"Auf welcher Seite steht Severus Snape?" |
Du Ankou
Schülerin
Dabei seit: 13.09.2004
Herkunft: JWD
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Vielleicht wird es so besser verständlich.
Barty jun. ist ein Spion in Verkleidung, der über einen kurzen, zeitlich begrenzten Auftrag genutzt wird.
Wie ein Industriespion, der bestimmte Dokumente aus einem unzugänglichen Ort holen soll.
Das ist Snape nicht.
Er ist eher der V-Mann, der in der Mafia eingeschleust wurde, der jahrelang dort ein langfristiges Ziel verfolgt.
Er ist 10 Zwölftel seiner Zeit in Hogwarts ohne Verbindung, wenige seiner "Kollegen" wissen von seiner Aufgabe, um ihn nicht zu verraten.
Dazu muss es aber noch eine Person geben.
Wie der V-Mann kann auch Snape nicht jede Woche im (FBI)- Hauptquartier aufkreuzen und Bericht erstatten.
Er kann auch keine neuen Aufträge bekommen - Bellatrix kann schlecht in Hogwarts aufkreuzen und ein Gespräch mit Snape erbitten.
Es muss aber eine Kontaktperson geben, die Bescheid gibt, wenn sich etwas ändert oder wenn Informationen weitergeleitet werden müssen, die seinen Auftrag betreffen.
Jemand, der am selben Ort aus - und eingehen kann, mit ihm reden kann, ohne sofort Verdacht zu erregen.
Jemand, der zeitgleich diese Aufgabe als Verbindungsmann erhält - der Nudellieferant des Paten zum Beispiel oder der kleine Kioskbetreiber, bei dem alle einkaufen.
Was wäre in Bezug auf Snape, der Hauslehrer, der sich den größten Teil des Jahres im für Todesser unerreichbaren Hogwarts aufhält, unauffälliger als der Schulbeirat und Vater eines seiner Schüler?
Sie können auch Draco dafür nutzen. Kleine Briefchen schicken oder so.
Und Narzissa weiß das von Lucius, darum macht sie in der Scharade mit, was der "Spion" Snape für tolle Erfolge erzielt hat.
Darum kann sie ihn auch problemlos schwören lassen - Snape müßte es auch ohne Schwur tun.
Und etwas fiel mir ein:
In Buch 2 muss AD gehen und Snape wird über Draco mit der Aussicht auf den Posten von AD angesprochen.
Entgegen der Erwartung fand Snape das gar nicht toll - was soll er in Hogwarts, wenn AD weg ist.
__________________ The better part of valour is discretion
Shakespeare
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15.07.2010 10:05 |
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Al Khamsa
Schüler
Dabei seit: 27.08.2009
Alter: 44
Herkunft: Germany
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Zitat: |
Original von Nise
Ich behaupte jetzt mal, Snape hat Voldemort klar gemacht, dass er die ganze Zeit an ihn geglaubt und in seinem Sinne spioniert hat. . |
Ich denke mir mal, dass es nicht nur Snape war, der Voldemort überzeugt hat, dass er immer auf seiner Seite gestanden hatte. Dazu ist Voldemort zu misstrauisch.
Ich kann mir denken, dass Snape Hilfe durch Lucius bekommen hatte. Lucius stand ja Ende des 4. Bandes noch in Voldemorts Gunst. Ich glaube, dass Lucius zu dem Zeitpunkt noch der einflussreichste Todesser war, sozusagen Voldemorts Vertreter, auf den alle anderen Todesser hörten.
Und Lucius war ja offensichtlich so eine Art Freund von Snape. Snape wird dem Lucius immer vorgegaukelt haben, dass er in Wahrheit nach wie vor Voldemorts (und Lucius) Mann war und nur scheinbar in DD`s Diensten, um immer herausfinden zu können, ob etwas gegen die DE geplant war.
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15.07.2010 11:38 |
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Du Ankou
Schülerin
Dabei seit: 13.09.2004
Herkunft: JWD
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Oder er hat AD und dem Orden vorgespielt, auf ihrer Seite zu sein und dass er bei LV ist, um herauszufinden, was gegen den Orden geplant ist.
Tatsache ist nun leider, dass weder das eine, noch das andere stattfindet.
Überhaupt läuft die ganze Auseinandersetzung so was von schleppend.
Snape nach Buch 7 ist so offen von der Motivation wie nach allen anderen Büchern.
Er erzählt AD die rührselige Geschichte mit Lily und seine übermächtige Reue - nicht überraschend, dass er das getan hat, hat er schon in Buch 6 Bellatrix erzählt.
Er regt sich nicht bei der Lehrerin - entweder will er nicht oder kann er nicht, das kann man halten wie "Seller auf dem Dach".
Letztendlich bringt er mit den Erinnerungen Harry dazu, sich über den Haufen schießen zu lassen (vielleicht hat er von LV nicht nur Fliegen, sondern auch den Trick mit dem Fälschen von Visionen gelernt).
Und Harry wäre tot - wenn nicht LV auf die glorreiche Idee mit dem Stabwechsel verfallen wäre und weiterhin seinen eigene Zauberstab benutzt hätte.
Großer Gott, was ist denn mit Slytherin und der allgemeinen Einstellung dazu?
So furchtbar ich die Aussage mit "falschen Haus" finde - damit wäre er in die Gruppe gerutscht, die an den Unverzeihlichen-Schlussverkauf teilnehmen dürfen.
Aber nein, er kam zu Recht nach Slytherin (was ich immer gehofft hatte und JKR auch so empfindet, nur aus ganz anderen Gründen) und damit benutzt er Unvermeidliche aus niederen Beweggründen und hat keine Option auf "greater good".
Er gehört für die Autorin nach wie vor zu dem Verein, für den Unverzeihliche immer noch unverzeihlich und Ausdruck ihrer niederen Gesinnung ist.
Sieht sie sich selbst in Lily, dann ist Snape für sie der Mann, die ihren Mann und ihre Kinder sterben sehen wollte - natürlich ist er damit kein Held, noch nicht mal eine tragische Figur.
Sie hat Snape in die Tonne gekloppt.
Wenn da nicht das Wort wäre, das AD von Severus verlangt und das er auch zusagt.
__________________ The better part of valour is discretion
Shakespeare
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Du Ankou: 15.07.2010 14:57.
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15.07.2010 14:34 |
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Al Khamsa
Schüler
Dabei seit: 27.08.2009
Alter: 44
Herkunft: Germany
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Zitat: |
Original von Du Ankou
Er regt sich nicht bei der Lehrerin - entweder will er nicht oder kann er nicht, |
so traurig das war. Er konnte nicht. Wenn er sich edel und ritterlich in den Kampf geworfen hätte, wäre nichts geändert worden. Die Lehrerin wäre trotzdem ums Leben gekommen und er gleich mit dazu. Er sitzt da mit Pokerface, aber was in seinem Inneren vorging, weiß man nicht. Er ist ja ein genialer Oklumentiker.
Zitat: |
Und Harry wäre tot - wenn nicht LV auf die glorreiche Idee mit dem Stabwechsel verfallen wäre und weiterhin seinen eigene Zauberstab benutzt hätte. |
Nein, wäre er nicht. Denn die beiden ursprünglichen Zauberstäbe wollten ja offensichtlich nicht gegeneinander kämpfen. Das sah man ja in HP 4. Und mit einem Leihzauberstab funktionierte es auch nicht, wie man bei der Fluchtszene der 7 Harrys sah.
Nein, Snape hat nicht AD und dem Orden etwas vorgespielt, sondern er hat Voldemort und den DE etwas vorgespielt. Und zwar sehr erfolgreich.
Das Einzige, was ich sagen muss, ist, dass er es am Schluss mit dem Vorspielen übertrieben hat. Warum Snape ganz am Schluss (The Sacking of Severus Snape) noch geflohen ist, weiß ich nicht. Er konnte ja nichts mehr für den Orden tun ,wenn er zu Voldemort überlief.
Warum hat er nicht die Hände hochgenommen und sich erst mal verhaften lassen. So schnell wäre ihm nichts passiert, da die "Guten" ja sozusagen unmittelbar vor der Schlacht steckten.
Und Rowling hätte Zeit gehabt, sich auszudenken, wie Snape dem Harry seine Erinnerungen glaubhaft ! zukommen lassen kann.
Ich liebe den Severus ja sehr, aber am Schluss in der Heulenden Hütte kam er mir etwas mickrig vor, als er Voldemort praktisch anflehte, ihn gehen zu lassen. Da hatte ich mir von Severus mehr erwartet.
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16.07.2010 12:48 |
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Du Ankou
Schülerin
Dabei seit: 13.09.2004
Herkunft: JWD
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Du sagst es: Was in seinem Inneren vorgeht, weiß man NICHT.
Ist es "pokerface" oder nur der Snape, der von JKR vorgegeben wird - der Snape, dem alle außer Lily egal sind und wenn überhaupt nur eingreift, wenn er sein Versprechen an AD einhält?
Diese Lehrerin hat nichts mit dem Versprechen, Harry "für Lily zu schützen" zu tun.
Du glaubst zu wissen, was in ihm vorgeht - warum steht dann dieses Kapitel im luftleeren Buchraum?
Harry erfährt nie davon, es wird nirgends mehr thematisiert.
Er hätte hier selbst wenn es möglich wäre, so wenig geholfen wie er - laut JKR - Harry geholfen hätte, wenn er nicht in Lily "verliebt" gewesen wäre.
So wenig wie er ihrem Kind vor ihrem Tod helfen wollte oder wegen Neville auch Däumchen gedreht hätte.
Zu dem Zeitpunkt, als Harry zu LV geht, ist sein Zwillingstab kaputt - Nagini hat das erledigt.
Die Bruchstücke liegen in Bathildas Haus rum und HP vermutet noch, dass bekannt wird, dass das Hindernis mit den kerngleichen Zauberstäben nun aus dem Weg ist.
__________________ The better part of valour is discretion
Shakespeare
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16.07.2010 15:32 |
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mandragora
Schülerin
Dabei seit: 29.12.2006
Themenstarter
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Snape wusste auch gar nichts davon, dass Harry Voldemorts AK überleben würde (bzw. "wiederauferstehen" würde.
Ja, es ist schon etwas dran an dem, was Du Ankou sagt. Nicht zu vergessen, in Band 6 erfahren wir auch noch, dass man Pensieve-Erinnerungen manipulieren kann. Ob Harry sowas gemerkt hätte?
Erstaunlich, wie offen das Buch in der Interpretation von Snape noch ist. Es lässt mit etwas Fantasie leicht zu, dass Snape noch lebt, sogar, dass er auf der dunklen Seite steht.
__________________ "Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung." (Peter Scholl-Latour)
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16.07.2010 20:00 |
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Bernhard Nowak
Schüler
Dabei seit: 26.08.2004
Alter: 60
Herkunft: Rödermark
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Die Offenheit in Bezug auf Snape ist in der Tat vorhanden - übrigens auch bei Voldemort. Denn wenn JKR will, dass Voldemort lebt, kann sie - begraben wurde er ja nicht - ihn plötzlich verschwinden lassen - weil dann leider ein Horcrux übersehen worden ist.
Das Problem in Sachen Snape sehe ich prinzipiell darin: JKR hat - spätestens mit Band 4 - entschieden, dass Harry - und nur Harry als "Held" im Mittelpunkt der Handlung stehen soll. Eine anständige Snape-Hintergrund-Story (wie auch Neville Backgroundstory) wurde daher ad acta gelegt. Das ganze Kapitel 33 DH ( The prince`s tale, warum heißt er eigentlich "Prinz", wurde nie geklärt, die rudimentären Erklärungen in Band 6 sind in dieser Hinsicht allzu dürr geraten) dient nur dazu, die Stoppered-Death-Theorie zu erläutern und liefert nur das allernotwendigste in Bezug auf Snape und Lily.
Und daher wirkt die "Auflösung" Snape so "unentschlossen" und unbefriedigend. Irgendwie - finde ich - sind wir auch in Bezug auf das Rätsel Snape "an der Nase herumgeführt" worden.
Zumal Al Khamsa das Richtige hier gesagt hat: es ist vollkommen unglaubwürdig, dass Harry, kaum dass er die Erinnerungen auf Humphrey-Bogart-Art erhalten hat ("Schau mir in die Augen, Kleines") sich angesichts des Ultimatums Voldemorts erst einmal Zeit für die Erinnerungen Snapes nimmt. Und dies nur, weil JKR es nicht geschafft hat, einen glaubwürdigen Handlungstrang zu finden, wie Harry zeitnah an Snapes Erinnerungen kommt. Snapes Loyalität sollte erst ganz am Schluss "gelöst" werden. Aber ist sie dies wirklich? Je länger ich auch diesen Snape-Thread mit seinen Theorien lese, kommen mir Zweifel
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__________________ King: You're a monster, Urquhart.
Urquhart:You might very well think that, Sir, but your opinion doesn't count for very much now, does it? Good day, Sir.
Ian Richardson in: "House of cards, Teil 2: To play the King"
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16.07.2010 20:21 |
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arWen_2000
Schülerin
Dabei seit: 23.06.2009
Herkunft: Schweiz
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etwas zum wort "interpretation":
"....[B]Bei einer korrekten Textinterpretation müssen die aufgestellten Behauptungen am Text durch Zitate belegt werden. Werden einem Text Wirkungsabsichten oder Wirkungen unterstellt, die nicht nachgewiesen werden können, wird das als Eisegese bezeichnet......... Eisegese (v. altgriech.: µἰ "hinein, in" und ἡ³µῖø±¹ - führen, leiten (ἐ¾·³µῖø±¹ - "herausführen, -leiten" bzw. ἡ ἐ¾·³®Ã· - die "Herausleitung") zu ἡ µἰ÷³®Ã· = die "Einführung") ist [B]eine Fehlinterpretation, da etwas aus einem Text herauslesen wird, das nicht darin steht oder gemeint war.[/B] Es ist eine Verballhornung des Begriffs Exegese (Textauslegung) bei dem die griechische Vorsilbe "ex-" (heraus-) durch die griechische Vorsilbe "eis-" (hinein-) ausgetauscht wurde. Da eine Eisegese meist zu einer Fehlinterpretation führt und die Schlussfolgerungen einer Eisegese unhaltbar sind, wird der Begriff durchweg abschätzig gebraucht. In der Praxis wird der Begriff vorwiegend für eine misslungene Auslegung eines Bibeltextes verwendet.[/B]
[B]Im Deutschen spricht man auch vom „Hineinlesen“ oder „Hineindeuten“[/B]. Die Methode steht im Widerspruch zu seriöser Hermeneutik (Wissenschaft der Textauslegung bzw. Textinterpretation) .............
Mit Umberto Ecos Roman Das Foucaultsche Pendel gelangte die Technik wieder zu einem gewissen Ruhm. So enthält der Roman eine Verschwörungstheorie, die zwar auf historischen Fakten basiert, aus denen aber durch falsche Verknüpfungen etwas hineingelesen wurde, das letztlich ins Absurde führen musste.
Insbesondere verschiedene Verschwörungstheoretiker oder Weltuntergangstheoretiker bedienen sich einer Eisegese. Ebenfalls in diese Kategorie gehören Pseudowissenschaftler wie Erich von Däniken.
Nach dem Religionskritiker Michael Schmidt-Salomon ist (Bibel-)Exegese der Versuch, genau das Gegenteil aus einem Text herauslesen zu können, damit man irgendwie sich noch als Christ bezeichnen kann.[1]........."
Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Textinterpretation http://de.wikipedia.org/wiki/Eisegese
freundliche grüsse
arWen_2000
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von arWen_2000: 16.07.2010 21:28.
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16.07.2010 21:27 |
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mandragora
Schülerin
Dabei seit: 29.12.2006
Themenstarter
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Was willst du jetzt damit andeuten? Dass wir Verschwörungstheoretiker sind?
Hast du mal was vom Begriff des intentionalen Fehlschlusses gehört?
__________________ "Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung." (Peter Scholl-Latour)
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16.07.2010 21:33 |
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Lord_Slytherin
Xperts Fanfiction Wettbewerb Silber-Award-Winner
Dabei seit: 29.04.2004
Alter: 60
Herkunft: aus der Mitte Deutschlands, auch Thüringen genannt Pottermore-Name: DraconisNox24
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@ arWen_2000
Was deuten wir nach deiner Meinung denn nun in den Text der HP-Bücher hinein, was (nach deiner Meinung) nicht drinsteht: das Snape gut ist, oder daß er nicht gut ist.
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16.07.2010 21:43 |
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mandragora
Schülerin
Dabei seit: 29.12.2006
Themenstarter
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Ich nehme an, es geht darum, dass wir uns hier nicht an das halten, was JKR gemeint hat.
Was JKR gemeint hat, ist vollkommen klar. Sie lässt ja kaum eine Gelegenheit aus, es uns in Interviews unter die Nase zu reiben.
Hier geht es aber nicht darum, was JKR gemeint hat. Sondern es geht darum, was das Buch an Möglichkeiten offen lässt. Hintergrund ist natürlich die Frage, wie es nun nach Abschluss der Buchserie und dem Verkauf der Rechte an Charakteren und Handlungschauplätzen mit dem Potter-Franchise weiter geht.
Und siehe da, es stellt sich heraus, dass das Buch bemerkenswert viele Möglichkeiten offen lässt.
__________________ "Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung." (Peter Scholl-Latour)
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16.07.2010 21:54 |
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Frau Rowling hat immer wieder (etwas verstimmt) Nachhilfe in Sachen richtige Auslegung und Schlussfolgerung geliefert. Dieses tat sie, weil ihr so viele Leser einfach ihre Auffassung (insbesondere die) von Snape nicht abnehmen, da die Bücher größere Interpretationsmöglichkeiten liefern (ich stimme mandragora zu).
Ulkig ist, dass Frau Rowling scheinbar unbeabsichtigt diese Auslegungsmöglichkeiten schuf. Mir dünkt, sie hat es nicht geschafft ihre Ansicht von Snape zu schreiben, also richtig zu "kommunizieren". Ich las schon manch echten Klassiker und begriff was der Schriftsteller meinte. Bei Frau Rowling (gebe ich ehrlich zu) hingegen muss ich passen. Doch dies schreibe ich keinesfalls meiner "minderen geistigen Befähigung" zu, denn ihrem Unvermögen sich klar und verständlich auszudrücken.
Ist doch lächerlich, dass sie ihren moralischen Firlefanz auch noch erklären muss und indigniert ist, wenn sie für eine "Helden-Figur" wie Snape gelobt wird.
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16.07.2010 22:42 |
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Bernhard Nowak
Schüler
Dabei seit: 26.08.2004
Alter: 60
Herkunft: Rödermark
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J.K. Rowling sah in Harry den "Jesus"-Helden, um den sich in der Serie "alles" drehen sollte. Und sie konnte - so verstehe ich ihre Reaktion - nicht nachvollziehen, dass die Fans Snape interessanter fanden als Harry selber. Sie wollte - wohl in Anlehnung an ihren früheren Chemielehrer - einen fiesen Charakter kreieren, wenn man ihren Interviews auf www.accio-quote.org glauben kann. Und Snape hatte in ihrer Planung wohl letztlich nur die Funktion, Dumbledore zu töten und selber vor dem Finale zu sterben, damit Jesus-Harry im Finale Voldemort ohne fremde Hilfe gegenübertreten und besiegen konnte. Und dann empfinden diese "ungehorsamen" Fans mehr Faszination über Snape als über den "stinknormalen" "Edel"-Harry.
Möglicherweise ist "The Prince`s tale" in der Tat nur geschrieben worden, weil die Fans in den Foren - wie wir auch im "Werdegang"-Thread so viel über Snape diskutiert und uns - basierend auf die Buchinformationen aber auch aufgrund zur Verfügung stehender Interviews der Autorin, die sich teilweise als irreführend herausgestellt haben - für sein Schicksal so sehr interessiert haben. Sie aber - Rowling - wollte unbedinge "Harry"-Zentrierung. Und dies ist ihr - zu ihrem Verdruss? - wohl bis heute nicht gelungen. Und da kann sie Snape noch so sehr von einem interessanten undurchschaubaren Charakter zu einer weinerlichen Heathcliff-Kopie degradieren, der Faszination der Fans tut Snape bis heute keinen Abbruch. Und dies wenigstens finde ich schön
Anbei nochmals zur Erinnerung die Zusammenfassung der Äußerungen der Autorin zu Severus Snape auf www.accio-quote.org: http://www.accio-quote.org/themes/snape.htm
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Urquhart:You might very well think that, Sir, but your opinion doesn't count for very much now, does it? Good day, Sir.
Ian Richardson in: "House of cards, Teil 2: To play the King"
Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, zum letzten Mal von Bernhard Nowak: 16.07.2010 22:58.
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16.07.2010 22:50 |
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Natürlich Bernhard.
Nur Harry ist wichtig. Und wie ich des öfteren schon schrieb: Nicht dadurch, dass Harry etwa eine glaubhafte Entwicklung zu einem "Helden" durchlebt macht ihn zum "Helden", sondern das reihenweise Scheitern und Versagen anderer Schlüsselfiguren, oder Figuren, die das Potential zur Schlüsselfigur gehabt hätten.
Das Scheitern ansich ist nichts schlechtes (weder im wahren Leben noch in einem guten Roman), aber die Fehlerhaftigkeit dieser Figuren zu benutzen, um sie zu degradieren in den Augen der Leser (nur damit Harry ohne besondere Taten gut dasteht), war für mich als geübte Romanleserin deprimierend.
Ich will Harry gar nicht schmälern. Aber es vielen ihm "seine" Leistungen einfach in den Schoß. Im Grunde erwies sie der Figur Harry damit einen Bärendienst.
LG
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16.07.2010 23:01 |
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Lord_Slytherin
Xperts Fanfiction Wettbewerb Silber-Award-Winner
Dabei seit: 29.04.2004
Alter: 60
Herkunft: aus der Mitte Deutschlands, auch Thüringen genannt Pottermore-Name: DraconisNox24
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Zitat von Bernhard Nowak: |
... Und dann empfinden diese "ungehorsamen" Fans mehr Faszination über Snape als über den "stinknormalen" "Edel"-Harry. |
Das Problem ist ja gerade, daß hier (und in anderen Foren) nicht halb so viel über Snape diskutiert würde, wenn sein Charakter in den Büchern eindeutig geklärt worden wäre. Gerade weil die Darstellung dieser Figur so auslegbar ist, entstehen diese Diskussionen doch erst.
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16.07.2010 23:03 |
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