Laticia
Schülerin
Dabei seit: 12.03.2007
Alter: 34
Herkunft: Unterthern
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Es war so, dass ich bei einem Schreibwettbewerb teilnehmen wollte, bei dem das Thema Kulturenaustausch und Identität im weitesten Sinne war. Ich hatte zwei Gedichte geschrieben und überlegte, welches ich hinschicken sollte. Irgendwie fand ich beide mies, sowohl stilistisch als auch inhaltlich. Ich hatte schon alles fertig und mich für eines entschieden, als ich irgendwie vor dem PC saß und drauflos schrieb. Einfach so. Mir ging es zu dieser Zeit nicht unbedingt fidel, ich hatte die beschriebenen Empfindungen, gefühlsunfähig zu sein, und ich schrieb mir das alles von der Seele. Ich hatte noch nie beim Schreiben geheult, aber hierbei schon.
Meinen Kopf hatte ich ausgeschaltet, ich registrierte diese Situation erst später wirklich. Ich las den Text und wusste: zum ersten Mal war etwas Wahres über mich geschrieben worden. Unwiderlegbar. Es beschreibt meine Furcht vor der Gefühllosigkeit.
Gottseidank hatte ich kurz danach eine Bekanntschaft, die mir Herzklopfen bereitete und mir das Fühlen wieder lehrte (ach ja, die Liebe...), es ist zwar nichts draus geworden, aber wenigstens hatte ich meine Sicherheit wiedererlangt...
lg tice
PS: mir ist gerade aufgefallen, dass du eine neue E-Mail-Adresse hast!
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Laticia: 04.07.2008 00:07.
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03.07.2008 23:59 |
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Dante
Schüler
Dabei seit: 07.08.2005
Herkunft: Wien, Sektor 4
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@Laticia
Hm, solche eigenartigen Gefühle kenne ich - ich habe zwar nie unter der Angst vor Gefühllosigkeit gelitten, wohl aber an Leere und dem Mangel, meine Gefühle zuzuordnen bzw. wahrzunehmen. Es ist schon beides irgendwie komisch ... ich verstehe deine Reaktion sehr gut, der Text ist btw. auch total gelungen. Ich mag Texte, bei denen Gefühle beschrieben werden, und die Art und Weise, auf die du das machst, ist außerordentlich tiefgründig, finde ich.
Schön, dass dich die Situation nicht in den Wahnsinn getrieben hat - du sagst zwar, du seist ein Wok, aber ich wünsche dir trotzdem, dass du auf denjenigen triffst, der das Patent für Wokdeckel angemeldet hat (:
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04.07.2008 00:09 |
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Dante
Schüler
Dabei seit: 07.08.2005
Herkunft: Wien, Sektor 4
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Hehe, du wirst ihn schon finden, auch ohne Google. Wenn du schon nicht daran glaubst - ich tue es. Frag mich nicht, warum - Optimismus ist das keiner, aber an Liebe habe ich irgendwie immer schon geglaubt, obwohl es auch bei mir nicht immer hingehaut hat.
Vielleicht der Romantiker in mir? Who knows?
Uh, na dann viel Erfolg, unwichtig ist die Sache ja auch nicht.
Und damit das Ganze nicht zu off-Topic wird, hier noch ein Gedichtchen:
Angesichts der Vampirdiskussion ist das vielleicht ganz passend.
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Dante: 10.09.2008 20:23.
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04.07.2008 00:26 |
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Laticia
Schülerin
Dabei seit: 12.03.2007
Alter: 34
Herkunft: Unterthern
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Dieses Gedicht MUSS ich einfach meiner Freundin ElisE ausdrucken! Die kriegt glatt einen Jubelanfall vor Begeisterung... so richtig dunkel, mysteriös, erotisch. Wenn du so über Transsilvanien schreibst, buche ich doch glatt meinen nächsten Urlaub hin...
ach ja, ich habe nie behauptet, nicht an die Liebe zu glauben. Nur ist es traurig, zu lieben und immer abgewiese zu werden. Da zeigt man seine Liebe nur dann, wenn man die Hoffnung auf Erwiederung hat...
Romantik ist schon was schönes (und definitiv mehr als nur Candle-Light beim Diner, wie manche Eisenherzen glauben!) Dein Gedicht hier würde ich durchaus als romantisch bezeichnen, sowohl stilistisch als auch inhaltlich... (ich finde die Bezeichnung 'red nectar' einfach grandios!)
Frage zum letzten Absatz: deepest styria? Gibt es das etwa auch in Transsilvanien??
lg laticia
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04.07.2008 17:46 |
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Dante
Schüler
Dabei seit: 07.08.2005
Herkunft: Wien, Sektor 4
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@Laticia
Tu das, und richte ihr die besten Grüße von mir aus^^"
Ich wollte auch schon immer dorthin, ich habe bei einem Konzert sogar eine Rumänin getroffen, die meinte, sie käme von dort - grandios.
In der Tat, das ist es - aber schön, dass du daran glaubst, dann habe ich das glücklicherweise falsch verstanden (:
Jaah, ich als Schwarzromantiker komme nicht darum herum, des öfteren darüber zu schreiben, wobei ich bei dem Gedicht gar nicht darauf geachtet habe, dass es romantisch wird, sondern es mir hier wirklich nur um das blutrünstige Morden in Transsilvanien ging, aber offenbar ist das an sich schon romantisch genug
Hihi, du hast dich nicht verlesen, es ist tatsächlich "unsere" Steiermark damit gemeint, was auf einer interessanten Begebenheit beruht. Der letzte Absatz ist im Sommer des letzten Jahres entstanden, als ich in der Steiermark auf Urlaub war und am Laptop gesessen bin, um zu schreiben. Es war sehr diesig draußen, aufgrund des starken Regens, der eingesetzt hat, der Himmel war dunkel und zusammen mit den dunklen Wäldern rundherum hat das eine sehr, sehr transsilvanische Atmosphäre geschaffen. Im Hintergrund lief gerade Cradle of Filth's "Malice Through the Looking Glass", in dem eine ähnliche Textstelle vorkommt, auch als direkte Rede am Ende des Songs. Ich habe immer "in deepest styria" verstanden (was gar nicht so ungewöhnlich wäre, immerhin haben sie in einem ihrer Songs auch eine deutsche Stelle), was nun total zu meiner Situation gepasst hat, also habe ich diesen Absatz damals verfasst.
Als ich dann das gesamte Gedicht geschrieben habe, wusste ich aber bereits, dass ich mich verhört habe - in der Zwischenzeit habe ich nämlich herausgefunden, dass es "in deep hysteria" hieß, aber hätte es nicht die Wirkung völlig zerstört, wenn ich die Stelle abgeändert hätte? (:
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04.07.2008 18:04 |
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Laticia
Schülerin
Dabei seit: 12.03.2007
Alter: 34
Herkunft: Unterthern
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Ich hatte schon so einen Verdacht...
ich hatte am Meer einen schönen Einfall für einen Song... die Natur ist eine der besten Musen der Erde!
Manche empfinden es als romantisch, Leuten eine reinzuhauen, warum sollte Beißen da nicht romantisch sein? Der Knutschfleck heißt ja nicht umsonst auch "Liebesbiss"...
auch wenn es ein bisschen mehr ist als nur Beißen (Bathory, Holocaust) finde ich es aus der Sicht eines Vampirs (wie sich das anhört! als hätte ich eine multiple Persönlichkeit) sehr erotisch.
Versunken im blutigen Kuss deiner Lippen
muss mein Mund an deiner Kehle nippen.
Die Süße in deinem Lebenssaft
erhellt, erfüllt mich mit neuer Kraft.
Deep Hysteria hätte wirklich nicht gepasst... das hätte dem Gedicht eine völlig unerwartete Wendung gegeben.
lg tice
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04.07.2008 18:15 |
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Tenebrus
Schülerin
Dabei seit: 08.11.2003
Alter: 235
Herkunft: Luzern, CH
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Ein recht altes von mir...Ist halt sowas, mal nicht melancholisch *smile* eher etwas ironisch^^'
Ein Vöglein fliegt
Ãœber die kleine Lichtung
Betrachtet scheu
Den Jungen
Der gegen den Köter kämpft
Ein Vogel fliegt
Über die schöne Wiese
Betrachtet interessiert
Den jungen Mann
Der gegen den Jagdhund kämpft
Ein Falke fliegt
Ãœber das weite Feld
Betrachtet intensiv
Den tapferen Mann
Der gegen den Wolf kämpft
Der Adler fliegt
Ãœber das Kriegsfeld
Betrachtet desinteressiert
Den stolzen Helden
Der gegen Cerberus kämpft
Und der Gott der Geschichten fliegt
Ãœber all dies Geschehen
Nun sag mir, Mensch
Was ist Realität
Was Fiktion?
__________________ [/center]
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05.07.2008 14:13 |
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Laticia
Schülerin
Dabei seit: 12.03.2007
Alter: 34
Herkunft: Unterthern
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Cool...
ein wirklich interessantes Gedicht!
Die Message ist unglaublich klar untergebracht, die Idee finde ich begeisternd.
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05.07.2008 15:30 |
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Tenebrus
Schülerin
Dabei seit: 08.11.2003
Alter: 235
Herkunft: Luzern, CH
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Mein erstes englisches Gedicht....Uhm...es ist auch dementsprechend toll *hust* xD
And yes
He was standing there
On the edge of the earth
Facing
The end of all things
And yes
He was crying
Mourning the passing
Of his dearest friends
There, on the edge
And no
He wasn't weak
For crying
Is no sign of weakness
Even there, on the edge
__________________ [/center]
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11.07.2008 22:46 |
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Laticia
Schülerin
Dabei seit: 12.03.2007
Alter: 34
Herkunft: Unterthern
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Nicht so selbstkritisch sein, mich spricht es an!
Du scheinst eine Ader dafür zu haben, Dinge poetisch realistisch darzustellen, obwohl du meist metaphorisch bleibst. (Soweit ich deine Gedichte und deinen Stil kenne.)
Ich sah dein Antlitz leuchten
in all der Finsternis der Nacht.
Ich sah sie auch in deinen Augen.
Das Ende war in dir erwacht.
Das Haar hing wirr in dein Gesicht,
verfärbt und nass vom Dornenblut.
Doch selbst im Angesicht des Todes
verließ dich für uns nicht der Mut.
Als Ziel des Feindes aufgespannt,
als selbstgewähltes Opferlamm.
Sie zogen dich voll Hass empor
als Zeichen uns an blutgem Stamm.
Dein Schrei des Todes drang so tief
und war doch heiser, leise, schwach.
Ich sah dich für uns weitergehen.
Doch selbst waren wir alle schwach.
Ein Stich ins Herz als letzten Gruß
vermachten sie als Erbe.
Niemals könnt ich dich je vergessen,
bis dass auch ich hinsterbe.
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12.07.2008 22:33 |
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Julie Riddle unregistriert
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Dieses Gedicht ist wirklich Dunkel.
Dunkle Finsternis
"Keine Regeln beachten !!!"
darüber wir nur lachten
es ist die einzigste Regel
ein muss für jeden Flegel
Dunkle Finsternis
ganz ohne Hindernis
die Nacht genießen, ohne Hass
das macht mir Spaß
Anmutig, Stark
so finster wie der Tag
mit meiner Macht
erobere ich die Nacht
Doch eins kann ich Dir sagen
versuch es nur nicht zu wagen
denn dann, ich weiß
das ich dich beiss
Doch momentan bist du fort
und nicht mehr dort
warten ich tu`
derweil geh ich zur Ruh
Gestritten wir uns hatten
- die einzigsten Zeugen waren Ratten
ich wollte Dich näher holen zu mir
damit es endlich gibt, ein "wir" !!!
Doch du liefst weg
es traf mich wie ein Riesen Leck
ich kann nicht mit Dir Leben
denn Du tust noch beben
Dein Körper noch lebendig
er bleibt beständig
Seih bereit !!!
es ist nicht mehr weit
Denn wenn ich Lust habe
fliegt über mir ein Rabe
bin dann bereit Dein Leben zu nehmen
um meins weiter auszudehnen
doch tue Deine Gedanken nicht auf mich lenken
sondern seih bereit erst mal darüber nach zu denken
ein Angebot will ich Dir machen
vergiss dabei nicht über Dein Leben zu wachen
"Wenn Du denkst Du bist allein,
dann komm in meine Finsternis herein !!!"
dieses ich eher sag selten
- schließlich bestehen zwischen uns Welten
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13.07.2008 14:31 |
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Dante
Schüler
Dabei seit: 07.08.2005
Herkunft: Wien, Sektor 4
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@Julie Riddle
Dein Gedicht klingt interessant - in der Tat sehr düster; leider machst du (für meinen Geschmack) zuviele Rechtschreibfehler und überbewertest vielleicht die Funktion des Wortes "tun", das man in Kombination mit anderen Verben kaum verwendet. Außerdem klingen einige Reime etwas gezwungen, hast du schon einmal versucht, Teile des Gedichts reimlos zu gestalten? Wobei ich bewusst "Teile des Gedichts" schreibe, denn einige Stellen deines doch recht langen Werks sind wiederum schön durchgereimt, sodass es auch flüssig klingt.
Anyway, ich hoffe, die Kritik hilft dir zumindest ein bisschen.
EDIT: Das Wort "einzigster/e/es" gibt es nicht; einzig kann man nicht steigern.
Hier ein erst kürzlich entstandenes Gedicht, das zu den persönlichsten zählt, die ich in meiner Sammlung habe. Es ist ein bisschen anders, als der Rest, denke ich ... Kritk ist wie immer erwünscht.
Selbstkritik: Ich muss zugeben, dass es mir jetzt weitaus besser gefällt, als am Anfang - mich hat der Mangel an poetischen Reimen und Konstruktionen aus vielen anspruchsvolleren Wörtern gestört, aber das hat sich dann gegeben, vor allem beim mehrmaligen Lesen. Wenn man sich mitten im Schreiben klar wird, was man eigentlich will, ist das sehr hilfreich
Ansonsten mag ich die vierte Zeile nicht, in der ich "ice" gerne durch ein anderes Wort ersetzen würde, und auch sonst gibt es vielleicht ein paar Austauschmöglichkeiten.
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Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Dante: 10.09.2008 20:24.
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13.07.2008 19:03 |
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Alekto
Lehrerin
Dabei seit: 29.06.2007
Alter: 35
Herkunft: Düsseldorf Pottermore-Name: RuneSnidget71
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@Dante: Tut mir Leid, bin gerade nicht zu einem anständigen Kommentar fähig, wollte nur mal sagen, dass mir besonders die erste und die vierte Strophe wahnsinnig gut gefallen. Und gerade "With lips sealed by ice" klingt unglaublich schön und passt einfach perfekt!
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14.07.2008 09:57 |
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