Anschlag auf Boston |
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In den TV-Nachrichten haben sie berichtet, daß die amerikanischen Behörden die Vernehmung des Festgenommenen planen. Der liegt derzeit in einem Krankenhaus und ist nicht vernehmungsfähig.
Wenn er wieder vernehmungsfähig ist, hat das FBI "eine Million Fragen" an den Verdächtigen, die "alle beantwortet werden müssen". Eine Bundesanwältin hat in einer Pressekonferenz mitgeteilt, daß der Verdächtige nicht über sein Recht, zu schweigen, belehrt werden soll, da er ja sonst schweigen könne. Hier aber gehe es um die nationale Sicherheit, und da seien die Rechte von Verdächtigen eingeschränkt.
Ist schon ein toller Rechtsstaat, dieser Saustall.
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21.04.2013 17:15 |
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Lily-Petunia
Schülerin
Dabei seit: 25.10.2012
Alter: 45
Herkunft: Baden-Württemberg
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Genau:
Kinderschänder = Kopf ab, Schwanz ab!
Terroristen = Rechte stören nur, also über Bord damit! Warum den Schuldspruch abwarten, das frißt doch bloß Zeit![/quote]
Das wirst du mich so nie sagen hören. Schließlich gilt immer noch "unschuldig bis zum Beweis der Schuld". Sicher haben diese Leute auch Rechte, aber wenn die Sicherheit von unschuldigen Menschen auf dem Spiel steht, die man evtl. retten könnte, wenn man nicht ganz stur am Gesetz festhält, dann bin ich durchaus dafür, dass man mal etwas vom Weg abweicht.
Eine meiner Bekannten arbeitet bei der Kripo und die war schon mal in der Situationen, dass sie einen pädophilen Mann von fast 100 kg von einem Kleinkind runterziehen musste, und da juckt einem schon mal der Finger am Abzug!!
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21.04.2013 18:22 |
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Letitia Lilianna Jones
Schülerin
Dabei seit: 24.02.2008
Alter: 36
Herkunft: Leipzig Pottermore-Name: Aurorsand12088
Themenstarter
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Also ich glaube das weicht hier grad ein bisschen vom Thema ab, findet ihr nicht. Prinzipiell könnte man dazu ein separates Thema geben.
Aber ich finde nicht, dass man sie in ihren Rechten einschränken darf ... Was bringt das? Klar, die haben Menschen auf dem Gewissen, die haben sich schuldig dessen gemacht, wenn man nach der Beweislage geht.
Nur trotzdem darf man ihnen nicht die Rechte verwehren- SO funktioniert nun einmal Demokratie.
Klar ist das nicht immer angenehm , das scheint auch nicht fair zu sein. Aber wir wöllten auch, dass unsere Rechte gewahrt bleiben, wenn wir in deren Situation wären oder etwa nicht?
Ich stehe nicht auf deren Seite, ich finde dass sie verurteilt werden müssen und ihrer Tat genüge tun müssen. Aber nicht auf Kosten des Rechtsstaates.
Ich bin jedenfalls froh, dass sie die beiden geschnappt haben und dass es so erstmal nicht zu weiteren Anschlägen kommen kann. Das ist wichtig.
Die Gründe werden aus ihnen auch so herausplatzen. Das schlimme ist nämlich, dass die Beiden jetzt ohnehin unter Druck stehen und wenn die Anwälte klug sind - und das müssen sie sein - dann werden sie ihren Mandaten raten, die Klappe aufzumachen, und so ein paar Annehmlichkeiten zu erlangen.
Andernfalls haben die beiden eh keinen Spaß im Gefängnis, das wissen wir doch auch alle.
__________________ Gleichschlagende Herzen tanzen,
gezwungene Herzen treten sich,
so zwinge keine sich zu treten,
den Tanz der anderen zu stören.
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21.04.2013 18:52 |
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Die Verteidigung ist in der Tat ein interessanter Punkt.
Zunächst mal: Man will dem Verdächtigen auch einen Verteidiger - zunächst - vorenthalten.
WENN er denn einen Verteidiger hätte, stünde der vor einer schwierigen Aufgabe, was die Strategie angeht, denn es gibt in den USA die weitverbreitete Praxis, Deals zu machen. Diese setzen natürlich die Bereitschaft der Staatsanwaltschaft voraus, einen solchen abzuschließen.
Massachusetts hat seit 1984 keine Todesstrafe, dennoch wurde dort 2003 jemand wegen Mordes zum Tode verurteilt. Wie das? Nun, wenn ein Bundesgericht urteilt, dann kann auch dann die Todesstrafe verhängt werden, wenn in dem betreffenden Bundesstrafe die Todesstrafe eigentlich abgeschafft ist.
Im Fall des Anschlag dürfte ein Bundesgericht zuständig sein, so daß die Anwendung der Todesstrafe nicht unwahrscheinlich ist. Die Aufgabe des Verteidigers wäre es, den Verdächtigen davor zu bewahren. Das geht in der Regel, indem im Rahmen eines Deals sich der Verdächtige schuldig bekennt.
Dazu kann der Verteidiger dem Verdächtigen nur raten, wenn die Beweise einen Schuldspruch wahrscheinlich erscheinen lassen. Der Verteidiger muß sich also erstmal die Beweise ansehen.
Selbst wenn diie Todesstrafe nicht in Betracht käme, könnte ein Deal Sinn machen, denn von der Art der Verurteilung könnte abhängen, ob der dann Verurteilte jemals die Chance hat, irgendwann mal wieder freizukommen.
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21.04.2013 20:07 |
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DoraThePan
Schülerin
Dabei seit: 20.02.2012
Alter: 216
Herkunft: Münchhausen
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Wenn Richter die Gesetze ihres eigenen Landes nicht mehr einhalten, dann ist das ein Katastrophe für das Land.
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21.04.2013 20:24 |
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Das ist in diesem Fall die Frage der Anwendung von Staats- oder Bundesgesetzen.
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21.04.2013 22:03 |
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cal50cartridge
Schüler
Dabei seit: 24.12.2010
Alter: 37
Herkunft: Papenburg
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War ja klar das diese Diskussion wieder in dieser Schiene landet.
Ich werfe jetzt einfach mal in den Raum, dass Recht und Gerechtigkeit zwei Paar Socken sind.
Da kann jeder der will sich meine Meinung reininterpretieren.
__________________ Jeder Tag an dem man nicht gelacht hat, ist ein verlorener Tag
(Charlie Chaplin)
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21.04.2013 22:23 |
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Letitia Lilianna Jones
Schülerin
Dabei seit: 24.02.2008
Alter: 36
Herkunft: Leipzig Pottermore-Name: Aurorsand12088
Themenstarter
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²Krabbentaucher: Du hast genau erfasst, was da passieren wird. Die beiden Männer werden nicht schweigen können. Sie werden ein umfassendes Geständnis ablegen, sofern der eine Bruder überhaupt noch reden können wird oder überlebt, das ist ja noch nicht klar.
Nur wie gesagt, ich bin nicht begeistert davon, dass die das Recht mit Füßen treten wollen. Ich kenne mich zwar nicht (oder noch nicht?) mit dem amerikanischen Recht aus, aber ich bin der Ansicht, dass die auch nach ihren rechtlichen Wegen nicht willkürlich einfach Mist bauen dürfen, denn dann könnte der Prozess an den beiden auch in sich zusammenfallen. Man nennt so etwas wunderschön, Verfahrensfehler und das wäre dann wirklich gefährlich, wenn die dann wieder auf freien Fuß kämen, nur weil die Justiz da einen Fehler machen will ...
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den Tanz der anderen zu stören.
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21.04.2013 22:37 |
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DoraThePan
Schülerin
Dabei seit: 20.02.2012
Alter: 216
Herkunft: Münchhausen
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Wieso, dass der Angeklagte die Aussage verweigern und erstmal seinen Anwalt sprechen darf, das ist doch wohl hoffentlich überall in den USA Gesetz. Oder was meinst du?
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21.04.2013 22:37 |
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