 9/11: 10 Jahre danach - eure Erfahrungen  |
casey
Schüler
Dabei seit: 09.07.2009
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| 9/11: 10 Jahre danach - eure Erfahrungen |
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Ich habe eben bei Spiegel Online gelesen und fand das Thema recht interessant, also dachte ich, ich eröffne doch einen Thread gleichen Inhalts.
Mich würden vor allem die Erfahrungsberichte derjenigen User interessieren, die damals noch Kinder/Jugendliche waren, also heute unter 30 sind (natürlich dürfen die älteren User auch antworten). Wie habt ihr den Tag damals erlebt, wie denkt ihr heute als Erwachsene über eure Reaktion?
Vor allem der Satz (im Artikel): "9/11 war für die meisten der erste einschneidende historische Moment ihres Lebens" fand ich bemerkenswert, weil ich darüber nie so wirklich nachgedacht habe. Aber es stimmt... beim Mauerfall war ich gerade mal 4 Jahre alt, ich habe davon folglich überhaupt nichts mitbekommen und seitdem ist ja nichts allzu gravierendes mehr passiert. Ein genauerer Blick lohnt sich also.
Ich habe diesen ersten bedeutenden historischen Moment in meinen Leben leider größtenteils verpennt 
Ich war 16 und schaltete eigentlich jeden Tag, wenn ich von der Schule kam, den Fernseher ein und ließ ihn nebenbei laufen, während ich kochte, Hausaufgaben machte oder las. An diesem Tag kam ich nach Hause, aß etwas und ratzte dann gut 3 Stunden auf der Couch mit ausgeschalteten Fernseher, keine Ahnung wieso. Als ich wieder wach wurde, wollte ich die Simpsons sehen und schenkte den Nachrichten erst keine Beachtung, bis es immer später und später wurde und die Simpsons einfach nicht kamen...
Meine Mutter, die inzwischen zuhause war, meinte dann, ob ich irgendwas mit "diesen Zwillings-Hochhäusern in New York" mitbekommen habe, also sah ich zum ersten Mal an diesem Tag richtig hin und erfuhr so von der ganzen Chose (es war inzwischen sieben Uhr abends und das meiste - also die ersten "Breaking News", die konfuse Berichterstattung, das Treffen des 2. Turms und schließlich das Zusammenkrachen der Türme - war schon vorbei). Ich sah dann noch bis halb 11 zusammen mit meiner Mutter Nachrichten.
Ich fand das schon alles ziemlich krass, aber der Schock hielt sich bei mir doch sehr in Grenzen. Ich weiß noch, wie ich dachte: "Hm, 11. September 2001 - das Datum musst du dir merken." Mir war zu diesem Zeitpunkt nicht klar, welche Bedeutung das Ganze hatte und wie lächerlich es war anzunehmen, irgendjemand könnte jemals dieses Datum vergessen.
Ich weiß auch noch, wie ich mich drüber wunderte, dass Viva und MTV ihren Sendebetrieb eingestellt hatten - immerhin geschahen fast jeden Tag Katastrophen, die weitaus mehr Opfer forderten, warum schaltet sich gerade bei diesem Ereignis MTV aus Gründen der Pietät selbst ab?
Am nächsten Tag in der Schule waren die Ereignisse natürlich Gesprächsthema Nummer Eins. Der Direktor machte eine Ansprache über Lautsprecher und forderte uns dann zu einer Schweigeminute auf. Wieder dachte ich: Warum bei sowas und nicht bei den ganzen anderen Katastrophen?
Ein Mädel in meiner Klasse hätte an diesem Tag irgendein Preis verliehen werden sollen, aber diese Verleihung wurde dann auch wegen den Ereignissen abgesagt. Mit der gleichen Tussi stritt ich mich dann noch später, weil sie ihre Theorie äußerte, dass dieser Angriff "bestimmt von den gleichen, die auch Pearl Habour bombardiert haben" ausgegangen war und sie mir nicht glauben wollte, dass das in Pearl Habour die Japaner gewesen waren und nicht die Chinesen 
Ansonsten glaubte ich natürlich nicht an ihre Theorie, auch wenn zu dem Zeitpunkt keiner wirklich einen Plan zu haben schien. Erst einige Tage später kristallisierte sich dann der Name "Osama Bin Laden" raus.
Für mich persönlich am meisten im Gedächtnis ist dieses Gefühl, dass jeder von einem erwartete, besonders geschockt sein zu müssen, ich es aber einfach nicht war. Ich empfand es als ungerecht, dass tote Amerikaner wohl mehr wert sein sollen als tote Afrikaner oder tote Asiaten oder sonstwas, die bei irgendeinem anderen Ereignis zu Massen gestorben sind. Die historische Bedeutung des Ereignisses ging mir erst viel später auf, doch selbst dann war ich nicht geschockt, denn irgendwie war ja abzusehen gewesen, dass irgendwas mal passieren musste. Ich hatte auch keine Angst vor einem Krieg und vor Terroranschlägen in Deutschland schon gar nicht, genau wie heute.
Sehr viel mehr hat mich das Verhalten der Medien schockiert. Bei der Berichterstattung über die Vertrauensfrage, die Gehard Schröder einige Wochen später stellte, sah ich mit eigenen Augen, wie einem grünen Politiker, der sich (ganz sachlich) gegen den Einsatz in Afghanistan aussprach, vor laufender Kamera das Mikro entrissen wurde. Das fand ich ungeheuerlich. Damals habe ich nicht das erste Mal, aber doch so stark wie selten zuvor empfunden, dass irgendwas gewaltig schief läuft, wenn selbst ein Politiker nicht einmal mehr seine Meinung sagen darf. Gleichzeitig sah ich in den Nachrichten amerikanische Bürger, die auf der Straße demonstrierten und Sätze von sich gaben wie "Afghanistan soll büßen. Jeder Mann, jede Frau und jedes Kind soll bluten."
Und das war der Wendepunkt in meiner Sympathie für die Amis...
Ich bin gespannt auf eure Geschichten.
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von casey: 08.09.2011 21:53.
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08.09.2011 20:49 |
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grit
Schülerin
Dabei seit: 23.11.2010
Alter: 59
Pottermore-Name: GespenstMantel17850
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Ich erinnere mich noch daran, dass ich es kaum glauben konnte, als ich diese Bilder gesehen habe. Es war noch nicht lange her gewesen, dass ich Tom Clancys "Ehrenschuld" gelesen hatte. ( Da steuert ein fanatischer Japaner ein Flugzeug direkt auf das Regierungsgebäude. )
Ich weiß noch, dass die Art der Berichterstattung mich ziemlich genervt hat - Tausende von Toten in anderen Regionen der Welt schienen nicht so viel wert zu sein wie die Opfer vom 11. September.
Auf der anderen Seite konnte ich nicht verstehen, warum man Osama Bin Ladens Familie ausreisen ließ, es war, glaube ich, der einzige Flug im ansonsten gesperrten Luftraum. ( Natürlich verstand ich es doch, die Saudis haben einfach zu viel in Amerika investiert als dass man hätte riskieren können, dass diese Gelder womoglich abgezogen werden. )Nur - wie sollte man das den Leuten erklären? Man tat es gar nicht.
Aber diese ganze anschließende vermeintliche Jagd auf Bin Laden - das hatte für mich etwas von Farce. Ich dachte mir imer, wenn sie ihn jetzt kriegen würden - was dann, wo nehmen sie dann einen neuen Feind her. Das alles hat zu gut gepasst - auch mit dem anschließenden "Krieg gegen den Terror" ( was an sich schon fragwürdig ist, denn wie kann man Krieg gegen den Terror führen, man führt Krieg gegen ein Land..), so dass ich sogar für eine gewisse Zeit geneigt war, zu glauben, das alles war eine gute Inszenierung...
Alles in allem kann ich meine damaligen Eindrücke zusammenfassen mit den Worten: Fragen über Fragen - und keine befriedigende Antwort..
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Hier geht's zu meiner FF: Charitys Geheimnisse
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08.09.2011 21:19 |
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cal50cartridge 
Schüler
Dabei seit: 24.12.2010
Alter: 37
Herkunft: Papenburg
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Ich war damals 14 und der Mauerfall war einen Tag nach meinem Dritten Geburtstag, sprich davon habe ich auch nicht wirklich was mitbekommen.
Den 11. September 2001 habe ich wie folgt erlebt:
Ich weiß noch, dass ich den ganzen Tag über schreckliche Langeweile hatte.
Das hatte ich Dienstags damals immer, weil das der einzige Tag in der woche war wo alle meine Freunde irgendwas vor hatten. Ich musste erst Abends zum Tennis und deswegen habe ich den Nachmittag mit Zocken verbracht. Irgendwann rief dann ein Kumpel von mir an und meinte: "Ey mach mal den Fernseher an, in Amerika sind Flugzeuge ins Pentagon und ins World Trade Center geflogen."
Ich hab ihm das damals nicht geglaubt, weil der gerne so blöde Scherze gemacht hat. erst als ich Abends, wie du casey, Simpsons gucken wollte, hab ich gemerkt, dass da irgendwas dran war. Michael Marx hat auf Pro7 immer wieder die gleichen Bilder kommentiert und wusste gar nicht was er machen sollte um sein Entsetzen irgendwie zu verstecken. Am anfang war ich noch ziemlich stinkig, dass die wegen "so was" die Simpsons gecancelt hatten. Erst als um viertel nach acht immer noch kein normales Programm zu sehen war, war mir klar, das das kein Unfall gewesen sein konnte. Ich hab mich damals nicht wirklich für Politik etc interessiert, aber man hatte in der zeit davor schon irgendwas mit Afghanistan, Taliban und Al Kaida im Äther rum schwirren hören, und irgendwie hatte ich die damals auch gleich in Verdacht. Ich habe dann auch mit meinen Eltern bis spät in die Nacht noch Nachrichten geguckt, und am nächsten Tag haben wir keinen normalen Unterricht in der Schule gemacht. Auch mein Paps, der am 12. September Geburtstag hat, hat seine Feier abgesagt. Warum war mir damals noch nicht so klar. Ich habe erst ein bisschen später verstanden, dass das ein Anschlag auf die freie Welt, und somit in gewisser weise auch auf uns war und nicht auf das World Trade Center an sich. Als ich dann später die Bilder gesehen habe von dieser riesigen Staubwolke in den Straßen von Manhattan, Feuerwehrleute am Rande der Erschöpfung und den Leuten die aus dem Fenster des brennenden WTC gesprungen sind, hatte ich seltsamerweise auf ein mal eine tiefe Sympathie mit den Amerikanern, obwohl ich die Regierung Bush immer abgelehnt hatte. Trotzdem war ich der Meinung das man dagegen irgendwas tun musste und deswegen habe ich auch viele Leute nicht verstanden die damals gegen einen Afghanistaneinsatz waren. Sowohl von den USA als auch von uns. Ich hatte einfach eine Stinkwut auf die Drahtzieher, und wollte ihnen am liebsten persönlich das Fell über die Ohren ziehen.
Ich war vor ein paar Jahren selber am Ground Zero und ich muss sagen, bis heute herrscht dort eine seltsam melancholische Stimmung.
Mich würde auch mal interessieren was die Leute denken, die damals noch zu jung waren und den 11. September eigentlich nur aus Erzählungen und aus dem Fernsehen kennen.
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Jeder Tag an dem man nicht gelacht hat, ist ein verlorener Tag
(Charlie Chaplin)
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von cal50cartridge: 08.09.2011 21:37.
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08.09.2011 21:33 |
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Luy
Schüler
Dabei seit: 05.09.2011
Herkunft: Nimmerland
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Dem Kommentar kann ich mich anschließen, auf einfachste Fragen gibt es keine befriedigenden Antworten.
Damals hab ich im Fernsehen nur zwei Tower einstürzen sehen. Und ich dachte jahrelang, es wären nur zwei gewesen. Das war aber falsch.
Die Medien haben uns nicht richtig informiert. Das ist meine Meinung dazu.
Ach und ich erinnere mich noch daran, wie ich mich darüber gewundert habe, warum der Turm, der zuletzt getroffen wurde, zuerst in sich zusammenfällt. Warum die Menschen in den oberen Gebäudeteilen, die durch das Feuer gefangen waren, nicht per Helikopter gerettet worden sind.
Warum der Südturm zuerst einstürzte weiß ich bis heute nicht, und mir ist noch nie aufgefallen, dass das mal irgendwo (in den Medien oder sonst wo) diskutiert worden wäre. Tja - und warum die Menschen nicht per Helikopter gerettet worden sind? An manchen Stellen wäre es wahrscheinlich unmöglich gewesen. Aber: Es gab keinen Evakuierungsplan über das Dach bzw. für Menschen in den obersten Gebäudeteilen im Rettungsplan.
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"Es gibt Reichtümer, an denen man zugrunde geht, wenn man sie nicht mit anderen teilen kann."
(aus Momo)
Michael Ende
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08.09.2011 21:57 |
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Minimuffin
Schülerin
Dabei seit: 11.07.2008
Alter: 30
Herkunft: D R E A M L A N D
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Ich gehör dann wohl zu denen, die damals einfach noch zu jung waren um irgendwas zu kapieren. Ich war schöne 7 und gerade in der 2. Klasse, als das passierte. An den Tag selbst hab ich Erinnerungen mehr - vielleicht ein, zwei Fernsehbilder (bin mir aber unsicher, ob sie nicht auch aus den Jahren danach stammen könnten), aber das war's dann auch schon.
Am nächsten Schultag hat unsere Klassenlehrerin mit uns kurz darüber gesprochen (ich weiß nur noch, dass sie sehr betroffen aussah und geredet hat) und uns gebeten hat, eine Schweigeminute einzulegen. 7-jährige. Wir haben wirklich nichts verstanden.
Klar, mitbekommen haben wir schon, dass da irgendwas deutlich schief gelaufen sein musste, dass das schrecklich sein musste. Aber was hatten wir für einen Vergleich? Es gab für uns keine Messlatte, was vergleichbar gewesen wäre, wir kannten noch gar nichts. Im Sinne von 'Mauerfall? Hä? Hat wer unseren Gartenzaun kaputt gemacht?' Dann die Zahl, geschätzt 3000 Todesopfer. Wir waren glücklich, wenn wir bis 100 zählen konnten, da war das 30-fache davon unvorstellbar viel (so wie heute noch ein Millionen- oder Milliardenbetrag unvorstellbar sein kann) und nur was, was man hört. Dann noch die Betroffenheit der Erwachsenen dazu abgespeichert und man hat es imitiert, aber nicht verstanden.
Das weiß ich auch noch - die große Betroffenheit, dass das alles eine Sensation war. Und dass ich durch die Erwachsenen gemerkt habe, dass das nicht normal war. Aber dann bin ich halt in mein Zimmer spielen und lachen gegangen und alles war in Ordnung.
Das, was ich über 09/11 weiß, weiß ich nur von den Recherchen, die ich selbst mal hinterher angestellt habe. Ich bin mit diesem Datum praktisch aufgewachsen und hab mich manchmal gewundert, dass das doch schon so lange her ist (ich rede hier von 4, vielleicht 5 Jahren, denn in meinem Alter ist das viel) und warum sich denn bitte alle immer noch darüber aufregen? Erst mit der Zeit, dem Alter, kam das Verständnis.
Heute bin ich 17. Mich interessiert das Thema sehr, ich finde es unheimlich spannend wie schrecklich. Und so bedaure ich auch ein wenig, dass ich alles mühsam im Nachhinein recherchieren muss und nichts von damals selbst mitnehmen kann. Es klingt grausam, aber ich würde zu gerne wissen, wie ich, auf meinem jetzigen Stand und mit 17 Jahren, auf so eine Schreckensnachricht reagiert hätte. Ob ich das Thema intensiv weiterverfolgt hätte. All so etwas.
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- RPG hier auf Xperts!
Gesucht: Johnny Desh (OC), Sirius Black, Albus Dumbledore
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08.09.2011 22:12 |
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Dienstag ist bei mir Aldi-Tag, d. h. dann kaufe ich ein. Das wollte ich wie immer am Abend auf dem Heimweg machen. Ich fuhr also erstmal den kurzen Weg zum Aldi. Im Auto war das Radio an. Da kam erstmal irgendein Gerede, dem ich nicht richtig zugehört hatte, dann kam die zusammenfassende Bemerkung: "Die beiden Türme des World Trade Center in New York stehen nicht mehr."
Da war ich aber schon am Aldi angekommen und machte Auto und Radio aus. Als ich ins Aldi reinging, habe ich noch gedacht: Diese Amis, die sind doch alles verrückt. So alt waren die beiden Dinger doch nun auch nicht."
Als ich meinen Einkauf erledigt hatte, habe ich meinen Heimweg fortgesetzt und dann erst richtig zuhören können. Da wurde mir klar, daß es sich nicht um eine Baumaßnahme gehandelt hat. Allerdings hatte ich natürlich mitten in der laufenden Berichterstattung das Radio eingeschaltet und zuerst etwas von einem Flugzeug gehört, daß gegen das WTC geflogen ist. Das fand ich interessant, denn ich wußte, daß vor einigen Jahrzehnten während oder kurz nach dem Zweiten Weltkrieg ein zweimotoriger Bomber ins Empire State Building gekracht war und einige Büros verwüstet hatte. Aha, habe ich gedacht, jetzt hat es also das WTC erwischt. Bei einem Jet ist das natürlich eine andere Sache.
Komischerweise fiel mir überhaupt nicht auf, daß ja beide Türme betroffen waren. Als dann aber der Moderator zusammenfassend noch einmal die Flugzeuge erwähnte (zwei ins WTC, eins ins Pentagon), war mir erst klar, daß es sich nicht um einen Flugunfall gehandelt hatte.
Dementsprechend hatte ich dann ziemlich lange vor der Glotze gehangen, nachdem ich den Einkauf reingebracht hatte.
Danach ist mir noch aufgefallen, daß der Stern die Anschläge komischerweise nicht als Aufmacher gewählt und eigentlich auch gar nicht erwähnt hatte. Allerdings haben sie wohl stattdessen ein Sonderheft rausgebracht.
Leider hatte ich damals keine Zeitschrift, weder Stern noch Spiegel oder Focus, gekauft. Schade, das wäre heute ein Dokument.
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08.09.2011 22:33 |
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casey
Schüler
Dabei seit: 09.07.2009
Themenstarter 
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Ich weiß noch, dass die Schlagzeile der BILD (über einem ganzseitigen Foto des rauchenden WTC) lautete: "OH GOTT, STEH UNS BEI!"
Das fand ich damals, naja... irgendwie abstoßend.
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08.09.2011 22:40 |
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Ich war damals 9 Jahre alt und habe 9/11 auch erst abends (so um 18 Uhr) erfahren. Ich weiß von dem Tag eigentlich nicht sehr viel.
Ich war draußen im Garten und habe mit Freunden irgendwas gespielt. Dann kam meine Mutter und sagte mir, dass „irgendetwas“ schlimmes passiert sei.
Als ich die Bilder dann im Fernsehen sah, war ich sehr entsetzt und habe auch sofort überlegt, welchen Tag wir haben, denn so „etwas passiert nicht oft“. ( Natürlich aus meiner eigener Perspektive, da ich sonst nichts „schlimmeres“ gesehen hatte.)
Mir wurde spätestens nach dem zweiten Flugzeug klar, dass dies kein Unfall war, sondern ein Anschlag.
Denn wer wollte, denn freiwillig in die Gebäude fliegen? (Natürlich die Attentäter)
Und ich konnte mir auch nicht vorstellen, welcher Pilot ausgerechnet das höchste Gebäude trifft.
Das Datum habe ich mir natürlich dann sofort gemerkt, denn solch einen Terroranschlag vergisst man nicht. (Wobei dies auch für mich, der erste Terroranschlag war, den ich bewusst miterlebte und es sich so, noch mehr in mein Gedächtnis prägte.)
Ich weiß auch noch, dass in jeden Sender, das gleiche kam. ( Die zwei Türme)
Und als ich dann die zwei Türme einstürzen sah, dachte ich mir, wie so viele andere:
Oh mein Gott ! (Bzw. holy ****)
Von dem Anschlag auf das Pentagon und dem abgestürzten Flugzeug in Shanksville, Pennsylvania habe ich erst Jahre später erfahren.
Vom nächsten Tag in der Schule, weiß ich leider überhaupt nichts mehr. Aber ich denke einen normalen Unterricht haben wir bestimmt nicht gemacht.
Heute, weiß ich natürlich über die Anschläge Bescheid und wenn ich heute die Bilder anschaue, kommt bei mir noch mehr Entsetzen wie damals auf.
Die Leute die oberhalb des Flugzeugs waren, hatten keine Chance. Und dann die Bilder, von den verzweifelten Leuten, die an den Fenstern standen und einfach heruntersprangen.
Einfach schrecklich !
edit:
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Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert, zum letzten Mal von Glaedr: 09.09.2011 14:35.
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08.09.2011 23:58 |
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Devaki
Schülerin
Dabei seit: 05.08.2007
Alter: 33
Herkunft: Österreich
Pottermore-Name: GoldKey16284
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Ich war 11 Jahre jung als es passierte.
Es war ein ganz normaler Schultag und wir haben erst garnichts mitbekommen.
Gegen 13 Uhr hatten wir dann Musikunterricht und wir sollten
uns irgendein Video von einem berühmten Komponisten ansehen.
Der Schulwart schob den Fernseher ins Klassenzimmer und als
unser Musiklehrer die Videokassette einlegen wollte,
merkte er das sie leer war.
Er ging hinaus und meinte vorhin noch wir sollten uns ruhig verhalten,
er wollte das Video aus dem Lehrerzimmer holen.
Ein paar Jungs schnappten sich dann die Fernbedienung und schalteten den Fernseher ein, da sahen wir gerade als eines der Flugzeuge
in einen der Türme krachte.
Wir meinten noch so "Cool, wenn der Film ins Kino kommt müssen
wir ihn sehen". Wir hielten das ganze für eine Vorschau
für einen neuen Actionfilm.
Dann kam unser Lehrer wieder in die Klasse zurück, er schaltete den
Fernseher aus und meinte wir sollen ruhig sein, er hätte uns etwas
wichtiges zu erklären.
Er erzählte uns als er im Lehrerzimmer war, dass er und ein paar Kollegen
gerade die Nachrichten laufen liessen (sie hatten einen eigenen kleinen
Fernseher im Lehrerzimmer) und das diese Katastrophe kein
neuer Actionfilm war sondern pure Realität.
Er erzählte uns das es einen Anschlag gab, zwei Flugzeuge in die
Zwillingstürme gerast und eingestürzt sind.
In der Klasse war es so unglaublich still in diesem Moment.
Der Unterricht wurde ersteinmal abgesagt und die ganze Schule
hat sich im Turnsaal gesammelt.
Dort wurde alles nocheinmal genau erklärt und wir hielten
eine Schweigeminute für die Opfer.
An normalen Unterricht war an dem Tag dann nicht mehr zu denken.
Obwohl wir doch noch so jung waren wurde uns trotzdem bewusst
wie viele Menschen dabei ums Leben gekommen sind.
Die Umstände haben wir nicht verstanden.
Mittlerweile, mit 21 Jahren, verstehe ich es und befasse mich
auch mit dem Thema.
Warum, wieso weshalb?
Für mich haben sich einige Fragen aufgetan und ich glaube
nicht mehr an einen einfachen Terroranschlag,
für mich steckt viel mehr dahinter.
Aber wer weiss wann und ob wir die Wahrheit überhaupt erfahren werden?
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09.09.2011 00:30 |
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Tonks.21
Schülerin
Dabei seit: 04.11.2007
Alter: 28
Herkunft: Malfoy Manor
Pottermore-Name: KeyWatch201
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ich war damals erst 6 und was ich an dem tag getan habe, weiß ich überhaupt nicht mehr... was genau passiert ist wusste ich damals auch nicht, nur dass irgendwo ein flugzeug in 2türme geflogen sind und dass das überall in den nachrichten ist.
ich wusste dass es etwas wichtiges war, weil deswegen selbst die sendungen die sonst immer kamen abgesetzt wurden und nur nachrichten liefen.
wenn ich jetzt so darüber nachdenke, war es sogar so, dass meine eltern beide vor dem fernseher saßen um die nachrichten zu sehen, das war noch vor dem abendessen und deswegen sehr ungewöhnlich, da mein vater sonst immer erst später ins wohnzimmer gekommen ist...
damals hat das ganze mich nicht interessiert, ich war eher genervt, weil ich davon nichts verstanden habe und nicht wusste was ich tun soll (eltern kucken nachrichten und ich saß eben daneben)
heute denke ich aber anders darüber, wenn das heute passiert wäre statt damals, hätte ich auch vorm fernseher/computer gesessen um zu erfahren was genau passiert ist. im gegensatz zu damals sehe ich mir jetzt auch gerne allmögliche reportagen/berichte über das WTC an dem tag an (wundert mich auch nicht wirklich, dass es mich damals nicht interessiert hat, ich war zu jung um es richtig zu verstehen)
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10.09.2011 00:45 |
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Lizz_94
Schülerin
Dabei seit: 09.08.2007
Alter: 29
Herkunft: Bayern
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Ich werde es nie vergessen können, denn ich wurde am 11. September 2001 eingeschult.
Ich erinnere mich, dass alles ganz schön war, jeder mit den Schultüten etc. und der Tag normal (aufregend) war, und eben mein allerester Schultag.
Dann bin ich nach Hause gekommen und im TV sah man Viedeos und Bilder, wie Flugzeuge in Türme fleigen, was ich nicht wirklich kapiert habe anfangs. Dann als mein Dad von der Arbeit kam hat er mir das einigermaßen (7-Jährigen-Version) erklärt. Ich weiß noch, dass sie im TV Attentäter gesagt haben und ich immer Affentäter gesagt habe, weill das andere Wort mir zu schwer war.
Ich habe schon gemerkt, dass es etwas schlimmes war, aber richtig berührt hat mich damals nur ein Video, in dem man es sah und im Hintergrund Enya - Only Time lief. Das fand ich traurig, weil sie auch sagten, dass viele gestorben sind.
Sonst habe ich damals aber nicht wirklich viel darüber nachgedacht.
Der 1. Schultag war mir damals wichtiger, da er viel näher an der Realität war für mich, als Türme in den USA.
Da ich aber oft mit dem Flugzeug nach Amerika geflogen bin (damals schon) weiß ich, dass ich mich gefragt habe kurz, ob mir das auch passieren kann, denn ich fand das doof, dass da Leute fremde Sachen kaputtmachen, wo dann Leute sterben und traurig sind.
Aber das war nur ein flüchtiger Gedanke, ich hatte nicht einmal Angst, weil es eben alles so fern von mir war.
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10.09.2011 01:07 |
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Brina
Schülerin
Dabei seit: 09.06.2011
Alter: 32
Herkunft: Saarland
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Ich war auch 9 Jahre und kurze Zeit in der Vierten Klasse, ich weiß nicht wie lange, dass Schuljahr bei uns schon lief.
Ich weiß noch dass ich an dem Tag mit meiner Mutter am Stall war und mit den anderen Kindern gespielt hab. Ab und zu bin ich ins Reiterstübchen, um was zu trinken, was aus der Tasche zu holen oder sonst was keine Ahnung mehr. Ich weiß noch das Zwei drinnen gesessen hatten und fern gesehen haben. Immer wenn ich rein kam hab ich die beiden Wolkenkratzer gesehen und die Rauchwolken (ich weiß nicht mal mehr, ob da schon beide Flugzeuge drinnen waren). Ich dachte damals, die würden die Sprengen, weil ich in der Zeit vorher Berichte gesehen hatte, wie Häuser gesprengt wurden. und fand es nur komisch, dass es 'in der Mitte' war....
Ich glaub erst später am Tag, hab ich mehr bemerkt.
Ich weiß noch wie ich morgends auf dem Weg zur Schule mit Freunden darüber geredet hab, dass ich es als ersten für sprenungen gehalten hatte. Wir hatten an dem tag auch darüber geredet gehabt und eine schweigeminute eingelegt.
ALso bei uns war es auch definitv Thema Nummer eins...
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11.09.2011 03:24 |
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Ich war damals 13 und wollte kurz nach 17 Uhr für eine Sitcom mit einer Nanny den Fernseher einschalten und statt Lachern begrüßte mich Peter Klöppel mit todernstem Gesicht und drehte nervös seinen Kugelschreiber in den Händen. Außerdem wurden immer und immer wieder die Bilder der erst brennenden und dann einstürzenden Türme gezeigt. Ich konnte es nicht fassen. Ich hatte zwar vorher nie etwas vom WTC gehört und die New Yorker Skyline auch nicht präsent, aber das hier etwas Schreckliches passiert war mit einer über New York hinausgehenden Bedeutung war mir klar. Ich hatte keine Angst um mein eigenes Leben. In einem Berliner Randbezirk erschien es mir unwahrscheinlich, dass sowas um die Ecke passiert, aber es war nicht so, dass ich nicht drüber nachgedacht hätte. Viel größer war die Sorge dass überhaupt irgendwo in den USA oder der Welt noch mehr passieren könnte - noch am gleichen oder in den nächsten Tagen. Natürlich löste der Alltag das wieder schnell ab und stattdessen wich dieses Gefühl dem Wissen das dieses Ereignis andere Ereignisse nach sich zieht und so brannten sich mir ebenso die Bilder von den grünlichen Nachtbildern aus Afghanistan ein die vom Leuchten der Bomben erhellt wurden. Dieser Tag hatte die Welt verändert und wie schon damals auch nach einem Jahrzehnt im Rückblick: nicht zum besseren. Saddam Hussein und Osama Bin Laden sind tot. Die Soldaten in Afghanistan und im Irak sind geblieben. Der islamistische Terror hat nicht nur die Einstellung gegenüber einem ganzen Kulturkreis negativ geprägt, sondern auch die Vorstellung von Sicherheit verändert. Ungeheure Kraftanstrengungen wurden unternommen um dieser Gefahr zu begegnen ohne sie gefühlt zu verringern. Von anderen todbringenden Problemfeldern nicht zu reden.
Ein trauriges Jahrzehnt geht zu Ende. Ein verlorenes Jahrzehnt. Wie ein Schatten hat sich dieses Ereignis über das begonnene Jahrhundert gelegt und ihm ein erstes Gesicht gegeben. Eine Fratze die man nur schwer loswerden kann.
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11.09.2011 03:30 |
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Astoria_Malfoy
Schülerin
Dabei seit: 09.03.2011
Alter: 30
Herkunft: Hogwarts School of Witchcraft and Wizardry
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Erstmal, ein unheimlich interessantes und trauriges Thema, ich habe alle Beiträge bis jetzt durchgelesen. Ich wünschte, ich wäre älter gewesen, dann hätte ich es vielleicht besser verstehen können.
Ich war damals 7, eigentlich auch viel zu jung, um das alles zu verstehen, aber es hat sich bei mir extrem eingeprägt.
Ich kam nachmittags vom Flötenunterricht nach Hause, und wollte mit meinem damals dreijährigen Bruder logo (diese nachrichtensendung für Kinder) auf kika gucken. Meine Mutter wusste wohl schon den ganzen Nachmittag, das was schreckliches passiert ist, und sie versuchte meinen Vater zu erreichen, der in der Woche in Amerika in Boston war, also einigermaßen in der Nähe. Natürlich hat sie sich große Sorgen gemacht und hat ihn erst gegen 1 Uhr in der Nacht erreicht, aber das hab ich gar nicht mitbekommen.
Meine Mutter versuchte mich und meinen Bruder vor den Bildern zu schützen und hat gut darauf aufgepasst, dass wir nur kika und nichts anderes schauen. Aber selbst in logo waren die ersten Bilder, die man sehen konnte, die einstürzenden Zwillingstürme. Mein Bruder verstand natürlich gar nichts, und meine Mutter trug ihn schnell hoch ins Bett, während ich vor dem Fernseher saß, und die Bilder verarbeitete, versuchte zu begreifen, was da gerade passiert ist, und gleichzeitig dem Nachrichtensprecher lauschte. Als das Wort New York fiel, und betont wurde, wie viele Menschen dort starben und das hinter all dem ein Anschlag vermutet wurde (was ich damals nicht wirklich begriffen hatte), bekam ich Angst. Mein Vater war doch in Amerika...
Meine Mutter kam wieder herunter, und versuchte mir zu erklären, was da vorgefallen war, so, dass ein fast 8-jähriges Mädchen das verstehen konnte. Das einzige was da hängengeblieben war, war Terroristen, Amerika, Flugzeug, World Trade Center, aber so wirklich hat es mich auch nicht interessiert, ich wollte wissen, wie es meinem Vater ging.
Meine Mutter sagte mir, dass ich mir keine Sorgen machen soll, er wäre in Boston und nicht in New York, und das sie ihn hoffentlich bald erreicht.
Die Nacht wurde lang für mich und meine Mutter, wir saßen vor dem Fernseher und ich versuchte immer noch zu begreifen, was genau da passiert war. Das Lied Only Time das immer wieder gespielt wurde in Kombination mit den einstürzenden Zwillingstürmen machte mich traurig und nachdenklich, ich versuchte zu begreifen, warum Menschen sowas tun. Wir versuchten meinen Vater zu erreichen, meine Mutter versuchte ihm, eine email zu schicken, aber das Internet damals war noch ziemlich langsam und ziemlich schnell überlastet. Um halb elf schlief ich auf dem Sofa ein, und meine Mutter trug mich in mein Bett.
Am nächsten Morgen erzählte mir meine Mutter, dass sie meinen Vater erreicht hatte, das es ihm gut ging, und das ich ihn nach der Schule sprechen könnte, weil er jetzt schlafen würde.
An dem Tag in der Schule waren die Anschläge das Thema Nummer eins und es wurde eine Schweigeminute abgehalten. Aber weil wir doch noch alle relativ jung waren, wurde nach einigen Stunden zur Tagesordnung übergegangen und Diddl-Blätter getauscht.
Ich rief meinen Vater an und war verdammt erleichtert, in sprechen zu können. Er konnte erst später zurück kommen, als geplant, weil die Sicherheitsvorkehrungen alle sehr streng waren.
Meine Mutter erzählte mir noch von dem Flugzeug das über einem Feld abstürzte, und vom Pentagon.
Von WTC7 habe ich erst Jahre später in allmystery erfahren.
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11.09.2011 16:16 |
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Bernhard Nowak
Schüler
Dabei seit: 26.08.2004
Alter: 60
Herkunft: Rödermark
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Ich kann mich sehr genau an den Tag erinnern. Es war mein erster Urlaubstag und ich plante an diesem Abend eine Busreise in die Toskana (die auch tatsächlich trotz der Ereignisse stattfand, aber ziemlich bedrückend war, weil alle an die Ereignisse dachten und den Urlaub nicht genießen konnten). Die Reise sollte gegen 23.00 Uhr abends losgehen (Zubringer zum Frankfurter Hauptbahnhof) und ich war noch kurz einkaufen, und zwar in einem Fotogeschäft nahe meiner Wohnung, da ich einen Film für meine alte Kamera für diesen Urlaub besorgen wollte (die ich heute noch habe, eine Digitalkamera besitze ich nicht) und das Geschäft öffnete am Nachmittag genau um 14.30 Uhr. Kurz vor 15.00 kam ich in meine Wohnung zurück und begann ich zu packen und hörte Radionachrichten. Ich weiß noch, dass es darum ging, dass die Spitzenmeldung in den Nachrichten es um die Haushaltsdebatte ging, die an diesem Tag stattfand. Und um irgendwas mit dem damaligen Verteidigungsminister Scharping. Plötzlich wurden die Nachrichten unterbrochen und es hieß, ein Flugzeug sei in einen der Twin Towers gerast. Ich schaltete sofort das Fernsehen an und sah auf N-TV life Bilder des gerade gefilmten zweiten Flugzeuges, welches in den zweiten Twin Tower raste
Von dem Moment an verbrachte ich den Nachmittag am Fernseher und am Telefon - ich telefonierte mit allen möglichen Leuten, Verwandten und Freunden.Außerdem weiß ich noch, dass ich überlegte, die Urlaubsreise abzusagen, dies ging aber nicht mehr. Und ich weiß, dass es ein wunderschöner Herbsttag war: der Himmel himmelblau und warm, was die Atmosphäre noch "unwirklicher" machte.
Abends dann brachte uns der Zubringer nach Frankfurt zum Hauptbahnhof und Frankfurt war dunkel, nur wenige Lichter brannten. Es gab wohl, wurde gesagt, eine Anweisung der hessischen Landesregierung, nur eine Notbeleuchtung zu "schalten", denn Frankfurt ist ja Bankenviertel und der Flughafen war ja auch ein potentielles Ziel.
Eine unheimliche Atmosphäre. Und als wir dann nach in der Toscana bei Luca eingetroffen waren, konnte man im Hotel-TV sehen (dies war ungefähr 24 Stunden nach den Geschehnissen, also ca. 15.00 am folgenden Tag), dass ein italienischer Luftwaffenstützpunkt gezeigt wurde, weil dort amerikanische Flieger stationiert waren, die möglicherweise in Afghanistan in einen geplanten Einsatz sollten.
Eine unheimliche Atmosphäre war dies, v.a., da man ja an diesem Tag nicht wußte, ob es weitere Attentate geben würde. Der Urlaub war dann - so schön er geplant war - von den Ereignissen vollkommen überschattet.
Wer sich für die Ereignisse interessiert, dem sei das Buch von Bernd Greiner 9/11, der Tag, die Angst und die Folgen aus dem Beck-Verlag zur Lektüre empfohlen:
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King: You're a monster, Urquhart.
Urquhart:You might very well think that, Sir, but your opinion doesn't count for very much now, does it? Good day, Sir. 
Ian Richardson in: "House of cards, Teil 2: To play the King"
Dieser Beitrag wurde 6 mal editiert, zum letzten Mal von Bernhard Nowak: 11.09.2011 16:51.
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11.09.2011 16:36 |
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Wichtig:
