dante's Prayer" at Christmas, but only the choral, not the complete Prayer. In mind I kept on singing and felt an urge to use my voice loudly, but rested silent. Although "when the dark night seems endless" would have been the right words in December. And now I'm sitting here in brutal heat and flee to cold winter nights with my thoughts, remembering it again and again.
I guess it's the italian madrigal you're composing, like Petrarca used to do.
What a nice piece of art! Born in music, fulfilled in poetry...
Menace
I haven't slept for days
I had to keep on singing
my voice kept me in silence
of thoughts which're born to craze
No face around familiar
no confidant to meet
incited looking antics
they seem to wisper "Kill you"
But still, my voice sings trembling
although my eyes are shut
I will withstand the sleep
my fears are still assembling
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07.07.2015 13:17 |
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Dante
Schüler
Dabei seit: 07.08.2005
Herkunft: Wien, Sektor 4
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Ich Loreena McKennitt! Habe sie mir vorhin wieder ein bisschen angehört, eine großartige Musikerin.
Welches meiner Gedichte erinnert dich an "Dante's Prayer"? Der Song ist toll, ich mag ihn schon sehr lange wirklich gern.
Ja, das italienische Madrigal hat es mir sehr angetan; ich bin darauf gekommen, als ein Mitstudent in einem Lateinkurs eines vorgestellt hat, von einem Italiener. Die Form gefiel mir und ich habe recherchiert, aber keine wirklich verbindlichen Angaben zu Aufbau und Metrum gefunden, nur, dass es wohl drei Terzette und ein abschließendes Reimpaar gibt, jedoch ohne Angabe zu Silbenzahl; offenbar dürfte es da viele Variationen geben. Weißt du mehr?
Versuchst du dich wieder verstärkt am Englischen? Gelingt gut.
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08.07.2015 00:27 |
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Laticia
Schülerin
Dabei seit: 12.03.2007
Alter: 34
Herkunft: Unterthern
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Dein Nickname
Mir ist bezüglich des Madrigals nur bekannt, dass es im deutschen Sprachraum auch eine als Madrigal bezeichnete Lyrik gab, die jedoch offenbar keinerlei Formvorgaben hatte und als "frei" interpretiert wurde. Vermutlich wurde der Begriff von der ursprünglichen Musiklehre abgeleitet bzw. den Texten, die in den musischen Madrigalen üblich waren, viel gesehen oder gelesen habe ich dazu jedoch nicht...
Ab und an gelüstet es mir danach mich andersprachlich auszudrücken - ich sehe mich dabei immer gefordert, in meinem doch begrenzten Wortschatz die Formulierung zu finden, die sich dem gedanklichen Ziel am nächsten bewegt und dennoch eine gewisse Eleganz in sich trägt.
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08.07.2015 10:57 |
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Dante
Schüler
Dabei seit: 07.08.2005
Herkunft: Wien, Sektor 4
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Achso
Ja, so viel konnte ich herausfinden, war dann aber ziemlich ratlos ... schlussendlich habe ich befunden, dass die Form als Vorgabe ausreichend ist und ich die Silbenzahl je nach Geschmack varrieren kann – mit dem Ergebnis bin ich jedenfalls recht zufrieden.
Hier ein weiterer Versuch:
And on this summer fullmoon night
black welkin spreading, rarely so ajar
fair Cynthia cast her charming rays afar
And under willow tree in open sight
they gather secretly for arcane vow
by the great silver eye with glow endowed
Beneath the howling stars exacted rite
cowled crystal gazing eyes in reverie
entwine in shared madness tenderly:
»Where I be Gaius, thou shalt Gaia be«
and with her lips the covenant sealed she.
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08.07.2015 14:29 |
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Dante
Schüler
Dabei seit: 07.08.2005
Herkunft: Wien, Sektor 4
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Bist jetzt auch dem Madrigal verfallen?
Sehr schön!
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31.07.2015 21:08 |
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Dante
Schüler
Dabei seit: 07.08.2005
Herkunft: Wien, Sektor 4
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Ein Wintergedicht:
Die Winternacht macht alles geisterblau
Das Land, so still, nicht einmal Vogelsang
Der Geist der Heimat lautlos sich erhebt
Ein neuerweckter Frieden ohne Klang.
Die Stille senkt sich nieder auf die Flur
auf Wälder, stumme Pfade, weißes Meer
Auf starren Bächen glitzert letztes Licht
die schneebedeckten Wege, sie sind leer.
Die Dunkelheit den Himmel offenbart
so klar wie nur das Wasser klar sein kann
die Sterne blinzeln hoch am Firmament
zu tausend funkelnd im Nachtozean.
Die Iden des Dezember legen brach
sie bringen Wunder, Staunen und Gemach.
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10.12.2015 00:56 |
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Laticia
Schülerin
Dabei seit: 12.03.2007
Alter: 34
Herkunft: Unterthern
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Salz auf meiner Haut
zieht Spuren in den Sand
wie das Wasser,
dessen Wellen mich erschlagen.
Felsen, aufgeraut,
an denen meine Hand
ihren Halt sucht,
die mein Klammern nicht ertragen.
Salz auf meiner Haut.
Felsen, aufgeraut.
Nichts als Tränen, ungetrocknet.
Nichts als du.
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26.07.2016 10:21 |
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Dante
Schüler
Dabei seit: 07.08.2005
Herkunft: Wien, Sektor 4
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wie wir früher immer
abschnied nahmen im sommer
bis im september, mach’s gut
und dann war ich allein
wie ich immer
im schatten gelesen habe
unzählige welten bereist
um der sonne zu entkommen
wie wir früher immer
zur schnellbahn gelaufen sind
um zum freibad zu fahren
die aussicht auf wasser wie erlösung
und wie wir immer
die insel entlang gefahren sind mit dem rad
bis ganz am spitz
die sonne in der donau untergegangen ist
wie wir früher immer
das fenster runtergekurbelt haben
trotz der klimaanlage
weil der fahrtwind viel besser war
und wie wir uns gefreut haben auf limonade in der dose
kälter als gescheit ist, und uns damit die stirn gekühlt haben
wie wir früher immer
über zu den hochhäusern am horizont geschaut haben
und dort gelesen haben, dass uns diese stadt gehört
und wie wir nie
daran gedacht haben
dass das eine kindheitserinnerung wird:
wie ein Schloss aus Sand
ist sie da, im einen Moment
und im nächsten nicht mehr
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25.09.2016 21:07 |
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Laticia
Schülerin
Dabei seit: 12.03.2007
Alter: 34
Herkunft: Unterthern
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Tanz mich
Der Fluss hat mich gerufen
mal plätschernd, mal laut
mal dröhnt er in meinen Ohren
mal flüstert er meinen Namen
und ich, ich komme
kann mich ihm nicht entziehn
taumele ihm entgegen
unstete Schritte auf Sand, auf Kies
ich sehe es glitzern in der Sonne,
es wogen, wenn der Nachtwind darüberstreicht,
lasse fallen, was mich trägt und was ich trage
wie durstig ich doch bin...
wie schmutzig
ich springe
atme auf
ertrinke
spür, wie es abfließt, was mich lähmt
fang mich auf
fangt mich
ihr Klänge
ihr Töne
tanzt mich
wie ich euch tanze.
Ich zerfließe.
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trag mich
frag nicht
sei nur, was mich hält
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Auf den Wegen, die ich verließ
bleibt mein Schatten zurück.
Nicht mehr als ein Gedanke,
nicht weniger als ein Meilenstein,
wäre ich sie nicht gegangen,
diese Schritte nach den Seiten,
weiß der Eisbär wo ich wäre,
doch nicht hier.
doch nicht jetzt.
Grämte mir auch Schwere,
was tut es?
Was tat es?
Mir nur lehren, was leicht
was lehrreich
was herzlich sein kann.
Dinge, die ich erträume,
ertrage ich sie nicht mehr?
Nur das Leben schreibt sich selbst.
Wie die Tinte auf Papier fließt das Blut in meinen Adern
und der Zahn der Zeit nagt an den Falten
auf der Stirn
und an den Lippen.
Noch habe ich Angst,
wenn ich die Zukunft betrachte.
Noch stehe ich so nah an dem,
was sich wie Anfang anfühlt.
Doch der Drang, die Augen zu verschließen,
der ist dahin.
Und mit ihm die Ungeduld,
das Schöne nicht erwarten zu können,
es zu besitzen, zu erhalten,
ohne den scharfen Schnitt der Lehre,
der es erst ermöglicht.
Nun stehe ich da, mitten im Leben,
die Augen offen und endlich sehend,
dem offen, was komme
dem offen, was bleibe
dem offen, was gehen darf und wiederkehren
Willkommen, ihr Serpentinen meines Daseins.
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Dies an diesem Tage
und nichts anderes mehr
fallen bloß die nüchternen Betrachtungen dem Sturm zum Opfer
Wer, wenn nicht du,
trüge meinen Schimmer von Glanz auf den Lippen?
Wer, wenn nicht ich,
küsste dir Samt von der Haut?
Achte auf mich, trüber Schelm,
dass deine Witze nicht auf Kosten der Liebe laufen.
Verbrauche nicht, was dich nährt und leben lässt.
Reiße dir die Wurzeln von den Füßen, wenn du laufen willst -
doch wundere dich nicht ob der Wunden,
die zurückbleiben.
Woher wir gekommen, gewachsen,
dahingehend gehen wir dahin
und jede Sprache, die wir lernen,
nimmt uns ein Wort aus dem Schatz,
das wir als Mutterzungen in uns tragen.
Jedes Geschenk, das wir empfangen,
ist ein Stich mit dem Faden des Lebens.
Und kurz und kürzer wird sein gesponnenes Garn,
fürchtest du den letzten Stich?
Wer bist du, dein Seidengespinst hängen zu lassen?
Verbraucht und fadenscheinig macht es doch die Zeit.
Wag es, aus tausenden Stichen ein Bild zu malen,
das hält
das unter die Haut geht
festgenäht
aber voller Leben.
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An manchen Tagen,
die fließen,
nimmt mir der Strom der Zeit das Ruder aus den Händen
werde ich vom Fährmann zum Passagier
und habe den Pflichtteil zu wagen
die Entscheidung zu treffen
kämpfe ich gegen den Strom
gegen die Flut, die mein Schiff trägt
oder hebe ich mich aus dem Wasser empor,
entferne mich aus dem Getriebe und lasse mich treiben
nicht immer ist die Entscheidung leichtfertig zu treffen
nicht immer ist die zu sagen, welche Handlung die bessere
welche Seite die wertvollere
Denn wende ich mich dem Kämpfen zu,
dann ist es ein Streiten mit mir selbst
ein Brechen meiner Grenzen,
so scheint es
ein erregtes Gemüt mit krachenden Knochen.
Und wende ich mich dem Ruhen zu,
dem Getriebenwerden,
dann habe ich keinen Einfluss darauf,
wohin die Reise geht,
muss mich damit abfinden
zu nehmen was mich findet,
anstatt es selbst zu suchen.
Nur Kämpfen macht müde.
Nur Treiben macht schwach.
Und manchmal
ist es schwer an scheinbar bekannten Ecken und Enden
nicht stets dieselbe Wahl zu treffen.
Manche Windung des Flusses,
stets kämpfend am Ruder durchkreuzt,
ließe mich wohler und heiler zurück,
wenn ich lernte,
meine Hand aus dem Fluss zu heben.
Und manchmal,
wo es so einfach schien dem Fluss zu vertrauen
und dahinzugleiten,
da trieb es mich allmählich ab,
in Untiefen und gefährliche Gewässer,
die viel mehr schunden und viel härter zu meistern waren
als der schlichte Eingriff meiner selbst
in mein eigen Fahrtwasser.
Die Gewohnheiten muss ich prüfen,
um nicht aus dem Lot zu fallen.
Ich trage täglich mein Boot in den Fluss,
und habe täglich neu die Chance
zu lenken
und zu segeln
und es entscheidet sich in jedem Augenblick.
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Der Raum meiner Gedanken
Das Haus, das sich Mein Körper nennt,
steht fest auf zwei Säulen, die mich tragen
wohin mein Weg mich führt.
Die Erde trägt mich,
und die Säulen reichen bis zum Boden
und halten mich empor.
Und in den Zimmern über diesen Säulen
gibt es Fenster und Türen,
manche führen im Kreis,
manche weisen von außen nach innen nach außen
im Zentrum sitzen zwei Kammern,
beherrscht von Spannung und Lösung,
untergeben und herrschend zugleich.
Und ganz unterm Dach,
unterm Himmel,
liegt der Raum der Gedanken.
Mal wandere ich ziellos darin umher,
suche hilflos nach dem, was ich einmal verlegte,
verschiebe Objekte von Mal zu Mal,
dann wieder zerfließe ich selbst in den Strudeln
und kann mich, verzweifelt, kaum lösen.
Und immer und immer wieder rattern die Räder
der Mechanismen der Angst,
die ich einmal erwarb
und treiben ihr Spiel und besetzen den Platz,
das das Spüren des Körper in Worte will fassen.
Und ich als Getriebene meiner Gedanken
zerbreche daran täglich neu
ohne zu sehen,
was mich zerbricht,
nur den Schmerzen unterworfen,
so schien es
von alleine zerfallen,
so hieß es
Und nun bricht es heraus mit Schmerz und mit Ãœbel
was mir diese Räder der Angst angetan
und ich sitze
entrückt
wie entfernt
und betrachte von Außen
betrachte mein Innen
und langsam - wie von der Tür aus -
lese ich die Geschichten hinter dem Raum,
als wäre Licht eingedrungen
als wären Wote gefunden
Nein - ich habe das Hinterfragen nicht unterlassen.
Aber ich habe die Zeit ausgeschaltet.
Betrachte
und fühle
noch ehe ich handle
und frage mich nicht mehr: was ist mein Ziel?
Sondern frage: Warum DIESES Ziel?
Warum ich tue, was ich tue, lässt sich endlich begreifen
noch stehen nicht alle Rädern still
aber ich habe den Schlüssel zu den Schrauben
und kann sie zerlegen,
wenn und wann ich will.
(15.6.2017)
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Most of the time I felt that I don't fit in
As if i wasn't made to be
a part of the world of the others
and even with them
who I call friends
even among them
I feel that way
No picture wanted
always contorting my face
because I already knew
I wouldn't like it even if I smile
Easy to mock
that's what they call me
easy to laugh at
my behaviour
And I'm wondering
is it just me
oversensitive
or just not able to find somebody
that takes me seriously
if I need to talk without hesitation
even if it sounds strange
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Dieser Beitrag wurde 6 mal editiert, zum letzten Mal von Laticia: 18.06.2017 21:08.
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29.09.2016 16:26 |
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