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Pe365 Pe365 ist weiblich
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Dabei seit: 29.03.2012
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Du sagst es. Und Leinwände blau anmalen oder munter drauf los mir Farbe zu besprenkeln gehört für mich einfach dazu. Über so kranke Sachen wie Welpen umbringen muss dann gar nicht reden...

Es geht nicht darum, dass es schön aussieht oder man irgendwelchen Theorien drüber entwickeln kann, sondern dass Bilder, wenn sie schon ausgestellt werden, irgendeine Art von Anspruch haben. Für mich eben eine besonders tolle Idee oder künstlerisches Können. Auf die blaue Leinwand oder das von cal50cartridge beschriebene Bild trifft keins von beiden zu.

Das Bild von Gogh, das du als Beispiel nimmst, passt da für mich nicht rein. Ich finde, sowas kann nicht jeder malen (ich zumindest nicht).
Kunst muss nicht gegenständlich sein. Die alten Meister waren nur ein Beispiel von mir. Man kann auch abstrakte Kunst so gestalten, dass auch der Normalmensch merkt, dass es sich um Kunst handelt und nicht um einen Fettfleck, z.B. Ich habe nur leider das Gefühl, dass heute so ziemlich jeder Dreck als Kunst verkauft wird und es teilweise nur noch darum geht, wer die blödeste Idee hat, was Kunst noch sein könnte. Das ist eigentlich schade.
17.05.2012 19:42 Pe365 ist offline E-Mail an Pe365 senden Beiträge von Pe365 suchen Nehme Pe365 in deine Freundesliste auf
fifilein fifilein ist weiblich
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Dabei seit: 27.06.2004
Alter: 36
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mir ging es bei dem "deckmantel kunst" rein um die moralische und ethische komponente! man kann doch bitte das erdrosseln von welpen nicht mit dem blau anmalen leinwänden vergleichen.

heutzutage steckt eben nicht mehr die energie eines bilders in seiner ausführung, sondern in der botschaft des künstlers. klar, ist die schwer zu entschlüsseln und jeder kann selbst was hineindichten, was er sehen möchte. und die bilder haben schon einen anspruch, dass sie in einer gallerie ausgestellt werden dürfen. der ist eben auf einer anderen ebene, die sich einem nicht gleich erschließt. man muss sich eben heute viel mehr auf die kunst einlassen, während sie einem früher auf dem silbertablett präsentiert wurde. und ich finde es so eigentlich spannender (;

kunst hat leider ein großes problem. sie ist so allgegenwärtig und jeder macht sich ein urteil darüber. wenn es nicht verstanden wird, wirds mal gleich als unsinn abgestempelt. dabei hock ich mich als kunsthistoriker auch nicht in eine physik-vorlesung über die quantentheorie und nenn das mal alles schwachsinn, weil ichs nicht verstehe. naja, damit werd ich wohl mein leben lang zu kämpfen haben. und so lange so schöne begriffe wie "orchideenwissenschaften" noch herumgeistern wird sich das auch wohl nie ändern.
bei meinem ganzen geschwafel gings mir eigentlich nur um eines: dass man nicht alles von vorne herein verteufelt, ohne die geschichte dahinter zu kennen. ich selbst bin ja auch eigentlich gar nicht in der zeitgenössischen kunst daheim, sondern in der mittelalterlichen. das hat aber ganz andere gründe. ich mag den theologischen aspekt und die anonymität der kunst in dieser zeit. und weil ich sehr viel mit dem geschichtlichen kontext arbeite. aber ich bin früher auch durchs museum gelaufen und hab mir gedacht: "was wollen denn die da schon wieder ihrem am boden liegenden seil. hat ja null sinn. und für sowas zahlt jemand unmengen an geld?" und dann hab ich mich damit beschäftigt und es wurde interessant. darum gibts ja auch so etwas wie ein "kunstgeschichtestudium". wenns so einfach zu entschlüsseln wäre, dass es eh gleich jeder ohne vorwissen versteht, bräuchte man sich nicht 5 jahre auf die uni hocken.

__________________

18.05.2012 10:51 fifilein ist offline E-Mail an fifilein senden Beiträge von fifilein suchen Nehme fifilein in deine Freundesliste auf
Pe365 Pe365 ist weiblich
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Dabei seit: 29.03.2012
Pottermore-Name: PurpurRose7886



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Ich hab das auch gar nicht verglichen. In meinen Augen steht das auf einer anderen Stufe, ist das einfach nur krank und hat nichts mehr mit Kunst zu tun, weshalb man eigentlich nicht drüber diskutieren muss, weil das wohl so ziemlich jeder so sieht.
Und deinen Beitrag, den ich zitiert habe, bezieht sich übrigens auf dein "Kunstprojekt" im öffentlichen Raum und wurde VOR dem Beitrag vom Sam Chaucer wo es um die Hunde geht, geschrieben. Und da sehe ich keine moralisch-ethisch Kompenente (es sei denn, du siehst das Fördergelderkassieren als solche an).

Ich hatte letztes Semester auch ein bisschen Kunstgeschichte und finde das Fach nicht sinnlos (was hier auch sonst niemand behauptet hat). Ich kenne auch einige, die das studieren und die genauso wie ich finden, dass der Großteil an zeitgenössischer Kunst eher Mist ist.
Natürlich steckt in einem Bild mehr drin, als auf den ersten Blick ersichtlich, das ist überall so. Aber wenn jemand um dein Beispiel zu übernehmen ein Seil auf den Boden legt und dann behauptet, dass das Kunst ist, weil es Kritik an modernen Gesellschaft übt (z.B.), dann ist das für mich leider keine Kunst. Tut mir Leid. Das hat für mich nichts mit Verstehen zu tun, denn selbst wenn mir jemand das erklärt, finde ich das immernoch Unsinn und eine besondere Leistung steckt auch nicht dahinter.

Da stimme ich zu 100% zu.
18.05.2012 11:45 Pe365 ist offline E-Mail an Pe365 senden Beiträge von Pe365 suchen Nehme Pe365 in deine Freundesliste auf
Sam Chaucer Sam Chaucer ist weiblich
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Dabei seit: 10.04.2007
Alter: 34
Herkunft: Chaucer Manor
Pottermore-Name: AsphodelusMist13603



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Oh ja, das nervt mich auch. Äääätzend, wie solche Leute meinen, sie wären mit dem, was sie machen, so viel besser als alle anderen. -.- Aber wäre es nicht der Beruf oder das Studium, wäre es halt was anderes, worüber sie lästern. Die verstehen halt nicht, dass der Mensch von der Vielfalt lebt. Klar, zum reinen Überleben braucht man keine Kunstgeschichte. Man kann auch einfach nur noch Ackerbau, Viehzucht, Häuserbau und so was machen. Aber was wär das für ein Leben...

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Meine erste Fanfiction (spoilerfrei!):

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Und mein
18.05.2012 15:52 Sam Chaucer ist offline E-Mail an Sam Chaucer senden Homepage von Sam Chaucer Beiträge von Sam Chaucer suchen Nehme Sam Chaucer in deine Freundesliste auf Füge Sam Chaucer in deine Kontaktliste ein
grit grit ist weiblich
Schülerin

Dabei seit: 23.11.2010
Alter: 59
Pottermore-Name: GespenstMantel17850



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Vor einiger Zeit - ist schon ein paar Jahre her und den Namen der Künstlerin hab ich leider vergessen, nur die Story ist mir im Kopf geblieben - habe ich mal eine Reportage gesehen, bei der es darum ging, kritisch zu betrachten, was Kritiker und Leute, die über Kunst urteilen, in ein Bild hineininterpretieren.
Die Künstlerin hatte Arbeiten zu einem Wettbewerb eingereicht und dabei einige der (zugegeben sehr interessant aussehenden ) Kinderzeichnungen ihrer vierjährigen Tochter eingereicht. Die Kleine hat gern Mutti nachgemacht und mit Farben hantiert. Nichts Gegenständliches, aber halt interessante Farbstimmungen. Die Arbeiten wurden vor allen ihrer Tiefe wegen gelobt und wegen der darin zum Ausdruck kommenden reichen Lebenserfahrung, Krisenbewältigung... Jedenfalls hat sie die Sache dann öffentlich aufgeklärt und das hat diese Schreiberlinge ziemlich blamiert.
Für mich hat das drei Dinge bewiesen:
Erstens - dass auch Arbeiten von Kindern von vielen Leuten mit Gewinn betrachtet werden können, zweitens, dass aus einer Kunstkritik nicht immer der geballte Sachverstand sprechen muss und drittens, dass man seinem eigenen Gefühl durchaus trauen soll.

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Hier geht's zu meiner FF: Charitys Geheimnisse

18.05.2012 17:32 grit ist offline E-Mail an grit senden Beiträge von grit suchen Nehme grit in deine Freundesliste auf
Blubble Blubble ist weiblich
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Dabei seit: 18.03.2006
Alter: 30
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Oha, ein Thema, über das ich viele lange Stunden in meinem Kunst Leistungskurs geredet habe - und dank meines sehr offenen und interessierten Lehrers auch neue Denkansätze bekommen habe.

Erstmal danke für deinen Beitrag fifilein, den finde ich wirklich aufschlußreich, besonders den von dir angebrachten Punkt, dass Kunst gerade durch seine Undefinierbarkeit lebt.

Kunst ist für mich nämlich ein Zeichen für die Unüberbrückbarkeit des Zwiespalts zwischen Abbild und Realität. Manche Künstler versuchen dies durch eine mimesische Abbildung zu erreichen, die doch nie die Wirklichkeit einfangen kann; die anderen schaffen dies durch einen vollkommenen Abstraktismus. Ein Bereich, der sich selbst über Undefinierbarkeit definiert, kann und darf meiner Meinung nach nicht allgemein statisch abgrenzt werden. Warum sollte man Kunst auf ein Stück Leinwand beschränken?
Kunst kann (muss allerdings nicht!) meiner Meinung nach alles sein, von einer Performance, über Lyrik, Bilder, Film, Platischen Bildungen bis hin zu einfachen Momenten - Facetten des Leben, nur in einer bestimmten Form inszeniert. Was für einen Kunst ist, kann nur jeder selbst entscheiden.

Ich für mich habe mein Verständnis von Kunst über den wohl gebräuchlicheren Begriff von Kunst als Handwerk in verschiedenen Wertigkeitsstufen ausgeweitet, weil ich gemerkt habe, das Kunst immer unglaublich subjektiv ist. Und Kunst wird als Kunst geschätzt, weil sie Gefühle in den Betrachtenden auslöst - das ist meiner Meinung nach die Aufgabe der Kunst aus der Sicht der Betrachtenden. Gefühle sind nun einmal nicht so schnell fassbar, individuell und darauf bezogene Kunst ist deswegen auch auf keinen Fall für alle Menschen kategorisierbar. Zwar kann man bespielsweise in gewissen Bilder eine gewisse so oft genannte "Handwerklichkeit" feststellen, doch diese sagt in meinen Augen nicht zwingend viel über die Qualität der Kunst aus. Den Wert der Kunst kann nur Betrachter ermitteln, wenn er Gefühle spürt, die in ihm ausgelöst werden. Das KANN zwar auch eine Faszination über die Handwerklichkeit sein, MUSS es allerdings nicht. Kunst darf alles, was erlaubt ist.

Einen Aspekt, den ich in diesem Zusammenhang unbedingt nochmal erwähnen möchte (fifilein hatte es ja bereits angesprochen), ist die Perspektive, aus der man Kunst betrachtet. Wenn man von einem Kunstbegriff ausgeht, der in Kunst und Nichtkunst unterteilt wird, muss man sich die Frage stellen, ob diese Entscheidung von dem Betrachtenden oder nicht vielmehr vom Schaffer getroffen werden sollte. Ich mag es nämlich absolut nicht, wenn jemand sagt, Kunst so und so sein; Kunst diese und diese Kriterien erfüllen, als Ziel den Betrachter zufrieden zu stellen. Es ist ein Dialog, der von dem Künstler begonnen wird, und deswegen darf er meiner Meinung nach auch die Rahmenbedingungen festlegen. Ein Künstler drückt sich in seinen Werken immer selbst aus, und bei seinem Werk spielen die Ansprüche der anderen (je nachdem) keine bis eine begrenzte Rolle. Er selbst bestimmt zuerst, was er als Kunstwerk betitelt - der Betrachter darf diesen Anspruch nun bestätigen oder ablehnen. Dieser sollte meiner Meinung allerdings IMMER beachten, dass er deswegen nicht darüber urteilen sollte, ob es sich denn nun allgemein um Kunst oder Nichtkunst handelt, und deswegen "weg kann". Solange es niemanden schadet, und es andere Menschen anspricht/bzw. ihnen hilft, auch wenn es sich einzig und allein um den Erschaffer handelt, sollte doch jeder dazu in der Lage sein, etwas als wertvoll zu erachten, auch wenn es nur anderen und nicht ihm selbst seinen Wert offenbart.

Mit dieser Betrachtungsweise gelangt man zwar immer nur zu einem persönlichen, subjektiven Wert der Kunst, der keine klare Antwort auf die gestellte Frage gibt; allerdings muss ich die für mich auch überhaupt nicht finden. Ich kann viele Menschen nicht verstehen, die gewisse Dinge für Kunst halten, ich habe allerdings auch nicht den Anspruch alles verstehen und beurteilen zu können. Kunst ist für mich als "Künstler" beinahe vollkommene Freiheit, in der ich mich selbst ausdrücken, verständigen und weiterentwickeln kann - bestenfalls auch andere dazu bringen etwas zu empfinden, Antworten in sich selbst zu finden, das allerdings nur als sekundären Punkt.
26.05.2012 23:55 Blubble ist offline E-Mail an Blubble senden Beiträge von Blubble suchen Nehme Blubble in deine Freundesliste auf MSN Passport-Profil von Blubble anzeigen
Dante Dante ist männlich
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Schöner Post, nimmt eigentlich alles vorweg, was ich zu dem Thema sagen wollte Top

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Literarischer Blog:
Meine gesammelten Werke:
27.05.2012 20:40 Dante ist offline E-Mail an Dante senden Homepage von Dante Beiträge von Dante suchen Nehme Dante in deine Freundesliste auf
Saphire Saphire ist männlich
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Als Kunst werden ja nicht nur Bilder (gemalt oder fotografiert) und Statuen angesehen.
Da gab des doch vor einiger Zeit einen Skandal um 2 vertrocknete alte Fritten die im Müll landeten.
DAS ist definitiv keine Kunst.
Dazu gehört doch mehr als Müll hinzustellen und sich feiern lassen.
Da können mir selbsterklärte Experten sonst was erzählen. Alte Fritten bleiben alte Fritten.

Dazu möchte ich sagen das eine einfache blaue Leinwand oder Strich mit Punkt durchaus dekorativ sein kann.
Ob man dazu talent braucht?
Ganz gewiss nicht.
Aber das macht es nicht gleich hässlich. Wenn man es denn mag.

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07.06.2012 18:22 Saphire ist offline E-Mail an Saphire senden Beiträge von Saphire suchen Nehme Saphire in deine Freundesliste auf
Krabbentaucher Krabbentaucher ist männlich
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Dabei seit: 21.05.2007
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Das mit den alten Fritten war natürlich ein Fall für sich.

Aber es gibt auch sogenannte "Readymades", Alltagsgegenstände, die dadurch zu Kunst werden, daß sie durch das Ausgestelltwerden in einenn neuen Kontext gebracht werden. Marcel Duchamp fällt mir da gerade ein. Allerdings ist das auch schon wieder ausgelutscht. Damals war das neu, aber heute wäre es nur noch affig.

Wie heißt es so schön? "Schönheit entsteht, wenn sich eine Nähmaschine und ein Regenschirm auf einem Seziertisch begegnen." Oder so ähnlich, ich habe es jetzt nicht gegoogelt.

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08.06.2012 00:15 Krabbentaucher ist offline E-Mail an Krabbentaucher senden Beiträge von Krabbentaucher suchen Nehme Krabbentaucher in deine Freundesliste auf
Noble Scarlet Noble Scarlet ist weiblich
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Ein schönes Thema. breites Grinsen Als Absolventin einer Kunstschule muss ich hier natürlich auch noch kurz meinen Senf dazugeben.

Was ist "Kunst"? Eigentlich ist das eine Frage, die nicht zu beantworten ist. Was "Kunst" oder "Ästhetik" oder "ein Künstler", etc. eigentlich bedeuten soll, ist schlussendlich eine philosophische Frage. Es gibt da verschiedene Ansätze.

Aber erst einmal: Was gehört eigentlich alles zu "Kunst"? Ihr diskutiert ja momentan eigentlich vorallem über die Bildende Kunst (Malerei und Skulptur). Seit der Antike zählen zur Kunst aber auch Musik, Tanz, Literatur und Theater. Seit neuster Zeit Fotografie, Film, Video-Installation und Computeranimation.

Aber was von all den unzähligen "Kunstwerken", die mittlerweile enstanden sind, ist denn nun wirklich "Kunst"?
Um das zu definieren gibt es in der Philosophie verschiedene Ansätze:

1. Der Physikalismus: Diese Position besagt, dass das Kunstwerk genau das physische Objekt ist, aus dem es besteht. Ein Gegenstand x ist mit einem Gegenstand y genau dann identisch im logischen Sinne, wenn x und y dieselben Eigenschaften haben. z.B. der aus einem Marmorblock gehauene David von Michelangelo. Diese Skulptur hat die gleichen Eigenschaften wie der Marmorblock, aus dem sie besteht.

2. Der Produktionsmentalismus: Diese Position besagt, dass das Kunstwerk nicht das physische Objekt, sondern eine Vorstellung oder Idee ist. Es handelt sich um eine Idee im Kopf des Künstlers. Das Kunstwerk ist somit nicht etwas, das gemacht wird, sondern es wird gedacht.

3. Rezeptionsmentalismus: Diese Position ist ähnlich dem
Produktionsmentalismus, die Idee ist aber nicht länger im Kopf des Künstlers, sondern Kunst ist eine Idee im Kopf des Betrachters. Der Betrachter macht das Objekt zum Kunstwerk.

4. Kausalhistorische Theorie: Diese Position besagt, dass das Kunstwerk nicht eine Idee, sondern ein konkretes Objekt, das auf spezielle Art verursacht wurde, ist.

Das sind, sehr kurz zusammengefasst, 4 philosophische Positionen zur Frage, was "Kunst" ist. Diese 4 sind mir geläufig, habe ich auch mal im Unterricht behandelt. Bestimmt gibt es noch andere. Und natürlich lassen sich diese hier auch alle kritisieren. Aber ich wollte diese Gedanken doch noch hier in die Runde werfen. Augenzwinkern

Meiner Meinung nach, ist es bis jetzt (und höchstwahrscheinlich wird es immer so sein) nicht möglich "Kunst" genau zu definieren.
Ich denke aber, dass der Mentalismus einen interessanten Ansatz bringt. Meiner Meinung nach, kann ein Kunstwerk nicht nur aufgrund der handwerklichen Begabung eines Künstlers ein Kunstwerk werden. Das Werk brauch auch einen Inhalt, es muss eine Aussage machen können.
Das schaffen Künstler auf unterschiedliche Weise: Manche durch naturalistische Darstellung, andere durch Abstrakte.

Meiner Meinung nach ist die Aussage: "Das könnte ich auch!" nur halbberechtigt. Man könnte als Laie vielleicht die handwerklichen Aspekte des Werkes nachahmen. Aber versucht mal ganz genau den Gedankengang eines anderen Menschen nachzuvollziehen. Das ist unmöglich. Es ist auch unmöglich zu überprüfen, ob ihr es gekonnt habt. Daher ist die Aussage: "Das könnte ich auch!" in Bezug auf ein Kunstwerk nichts weiter als sinnlos. Ich denke auch, dass jemand, der mit solch einer Einstellung eine Ausstellung besucht, dort nicht viel finden wird. Die Menschen, die in der Kunst etwas sehen, etwas finden, die lassen sich darauf ein. Das ist ja mit fast allem so.

Ich muss jedoch vielen hier Recht geben, was das Verhalten von Künstlern oder allgemein von Leuten aus der Kunstszene angeht, ich habe das selber oft genug erlebt, da ich da auch ein ganz kleines bisschen, am Rande, mitmische: Oft sind Künstler oder selbsternannte Kunstkritiker einfach sehr arrogant, exzentrisch oder einfach abgehoben. Viele haben die Meinung, dass Kunst dem "normalen" Volk nicht zugänglich sein sollte, dass nur Intelektuelle sich damit befassen sollten. Das soll jetzt nicht heissen, dass ich alle in den selben Topf werfen will! Aber ich habe wirklich genug solcher Personen kennengelernt.

Während des Philosophie-Unterrichts, wurden wir einmal dazu verdonnert eine eigene Definition von Kunst zu erstellen. Mein Philo-Lehrer fand damals meine These ziemlich provokativ und radikal. Ich möchte sie euch hier auch nicht vorenthalten. Dazu muss ich noch sagen: Ich bin zu dieser These gekommen, noch während ich gleichzeitig eine Kunstschule besucht habe. Ich habe mich irgendwie immer ziemlich kritisch mit dieser ganzen Welt rund um die Kunst auseinander gesetzt.

Also, was meiner Meinung nach "Kunst" ausmacht, 3 kurze Thesen:
- Was Kunst ist und was nicht, wird von der Gesellschaft definiert.
- Kunst hat einen Nutzen. Kunst hat einen wirtschaftlichen oder politischen Nutzen, sie kann Werte und Ideologien transportieren.
- Künstler sind Leute, die durch ihre „Kunst“ berühmt oder reich geworden sind.

Wie bin ich zu diesen Gedanken gekommen? Natürlich lässt sich erstmal kritisieren, dass ich keine genaue Definiton von Gesellschaft gegeben habe. Aber lassen wir das mal. Augenzwinkern Ich bin zu dieser Überzeugung gekommen, weil ich mich letztens für eine Prüfung in Kulturgeschichte intensiv mit der Ausstellung "Entartete Kunst" 1937 im Nationalsozialistischen Deutschland beschäftigt habe.

Für die Nationalsozialisten war der Kunstbegriff ein anderer, als für uns heute. Sie definierten Werke von Künstlern wie Franz Marc, Max Ernst, Paul Klee, Marc Chagall, Oskalr Schlemmer, etc. als "hässlich", "entartet" und "abstossend". Ja, eigentlich verurteilten sie die ganze Avantgarde. Stattdessen empfanden sie Gemälde in einem Vorimpressionistischen Stil als "schön" und "echt deutsch".
Heute werden Gemälde, die Hitler und seine Anhänger damals als grossartige Werke von zeitloser Schönheit empfanden, als "Kitsch" abgewertet und man würde sowas niemals in ein Museum hängen.
Was sagt uns das?
Ganz einfach: Jede Gesellschaft ist fähig sich einen eigenen Kunstbegriff zu schaffen. Ich will damit nicht sagen, dass ich die Meinung der Nationalsozialisten begrüsse Augenzwinkern Das war nur ein Beispiel, versteht sich!
Aber tun wir denn nicht das selbe? Unsere kaptialistische Gesellschaft hat nur einfach einen anderen Kunstbegriff als z.B. eine Stammeskultur in Afrika in hat oder als ein kommunistisches Gebiet, etc. ihn hat.

Ich hoffe meine Gedanken sind in etwa verständlich. Das war jetzt dann auch von mir. Augenzwinkern

__________________

15.06.2012 10:18 Noble Scarlet ist offline Beiträge von Noble Scarlet suchen Nehme Noble Scarlet in deine Freundesliste auf
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