SynthiaSeverin
Schülerin
Dabei seit: 01.11.2012
Alter: 38
Herkunft: Stadt mit altem Schloss ;)
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Da ich durch einen anderen Thread hier gerade wieder an die Band denken musste: Gibts hier noch mehr Leute, die Goethes Erben kennen und lieben?
Ich hab sie schon lange nicht mehr gehört, aber es gab Zeiten, da liefen sie bei mir auf und ab. Ich finde, Goethes Erben sind eine echte Ausnahmeband - ungewöhnlich in jeder Hinsicht. Ich kenn Leute, die sie lieben und Leute, die sie hassen. Dazwischen gibts nichts. Die musikalischen Experimente, Oswald Henkes Stimmspiel, die teils sehr sehr lyrisch-ästhetischen, teils auch sehr kranken Texte, die sich mit Grenzthemen beschäftigen ("Der Weg" konnte ich bis jetzt nur einmal hören, weil die Emotionen zu heftig sind), machen die Erben imo zu etwas sehr Besonderem.
Um mal zwei meiner ehemaligen Lieblingslieder zu zitieren:
Nie wird das blumige Kleid unserer beider Freundschaft welken.
Welcher Vorgang sirbt mit dem Untergang der Träume
obwohl die Bedeutung leugnet war zu sein ?
Die Jugend wehrt sich vor dem Sterben
dem letzten Wechselspiel entwester Träume.
Nur der Morgen vermag allein zu sein.
Die Uhrzeit noch immer nicht klüger
versucht dergleichen ihresgleichen auszugleichen.
Das Mandant offenbart sich als Vakuum.
Die Wagenburg lenkt fluchend ein.
" Leben ? " Ein Odem an die Freundschaft mit dem Feind ?
Der Kampf geht unter in Hoffnungslosigkeit
bleibt unbenannt
Stoff vor Haut
egal ob Schwere sie begleitet.
Der Ruhm kühlt jede Wunde
löscht den Durst der Lilien
denn Lilien lieben blaues Wasser
wie alle Blumen bevor sie welken.
Das Licht verschluckend schimmert
das schwarze Fell,
als das Wesen aus der Zeit vor der Vergangenheit begann die Zukunft aufzufressen
Trotz der volkommenen Ästhetik
war das Wesen nicht makellos.
Es schien die Angst vor den Schritten durch die Haare schimmernd rufen.
Die Warnung kam zu spät,
die Warnung kam zu spät.
Geschmeidig schleicht der schlanke Körper durch das Vakuum der Nacht -
das Herbstlaub dämpft jeden Laut.
Die Stille ist abstrakt ...
Das Medium der Leere hüllt und füllt den Raum gänzlich aus.
Die Luft weint Tränen.
Der Atem wird sichtbar.
Nur die Schritte verstummen ungehört,
noch während der Geburt erstickt,
noch während der Geburt erstickt ...
Das Ziel verfolgt vom Wesen
flieht hoffnungslos in das Zeitgefüge;
Das schwarze Fell schluckt Raum und Zeit,
perlend bleibt das Leben haften ...
Das Schwarz funkelt immer böser
Schritt um Schritt,
Schritt um Schritt.
Bitterböse schimmert hoffnungslos die Zeit.
Angeschlagen durch den Fraß des Wesens
wirbelt das Maß ziellos in eine andere Dimension.
Zurück bleibt der Verstand doch tot,
vom schwarzen Wesen grausig zugerichtet.
Die klaffenden Wunden sezernieren geruchlos den Wahn,
dann Haß, den Zwilling der Liebe,
die nie geboren wurde, die nie geboren wurde.
Die Illusion bleibt nicht erhalten,
wenn der Kadaver zerrissen wird.
Das schwarze Wesen wartet still auf nichts ...
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Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von SynthiaSeverin: 02.01.2013 04:41.
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