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Gryphon_Rider Gryphon_Rider ist weiblich
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Ich will nur kurz einwerfen, dass ich diesen Thread liebe Grinsen : immer wieder lese ich euere Worte und finde Bestätigung (und Weiterführung) meiner eigenen Gedanken über diese zwei besonders komplexe Charaktere (die ich auch von Anfang an besonders lieb gewonnen habe)... und , ihr seid großartig Top : schade, dass ihr so weit weg von mir wohnt, ansonsten würde ich eine "live-Gesprächsrunde" mit euch überaus genießen!

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19.05.2013 22:14 Gryphon_Rider ist offline E-Mail an Gryphon_Rider senden Beiträge von Gryphon_Rider suchen Nehme Gryphon_Rider in deine Freundesliste auf
Lily-Petunia Lily-Petunia ist weiblich
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Danke, für die lieben Worte Grinsen ! Ich freue mich, zu hören, dass es hier auch begeisterte Mitleser gibt! Auch wenn es mit einer "live-Gesprächsrunde" etwas schwierig werden wird, würde ich mich freuen, wenn du dich auch hin und wieder aktiv hier einbringst! Du bist herzlich willkommen!!
Grüße nach München!!!

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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Lily-Petunia: 19.05.2013 22:24.

19.05.2013 22:22 Lily-Petunia ist offline Beiträge von Lily-Petunia suchen Nehme Lily-Petunia in deine Freundesliste auf
Gryphon_Rider Gryphon_Rider ist weiblich
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Auch danke für die lieben Worte und schöne Grüße zurück (nach Suttgart?) Grinsen ... ich werde mich auf jeden Fall bei der ersten Gelegenheit (zeitlicher Faktor) hier einbringen (gedanklich bin ich ohnehin von Anfang an aktiv dabei Augenzwinkern )!

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21.05.2013 23:46 Gryphon_Rider ist offline E-Mail an Gryphon_Rider senden Beiträge von Gryphon_Rider suchen Nehme Gryphon_Rider in deine Freundesliste auf
SynthiaSeverin SynthiaSeverin ist weiblich
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Themenstarter Thema begonnen von SynthiaSeverin


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Juhu, jemand Neues im Thread!

schön, dich hier zu haben, Gryphon_Rider

Was mir gerade noch einfällt: Albus erklärt Harry in King’s Cross, dass er nach der Sache mit Ariana begriffen habe, dass Macht seine Schwäche und Verführung sei – und er ist danach (erst einmal) vor der Macht geflohen. Für Severus gilt dasselbe wohl für die Liebe – und damit meine ich nicht nur Eros, sondern auch Philia. Man muss bedenken, dass Lily für ihn viel mehr was als irgendeine Jugendverliebtheit. Sie war Schwester, beste Freundin und das Mädchen/die Frau, die er liebte zugleich. Sie war der Mittelpunkt seiner Welt, seine wichtigste Bezugsperson, der einzige Mensch, bei dem er für kurze Zeit den Streitereien und dem Desinteresse in Spinner’s End entfliehen und alles vergessen konnte. Er wird in ihr vermutlich eine Art Engel in ihr gesehen haben – und nur die schrecklichsten, bösartigsten und verdammenswürdigsten Kreaturen konnten das Blut eines Engels an ihren Händen kleben haben. Vermutlich hatte er von Lilys Tod an bis zu seinem eigenen eine immense Angst davor, wieder irgendwen zu lieben (und sei es nur Philia), weil er, denke ich, sich davor fürchtete, dass das Böse in ihm den Menschen, den er liebte, wieder zerstören würde.

Deswegen denke ich auch, dass er Harry vielleicht nicht bewusst, aber zumindest unbewusst hassen und deswegen so vehement allen „Anstubsversuchen“ seitens DD wiederstanden hat. Dadurch, dass er James in ihm gesehen hat, konnte er einen Teil seiner Gefühle an Harry abgeben, seinen Selbsthass auf ihn projizieren. Er brauchte das als Ventil. Hätte er eingesehen, dass Harry „im Wesen viel mehr seiner Mutter ähnelt“, wäre das für Snape die radikale Konfrontation damit gewesen, dass er nicht nur Lily „ermordet“ hat, sondern auch noch das Leben eines zweiten, ebenso unschuldigen Menschen zerstört hat. Ich glaube, seine Schuld und Reue wäre dann so unerträglich gewesen, dass es ihn umgebracht hätte. Dass Harry seinem Vater so ähnlich sah und genauso gut in Quidditch war, war in gewisser Weise ein „Glücksfall“, denn die Gleichsetzung Harry = James bot sich so an und Snape konnte seine „Überlebensstrategie“ fahren. Obwohl er kognitiv sicher wusste, das alles seine eigene Schuld war, hat es ihn sicherlich emotional in gewisser Weise entlastet, in Harry Unschuldslamm zu sehen. Die Frage was gewesen wäre, wenn Lily ein rothaariges Mädchen mit einer Vorliebe für Zaubertränke zur Welt gebracht hätte, ist damit gleich doppelt spannend. Sicherlich hätte Snape so für das Kind viel leichter Sympathien entwickeln können – aber gleichzeitig wären damit wieder ganz andere Probleme im Raum gewesen.

Wenn es nach Dumbledore gelaufen wäre, schätze ich mal, hätte er gewollt, dass er Anderen von Snapes Geheimnis erzählen darf, dass das veränderte soziale Umfeld den reumütigen Sünder auffängt und mithilft, seinen Weg zur guten Seite zu festigen. Snape hätte gelernt, dass er trotz dessen, was geschehen ist, von anderen gemocht werden kann. Er hätte irgendwann gelernt sich zu vergeben, sich selbst wieder eine Chance hinsichtlich Eros und Philia gegeben. Und was Harry und Voldemort angeht, so hätte sich Snape unter diesen Bedingungen so weiterentwickelt, dass er Harrys Leben nicht mehr (nur) aus Schuld schützt, sondern irgendwann aus Liebe zu dem Jungen selbst und sich ebenso geläutert durch die Schuld irgendwann aus moralischer Überzeugung für das Greater Good einsetzt – kurzum von negativen Beweggründen zu positiven. Leider stand da Snapes Unfähigkeit, sich zu vergeben und sein Selbsthass dazwischen. Ich denke so oft, dass DD als er sagte, dass Menschen das wählen, was am schlechtesten für sie ist, besonders Snape im Kopf hatte, der sich durch seine Geheimniskrämerei jede Chance auf die Erfahrung von Vergebung verbaute und so niemals lernen durfte, dass er vielleicht doch nicht das Monster ist, dass alle Menschen, die ihm nahekommen, zerstören würde und deswegen niemandem mehr gestattete, seine Freundschaft zu gewinnen.

Nur bei Albus wagte er eine Ausnahme, weil dieser von seinem Geheimnis wusste und zu ihm hielt, ihm trotzdem signalisierte, dass es etwas Gutes in ihm gibt und er an ihn glaubt und weil Albus ihm als starke Persönlichkeit begegnete, der unter Snapes Ausbrüchen weder einknickte, noch zurückfeuerte, sondern über den Dingen zu stehen schien – oder anders gesagt: weil Albus sich nicht zerstören ließ. Umso deutlicher wird, wie enorm wichtig es für Snape vermutlich war, dass Albus beim Tötungsauftrag so sehr betonte, dass Snape ihm damit nur einen Gefallen tun würde und es seine eigene Entscheidung sei, durch ihn zu sterben. Und trotzdem konnte selbst das nicht alles wegwischen. Severus hat diese Tat bereut, noch ehe er sie begangen hat und sich dafür immer schmutzig und schuldig gefühlt. Paradoxerweise ist aber genau dieser Ekel vor sich selbst, diese Reue wieder der Grund, warum Snape imo bei der ganzen Sache weit davon entfernt war, seine Seele zu zerreißen (wie wir wissen, heilt Reue eine zerrissene Seele).

Ich frage mich, was passiert wäre, wenn Harry irgendwann die ganze Wahrheit erfahren hätte. Ich glaube, wenn Severus Albus nicht das Versprechen abgerungen hätte, daraus ein Geheimnis zu machen, hätte Dumbledore Harry irgendwann, wenn er reif und alt genug war, aufgeklärt, spätestens an dem Abend, an dem Harry von Trelawney erfuhr, wer Voldemort die Prophezeiung überbracht hatte. So wie ich Harry einschätze, hätte er Snape vergeben, auch wenn die beiden wahrscheinlich niemals Freunde geworden wären. Ob Snape das angenommen hätte? Ich denke schon – natürlich keineswegs sofort, aber wohl nach dem Motto „steter Tropfen höhlt den Stein“. Ich denke, bei allem Hass gegen Harry war Snape tief im Innern doch nicht so egal, wie Harry über seine Schuld dachte, als es den Anschein hat. Immerhin war es Harry, vor dem er seine Lebensbeichte ablegte und Harry war der Junge mit Lilys Augen, das Einzige, das von der großen Liebe überlebt hatte. Ich glaube, durch Harry Vergebung zu erfahren, wäre für Snape – sobald er bereit gewesen wäre, das anzunehmen – wirklich eine Erlösung gewesen. Ein Durchbruch, der vielleicht das ganze Verhältnis der beiden hätte verändern können. Aber Snape hat sich selbst um diese Chance gebracht. Er war erst bereit, Farbe zu bekennen, als er wusste, dass es nie wieder ein Gespräch zwischen ihnen geben würde, dass ihn Harry niemals auf das, was er im Denkarium sehen würde, ansprechen könnte. Vermutlich hielt er es in der Blindheit seines Hasses und Selbsthasses ohnehin für unmöglich, dass Harry (James Junior) ihm vergeben könnte – und doch scheint er sich irgendwo danach gesehnt zu haben, wenn er Harry all die Erinnerungen gibt, die zeigen, dass er nicht Dumbledores Mörder und kein Todesser ist und dass er Lily geliebt, unendlich bereut und ihn, Harry, immer beschützt hat. Ich frage mich, wie Snape wohl reagiert hätte, wenn er noch mitbekommen hätte, wie ihm Harry schon ein Stück weit verziehen hatte, als er ihn in der Endschlacht „rächt“, indem er Voldemort um die Ohren haut, wessen Mann Snape war und dass er ihn einmal den mutigsten Mann, den er je gekannt habe, nennen würde. Ich glaube Snape hätte mit völliger Ungläubigkeit reagiert – und DD daneben gestanden, ziemlich breit gegrinst und Snape fest auf die Schulter geklopft…

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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von SynthiaSeverin: 22.05.2013 05:01.

22.05.2013 04:59 SynthiaSeverin ist offline E-Mail an SynthiaSeverin senden Beiträge von SynthiaSeverin suchen Nehme SynthiaSeverin in deine Freundesliste auf
MoonySnape
Schüler

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Dabei seit: 31.01.2013
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Ihr überrascht mich immer wieder, welche tiefgreifenden Gedanken ihr euch um Snape und auch um Dumbledore macht und welche Ideen, Vermutungen und Diskussionspunkte ihr einbringt.

Man merkt, dass ihr diese Charaktere wirklich ins Herz geschlossen habt. Super Grinsen Top !

Wenn ich nur vernünftig Zeit hätte fürs Forum ... ihr habt ja schon so viele Posts lang weiterdiskutiert. Ich versuche trotzdem, nochmal wieder quereinzusteigen Augenzwinkern .




Dass dich Dumbledore für seine Pläne einspannt (ob du es merkst oder nicht), sich aber gleichzeitig um dich bzw. um dein Wohlergehen sorgt, ist ein Charakterzug, der ihm den Lesern sympathisch macht. Wäre nur ersteres der Fall, würde man den Charakter Albus Dumbledore womöglich doch mit anderen Augen sehen, denn dann wäre er tatsächlich nur ein gewissenloser "Marionettenspieler". Seine Berechnung gepaart mit echter Sorge ist ein großer Pluspunkt dieses Charakters.

Gewiss, er hat Snape viel abverlangt, aber er wusste auch, dass dieser der richtige Mann für die Aufgabe ist. Niemand hätte jemals soviel Vertrauen in Snape gesetzt – oder solche Loyalität in ihm erkannt – wie Dumbledore. Er wusste, was er an Snape hatte.

Hätte Snape sich geweigert, die Aufgabe zu erfüllen, die Dumbledore ihm abverlangte, hätte dieser sich wohl oder übel einen Plan B einfallen lassen müssen – aber er hätte Snape nicht gezwungen oder zwingen können. Diese freie Wahl hatte Severus nach wie vor.



Er hätte es aber wahrscheinlich nie gewagt, das mit Snape zu erörtern, und wahrscheinlich wäre das auch unklug gewesen.



Ich meinte das eher im körperlichen Sinne, da ja vermutet wird, dass negative Gefühle oder eine negative Lebenseinstellung Auslöser auch für körperliche Erkrankungen bzw. Krankheiten sein können. Dass er psychisch nicht gesund war, steht, glaube ich, außer Zweifel.

Ich frage mich ernsthaft, ob sich J.K.R. jemals selber so viele Gedanken um ihren Charakter Severus Snape gemacht hat wie wir Fans Augenzwinkern .




Nun ja, seine negativen Gefühle wie z. B. Häme, Bosheit und Zynismus beherrscht er ja offenbar ziemlich perfekt und weiß sie auch einzusetzen. Vielleicht ist er der irrigen Meinung, dass sie ihm gut tun, dass sie seinem Wesen entsprechen, und das ist ja eigentlich nicht der Fall. Dass da noch andere Gefühle in ihm stecken, bessere Gefühle, gute Gefühle, ignoriert er offenbar bzw. will sie gar nicht erst nicht wahrhaben.

Wie könnte man zu so einem Menschen überhaupt vordringen?

Ich glaube, wenn Dumbledore jemals offen zu ihm gesagt hätte, "Severus, mein Junge, du bist ein guter Mensch, ich schätze dich und ich mag dich", hätte Snape das vermutlich schlaflose Nächte bereitet, weil er völlig verunsichert und aus der Bahn geworfen gewesen wäre. Vielleicht hätte er es in dieser Offenheit und Ehrlichkeit aber einfach mal hören müssen?

Dass Snape eifersüchtig darauf gewesen sein könnte, wie Dumbledore mit Harry umgeht, könnte tatsächlich so gewesen sein; vermutlich war er sich dessen selber nicht bewusst. Das würde bedeuten, dass Snape sich tief in seinem Inneren doch etwas mehr für sein Leben ersehnt hat – aber das wollte er bestimmt selber wieder nicht wahrhaben.

Eigentlich hat er sich fast sein ganzes Leben lang selber etwas vorgemacht bzw. vorgelogen, und das hat ihn innerlich völlig blockiert. Eigentlich traurig.

Was Snapes "Werdegang" betrifft, sehe ich das ähnlich wie ihr, Synthia und Lily-Petunia.

Vielleicht kann man den Grund für Snapes verkorkstes Gefühlsleben tatsächlich in seinem Elternhaus suchen. Sein Vater wurde als ein Mensch beschrieben, dem mehr oder weniger alles egal war und dem nichts etwas bedeutete. Ich denke nicht, dass Severus wirklich Liebe von ihm erfahren hat. Eher schon von seiner Mutter. Wenn Snape während seiner Kindheit häufig allein oder sich selbst überlassen war, ist es nachvollziehbar, dass er zum Eigenbrötler wurde oder in seiner eigenen kleinen Traumwelt versank, und dazu gehörten auch gewisse ungewöhnliche Interessen. So jemand wird dann schnell mal zum Außenseiter, da muss er gar kein "böser" Mensch sein. Letztendlich weiß man aber viel zu wenig über Snapes Eltern, als dass man hier tiefgehender ansetzen könnte. Manche Fans vermuten, dass Snape von seinem Vater sogar misshandelt wurde.

Wie wäre Snapes Leben verlaufen, wenn er liebevolle Eltern, eine behütete Kindheit und keine mobbenden Mitschüler gehabt hätte? Hätte das ausgereicht, um einen völlig anderen Charakter aus ihm zu machen? Wäre es so einfach gewesen?

Ich stelle mir wiederholt die Frage, ob überhaupt irgend jemand mal irgendwann auch nur den Hauch einer Chance gehabt hätte, zu Snape durchzudringen, so dass dieser mal über sich nachgedacht hätte. Klar, den Schalter hätte nur Severus selber umlegen können, und dummerweise gelang ihm das erst im Moment seines Todes, was schlimm genug ist. Und darüber, was genau diesen plötzlichen Sinneswandel ausgemacht hat, der all die vielen Jahren undenkbar war, kann auch nur spekuliert werden. Letzten Endes war er sich doch selber nicht so egal, wie es immer den Anschein hatte.

Warum musste es erst zum Äußersten kommen, damit Snape aufwacht?

Ich habe das traurige Gefühl, dass sein Leben ihm von Anfang an niemals eine Chance gegeben hatte.




Meine Vermutung geht auch in die Richtung, dass das Passwort auf das einzige und letzte Refugium hindeutet, dass Snape im 7. Buch überhaupt noch hatte. Das einzige Refugium, in dem er ein bisschen die Maske hätte fallen lassen können - aber eigentlich auch nicht, denn aus den Porträts heraus beobachtet zu werden, auch von Dumbledore, dürfte schon ein etwas merkwürdiges Gefühl sein. Eigentlich ist man im Schulleiterbüro doch nie völlig alleine.

Wie schrecklich muss es für ihn gewesen sein, ständig die hasserfüllten und abweisenden Blicke seiner ehemaligen Lehrerkollegen auf sich zu spüren, die ihn alle für einen eiskalten Mörder und Verräter hielten? Wie muss es für ihn gewesen sein, tatsächlich keinen einzigen Menschen mehr zu haben, dem er sich hätte anvertrauen können oder mit dem er zumindest hätte reden können, wenn er es gewollt hätte? Wie ist er mit der Erkenntnis klargekommen, nun wirklich ganz alleine zu sein? Nur noch Hass zu erfahren, schlimmer als zuvor? Und weiterhin das doppelte Spiel spielen zu müssen? So zu tun, als ob er nun wieder etwas war, das er im Grunde seines Herzens nie wieder sein wollte?

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Snape das alles einfach weggesteckt hat, Tag für Tag.




Hätte Dumbledore gewusst, wie tief die Liebe von Snape zu Lily nach all den Jahren noch war, also nicht nur, dass er Lily überhaupt noch immer liebte, sondern wie schmerzlich intensiv diese Liebe noch immer war ... Wäre er mit Snape all die Jahre anders umgegangen? Hätte er vielleicht dringender versucht, Snape an Harry anzunähern?

Ich hätte es schön gefunden, wenn zumindest der Versuch einer Annäherung unternommen worden wäre, ob nun erfolgreich oder nicht. Oder wenn Harry Snape zumindest mal direkt darauf angesprochen hätte, warum Snape ihn nicht ausstehen kann. Da wäre ich auf die Antwort gespannt gewesen ...




Es wäre interessant gewesen zu erleben, wie Snape reagiert hätte, hätte Harry ihm von sich heraus vergeben. Wahrscheinlich wäre er ähnlich hilflos und überrumpelt gewesen wie als wenn ihm Dumbledore gesagt hätte, dass er ihn mag und schätzt.


Ungläubig reagiert hätte er bestimmt, das kann ich mir vorstellen. Und er hätte womöglich in diesem Moment begriffen, wie falsch er Harry immer beurteilt und eingeschätzt hat, er hätte begriffen, dass in dem Jungen doch mehr von Lily steckt als von James, denn das Vergeben und Verzeihen wäre vermutlich eher von Lilys Seite gekommen als von James´.

Ich würde zu gerne wissen, wie Harry und Snape miteinander umgegangen wären, hätte Severus überlebt.

Und wie man diesen im Grunde bedauernswerten, verkorksten Menschen jemals hätte "entkorksen" können.

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen was beitragen Augenzwinkern .

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22.05.2013 16:22 MoonySnape ist offline Beiträge von MoonySnape suchen Nehme MoonySnape in deine Freundesliste auf
grit grit ist weiblich
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Mehr Zeit müsste man haben...
Sehr interessant fand ich es, mir noch einmal den Thread anzuschauen: Auf welcher Seite steht Severus Snape, der begonnen wurde, bevor Band 7 erschienen ist. Es gibt da einige interessante Gedanken, die auch gut zu diesem Thema passen.



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Hier geht's zu meiner FF: Charitys Geheimnisse

22.05.2013 18:19 grit ist offline E-Mail an grit senden Beiträge von grit suchen Nehme grit in deine Freundesliste auf
Lily-Petunia Lily-Petunia ist weiblich
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@ Gryphon Rider: Würde mich sehr freuen, wenn du es mal zeitlich einrichten kannst, hier aktiv mitzuwirken und hoffe bis dahin, dass du weiterhin Spaß daran hast, uns gedanklich zu verfolgen. Augenzwinkern

@ MoonySnape: Schön, dass du mal wieder hierher gefunden hast. Dein "Quereinstieg" ist sehr interessant zu lesen. Vielen Dank!!

Oh ja, sowohl Dumbledore als auch Snape haben in ihrem Leben Erfahrungen gemacht, die sie in vielerlei Hinsicht entscheidend geprägt haben. Durch die Fehler, die sie gemacht haben, wurden Leben ausgelöscht, die ihnen mehr bedeuteten, als alles andere. Und beide haben niemals Vergebung dafür erfahren, oder haben sich gar nicht erlaubt, diese einzufordern. Das ist das wirklich Traurige an diesen beiden Menschen. Bis zu ihrem letzten Tag haben sie versucht, diese Schuld abzuarbeiten, den schrecklichsten Fehler ihres Lebens irgendwo wieder gut zu machen. Dumbledores Leben sehe ich in dieser Hinsicht noch eine Spur tragischer. Snape hat in Dumbledore, kurz nach Lilys Tod, einen Halt gefunden. Einen Menschen, der ihm wieder auf die Beine half, der ihn am Leben hielt und diesem einen Sinn gab.

Oft frage ich mich, wie die Zeit direkt nach Arianas Tod für Dumbledore ausgesehen hat. Wen hatte er, der ihm Halt gab? Wem konnte er seinen Schmerz erzählen? Ich glaube, die Antwort darauf ist schlicht und einfach: Es gab niemanden! Der Gütige, der Weise, der Starke, der Verständnisvolle. So haben wir ihn als Schulleiter von Hogwarts in Erinnerung. Aber als er einen weisen Rat und den Halt von einem gütigen und starken Menschen gebraucht hätte, damals vor so vielen Jahren, da war er wohl ganz alleine... Der einzige, der mir in diesem Zusammenhang noch einfällt, ist Elphias Doge - sein Freund aus Kindertagen. War er für ihn da gewesen? Wollte Dumbledore überhaupt, dass jemand für ihn da ist? Gebraucht hätte er es ganz sicher, aber konnte er es zulassen? Aus dem Nachruf von Elphias Doge geht hervor, dass sie all die Jahre in Kontakt standen. Aber konnte Albus sich überhaupt auf die Rolle einlassen, einmal der Schwächere zu sein? Ich glaube, auch in dieser freundschaftlichen Beziehung war er immer der Starke, der Führende. Zumindest nach außen hin...

Severus Snape dagegen hatte diesen Halt, auch wenn ihm der nicht den Schmerz nehmen konnte, der ihn innerlich beinahe auffraß.
Wenn man bedenkt, dass Dumbledore Snape nie in diesem Maße hätte auffangen können, hätte er nicht selbst genau dieselbe schmerzliche Erfahrung gemacht, ist das schon sehr traurig. Sicher, Dumbledore hätte Snape unter die Arme gegriffen, hätte er die Gelegenheit dazu gehabt. Das war einfach sein Charakter. Aber ich glaube nicht, dass er Snapes Verhalten und seine Gedankengänge mit soviel Verständnis aufgenommen hätte, wenn sein eigenes Leben nicht so viele Parallelen zu dem Snapes aufgewiesen hätte.
Snape hatte in Dumbledore auf jeden Fall sowas wie einen Vertrauten, einen "Beichtvater" - aber Vergebung hat er auch hier nicht gefunden. Vergebung hätte ihm tatsächlich nur Lily geben können. Es ist in meinen Augen auch so, dass Snape in seinen letzten Augenblicken versucht, diese Vergebung "im Kleinen" zu bekommen, nämlich von Lilys Sohn, dem Jungen, der ihre Augen hat! Mit den Erinnerungen, die er Harry im Moment vor seinem Tod anvertraut, zeigt er mehr von sich, als selbst Dumbledore je gesehen hat, davon bin ich überzeugt. Und nur die Gewissheit, dass dieser Junge ihn zu Lebzeiten nicht mehr mit seinem geheimsten Gedankengut konfrontieren kann, bewegt ihn dazu, dieses weiterzugeben. Sicher: Er hatte auch eine Mission zu erfüllen ("Der Tag wird kommen, an dem Harry Potter etwas erfahren muss..."), aber dennoch stelle ich mir die Frage: Wie viel von dem, was Harry da erfährt, war ein Muss? Hat Snape da nicht viel mehr von sich preisgegeben, als notwendig gewesen wäre? Hätte nicht auch die "abgeschwächte Version" seinen Dienst getan? Harry hätte sich auch "geopfert", wenn er nur den Horkrux-Teil erfahren hätte, da bin ich mir sicher. Und auch Snape musste das klar gewesen sein. Aber dennoch: Er holt weiter aus, und gesteht seine Freundschaft und Liebe zu Lily, gesteht seine Fehler ("Schlammblut!") und gibt preis, dass seine Liebe zu Lily nie auch nur um einen Grad schwächer geworden ist (Patronusszene!). Das schreit förmlich nach Vergebung.

In diesem Moment hat Snape Harry zum ersten und zum letzten Mal ohne Hass und Abscheu angesehen. Diese Stelle im Buch treibt mir regelmäßig die Tränen in die Augen Weinen Weinen

@ grit: Ja, diesen Thread habe ich auch schon mal ins Auge gefasst. Ich finde es auch interessant zu lesen, wie Snape vor dem 7. Band eingeschätzt wurde.

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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Lily-Petunia: 22.05.2013 19:14.

22.05.2013 19:12 Lily-Petunia ist offline Beiträge von Lily-Petunia suchen Nehme Lily-Petunia in deine Freundesliste auf
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hmm, persönlich finde ich Albus' Schicksal nicht tragischer als Snapes. Ihre Geschichten sind auf unterschiedliche Weise tragisch, weil sie unterschiedliche Lösungswege gingen und unterschiedliche 'Ressourcen hatten. Ich denke, dass Albus damals überlebt hat ohne die feste Hand, die Severus später in ihm haben sollte, hängt damit zusammen, dass er in einer Familie großwurde, in der es Interesse und Liebe gab. Sicher - diese Familie ist früh zerbrochen und war durch Arianas Schicksal sicher belastet, aber Kendra und Percival waren beide bereit, für ihre Tochter (und ich bin mir sicher auch für ihre Söhne) alles zu geben. Severus' Elternhaus hingegen war zumindest von väterlicher Seite aus kalt - Tobias Snape hat sich "für gar nichts wirklich interessiert", am wenigsten wohl für seinen Sohn und er hat seine Frau angeschrien, während das Kind weinend in der Ecke kauerte. Was mit Eileen war ist schwerer zu beurteilen, vielleicht war sie etwas mehr an Snape interessiert als der Vater - immerhin musste Severus sein magisches Wissen ja von ihr haben. Aber sonderlich warmherzig kam auch sie mir auch nicht vor, als sie den Elfjährigen in King's Cross verabschiedete. Albus scheint als Jugendlicher zudem doch recht beliebt gewesen zu sein - was man von Severus nicht sagen kann. Und Dumbledore hat es geschafft, trotz seiner Schuld zu einem doch sehr lebensfreudigen Mensch zu werden, während Snape sich alles verboten hat. Tragisch sind beide Geschichten und beide haben ihre Masken getragen, beide waren in gewisser Weise sehr einsam - auch Dumbledore, denn er hat die ganze Mission "Voldemort stürzen, Harry retten" auf seinen Schultern getragen und nur selten jemanden mt einbezogen.

Was Snapes Tod angeht: Ja, in diesem Moment greift er nach" Lilys" Augen, die Augen die ihm sieben Jahre lang tagtäglich an seine Schuld erinnert haben. Imo konnte er in diesen Moment erstmals den Lily-Anteil in Harry im wahrsten Sinne des Wortes in die Augen sehen, weil im Angesicht des Todes die "Überlebensstrategie" Harry zu hassen ihre Relevanz verloren hatte. Ich meine, dass Harry Lilys 'Augen hat, hat er ja nicht erst in diesem Moment erkannt - diese Augen haben ihn jahrelang jeden Tag angesehen. Aber er hat sich wie schon schrieb immer vehement dagegen gewehrt, etwas von Lily in Harry zu sehen, weil nur der Hass auf den Jungen ihn vor noch Schlimmerem bewahrte. Dennoch - die Tatsache, dass dieser Junge Lilys Sohn war, ließ sich trotz aller Verdrängungsversuche nicht ausradieren. Obwohl Snape die Augen davor verschloss, war es doch immer da – was auch in der Patronus Szene deutlich wird – geht es um Leben und Tod, ist Harry auf einmal nicht mehr Sohn wie üblich, sondern Sohn. Imo wäre es zwar übertrieben zu sagen, dass Snape in diesem letzten Moment wirklich alle negativen Gefühle gegenüber Harry hinter sich gelassen hat – wohl aber war in diesem Moment die Liebe zu Lily stärker als der Hass. Es hat so etwas von „ich habe dich gehasst, so sehr gehasst – aber du bist alles, was von Lily überlebt hat und darum bist du mir trotz meines Hasses nicht gleichgültig“ – Zerrissenheit, ambivalente Gefühle.

Wenn er es hätte annehmen können… Schrecklicher Gedanke, dass eine solche Offenheit Snape in seiner Verkorkstheit vielleicht so verunsichert hätte, dass er Albus (zumindest vorerst) die Türe zugeschlagen hätte – weil er es nicht glauben kann und sich denkt „der Alte veräppelt mich“. Ich glaube, dass Severus (im Gegensatz zu Albus) nie erkannt, wie gut „das Beste an ihm“ eigentlich wirklich war – dass diese Fähigkeit zu bedingungsloser Liebe und zu so tiefer Reue etwas ist, das ihn gerade nicht zu dem Monster macht, für das er sich selber hielt. Allerdings glaube ich aber auch, dass Dumbledore über Snapes Umgang mit den Schülern „not amused“ war. Er hat – da bin ich mir sicher – Snapes Beweggründe verstanden. Aber zwischen Beweggründen verstehen und der Beurteilung von ist nochmal ein Unterschied. Ich bin mir sicher, dass „Sie wollen ihm doch nicht noch mehr Nachsitzen lassen“ nicht das Einzige war, was Snape von DD bezüglich seiner Unterrichtsmethoden zu hören bekam. Ich glaube, man kann diese Beziehung weder auf pures, alles verzeihendes Verständnis herunter brechen noch auf eine Verachtung des Menschen, weil man gewisse Charakteruzüge und Taten ablehnt…

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23.05.2013 02:29 SynthiaSeverin ist offline E-Mail an SynthiaSeverin senden Beiträge von SynthiaSeverin suchen Nehme SynthiaSeverin in deine Freundesliste auf
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Unterschiedlich tragisch, das sind beide Geschichten auf jeden Fall. Und ich will auch ganz bestimmt nicht die Tragik in Snapes Leben herunterspielen.

Nur stimmt mich persönlich der Gedanke daran, dass Albus mit seinem Schicksal womöglich ganz alleine war, immer etwas "extra-traurig". Du hast natürlich recht, Synthia, wenn du sagst, dass Dumbledore in seiner Kindheit und Jugend mehr Interesse und Liebe erfahren hat als Snape. Dumbledores Startbedingungen ins Leben waren andere. Aber manchmal habe ich schon den Eindruck, dass dieser Mann später, trotz seiner mentalen Stärke, einmal jemanden zum Anlehnen und Reden gebraucht hätte. Stattdessen war er immer alleine auf dem Gipfel und alle sind ständig mit seinen Problemen zu ihm gekommen oder er hat sich für die Probleme anderer verantwortlich gefühlt. Er war immer in der Rolle des Starken, des Beschützers, des Mentors und hat sich wohl selbst verboten in diesen Rollen "Schwäche" zu zeigen. Schließlich bekam er in diesen Rollen Anerkennung, Respekt und Befürwortung und konnte sich so herrlich dahinter verstecken....

Snape dagegen hatte eine Anlaufstelle. Einen Menschen, dem er Fragen stellen konnte, von dem er Ratschläge erhielt, der ihn, wenn nötig, führte. Jemand, der einfach für ihn da war und hinter ihm stand. Und das irgendwann vor allem deshalb, weil er Dumbledore als Mensch wichtig war. Ja, auch Snape hat eine Rolle gespielt, sein wahres Ich verborgen. Nicht einmal Dumbledore hat es sehr oft zu Gesicht gekriegt, aber er wusste, dass es da war, kannte sein Geheimnis und seine Schuld.

Sicher, auch Dumbledore hatte Menschen, die ihn geschätzt, gemocht, geliebt haben. Aber aus seiner Rolle des Starken auszubrechen und einmal Gefühle zu zeigen, zu sagen, was ihn wirklich bewegt, dass hat er leider nie geschafft. Und dass es notwendig gewesen wäre, hat man u.a. in der Horkrux-Höhle unter der Wirkung des Zaubertranks gesehen. Und mit dem Wissen aller 7 Bücher bereits im 1. Band im Kapitel "Der Spiegel Nerhegeb" als Harry ihn fragt, was er im Spiegel sieht: "Wieder einmal ist ein Weihnachtsfest vergangen, ohne dass ich ein einziges Paar Socken bekommen habe. Die Leute meinen dauernd, sie müssten mir Bücher schenken." Das interpretiere ich im Nachhinein so, als wolle er sagen: "Die Leute wissen gar nicht, was mich wirklich bewegt. Sie kennen mich gar nicht wirklich. Wie schön wäre es, wenn auch nur einer hinter meine Fassade blicken könnte und ich mir alles von der Seele reden könnte." Wenn man bedenkt, dass Dumbledore dieses "hinter die Fassade blicken" erst nach seinem Tod ein Stück weit zugelassen hat, bekommt die "King's Cross"-Szene einen noch tragischeren Charakter für mich.

Sicher hat es Dumbledore über die Jahre geschafft, wieder Freude am Leben zu zeigen. Aber ich glaube, hin und wieder war er mehr für die anderen fröhlich, als für sich selbst. Auch in Snapes Gegenwart. Wie gesagt, nur hin und wieder....

Die Tatsache, dass Snape jemanden hatte, der hinter ihm stand, heißt natürlich nicht, dass ihn Lilys Tod nicht auch bis zum Lebensende (und darüber hinaus) gequält hat. Auch er konnte seine Schuld nur ein Stück abarbeiten. Der Schmerz über den Verlust und die Last der Schuld blieben für immer spürbar.

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23.05.2013 19:29 Lily-Petunia ist offline Beiträge von Lily-Petunia suchen Nehme Lily-Petunia in deine Freundesliste auf
MoonySnape
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Snape und Dumbledore hatten sicherlich beide kein einfaches, leichtes Leben, nur sind sie beide auf ihre Art damit umgegangen. Das bringt mich zu folgender Ãœberlegung:

Snape hatte sich Dumbledore anvertraut, was seine Liebe zu Lily und seinen Schmerz über ihren Verlust betraf, so dass dieser ihm helfen bzw. ihm Rat geben konnte. Was wäre gewesen, hätte sich Dumbledore wegen der Sache mit Ariana Snape anvertraut, so dass jeder von ihnen gewusst hätte, dass der jeweils andere ebenfalls einen "dunklen Fleck" in seinem Leben hat und dem Verlust eines geliebten Menschen zu verkraften gehabt hatte? Hätte dies das Band zwischen ihnen verstärkt? Hätte Dumbledore von Snape Rat und Hilfe erhalten können? Oder zumindest in ihm jemanden gehabt, der ihm zuhört?



Warum musste es aber erst im Moment seines Todes sein, dass Snape endlich seine Maske fallen und seine Gefühle zulässt und erst dann versteht, was er in seinem Leben alles falsch gemacht hat? Musste es erst zum Allerschlimmsten kommen? Das ist einfach traurig.



Was wäre aber gewesen, wenn Snape, nachdem er seine Erinnerungen an Harry weitergegeben hatte, doch überlebt hätte? Hätte er es bereut? Hätte er sich vor dem Moment gefürchtet, in dem Harry ihn damit konfrontieren würde?

Ich kann mir vorstellen, dass Harry ihn mit anderen Augen gesehen hätte, wahrscheinlich hätte er Snape nicht mehr hassen können. Von Harrys Seite aus wäre eine "Annäherung" sicherlich möglich gewesen. Aber von Seiten Snape?



Vergebung oder Verständnis, vielleicht beides. Oder Wiedergutmachung, auch für das, was er Harry jahrelang angetan hat?


Wenn er es hätte annehmen können… Schrecklicher Gedanke, dass eine solche Offenheit Snape in seiner Verkorkstheit vielleicht so verunsichert hätte, dass er Albus (zumindest vorerst) die Türe zugeschlagen hätte – weil er es nicht glauben kann und sich denkt "der Alte veräppelt mich."[/quote]
Ja, vielleicht wäre Snape von Albus´ Aussage so verunsichert oder vor den Kopf gestoßen, dass er sich auf längere Sicht nicht mehr mit ihm unterhalten und vollständig "dichtgemacht" hätte. Aber wer außer Dumbledore könnte ihm die Wahrheit so deutlich sagen? Niemand. Weil Dumbledore der einzige ist, der weiß, dass Snape kein schlechter Mensch ist, dass er kein gefühlloses, kaltes, nur immer hämisches, gemeines A...loch ist und dass er es nicht verdient hat, nur gehasst zu werden.

Snape nicht erkennen, dass er kein böser Mensch ist, er die guten Gefühle, die in ihm lebten, nicht sehen. Er sich hassen, wollte einfach denken, dass er diesen Hass verdiene, auch von anderen. Das ist so verdammt schade. Und dass Snape in seinem Leben einfach nie eine reelle Chance hatte, ist noch mehr schade.



Wem gegenüber hätte er sich auch anvertrauen können, trotz der vielen Menschen, die ihn gemocht und geschätzt haben und die er Freunde nennen konnte? Ich glaube, selbst das große Vertrauen in Minerva McGonagall hätte nicht ausgereicht. Nein, Dumbledore wollte, ähnlich wie Snape, alles mit sich alleine ausmachen. Er war psychisch nicht so labil wie Snape, er kam generell mit seinem Leben zurecht, aber selbst er hätte ab und an eine Schulter zum Anlehnen gebraucht, ganz bestimmt.

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26.05.2013 14:21 MoonySnape ist offline Beiträge von MoonySnape suchen Nehme MoonySnape in deine Freundesliste auf
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Zum Thema "anvertrauen":
Dumbledores Zusammentreffen mit Snape, kurz vor und nach Lilys Tod, waren einfach so angelegt, dass der Ältere über dem Jüngeren stand. In diesen Momenten wurden die Rollen in ihrer Beziehung verteilt: Dumbledore war der Leitende, der Mentor, der Beschützer. Snape der Verzweifelte, Hilfesuchende, Gebrochene. Dumbledores eigener (nicht mehr akuter) Schmerz stand da an zweiter Stelle, obgleich er im Beginn ihrer Beziehung eine Rolle gespielt hat.
Jahre später dann, hatte es gewiss Gelegenheiten gegeben, in denen Dumbledore sich Snape hätte anvertrauen können. Getan hat er es, soweit wir wissen, nie.

Dass Snape seine Maske vor Harry erst Momente vor seinem Tod hat fallen lassen, liegt wohl auch daran, dass er Harry wirklich zum größten Teil verabscheut hat. Erst in diesem Moment hat er wirklich und wahrhaftig den Teil Lilys in ihm gesehen. Und er war sich sicher - 100 % sicher - dass er sterben wird. Er hatte in diesem Moment nichts mehr zu verlieren. Traurig, ja. Ich bin davon überzeugt, dass er niemals bei seinen Erinnerungen so weit ausgeholt hätte, wenn er den Hauch einer Überlebenschance gehabt hätte.

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26.05.2013 16:14 Lily-Petunia ist offline Beiträge von Lily-Petunia suchen Nehme Lily-Petunia in deine Freundesliste auf
SynthiaSeverin SynthiaSeverin ist weiblich
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Warum sich DD auch in späteren Jahren Snape nie anvertraut hat, dazu noch mal ein Gedanke: Bisher hatten wir ja die These, dass es zu viel Nähe zwischen die beiden gebracht hätte und DD dann vielleicht nicht mehr als Anführer hätte agieren können, weil Snape ihn noch viel mehr als Freund gesehen hätte, debattiert. Was ist, wenn Albus schlichtweg auch Angst davor hatte, dass er, wenn er offen zu Snape sein würde, seine Position als Leitfigur verlieren würde? Ich finde das ist nochmal ein anderer Aspekt als die "geschäftliche" Hierarchie. Dumbledore wurde von vielen als Lichtfigur, als moralisches Vorbild angesehen - nach Band sieben gab es ja Vorwürfe, dass er sich als solches liebend gerne inszeniert hätte um sich „in seinem Ruhm zu sonnen“ Augenzwinkern . Ich persönlich bin mir sicher, dass er im Stillen mit dieser Rolle ebenso wie mit seiner Anführerrolle oft genug gehadert hat, weil er wusste, dass er mit der Geschichte um Ariana eben nicht dem gerecht werden konnte, was Andere in ihm sahen oder sehen wollten. Aber er hat die Rolle des moralischen Anführers doch übernommen – imo aber weniger aus dem Interesse einer glorreichen Selbstinszenierung heraus, als vielmehr dem Gefühl heraus, gebraucht zu werden. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass DD genauso unfähig war, sich selbst zu vergeben wie Snape. Er ist mit der Schuld anders umgegangen, ja, aber vergeben konnte er sich dennoch nicht. In King’s cross sagt er zu Harry, als dieser beteuert, ihn nicht zu verachten, das Harry das tun sollte, nachdem er die Wahrheit wisse. Dumbledore ist der Ansicht dass er für das, was mit Ariana geschehen ist, verdient hat, verachtet zu werden. Ich denke, dass er glaubte, dass wenn die Menschen um ihn herum die Wahrheit wüssten, sie ihn nicht nur ohnehin verachten würden, sondern er auch überhaupt gänzlich den Anspruch verwirkt hätte, ihnen noch in irgendeiner Weise ins Gewissen reden zu dürfen. Und das konnte er nicht verantworten, weil er gleichzeitig sah, dass die Menschen um ihn herum seine weisen Worte brauchten, seine Führung suchten. Deswegen hat er mit dem Geheimnis gelebt, um seine Rolle ausfüllen zu können (Dass er dabei gelogen hätte, sehe ich allerdings nicht. Eine Lüge wäre es gewesen, wenn er in scheinheiliger Manier gepredigt hätte, dass Menschen mit einer „dunklen Vergangenheit“ zu verachten seien. Das hat er aber nicht – DD war im Gegenteil immer ein Fürsprecher für zweite Chancen, Mitleid mit jenen, die auf die falsche Bahn gerieten und den Glauben an das Gute im Menschen.)

Im Bezug auf Snape wäre der Verlust der moralischen Vorbildfunktion natürlich besonders fatal gewesen. Denn er wollte Snape retten – vor allem in moralischer Hinsicht. Ich bin mir sicher, dass er im Bezug auf die Schuldgeschichte sich selbst in Snape gesehen hat und damit auch eine Chance für sich, als er ihn unter seine Fittiche nahm. Er wollte Snape auf einen Weg bringen, den er sich selbst niemals gestattet hat, bis zum Ende zu gehen und so vielleicht „aus zweiter Hand“ ein Stück weit die Erlösung zu erfahren, die er sich selbst verwehrte. „Mein Wort Severus, dass ich nie das Beste an Ihnen verraten werde“ mit dem anschließenden Seufzen oder auch als er zu Harry sagt „Du weißt nicht, wie groß seine Reue war“ sind für mich noch immer totale Gänsehautmomente, denn da geht es Albus nicht nur um Snape, sondern auch um sich selbst. Ich glaube, dass der Gedanke, Snapes Zuneigung, seine Mentorfunktion für ihn vor allem in moralischer Hinsicht zu verlieren, in den späteren Jahren möglicherweise auch für ihn ganz persönlich fatal war – weil Snape eben sein Schützling, seine zweite Chance, sein „die Kinder sollens mal besser haben“ war. Ich denke, es wäre zu kurz gedacht, nur zu glauben, dass Harry und Severus sich nach seiner Liebe sehnten, ich glaube, dass auch für ihn die Liebe der beiden zu ihm wichtig war. Das zeigt seine Rührung, als Harry bekennt, „ganz Dumbledores Mann“ zu sein (und das bei gleichzeitiges Wissen, dass er diesem Jungen einmal wird sagen müssen, dass er sich opfern muss, ich will nicht wissen, wie sich DD da gefühlt hat.)

Natürlich hätte Albus mehr Größe bewiesen, wenn er zu sich gestanden hätte. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass seine Angst davor, alles zu verlieren, zu groß war. Für den Gedanken, dass er möglicherweise von anderen gerade deswegen als moralisches Vorbild angesehen werden könnte, weil er selbst durch das Tal der Schuld und der Reue gegangen war, dafür saß der Stachel des Fehlers seiner Jugend vielleicht zu tief. Sein Auftreten als großer Moralist und die Tatsache, dass im Gegensatz zu Snape seine eigene dunkle Vergangenheit nicht so bekannt war, verschleiert das vielleicht etwas, aber im Grunde war DD doch genauso getrieben wie Snape. Sein ganzes Agieren, seine Fürsprache für zweite Chancen etc. erscheinen mir zumindest wie das Ringen um Vergebung, die er sich selbst nicht zugesteht, dafür für andere, namentlich Snape, Vertrauen und den Glauben an das Gute einfordert, so wie DD so oft über andere agiert (z.B. anderen Ratschläge gibt, um sich eigentlich selbst zu helfen). Vielleicht hatte er Angst davor, von anderen so verachtet zu werden, wie er sich selbst verachtete für Ariana – sogar gegenüber Snape, der ebenfalls „hinter dem Vorhang“ stand. Aber vielleicht war auch gerade das Wissen darum, dass Snape ebenfalls hinter dem Vorhang stand der Grund, warum DD ihm – und ich bin mir zu 99% sicher, ihm – wenn auch nur in Andeutungen seine Schwäche anvertraut hat. Interessant, was gewesen wäre, wenn beide den Krieg überlebt hätten, wenn es keinen Grund mehr gegeben hätte, die „geschäftliche“ Hierarchie aufrecht zu erhalten. Hätte es dann irgendwann die große Aussprache gegeben? Zumindest glaube ich, dass wenn Albus jemals den Entschluss getroffen hätte, sich jemanden anzuvertrauen, Snape auf der Liste ganz oben stand. Vielleicht hat es diese Aussprache auch irgendwann gegeben – im Limbus oder im Schulleiterbüro so von Porträt zu Porträt…

Übrigens glaube ich, dass DD sich in Gegenwart von beiden - Snape und Harry - mehr als einmal beschämt fühlt und dass er beide ehrlich bewundert hat. Snape für seine Konsequenz, seinen Mut, dem ehemaligen schwarzmagischen Verbündeten ohne mit der Wimper zu zucken gegenüber zu treten, wo er selbst damals im Bezug auf Grindelwald viel feiger war und Harry, weil dieser Junge trotz allem was er durchgemacht hatte, niemals Interesse an den Dunklen Künsten zeigte.

Ach Mann, sie können einem beide irgendwie leid tun. Ich hoffe, sie haben beide die Vergebung gefunden, Snape bei Lily, DD bei Ariana. Und ihr gemeinsamer Schützling, der irgendwie ja auch die "zweite Adresse" für ihre Wiedergutmachung war, hat ihnen ja beiden vergeben, sogar so tief, dass er seinen Sohn nach ihnen benannte.

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29.05.2013 03:48 SynthiaSeverin ist offline E-Mail an SynthiaSeverin senden Beiträge von SynthiaSeverin suchen Nehme SynthiaSeverin in deine Freundesliste auf
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Ich denke, Dumbledores Worte an Harry, er sei der bessere Zauberer, der bessere Mann, spricht sehr für diesen Gedanken.
Dumbledore sagt ja einmal zu Harry, dass Menschen, die die Führung nicht anstreben, die sozusagen dazu gedrängt werden müssen, die besseren Führer sind. Natürlich dachte er dabei an sich selbst, der in der Jugend nach Herrschaft gestrebt hatte und seitdem alle Versuchungen und Verführungen von Macht gemieden hat. Trotzdem wurde er ja immer wieder um Rat gefragt und mag sich dabei oft unbehaglich gefühlt haben, als moralische Instanz betrachtet zu werden, da er um seine Schwäche wusste.
Natürlich hatte er Befürchtungen, dass Harry ihn möglicherweise verachten könnte, wenn er die Wahrheit erfahren würde. Genauso muss es gegenüber Severus gewesen sein, er konnte vor Snape keine echte Schwäche zeigen. In jener stürmischen Nacht auf dem Hügel hat er Snape seine Verachtung entgegengeschleudert - vor diesem Hintergrund konnte er es später auch nicht mehr gefahrlos wagen, sich völlig zu offenbaren, diesen Weg hatte er sich verbaut.

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29.05.2013 11:54 grit ist offline E-Mail an grit senden Beiträge von grit suchen Nehme grit in deine Freundesliste auf
SynthiaSeverin SynthiaSeverin ist weiblich
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Ja, er hatte ja vermutlich im Nachhinein betrachtet nach eigenem Gefühl eigentlich kein Recht dazu, Snape zu verachten, war er doch selbst nicht besser gewesen. Nichtsdestotrotz war seine Verachtung auf dem Hügel absolut authentisch und imo auch berechtigt. In den späteren Jahren wäre es sicherlich ein Akt von Größe gewesen, die Masken fallen zu lassen. Ich meine, er hat nicht gelogen, aber geschwiegen und Harry fühlte sich ja auch ein bisschen von ihm betrogen, weil er ihm nie gesagt hat, dass Godric's Hollow ihre beiden Schicksale verbindet. Aber ich denke, seine Angst, dass Snape ihm den Rücken zudrehen könnte, dass er sich seinem Einflusskreis, seiner Führung entziehen könnte, war größer - und das zwar auch, aber ich bin mir sicher nicht nur, weil er damit seinen wichtigsten Spitzel verloren hätte, sondern auch um Snape selbst willen. Der Glaube, dass alles vor die Hunde geht, wenn er nicht die Zügel in der Hand behält - ein Grundproblem DDs. Trotzdem - wären die Umstände andere gewesen, hätten sie beide diesen Krieg überlebt, ich denke, dass es dann irgendwann doch Momente gegeben hätte, in denen DD den Entschluss getroffen hätte, sich vor Snape zu outen und ihm damit die Freiheit gewährt hätte, selbst zu entscheiden, ob er ihn noch weiterhin als moralisches Vorbild ansehen will, ob er an seiner Seite bleiben will oder nicht. Im Krieg war diese Offenheit nicht mgölich - obwohl sie unter der Oberfläche gerade in diesen dunklen Zeiten näher einander gewachsen sind als jemals zuvor, erlaubten die Umstände nicht, die "Geschäftsrolle" zu verlassen, Offenheit walten zu lassen. Vor dem Krieg ging es - zumindest von Albus Seite aus - aus anderen Gründen nicht. Snape war da noch sein Schützling. Und sorry falls das Beispiel ausgelutscht ist, aber Eltern vertrauen ihren Kindern auch nur selten ihre eigenen Schwächen an, solange die Kinder noch in ihrer Obhut stehen. Aber aus diesem ungleichen Verhältnis ist die Beziehung über den Krieg ja hinausgewachsen, spätestens in der Ringszene und ganz klar auf dem Astronomieturm kippte es - dannn war Severus stark und DD der Abhängige - abhängig von Snapes Treue und Liebe zu ihm, der Hoffnung, dass er an seiner Stelle weitergehen würde, wenn er nicht mehr ist. Sie waren auf Augenhöhe angekommen und das hätte - unter anderem U,mständen - die Offenheit vielleicht erlaubt. Lieder kam für beide der Tod dazwischen.

Es ist eigentlich traurig, dass sich DD aus welchen Gründen auch immer Snape nie anvertraut hat. Es hätte sicherlich beiden unendlich gut getan - Severus hätte lernen können, dass man auch mit der der Last der Schuld auf dem Rücken ein guter Mensch sein kann (denn als solchen hat er Albus ja gesehen) und sich durchaus etwas Lebensfreude gestatten darf, obwohl man keine reine Weste mehr hat und Albus wiederum hätte jemanden gehabt, bei dem er endlich den ganzen Ballast hätte abwerfen können. Klar, die potentielle Gefahr, dass Snape sich betrogen fühlt und geht, gab es noch immer. Aber imo wäre das in Post Kriegszeiten nicht mehr als ein Restrisiko gewesen. Ich muss da an Band 1 denken: sinngemäß - Es gibt Dinge, die man nicht gemeinsam erleben kann, ohne dadurch zu Freunden zu werden. Diese Aussage trifft nicht nur auf Bergtrolle zu, sondern auch auf das, was Severus und Albus gemeinsam durchgestanden haben. Das Vertrauen ineinander stand immer wieder auf dem Prüfstand und hat überlebt, ich denke diese letzte Hürde hätte es auch genommen. Dazu nochmal ein tolles Lied. Man lese den Songtext dazu, unter dem Video - ich finde, es passt wie die Faust aufs Auge:

Und auch wenn es schon zehntausend Mal gesagt wurde: aber ich liebe die leisen Töne, das zwischen den Zeilen schwingen bei den beiden. Das letzte Gespräch im Schulleiterbüro z.B., bevor Snape aufbricht, Harry das Schwert von Gryffindor zu bringen. Er ist ja schon an der Türe, als Albus ihm hinterherruft, dass er vorsichtig sein solle, weil das Trio wohl nicht gut auf ihn zu sprechen sein werde. Imo hätte DD das nicht getan, wenn er in Snape wirklich einen nützlichen Handlanger/Mitarbeiter gesehen hätte. Auch wenn es von der Wortwahl her so scheint, war das keine Warnung die aus Sachgründen notwendig war. Snape war lange genug "im Geschäft", um sich der Gefahren, in die er sich begibt stets bewusst zu sein und DD wusste, dass er sich auf seine Kompetenz was das angeht, verlassen kann, sonst hätte er ihn nie bei Voldemort so hochgepusht. Nein, das war ein Durchschimmern von Sorge um den Menschen. Eine Sorge, die sich nicht klar aritkulieren darf, weil unter den widrigen Unterständen des Krieges zu viel Emotionalität, zu viel offene Besorgnis möglicherweise beide handlungsunfähig gemacht hätte. Sie schwiegen beide, um tun zu können, was getan werden musste. Einem Spion kann man nicht sagen "hör zu, ich mach mir echt Sorgen darum, dass dir etwas zustoßen könnte und ich würde dich lieber in Sicherheit wissen", selbst wenn man es so empfindet, es muss beim bleiben. Und dass DD diese Sorge durchschimmern lässt bei etwas, was eigentlich im Vergleich zu den anderen Gefahren, denen Snape ausgesetzt war, eher eine Kleinigkeit war, spricht imo Bände. Ich bin mir sicher, dass DD gelitten hat, im Wissen darum, was er Snape antat und zumutete, um die gemeinsame Mission zu Ende bringen zu können. Genauso wie es ihm auch alles andere als leicht fiel, zu wissen, dass er irgendwann Harry würde "in den Tod" schicken müssen.

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29.05.2013 13:12 SynthiaSeverin ist offline E-Mail an SynthiaSeverin senden Beiträge von SynthiaSeverin suchen Nehme SynthiaSeverin in deine Freundesliste auf
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Es ist ja häufig so, dass ein älterer - reiferer - Mensch der Mentor oder Ratgeber für einen jüngeren ist, schon aufgrund der größeren Lebenserfahrung. Es kann aber auch umgekehrt der Fall sein.

Von daher stelle ich mir schon die Frage, ob Snape auf einer zwischenmenschlichen Ebene irgendetwas für Dumbledore hätte tun können – und ob man es Snape überhaupt zutrauen könnte, einem anderen Menschen Rat zu geben oder einfach nur zuzuhören ... für jemand anderen da zu sein. Ist er dafür der Typ? Wäre bei den beiden ein gegenseitiges Geben und Nehmen überhaupt im Rahmen des Denkbaren gewesen?

Und was wäre gewesen, hätte sich Dumbledore Snape tatsächlich anvertraut? Zwei Möglichkeiten: Entweder Snape hätte in ihm eine "verwandte Seele" erkannt, und das Band zwischen ihnen wäre womöglich stärker worden, oder er wäre zurückgeschreckt, hätte womöglich sogar das Vertrauen verloren. Kein schöner Gedanke.

Vielleicht hatte Dumbledore ein Problem, sich anderen Menschen anzuvertrauen, weil er dann womöglich "Schwäche" gezeigt hätte? Schlimmer noch: Weil er in diesem Fall, wie schon geschrieben wurde, den Status einer "hehren Lichtgestalt" verloren hätte? Dass sich dann herausgestellt hätte: "Oh, der allwissende, so weise und so mächtige, über allem stehende und berühmte Albus Dumbledore ist letztendlich doch nur ein Mensch"? Ich vermute auch, dass er diese spezielle Rolle nie gewollt hat. Er wusste aber auch, dass es in den schwierigen, gefährlichen Zeiten von Voldemorts Wiedererstarken wichtig für die Menschen war, eine Leitfigur zu haben, zu der sie aufsehen und zu der sie immenses Vertrauen haben konnten. Dahingehend hat er sein Wohl hinter das Wohl der anderen zurückgestellt.

Wie schwer muss es sein, für alle ein Vorbild zu sein, ein Anführer, der niemals wanken darf, der scheinbar "perfekt" ist und zu dem alle Vertrauen haben – aber gleichzeitig mit dieser Rolle zu hadern, Zweifel zu haben, selbst jemanden zu brauchen, der Halt gibt? Ich beneide Dumbledore nicht um seine Rolle.

Ich beneide auch Snape nicht um seine "Doppelagenten"-Rolle, denn das, was er getan hat, ob für Lily, für Dumbledore oder für sich selbst zur Beruhigung seines eigenen Gewissens und der weiteren Abarbeitung seiner Schuld, war sehr mutig und hätte jederzeit schief gehen können.

Ich bin mir sicher, dass Dumbledore stolz auf seinen Schützling war, dass er sich bestätigt sah, Snape all die Jahre richtig eingeschätzt zu haben – und dass er sich womöglich sogar jedes Mal, wenn Severus zu den Todessertreffen gerufen wurde, Sorgen machte, dieser könnte enttarnt und getötet werden. Gleichzeitig hätte er aber, wie Synthia schon schrieb, seine Sorge Snape niemals offen gegenüber geäußert.

Ich frage mich auch, was gewesen wäre, hätte Snape diese spezielle Aufgabe damals abgelehnt, weil er sich entschlossen hätte, ganz bestimmt nie wieder etwas mit seiner dunklen Vergangenheit zu tun haben zu wollen? Okay, kann ich mir bei Severus nicht so recht vorstellen, aber wenn? Wäre Dumbledore enttäuscht gewesen? Hätte er vermutet, sich doch in Snape getäuscht zu haben? Hatte er womöglich mit einer Ablehnung gerechnet?

Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass Dumbledore seinen Schützling sehr gut kannte ...

Das Video hatte ich schon mal gesehen. Sehr treffender Text. Und ich bekomme immer noch beinahe eine Gänsehaut bei Snapes Blick, nachdem er Dumbledore getötet hat ... und seine Blicke, als er die Große Halle verlässt und als er Harrys Flüche abwehrt ... als wenn er selber noch nicht realisiert hat, was er getan hat und was gerade geschieht. Wann mag es ihm zu Bewusstsein gekommen sein? Wie hat er sich, nachdem er entkommen und zum ersten Mal wieder für sich allein war, gefühlt?

Seine Welt hat sich mit Dumbledores Tod für immer verändert.

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29.05.2013 22:15 MoonySnape ist offline Beiträge von MoonySnape suchen Nehme MoonySnape in deine Freundesliste auf
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