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Zum Ende der Seite springen Snape und die Botschaft der HP-Bücher 22 Bewertungen - Durchschnitt: 9,1822 Bewertungen - Durchschnitt: 9,1822 Bewertungen - Durchschnitt: 9,1822 Bewertungen - Durchschnitt: 9,18
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Herrin_des_Schweigens Herrin_des_Schweigens ist weiblich
Schülerin

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Dabei seit: 22.07.2005



Text Snape und die Botschaft der HP-Bücher Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden      Zum Anfang der Seite springen

Hallo zusammen,

Ich bin das "Problem Snape - schuldig oder unschuldig?" mal von einer etwas anderen Seite angegangen und habe mir Gedanken darüber gemacht, welche Folgen ein evil!Snape für die Moral und die Botschaft der HP-Bücher haben könnte.
Mein Essay schildert in sich keine Theorie, sondern befasst sich vielmehr mit der Frage, wie und ob HP mit Snape als eiskaltem Mörder Dumbledores noch funktionieren kann.
Ich bin mir sicher, auch andere haben zu diesem Thema einiges zu sagen - über eine lebendige Diskussion würde ich mich sehr freuen Friends

LG
die Schweigende




: Snape ist tatsächlich böse und ein loyaler Todesser. Er hat Dumbledore die ganze Zeit ausgenutzt, hintergangen und schließlich umgebracht. Dies wird in Buch 7 bestätigt, wo Harry wieder auf Snape trifft und ihn tötet, ebenso wie Voldemort.



***


***



***





Welcher Weg ist leicht, welcher ist richtig? --> Es sind unsere Entscheidungen, die bestimmen, wer wir sind.

Treue und Hingabe an eine Sache oder eine Person, egal, wie schwer dieser Weg manchmal zu beschreiten sein mag. --> Loyalität zahlt sich aus (siehe Fawkes in Buch 2)

Die, die wir lieben, werden uns niemals verlassen à Der Tod ist nur das nächste große Abenteuer

Selbst in der größten Dunkelheit kann es Licht geben, wenn wir es selbst nur wollen

HP ist in seiner Gesamtheit eine Hymne an die Außenseiter: Die weniger Schönen, Intelligenten, Beliebten, Reichen etc. etc. – im Allgemeinen sind sie JKRs Helden

Niemand kann es alleine schaffen, so sehr er es auch versucht à Gemeinsamkeit macht stark



Dumbledore ist nur selten den leichten Weg gegangen und falls doch, so bereut er es zutiefst. Er ist eine Persönlichkeit, die sicher oft aneckt, dafür aber mit sich selbst wohl auch weitgehend im Reinen ist

Er schätzt nichts mehr als Loyalität; er ist immer und überall da für jene, die seiner Hilfe bedürfen und die sich klar und mit dem, was sie tun, auf seine Seite stellen. Er belohnt Loyalität und gibt sie auch zurück

Dumbledore steht im krassen Gegensatz zu Voldemort, der den Tod mehr fürchtet, als alles andere. Er ist fest davon überzeugt, dass es Schlimmeres gibt, als zu sterben und sieht das Jenseits lediglich als nächstes großes Abenteuer

Er fordert seine Schüler immer wieder auf, an das Licht in der Dunkelheit zu glauben und selbst so ein Licht zu sein. Im übertragenen Sinne glaubt er auch daran, dass selbst der dunkelsten Seele ein Licht innewohnen kann (Im Film erwähnt er das Thema „Licht in der Dunkelheit“ auffällig oft, wenn er mit bzw. in Gegenwart von Snape spricht)

Der Schulleiter hat sich immer um die Außenseiter bemüht; so nahm er z.B. Lupin trotz seiner Behinderung als Lehrer an die Schule. Ein großer Teil seines Kollegiums entspricht nicht den gesellschaftlichen Normen (z.B. auch Snape und Hagrid)

Dumbledore fordert andere dazu auf, ihre Freundschaften zu pflegen und zu vertrauen; er selbst vertraut anderen mit seinem Leben (Snape und Hagrid)




Dumbledore hätte auch den leichten Weg gehen und ihn nach Askaban schicken können – damit hätte er in jedem Fall auf der sicheren Seite gestanden. Stattdessen hat er es sich (und anderen) schwer gemacht und Snape in sein Lehrerkollegium aufgenommen. Eine schlechte Entscheidung.

Loyalität? Welche Loyalität? Auf so etwas sollte man sich nicht verlassen!

Dumbledore fleht um sein Leben, er hat also Angst. Der Beweis, dass er den Tod trotz allem fürchtet?

Es ist dumm und naiv zu glauben, dass augenscheinlich böse Menschen etwas Gutes in sich tragen könnten. Dumbledore hat für diesen Glauben mit dem Leben bezahlt.

In der Schule lagen alle richtig damit, Snape auszuschließen und zu quälen; schließlich war er hässlich und böse – daran hat sich auch im Laufe der Jahre nichts geändert

Dumbledore ist ein alter Narr, der sein Vertrauen leichtfertig verschenkt. Jeder Idiot hätte schon nach Buch 1 sehen können, dass Snape das personifizierte Böse ist.









- Harry konnte Snape vom ersten Augenblick an nicht ausstehen und hat ihn im Laufe der Serie mehrmals verdächtigt, ein Bösewicht zu sein. Sollte das tatsächlich stimmen, dann wären all seine Vorurteile mit einem Schlag bestätigt; er befand sich demnach immer im Recht – egal, wie sehr sich Dumbledore bemüht hat, ihm das Gegenteil zu beweisen. Damit würde Harry, der oft vorschnell urteilt und über Meinungen, die er einmal gefasst hat, sehr wenig nachdenkt als eine überlegende Figur zum weisen, nachdenklichen aber auch vergebenden Dumbledore dastehen.

- Wenn Snape böse ist, dann muss Harry ihn töten – und er wird es selbst tun, denn nun ist er wahrhaft getrieben von Hass und Rache. Nicht nur in StarWars, sondern auch bei Harry Potter stellen diese negativen Gefühle den Weg zur dunklen Seite dar. Zusammenhalt, Liebe und Vertrauen kann Voldemort nicht verstehen – er müsste also mit diesen Mitteln besiegt werden. Allerdings weiß ich nicht, ob Harry dazu noch in der Lage wäre, mit all dem Schmerz und dem Hass, den ein evil!Snape in ihm hinterlassen haben würde. Ein nur durch negative Empfindungen errungener Sieg wäre für mich nicht glaubhaft; dann könnte Harry auch der nächste Dunkle Lord werden! Anakin Skywalker lässt grüßen (wobei der Wandel zu DarthVader bei StarWars in der Mitte der Serie eintritt und die Botschaft an sich dadurch gerettet wird, dass am Ende das Gute in ihm siegt)

- Einmal böse, immer böse. Das hatten wir schon – nämlich bei Voldemort. In Buch 6 wird uns vor Augen geführt, dass Voldi schon als Kleinkind im Waisenhaus die anderen terrorisierte und nur Böses in sich trug. Seine Figur ist somit nur schwarz – es gibt keine Nuancen in seinem Charakter. Nun soll uns durch das Buch des HBP sozusagen „vorgegaukelt“ werden, bei Snape wäre es ebenso. Wir erfahren, dass er als Jugendlicher schon brutale, dunkle Flüche erfand, als Erwachsener zu den Todessern ging, den Tod der Potters mitverschuldete und schließlich Dumbledore betrog und tötete. Das hier erzeugte Bild ist beinahe ebenso einseitig wie das von Voldemort. Im Prinzip hätten wir bei einem evil!Snape zwei Mega-Fieslinge und keine Grauzone mehr. Das ist für mich als Botschaft fragwürdig und dramaturgisch Unsinn.




Evil!Snape würde alles zerstören, was JKR über 6 Bücher hinweg so mühevoll erarbeitet und aufgebaut hat. Eine solche Entwicklung würde die Glaubwürdigkeit der Dramaturgie erheblich beeinträchtigen, den Büchern ihre Botschaft nehmen und eine schwarz/weiß – Malerei implizieren, die völlig unzeitgemäß erscheint.

Eigentlich sehe ich somit nur eine Möglichkeit:

__________________

(Alexander von Humboldt)


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Herrin_des_Schweigens: 21.09.2005 14:55.

21.09.2005 14:54 Herrin_des_Schweigens ist offline E-Mail an Herrin_des_Schweigens senden Homepage von Herrin_des_Schweigens Beiträge von Herrin_des_Schweigens suchen Nehme Herrin_des_Schweigens in deine Freundesliste auf
Allons!
unregistriert


RE: Snape und die Botschaft der HP-Bücher Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden      Zum Anfang der Seite springen

Top Top Top

Hervorragend, seit Erscheinen des Felix-Felizis-Axioms die nächste wirklich gute ,und eine bezwingende, Argumentation.

Gruß, Allons!
21.09.2005 15:07
Du Ankou Du Ankou ist weiblich
Schülerin

Dabei seit: 13.09.2004
Herkunft: JWD



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Ich kann nur zustimmen.
Es wäre eine zweifelhafte Botschaft, dass man Gut und Böse anhand von Aussehen oder Gruppenzugehörigkeit bestimmen kann.
Und ein vertrottelter, vertrauensseeliger Anführer der Guten entzieht der Geschichte jede Bodenhaftung.
Fehler ja, auch er ist ein Mensch.
Aber nicht Senilität.

Also nochmal:
Bravo!

Du Ankou

__________________
The better part of valour is discretion
Shakespeare
21.09.2005 15:15 Du Ankou ist offline E-Mail an Du Ankou senden Beiträge von Du Ankou suchen Nehme Du Ankou in deine Freundesliste auf
Knorck
unregistriert


Daumen hoch! Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden      Zum Anfang der Seite springen

Sehr dickes Lob. Ich komme mir da mit meinem kleinen Beitrag sehr klein vor. Applaus Applaus Top Top Respekt

Ich denke, dass man nicht immer alles an Snape vestmachen darf. Klar Snape ist wichtig, er ist aber nicht die wichtigste Figur.
Was JKR meiner Meinung vielleicht sagen will ist, dass auch sich die schlausesten Menschen oft genug irren. Das DD eben nicht die Rolle eines übermenschen einnehmen kann.
DD ist eine sehr wichtige Person für die Bücher. Das wird er auch sicher noch in Band 7 sein. Wichtiger als Sirius sicher. Aber die Frage ist, wie hoch bewerten wir diesen Mord? Was ist wichtiger?
Der Fall oder das Bein stellen?
Ich denke, dass das Bein stellen zwar die Ursache für den Fall ist, aber der Fall viel wichtiger ist. Anscheinend hat der Tod von DD ja auch einfach nur dramaturgische Gründe. Sie sagte ja selber, dass der weise Mann mit dem Bart sterben muss, damit Harry den Weg alleine gehen kann.

Ich habe es irgendwo mal gehört, dass JKR eine Christin ist. Ich glaube daran, dass sie das nicht wirklich in den Büchern einbaut. Ob sie nun christlich ist oder nicht. Ich finde die Geschichte überhaubt nicht mehr moralisch. Ich fand DD war ein guter Hinweisgeber, aber die Geschichte ist niemals so moralisch wie Herr der Ringe oder Narnia.
Deswegen finde ich, dass man mit der Moral nicht auf einen guten Snape schliessen kann.
Diese Bücher sind für mich nur Unterhaltung, sehr gute zwar, aber eben Unterhaltung.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Knorck: 21.09.2005 15:21.

21.09.2005 15:20
bilbo bilbo ist weiblich
Schülerin

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Dabei seit: 29.09.2004
Herkunft: Auenland
Pottermore-Name: BladeMoon141



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@Knorck:
In den Harry-Potter-Büchern geht es ständig um Moral. Die Herrin des Schweigens hat viele moralische Botschaften, die in den Büchern untermauert werden, aufgeführt. Ich bin davon überzeugt, dass es JKR ganz sicher nicht nur um Unterhaltung geht!
Ich bin daher derselben Meinung wie DieHerrindesSchweigens:
Ein böser Snape wäre eine moralische Katastrophe für die Gesamtbotschaft.
Schöne Grüße.
21.09.2005 15:52 bilbo ist offline Beiträge von bilbo suchen Nehme bilbo in deine Freundesliste auf
Knorck
unregistriert


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Ich habe gesagt, .
Die ersten beiden Bücher fand ich in dieser Hinsicht sehr gut, eigentlich auch das Dritte.
Ich finde, es ist einfach nur noch Unterhaltung. Ausserdem kann es ja auch sehr wohl sein, dass Snape erst seit kurzem zu Voldemort gewechselt ist oder garnicht Voldemorts Anhänger ist sondern nur sich selbst treu ist. Das ist nämlich das was ich denke.

Das ist nur meine kleine Meinung, nicht ernst nehmen.
21.09.2005 16:08
Herrin_des_Schweigens Herrin_des_Schweigens ist weiblich
Schülerin

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Dabei seit: 22.07.2005

Themenstarter Thema begonnen von Herrin_des_Schweigens


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Keinen Streit, bitte ...
Dass Snape erst seit Kurzem auf Voldemorts Seite steht, halte ich für ausgeschlossen. Entweder es ist so, wie er es Bella in Spinner's End schildert, oder eben nicht (was bedeuten würde, er steht nach wie vor auf der guten Seite). Ich bin übrigens auch der Meinung, dass Snape sein eigenes Süppchen kocht und ihm Leute wie Lupin & Co. gerne gestohlen bleiben können - nichtsdestoweniger denke ich doch, dass seine Loyalität ganz Dumbledore gehörte. Kaltblütig ermordet hat er ihn in meinen Augen nicht.

Ansonsten: Vielen Dank für das positive Feedback, aber auch für die Gegenargumente. Natürlich ist HP kein moralinsaures Mammutwerk, aber eine gewisse Botschaft ist JKR gerade den jüngeren Lesern schuldig - und das weiß sie auch. In meinen Augen ist HP keine Haudrauf-Fantasy, sondern eher ein modernes Märchen - und in Märchen geht es oft zwar ziemlich brutal zu, aber einen Sinn haben sie irgendwo alle.
Dass JKR auch ihren Büchern einen Sinn (außer Unterhaltung) zugedacht hat, ist für mich eigentlich ganz klar ersichtlich - siehe die von mir aufgeführten Leitmotive.

LG
die Schweigende

__________________

(Alexander von Humboldt)


21.09.2005 16:28 Herrin_des_Schweigens ist offline E-Mail an Herrin_des_Schweigens senden Homepage von Herrin_des_Schweigens Beiträge von Herrin_des_Schweigens suchen Nehme Herrin_des_Schweigens in deine Freundesliste auf
Grissom
unregistriert


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Die HP Bücher sind bestimmt eine spannende Lektüre für jung und alt, aber sie haben mit Sicherheit in JKR's Sinn auch eine Moral.
Es geht, wie @die Schweigende schon so hervorragend geschrieben hat, um Minderheiten oder Benachteiligte, die sich alle auf die eine oder andere Weise durchbeißen müßen, die ihre Talente so gut wie möglich nutzen und sich für den in ihrem Sinne besten Weg entscheiden müßen. (und in denen sich bestimmt viele wiedererkennen!)
- Ob das ein Harry ist, ein armes, bedauernswertes Waisenkind, das bis zum 11. Geburtstag nur Schlechtes erfahren hat und der sich zum "chosen one" entwickelte, auf den viele ihre Hoffnungen setzen (und den heute niemand mehr bedauert!)
- ob das eine Hermine ist, die zwar supergescheit, aber deswegen nicht unbedingt beliebt ist und sich erst durch die Freundschaft mit Ron und Harry sympathisch entwickelt
- ob das ein Lupin ist, der, weil er ein "furry little problem" hat, seiner Berufung als Lehrer nicht nachgehen kann und auf die Liebe seines Lebens (behaupte ich jetzt mal!) deswegen verzichtet
- ob es ein Hagrid, ein liebenswerter trottelier Halbriese ist, dem Tiere mehr bedeuten als Menschen
- ob das ein Dumbledore ist, der einsam an der Spitze steht, unheimlich viele Talente hat und der Menschenfreund schlecht hin ist, aber der keine Vertrauten oder Gleichgesinnten hat (außer eventuell seinem "Ziehsohn" Severus! Augenzwinkern )
- oder ob es Snape ist, der ausgestoßene, verachtete Streber, der nach seiner verpatzten Jugend doch noch (wahrscheinlich) den Absprung geschafft hat -

in jedem steckt ein Körnchen Mensch und Menschlichkeit! Und ich denke das ist auch die Botschaft von JKR!

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Grissom: 21.09.2005 16:32.

21.09.2005 16:29
Mirabell
unregistriert


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Das klingt alles sehr logisch, überzeugend und schlüssig. Applaus Großes Lob! Ich finde die Argumentation klasse.

Der Punkt ist nur, dass JKR keine "moralische Instanz" ist, sondern in erster Linie eine Autorin, die eine spannende Geschichte schreiben will und versucht, die Leser mit unerwarteten Wendungen zu überraschen. Welche Botschaften sie zu vermitteln versucht, ist daher zunächst nicht die zentrale Frage (auch wenn es natürlich wichtig ist). Harry Potter ist nicht die Bibel, sondern Unterhaltung.

Snape ist nicht die wichtigste Figur, aber mit Sicherheit die rätselhafteste, und egal auf welcher Seite er am Stehen wird, er wird niemals nur schwarz oder nur weiß sein, sondern immer in einer Grauzone.
Die Frage, ob er eher gut oder eher schlecht ist, zieht sich durch alle 6 Bücher und wird vermutlich in Band 7 eine der entscheidenden Fragen sein. Alle Bücher kann man in beide Seiten (Snape gut, Snape böse) interpretieren oder sogar in eine dritte (Snape ist sich selbst der nächste und hängt sein Fähnchen in den Wind.) In erster Linie, noch vor allen moralischen Leitsätzen, geht es Jo bei Snape vermutlich darum, die Leser im Unklaren zu lassen, auf welcher Seite Snape nun steht, denn das macht die Geschichte spannend.
Das können nach wie vor beide sein. In den Bänden 1-5 schlug das Pendel ein bißchen mehr nach "gut", jetzt schlägt das Pendel etwas mehr nach "böse", aber entscheidend ist, das es für alle Möglichkeiten gute, schlüssige Argumente gibt und die Leser etwas zum Rätseln haben.
Das macht sie zu einer guten Autorin.

Die moralische Botschaften des Buches sollte man natürlich nicht außer Acht lassen, in erster Linie zählt aber dennoch eine gute Geschichte, und ich denke nicht, dass man daran mehr oder weniger zwingend auf das Ende des Buches schließen kann, weil sich sonst ihre Botschaft nicht mehr in jedem Punkt erfüllt.
21.09.2005 16:30
Dumbledore der Weise
unregistriert


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Also ich muss auch sagen: deine Argumentation ist echt ziemlich stark!
Will mal sehen wer die vollkommen zerprengen will.
Ich bin ja schon von Anfang an der Meinung, dass Snape zu Dumbledore stand und steht!
Schon alleine, dass AD Snape 'anflehte', überzeugte mich, dass er ihn lediglich bat, ihn zu töten und damit deren Abmachung einzuhalten.
Man kann einen Todesfluch (alle Unverzeihlichen) ja nur benutzen, wenn man die Person auch wirklich hasst. Und Snape hasste DD wahrscheinlich unendlich; dafür, dass er ihn töten sollte.

Snape ist cool!!!
21.09.2005 16:52
Knorck
unregistriert


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Fast alle Sachen die du aufgezählt hast sind in Band 1 bis 3 von statten gegangen. Grinsen

Ich finde,



das ist mal ein Wort.

Ausserdem ist es (vom Moralischen) genauso plausibel, dass DD sich auch mal irrt.
21.09.2005 17:27
Herrin_des_Schweigens Herrin_des_Schweigens ist weiblich
Schülerin

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Das stimmt nicht. Im gesamten Trimagischen Turnier geht es um Zusammenhalt, Freundschaft und gegenseitige Hilfe. In Buch 5 betont der Hut, wie wichtig es ist, zusammenzuhalten. Dort tritt auch der Orden des Phönix zum ersten Mal auf - ebenfalls eine Ansammlung von nicht ganz gesellschaftsfähigen Typen. Klar ist da Loyalität ein Thema!

Der große "Außenseiter"-Band ist übrigens der fünfte: Hier wird Harry bewusst ausgegrenzt bzw. grenzt sich auch selbst aus. Hier bekommen wir Einblick in Snapes Kindheit und erleben seine "Schlimmste Erinnerung". Hier findet das große Gespräch zwischen Dumbledore und Harry statt, die DA wird gegründet und eine Handvoll Außenseiter, noch dazu im Teenageralter, schlägt eine Horde Todesser in die Luft.
Ich weiß wirklich nicht, wie du deine Argumentation stützt Nachdenken



Stimmt - allerdings haben die von mir aufgeführten Punkte nicht so sehr damit zu tun, ob DD irren darf oder nicht, sondern ob zentrale Aussagen nicht an Gewicht verlieren, wenn Snape plötzlich böse sein sollte. Das würde beispielsweise nicht gelten, wenn sich MadEye Moody als Todesser entpuppen sollte. Zwar wäre er ein alter Freund Dumbledores, dem er natürlich vertraute - allerdings ohne den Hintergrund und die Persönlichkeit Snapes. Und darin liegt m.E. der Knackpunkt, nicht, ob DD irren darf oder nicht.

Da sich hier so viele an "Moral" aufhängen: Lest das ganze doch mal im Hinblick auf Handlungslogik, dramaturgische Glaubhaftigkeit und den Sinn und Unsinn von zentralen Aussagen, die am Ende keinen Pfifferling mehr wert sein sollen.

Und: Ja, HP ist ein Unterhaltungsroman. Aber auch StarWars ist ein Unterhaltungsfilm, weniger komplex und sicherlich weit realitätsferner als HP - dennoch hat die zentrale Botschaft hier bis ans Ende Bestand. Das ist wahrscheinlich die simpleste, dramaturgische Regel, die es überhaupt beim Schreiben gibt. JKR würde sich und ihre Bücher sonst unglaubhaft machen.

LG
die Schweigende

__________________

(Alexander von Humboldt)


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21.09.2005 17:52 Herrin_des_Schweigens ist offline E-Mail an Herrin_des_Schweigens senden Homepage von Herrin_des_Schweigens Beiträge von Herrin_des_Schweigens suchen Nehme Herrin_des_Schweigens in deine Freundesliste auf
mollywobbles
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Vertrauen lohnt sich nicht - dass kann nicht die Botschaft sein!
genau dass ist mein Hauptargument gegen: Snape ist böse.
allerdings steht dagegen: auch DD macht Fehler, und seine haben größere Auswirkungen Nachdenken
Ich bin überzeugt, dass Snape am Ende wichtig sein wird. Und zur Vernichtung von LV beitragen wird, gewollt (weil er eben doch gut ist oder zumindest meint, DD noch etwas schuldig zu sein, oder weil er eigene Ambitionen hat) oder ungewollt (so wie Gollum in HdR).
Vielleicht braucht Harry jetzt auch den zusätzlichen Ansporn durch seine Rachegefühle Nachdenken evtl lernt er ja endlich mal die non-verbal spells?
zu irgendetwas wird Snape jedenfalls noch gebraucht Grinsen
21.09.2005 18:38
Herrin_des_Schweigens Herrin_des_Schweigens ist weiblich
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Ich bin auch der Meinung, dass Dumbledore irren kann, auch in Bezug auf Snape. Das gibt er in Bezug auf die Okklumentik-Stunden auch unumwunden zu. Ebenfalls ein Fehler war es wohl, Harry nichts von der Prophezeiung zu erzählen bzw. was es wirklich mit Voldemorts Fähigkeiten als Legilimens auf sich hat - hätte er das getan, dann wäre Sirius vielleicht noch am Leben. Dumbledore ist bereit, auch dafür die Verantwortung zu übernehmen.
Nicht zuletzt denke ich, dass er sich ebenfalls mitschuld am Schicksal Snapes fühlt. Was damals in der Schule gegen Snape lief, war nicht okay - ganz gleich, wie tief er in den Dunklen Künsten steckte. Die Lehrer haben damals nichts unternommen, auch der Schulleiter nicht. Stattdessen wurden die Übeltäter auch quasi noch belohnt; ich bin eigentlich der Meinung, Snape hätte den Rumtreibern nicht so penetrant hinterher spioniert, hätte er einmal das Gefühl gehabt, die Lehrer würden sich auch für ihn und nicht nur für die Stars der Schule einsetzen.

Das Vertrauen, das Dumbledore in Snape setzte, war deshalb so besonders, weil es scheinbar unverdient war. Mal ehrlich: Wer hätte einem Typen wie Snape eine zweite Chance gegeben? Schon in jungen Jahren kriminell geworden, mieser Charakter, schlechtes Elternhaus, arbeitslos. Eine gescheiterte Existenz und das in einem Alter, in dem die meisten von uns gerade mal aus der Schule kommen. Das ist ungefähr so, wie wenn ein Bankier einen klauenden Junkie von der Straße holt und ihm ein Studium finanziert.
Und Dumbledore tut noch viel mehr: Er rettet ihn vor dem Knast, gibt ihm eine Stelle, bemüht sich sichtlich, für ihn da zu sein und ihn ernst zu nehmen. Wenn ich so darüber nachdenke, muss Snape Dumbledore aus irgendeinem Grund unglaublich viel bedeutet haben. Das macht das Ende von Buch 6 noch ungleich tragischer, egal, wie die Wahrheit nun wirklich aussieht.

Es ist immer einfach, jemandem zu vertrauen, den man schon immer kennt oder der einfach von sich aus Vertrauen inspiriert - einem alten Freund (Moody) oder einem offensichtlichen Gutmenschen (Lupin). Dumbledore ist mit Snape einen großen, großen Schritt weitergegangen; er hat einem Typen vertraut, dem jeder andere die Tür vor der Nase zugeschlagen hätte. Und nun soll sich ausgerechnet dieses Vertrauen gegen ihn gewendet haben? Irgendwie mag ich das nicht glauben.

LG
die Schweigende

__________________

(Alexander von Humboldt)


21.09.2005 21:04 Herrin_des_Schweigens ist offline E-Mail an Herrin_des_Schweigens senden Homepage von Herrin_des_Schweigens Beiträge von Herrin_des_Schweigens suchen Nehme Herrin_des_Schweigens in deine Freundesliste auf
Ravenna
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RE: Snape und die Botschaft der HP-Bücher Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden      Zum Anfang der Seite springen

Tolles Thema! Top
So in der Richtung hatte ich auch schon nachgedacht, das aber nie so schlüssig zusammenfassen können!
Oft frage ich mich auch, was am Ende aus Snape wird, gerade, wenn er - hoffe ich immernoch - nicht wirklich oder nicht willentlich auf der bösen Seite steht.



Ich hoffe nicht! Das fände ich gleichermaßen schade wie klischeehaft.
Wenn er richtig, durch und durch böse wäre - klar, dann hätte ich nichts dagegen, wenn er stirbt - aber bitte, wenigstens spektakulär.
Wenn er DD "nur" durch die Umstände gezwungen tötete (die Situation stellte ihn ja vor ein ganz schönes Dilemma), dann, finde ich, sollte er aber auch am Ende mit dem Leben davonkommen.
Sowas ist doch oft in Büchern oder Filmen ... wenn Leute nicht durch und durch böse sind, vielleicht sogar etwas Wichtiges für die gute Seite getan haben,aber man am Ende doch nicht wüßte, was aus ihnen werden sollte ... solche Leute werden dann doch oft gleichermaßen "entsorgt", sie dürfen vielleicht irgendwie für die gute Seite sterben, aber die richtig Gut-Guten überleben als Helden.
Fänd ich schade, wenn es hier auch so wäre; für "die Botschaft" würde das ja auch gleichsam bedeuten, wer einmal schwere Fehler macht, verdient den Tod - ob er sie bereut oder nicht, ob er danach noch etwas Gutes macht oder nicht ...
21.09.2005 21:54
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