Homoerotische Literatur |
rai
Schüler
Dabei seit: 17.09.2005
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Alter Schwede, kann hier eigentlich keiner lesen.
Erstens weiß ich nicht ob die POCs, die ich kenne, sonderlich erfreut wären wenn ich als Weißbrot sie als "Schwarze" bezeichne, aber das ist noch mal ganz was anderes. Mit "Jamaikaner" hingegen könnten sie sicherlich umgehen. Sammelbegriff=/=Sammelbegriff, um mal deine eigene Gleichung zu verwenden.
Aber darum gehts hier nicht.
Was die Homophobie im Thread angeht hat Sam Chaucer (deren Post ich gerne "liken" würde, und ich bin nicht mal auf Facebook) eigentlich schon alles gesagt: "Ich hab nichts gegen Schwule, aber was die im Bett machen find ich abstoßend" herrgott wieso ist das so schwer zu verstehen.
Das ist doch derselbe Blödsinn wie "Ich hab nichts gegen Schwarze aber die sollen mal ihre primitive Rapmusik nicht durch die Nachbarschaft schallen lassen" oder "Ich hab nichts gegen Frauen, aber für die Chefetage brauchts ja doch nen richtigen Mann"
Anyway...
Ich habe das Gefühl dass hier im Thread ein massives Missverständnis herrscht, weil (auf beiden Seiten) keiner richtig liest:
Die kann man jetzt gerne noch in homo- und heterosexuell unterteilen, denn wenn ich über Sex lesen will, dann ja doch meistens über eine bestimmte Art von Sex. Das ist in Ordnung, das soll so sein.
DAS ist diskriminierend. DAS ist mein Problem. Ich habe ein Problem damit, dass jeder Fantasyroman und jeder Thriller und jeder Horrorroman, den ich aufschlage, mit unsäglich hoher Wahrscheinlichkeit NUR heterosexuelle Paare beinhaltet. Das ist besonders ätzend in Geschichten mit hoher Charakterzahl, wie eben z.B. Harry Potter. Ne riesige Schule und nur Heteros, abgesehen vom Schulleiter, dessen sexuelle Ausrichtung kein bisschen relevant war, und diese Information hat Monate nach Abschluss der Geschichte trotzdem noch für Kommentare wie "OH MEIN GOTT DUMBLEDORE WAR SCHWUL WAS IST MEINE KINDHEIT" gesorgt. Ja, wir leben eindeutig in einer hochtoleranten Gesellschaft wo Diskussionen wie diese komplett überflüssig sind.
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Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von rai: 04.04.2011 07:57.
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04.04.2011 07:52 |
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casey
Schüler
Dabei seit: 09.07.2009
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Nein, das sehe ich nicht so und das hat Sam auch nicht gesagt. Ich finde, niemand hat mir zu erzählen, was ich in sexueller Hinsicht abstoßend finden darf oder nicht. Gegen schwulen Sex hab ich jetzt z.B. gar nichts, wohl aber was gegen einige heterosexuelle Praktiken. Niemand hat mir vorzuschreiben, dass ich das gut finden soll!
Sam sagte: "...aber sie sollen sich bitte so verhalten, dass ich nicht mitkriegen muss, dass sie existieren." Das ist ein Unterschied, von Sex war gar nicht die Rede.
Trotzdem, wenn ich wüsste, dass in einem Roman, der mich ansonsten storymäßig vom Hocker hauen würde, eine Szene mit Praktiken vorkäme, die ich nicht gut finde, dann würde mich das vermutlich trotzdem nicht vom Lesen abhalten. Würde die Stelle dann mit verzogenen Gesicht durchstehen.
Was für mich hier recht homophob rüberkam, war teilweise die Wortwahl, die unterschwelligen Ekel ausdrückte, und die Tatsache, dass manche sich nicht scheuen zu sagen, dass ihnen ein Buch mit homosexuellen (Neben)Charakteren, in dem nicht mal Sexszenen vorkommen, sondern maximal ein Kuss wie in so vielen anderen Büchern, nicht so gut gefallen würde wie ein Buch mit rein heterosexuellen Charakteren. Außerdem die Forderung nach einer Art Warnhinweis, der am Regal kleben und nicht etwa nur vor Homoerotik warnen soll, sondern auch vor homosexuellen Charakteren in Romanen, die nicht erotisch ausgerichtet sind... das find ich schon arg grob.
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von casey: 04.04.2011 10:05.
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04.04.2011 10:01 |
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Franzi
Schülerin
Dabei seit: 21.08.2007
Alter: 31
Herkunft: Niedersachsen Pottermore-Name: IceWild85
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Da stimm ich direkt mal zu.
Ich denke, das Problem was hier am meisten angeklungen ist, ist dass viele nicht lesen wollen,
was ein gleichgeschlechtliches Paar im Bett treibt - und deswegen wird direkt verallgemeinert und geschrieben
"Ich hab kein Interesse, ein Buch mit homosexuellen Charakteren zu lesen". Aber trotzdem ist es mit einer reinen
Trennung in der Erotikabteilung (die ich komplett verstehen kann, denn wie rai schon sagt: wenn man Erotik lesen
möchte, möchte man meistens was Spezielles lesen) ja anscheinend auch nicht getan. Ich verstehe nicht ganz,
was das Problem an einem homosexuellen Nebencharakter ist und wieso eine Geschichte durch so was Banales,
was einem überall im Alltag begegnen kann, abgewertet wird Oô Selbst wenn Homosexuelle eine Minderheit
sind, handelt es sich dennoch um normale Menschen, die weder aus der Gesellschaft noch aus der Literatur verbannt
werden sollten. Und damit meine ich jetzt nicht, dass zur Regel werden soll, in einem Buch von Homosex überrascht
zu werden. Ich persönlich will weder von übermäßigem Homo-, noch von übermäßigem Heterosex überrascht werden,
wenn ich ein Buch lese, das vorher überhaupt nicht darauf zugelaufen ist Oô Bloß ein Buch darauf zuläuft und das
einem nicht behagt, muss man es ja nicht zuende lesen...
Nur wie gesagt verstehe ich nicht ganz, was das Problem an einem Seamus wäre, der mit einem Dean händchenhielte.
Ist ja nicht so, dass das die Geschichte dominiert hätte.
Was ist das Problem, wenn der Fokus auf etwas ganz anderem liegt?
Zur Fragestellung an sich: Ich lese zwar eher weniger Homoerotik, aber dafür umso lieber Geschichten
mit zwei männlichen Hauptcharakteren, die sich lieben lernen und bei denen der Sex nicht im Vordergrund steht (;
Wie gesagt bin ich allgemein kein großer Fan von Sexbeschreibungen in Büchern, wenn er allerdings eben vorhanden ist,
lese ich ihn auch, aber bin eher an einer guten Storyline interessiert... Wobei ich rein auf die Zusammenstellung meiner
bevorzugt gelesenen Paarungen bezogen eher zu Mann/Mann als zu Frau/Mann greifen würde ;D
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04.04.2011 12:15 |
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Harry62442
Schüler
Dabei seit: 11.10.2005
Alter: 30
Herkunft: MäcPomm
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Weil das falsch ist.
Bin ich also auch diskriminierend, wenn ich sage, dass ich es auch abstoßend finde, was ein extrem dickes oder altes heterosexuelles Paar miteinander macht?
Ich finde, die sollen alle machen, was sie wollen. Aber ich kann es doch, auch ohne sie anzufeinden, abstoßend finden, oder nicht?
Eine Phobie ist nicht gegeben, weil man etwas nicht mag. Ich mag zum Beispiel keinen Rosenkohl. Ich bin aber nicht Rosenkohlophob. Das wäre ich, würde ich andere aufgrund des Essens von diesem Kram anfeinden oder entsprechende Felder abfackeln.
Und genausowenig finde ich es homophob, wenn ich die Vorstellung eklig finde, wie zwei Männer es miteinander treiben. Das hindert mich nämlich nicht daran, für deren Gleichbehandlung einzutreten und mich mit Homosexuellen anzufreunden.
Übrigens zu der Sache, dass viele Männer gegen Lesben nichts einzuwenden haben: Dann sind diese Leute (mich eingeschlossen) nicht homophob. Denn Homophobie bezieht sich nicht auf den Sex, der praktiziert wird, sondern darauf, dass gleichgeschlechtliche Partner eine Liebesbeziehung führen. Und das müsste ein wahrer Homophober ja unabhängig vom Geschlecht schlimm finden.
Zwei unterschiedliche Dinge, die du da anführst. Die Rap-Musik stört nachweislich und objektiv die Ruhe in der Nachbarschaft, ebenso, wie es der Musikantenstadl tut, wenn die Nachbarn ihn laut im TV gucken.
Die zweite Aussage hingegen ist aufgrund ihrer objektiven Falschheit diskriminierend.
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04.04.2011 13:04 |
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Struppi
Schülerin
Dabei seit: 05.09.2008
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Eigentlich ist das Thema zu sehr ausgeartet, als dass sich eine Antwort hier lohnen würde...ich versuchs trotzdem
Denn mir sind einige Sachen aufgefallen, auf die ich gern mal hinweisen würde...
1. Das hier irgendjemand gesagt hat Schwulen Sex sei abstoßend kann ich nirgends entdecken... (und ich kann lesen), hier war nur die Rede davon, das man das nicht lesen möchte, weil lesen, kann ich mir vorstellen, die Fantasie anregt und manche Dinge will man nicht im Kopf haben.. hier wurden auch weitere kreaive Beispiele dazu gennannt: SM SEX, SEX der NACHBARN oder ELTERN!
2. Es wurde auch nicht nach einen WARNHINWEIS verlangt... (wenn man den geschmacklosen Hinweis mit dem gelben Stern übersieht), hier wurde nur darüber gesprochen, das eine eigene Sparte, so wie es sie jetzt schon gibt, sinnvoll ist.
3. Am Schlimmsten finde ich dennoch hier, die kleinen feinen Unterstellungen und Beleidungen in diesem Thema! Ihr wollt Homphobie lesen also ist sie da...
Nur die kleine Anregung, wenn ein User wirklich unter Homophobie leidet, sollte man ihm Hilfe anbieten (auch wann das hier zu Weit führt und schwer umsetzbar ist), um diese zu verringern und nicht den "Schwulenhasser- Stempel" auspacken! Wobei ich ehrlich gesagt, auch keine Homophobie finden kann!
4. Hier wurde es schon angesprochen das die Männer mit der Abneigung gegen Homoerotik leichter wegkommen als Frauen.
Soviel zur Gleichberechtigung!
und 5. finde ich es äußert seltsam, das sich hier ein USER den es "wirklich betrifft" zum Thema äussert (Elbenstein- Schrifstellerin von homoerotischer Literatur) alle anderen regen sich über Homophobie auf, lesen aber nicht mal Bücher homoerotischer Literatur ...
so das war mein Wort zum Montag
Bitte weiterstreiten... obwohl... bitte Buchtipps zu diesem Genre, weil das ist das Thema hier!
lg struppi
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Struppi: 04.04.2011 17:25.
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04.04.2011 17:23 |
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elbenstein
Schülerin
Dabei seit: 16.04.2005
Alter: 52
Herkunft: Bayern
Themenstarter
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Ähm ...*räusper*
Ich habe mir heute "Toy Boy" von Irina Meerling bestellt.
Klappentext:
Den Neustart am elitären Broomstick-Internat hatte Alex sich anders vorgestellt. Der junge Elementen-Magier gerät ausgerechnet in die Fänge des gut aussehenden, berechnenden Kayen, der ihn in ein seltsames erotisches Spiel verwickelt. Bis Alex kurz davor ist, wieder einmal alles zu verlieren
Das könnte doch Homoerotik-Harry Potter Fans interessieren.
Ich werde auf alle Fälle berichten, wie es mir gefallen hat.
Und dieses hier hab ich mir auch bestellt:
"Wolf inside" von Sabine Koch
Klappentext:
Privatdetektiv Shane McBride ist ein Alphamännchen, ein richtiger Kerl, der keiner Gefahr aus dem Weg geht. Doch sein neuer Fall hat es in sich - nicht nur sein Auftraggeber, der junge Alessandro, gibt ihm Rätsel auf. Nein, in seiner Begleitung befindet sich auch noch ein Wolf! Und als er dann auf den geheimnisvollen Cruiz trifft, gerät sein Weltbild vollkommen ins Wanken - denn Cruiz hat mehr als eine Überraschung für ihn auf Lager.
Liebe Grüße,
elbenstein
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04.04.2011 19:03 |
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Karitza
Schülerin
Dabei seit: 03.09.2006
Alter: 33
Herkunft: Minden
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was mir zu dem thema aufgefallen ist, als ich mal bei amazon gestöbert habe: es gibt sehr viel mehr literatur mit schwulen als mit lesben (oder ich hab nur die mit den schwulen gefunden
), was ich iwie... schade finde.
ich steh zwar generell nicht wirklich auf erotik und auch nicht auf liebesgeschichten, aber es gibt doch sachen, die mir gefallen. nur in der homo-sparte hab ich selten was gefunden, das mit zusagt (@ elbenstein: ich hab "gefangen im zwielicht" noch hier liegen
wird bei verlegenheit mal gelesen) und ich muss auch gestehen, dass ich lieber was über weibliche liebesgeschichten lesen würde, ich kann mich ganz einfach besser damit identifizieren
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04.04.2011 19:08 |
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rai
Schüler
Dabei seit: 17.09.2005
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Harry62442 auf Seite 3 und impliziert auch auf dieser Seite; nur um zu beweisen, dass ichs mir nicht ausgedacht habe.
Zum Thema "Ich find das eklig wie die Sex haben":
Leute, !!
Solange sie es nicht ungefragt vor eurer Nase tun, habt ihr überhaupt keine Meinung darüber zu haben, was andere Leute in der Privatsphäre ihres Schlafzimmers praktizieren!
Der Kommentar mit den stark übergewichtigen Menschen ist doch einfach nur ekelhaft. Ich würde gar nicht auf die Idee kommen, eine Meinung über etwas derart Privates zu haben und die dann auch noch laut von mir zu geben, als würde es irgendjemanden interessieren. Warum ist das so eine weit verbreitete Praxis?
Doch. (Den Rosenkohl-Vergleich ignoriere ich jetzt, der funktioniert nicht.)
Erstens entscheidest nicht du, ob du homophob oder rassistisch oder sonstwas bist. Niemand "entscheidet" das, entweder ist man es oder man ist es nicht, und in der heutigen Gesellschaft ist es sehr schwer, nicht irgendwo ein Stückchen internalisierte Homophobie mitzukriegen. Denn allein die Tatsache, dass wir bei Homopärchen sofort daran denken, wie die wohl Sex haben (und uns auch noch eine Meinung darüber anmaßen), und bei Heteropärchen eher an die emotionale Komponente, macht uns zwar nicht zu Mistgabel schwingenden Schwulenhassern, die gegen Homoehe demonstrieren, aber ein Zeichen der in der Gesellschaft vorhandenen Homophobie ist es trotzdem.
@elbenstein
Über "Wolf Inside" hätt ich gern dann eine Meinung, das klingt nicht schlecht.
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04.04.2011 20:05 |
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casey
Schüler
Dabei seit: 09.07.2009
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Also langsam übertreibst du etwas. Jedem über 12 ist zumindest theoretisch klar, wie Sex funktioniert und dass es da einen Unterschied zwischen homosexuellen Sex und heterosexuellen Sex gibt. Natürlich bildet man sich da eine Meinung drüber. Wenn du gerne homoerotische Geschichten liest, hast du ja auch ne Meinung drüber. Halt ne positive.
Solange Harry, der seine persönliche Abneigung auf die höflichste Art und Weise kundgetan hat, die überhaupt möglich ist, nicht auf Homosexuelle losgeht und ihnen seine Meinung über ihre Sexualpraktiken aufdrängt und sie damit beleidigt, kann er und andere doch denken, was sie wollen.
1. kann man gegen seine persönliche Präferenzen auf dem Gebiet, denke ich, nicht wirklich was unternehmen und
2. sind die Gedanken frei.
Das ist irgendwie traurig. Wie kann man über etwas keine Meinung haben? Ganz ehrlich, das kauf ich dir nicht ab. Mann kann doch nicht ständig seine Gedanken kontrollieren und auf political correctness überprüfen o.O Das hat was von Gehirnwäsche.
Du hast glaube ich ein Problem damit, Toleranz und Akzeptanz auseinander zu halten. Dazu gab es mal eine sehr aufschlussreiche South Park Folge, die man sich auf vollkommen legal und kostenlos ansehen kann. Es ist die 14. Folge der 6. Staffel.
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von casey: 04.04.2011 20:38.
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04.04.2011 20:33 |
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rai
Schüler
Dabei seit: 17.09.2005
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Du willst doch nicht ernsthaft Missbrauch mit einvernehmlichem Sex, der halt anders aussieht als Missionarsstellung bei normalgewichtigen Männern und Frauen vergleichen (hier wurden Homosexualität und Sex zwischen stark übergewichtigen Menschen genannt). Ach komm. Das kann doch nicht dein Ernst sein. Das nehm ich dir nicht ab. Nee.
Und ich bin nicht die Meinungsaufsicht. Ich bin schlichtweg der Ansicht, dass es mich nen feuchten Kehricht angeht, was andere Menschen in ihrer gemeinsamen quality time tun. Selbst wenn ichs versuche bekomme ich keine Meinung dazu hin, weil es so wenig mit mir zu tun hat, dass es mir einfach vollkommen egal ist. (Nix Gehirnwäsche, ich setz halt nur Prioritäten. Ich habe, wie man hier sieht, genug Meinungen zu anderen Themen.)
Dass man sich darüber tatsächlich eine Meinung bilden muss und dann auch noch der Ansicht ist, man müsse diese in der Öffentlichkeit kundtun, will mir einfach nicht in den Kopf. Das hat auch nichts mit Political Correctness zu tun, das ist... Respekt vor anderer Leute Privatsphäre.
Genau hier:
Was erwartest du jetzt von dieser Aussage? Dass dir irgendjemand dankbar ist, weil du so tolerant bist?
Na gut, ich bekomm das nicht erklärt, das gehört so zu den absoluten Basics (der Himmel ist blau, Wasser ist nass, anderer Leute Sex geht mich nichts an), die kann ich nicht erklären. Ich lass es mal sein.
Ihr habt ja auch recht, es ist der falsche Ort, wenn es eigentlich "nur" um Literatur geht. Ich finds nur interessant, dass kein einziger auf mein mehrmals angebrachtes, sehr reales Beispiel von Homophobie im Verlagswesen reagiert hat.
Was die Sache mit der Phobie und dem Rosenkohl angeht:
Erstmal sind Menschen und Gemüse verschiedene Dinge, die würde ich sowieso nicht vergleichen. Mit einer Rosenkohl-Abneigung tust du niemandem weh. Mit Homophobie schon.
Du hast gesagt, dass eine Phobie nicht gegeben ist, weil man etwas nicht mag. Das sehe ich anders. Meinetwegen kannst du von einer Phobie gegen Rosenkohl sprechen, würde umgangssprachlich nur keiner machen. Das Wort Phobie wird auch für Abneigungen gebraucht, und Abneigungen musst du nicht lauthals in die Welt hinausschreien, um sie zu haben. Wenn es dich innerlich schüttelt, wenn du an Rosenkohl oder Schwulensex denkst, dann hast du eine unbegründete Abneigung dagegen. Ein Psychologe wird dir wahrscheinlich keine Phobie diagnostizieren, aber umgangssprachlich kann man davon schon reden.
Auf Wiki wird Homophobie mit Angst, Feindseligkeit und gleichgesetzt. Nur weil die Feindseligkeit bei vielen fehlt heißt das nicht, dass sie nicht zu homophoben Gedanken fähig sind.
Diese ganzen Diskriminierungsgeschichten, ob Homophobie, Rassismus oder Misgoynie, die sind alle nicht nur schwarz/weiß. Die stecken tief, tief in der Gesellschaft drin, seit Jahrhunderten, sodass man eigentlich nicht aufwachsen kann, ohne irgendwas davon mitzunehmen. Aber dazu müsste man sich eingestehen, dass man selbst betroffen sein könnte, und das will ja niemand.
Okay, das wars, ich hab gestern schon beschlossen an dieser Stelle aufzuhören, ab jetzt will ich mich über Bücher unterhalten :3
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05.04.2011 07:18 |
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Struppi
Schülerin
Dabei seit: 05.09.2008
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Du willst doch nicht ernsthaft Missbrauch mit einvernehmlichem Sex, der halt anders aussieht als Missionarsstellung bei normalgewichtigen Männern und Frauen vergleichen (hier wurden Homosexualität und Sex zwischen stark übergewichtigen Menschen genannt). Ach komm. Das kann doch nicht dein Ernst sein. Das nehm ich dir nicht ab. Nee.
[/quote]
Ich will gar nichts mit einander vergleichen, das tust du! Ich wollte dir nur klar machen, das es gut ist das sich Menschen eine Meinung bilden, egal worüber, weil sonst solche schlimmen Dinge vielleicht nie auf gedeckt werden!
Bei deinem gennannten Beispiel, wo die Autorin was umschreiben musste, ist klar dass das nicht okay ist, aber frag sie mal, ob sie es noch stört, wenn sie mit ihrem Buch den Durchbruch schafft und sich die (Schreib)Freiheit durch Erfolg erkämpft hat?!
Weißt du, du schreist hier Diskriminierung und Homophobie, aber weder Elbenstein (eine uns bekannte Schrifstellerin dieser Literatur) oder sogar Schwule regen sich hier auf und fühlen sich diskriminiert?!
Mich wunderts auch, dass du zu dem Einwurf von Casey nichts geschrieben hast?
South Park angesehen?
lg struppi
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05.04.2011 09:59 |
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casey
Schüler
Dabei seit: 09.07.2009
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Es geht ja nicht um den Sex von zwei beliebigen Privatpersonen, die man auf der Straße trifft! Klar kann man DAZU keine große Meinung haben, auch wenn bestimmt jeder von uns schonmal entsprechende Gedanken hatte bei kuriosen Pärchen (z.B. riesiger Mann, winzige Frau etc.). Dass man diese Gedanken nicht in Gegenwart dieses Pärchens rausposaunt ist wohl klar!
Es geht allgemein um homosexuellen Sex und heterosexuellen Sex. Dass es da wegen gewisser körperlichen Begebenheiten ein Unterschied besteht, ist jedem klar. Und dazu kann man sich sehr wohl eine Meinung bilden, wie du es ja auch getan hast... denn wenn dem nicht so wäre, dann würdest du doch nicht gezielt nach homoerotischer Literatur suchen?
Ich bin mir übrigens SICHER, dass es auch einige Homosexuelle gibt, die heterosexuellen Sex ebenfalls eklig finden, einfach weil dabei ein Mitglied eben jenes Geschlechts anwesend ist, zu dem man sich körperlich Null angezogen fühlt. Sind die deswegen heterophob?
Wenn wir mit allem klar kämen, wären wir ja alle Bi.
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05.04.2011 13:31 |
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cal50cartridge
Schüler
Dabei seit: 24.12.2010
Alter: 37
Herkunft: Papenburg
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Danke casey, diese deine letzte Frage lag mir schon seit 3 Seiten auf der zunge
__________________ Jeder Tag an dem man nicht gelacht hat, ist ein verlorener Tag
(Charlie Chaplin)
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05.04.2011 18:56 |
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