Ãberdruss am Ãberfluss? |
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RE: Ãberdruss am Ãberfluss? |
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Sehr minimalistisch. Ãberfluà wird man Dir nicht vorwerfen können.
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02.04.2014 00:56 |
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Beatrix
Schülerin
Dabei seit: 01.03.2007
Herkunft: Bayern
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Lari el fari weist allein mit der Ãberschrift daraufhin, was er meint. Da bedarf es keiner groÃen Worte.
Ich interpretiere das Thema mal so, dass viele Menschen bei uns vom Ãberfluss überfordert und dessen überdrüssig geworden sind oder mit den Folgen von Ãberfluss nicht mehr leben wollen.
Viele achten wieder drauf, nicht zu viel zu konsumieren und wegzuschmeiÃen.
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02.04.2014 11:02 |
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@Krabbentaucher und Beatrix:
Es hat durchaus einen Begleittext gegeben, einerseits bezogen auf die Titelgeschichte des aktuellen Spiegel (Heft 14/2014). Der andere Bezug hätten meine eigenen Erfahrungen werden sollen, allerdings wollte ich diese nicht voranstellen, sondern erst einmal Reaktionen abwarten. Vielleicht (m)ein Fehler.
Nach Tagen ohne Reaktion hatte ich den Text als offensichtlich uninteressantes Thema wieder gelöscht. Nachstehend ein Auszug des Ursprungstextes:
[...]
Nun interessiert es mich sehr, wie ihr die Dinge seht. Macht Konsumverzicht euch glücklicher oder zufriedener? Oder ist ein solcher für euch unvorstellbar - "Man gönnt sich ja sonst nichts"?
Zu meinen eigenen Erfahrungen: Letztes Jahr hatte ich aufgrund eines Todesfall beschlossen mich kleiner zu setzen, sprich das Haus zu verkaufen, in eine (Miet)Wohnung zu ziehen und mich bei dieser Gelegenheit von etlichen Dingen zu trennen. Schlussendlich ist die Trennung erheblich radikaler ausgefallen als ursprünglich angedacht: Nicht nur überflüssige Möbel, Hausrat, Wäsche und sonstiges Zeug wurden verschenkt oder entsorgt, auch Dinge wie lange gepflegte Sammlungen fielen meiner Aktion zum Opfer.
So freute sich bspw. die hiesige Kirchenbücherei, eine andere gibt es auf dem Dorf nicht, über viele komplette Jahrgänge des Spiegel, der C´T und einer Menge Kinderfilme und guterhaltener Kinder- und anderer Bücher.
Die LP´s nebst Plattenspieler und einige Gemälde fanden in meinem Sohn einen dankbaren Abnehmer, die umfangreiche Filmsammlung wurde bis auf einige wenige unverzichtbare Highlights wie die HP-Filme verschenkt. Die neue Wohnung habe ich erheblich sparsamer möbiliert und dekoriert, es gibt jetzt mehr Freiflächen.
Auch verzichte ich seit Jahren auf ein eigenes Fahrzeug, bei Bedarf wird eines geliehen oder gemietet. In den vergangenen Wochen habe ich meinem "Zweitrechner" und einen älteren Laptop an eine Schule verschenkt, die eigentlich geplante Aufrüstung des Arbeitsrechner verschoben - er ist immer noch schnell genug. Als nächsten Schritt will ich Schuh- und Kleiderschrank ein weiteres Mal durchfilzen, hier sehe ich noch Potential.
Ebenfalls haben sich die Essgewohnheiten verändert: Weniger Fleisch und Geflügel, weniger "Fertigfutter". Generell kaufe ich weniger Lebensmittel auf Vorrat, gehe dafür öfters einkaufen. Ein sehr nützlicher Nebeneffekt - es landen keine Lebensmittel mehr im Müll, Essensreste bekommt der Hund, bei dem Fertigfrass hatte ich mich wegen der vielen chemischen Zusätze nicht getraut. Und unterm Strich ist das Müllaufkommen mehr als halbiert.
Ein für mich ganz wichtiger Schritt war es, in 2005 die Glotze zu verschenken, wenn es denn unbedingt sein soll, sehe ich mir Nachrichten etc. als Stream an, bei der hier nur bescheidenen möglichen Bandbreite (max. 6 MBit) eine eher ruckelige Angelegenheit in PostkartengröÃe. Ein ebenso wichtiger Schritt ist es gewesen, ganz bewusst weniger auszugehen. Stattdessen treffe ich mich wieder öfters mit Sohnemann, der Familie und anderen Menschen, gehe sehr viel mehr mit dem Möpp spazieren.
Als Fazit kann ich nur ziehen, seitdem ich mich von all dem Kram getrennt habe, bewusst weniger konsumiere, fühle ich mich besser und irgendwie auch freier. Und wann immer mich der Kauf- oder Konsumrausch ereilt, überlege ich mittlerweile "Brauch´ich das wirklich?"
__________________ âUm ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muà man vor allem ein Schaf sein.â
Albert Einstein
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02.04.2014 13:22 |
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Beatrix
Schülerin
Dabei seit: 01.03.2007
Herkunft: Bayern
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So ähnlich geht es mir auch.
Ich bemühe mich sehr, vor allem so wenig Lebensmittel wie möglich wegzuwerfen, Reste aufzubrauchen, klüger und bewusster einzukaufen.
Ich habe kein Smartphone, sondern benutze das uralte Klapphandy von meiner Mutter. Ich hatte sogar lange Zeit gar kein Handy und habe es nicht im Geringsten vermisst.
Ich gehe nur ganz selten shoppen, weil ich einfach nicht ständig neue Sachen brauche.
Ich bemühe mich im Alltag Plastik wo es geht zu vermeiden.
Usw.
Mich macht bewusster Konsumverzicht auf jeden Fall glücklicher. Man merkt, dass man nicht so viel braucht und man muss sich nicht mit so vielen Dingen beschäftigen.
Genauso wie es sich mit ein paar Kilos weniger leichter lebt, lebt es sich mit weniger Konsumgütern definitiv auch leichter.
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03.04.2014 08:57 |
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