Bernhard Nowak
Schüler
Dabei seit: 26.08.2004
Alter: 60
Herkunft: Rödermark
Themenstarter
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@Lari el fari:
mandragora hat etwas getan, was richtig ist. Sie hat die von Dir hier eingestellte Quelle - netzpolitik.org - analysiert und ihren Informationswert interpretiert. Sie hat hier dankenswerterweise Hintergrundinformationen zum Autor und zur Quelle eingestellt. Es reicht meiner Meinung nach nicht aus, Quellen zu sammeln, man sollte sie auch einordnen können. Genau dies hat mandragora getan. Mehr nicht. Und dass Sie darauf hinweist, dass Du - wie auch im Falle der Quelle AfD - schon häufiger Berichte in diese Foren verlinkst, ohne ihren Informationswert zu hinterfragen, hat sie darauf - m.E. vollkomen zu recht - hingewiesen.
__________________ King: You're a monster, Urquhart.
Urquhart:You might very well think that, Sir, but your opinion doesn't count for very much now, does it? Good day, Sir.
Ian Richardson in: "House of cards, Teil 2: To play the King"
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19.06.2014 12:33 |
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- youtube
__________________ âUm ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muà man vor allem ein Schaf sein.â
Albert Einstein
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19.06.2014 19:12 |
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Etwas mehr als ein Jahr nach Ende der persönlichen Animositäten hier wird es mal wieder Zeit etwas zum Thema zu schreiben:
Griechenland ist de facto pleite.
Die zu Ultimo Juni fällig gewordene Rate konnte nicht bezahlt werden. Die nächste fällige Rate in wenigen Wochen wird ebenso wenig bezahlt werden können. Die Gurkentruppe, die in Griechenland derzeit Regierung spielt, schlägt wild um sich: Einerseits stellt sie nach Monaten des Taktierens die Reformvorschläge zur Abstimmung - was ich nicht schlecht finde, denn dann wäre das griechische Volk tatsächlich an der Staatspleite schuld, die bei einer Ablehnung eintreten wird -, andererseits bettelt sie um Ãberbrückungsgelder und tut dieses tatsächlich so, wie man auf dem Bahnhofsvorplatz angepumpt wird ("Hastemalneuro?").
Griechenland hat die Geldgeber immer wieder hingehalten. Wenn Reform- und Sparvorschläge gefordert wurden, kam regelmäÃig erst gar nichts und dann auf den letzten Drücker irgendetwas auf eine Serviette Gekritzeltes.
Es ist offensichtlich, wie sich Tsipras und seine Hasardeure die Sache gedacht haben: Griechenland hält eine Bombe hoch, auf der "Schulden, die bei einer Staatspleite nie mehr bezahlt werden können" steht. Die Geldgeber mögen Griechenland (bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag?) mit Geld versorgen, damit Griechenland so weitermachen kann wie bisher, und damit sie wenigstens die Raten für vergangene Kredite bezahlt werden können.
Leider haben die Idioten, die die Länder der Eurogruppe führen, die EZB, der IWF und dergleichen das Spiel mitgespielt, indem sie nicht schon anno 2010, als der Schaden einer Staatspleite Griechenlands noch wesentlich überschaubarer war, "leckt uns" gesagt haben. Immerhin gibt es ja noch eine No-Bailout-Klausel, auch wenn sie inzwischen weitgehend atomisiert ist. Aber nein, die griechische Bombe wurde noch sehenden Auges vergröÃert, indem neue Kredite gewährt wurden, obwohl im Grunde schon abzusehen war, daà Griechenland nicht mehr schuldenstandsfähig war (und ist).
Jeder, der weiÃ, wie eine Verschuldungsfalle funktioniert - und das sollten eigentlich alle Volljährigen der Welt sein -, der weià auch, daà noch mehr Schulden nicht zu einer Besserung der Lage führt, sondern zu einer Verschlimmerung bis zum unvermeidlichen Zusammenbruch.
Ich fürchte, daà wegen irgendeines Polit-Quatsches irgendwer in letzter Sekunde doch noch umschwenkt, Griechenland das benötigte Geld gibt, und statt eines Endes mit Schrecken nicht nur ein Schrecken ohne Ende kommen wird, sondern schlieÃlich irgendwann ein katastrophales Ende, wenn es zu teuer wird, Griechenland jahrzehntelang zu alimentieren.
Der griechische Staatsbankrott darf jetzt keine Sekunde weiter hinausgezögert werden, sonst wird die Sache noch teurer, und die ist schon teurer als sie hätte sein müssen.
Die Auszählung ist zwar noch nicht beendet, aber das Ergebnis jetzt schon eindeutig: Die Griechen habe mit überwältigender Mehrheit mit "Oxi" (nein) gestimmt, was die Akzeptanz eines übrigens schon vor Tagen abgelaufenen Sparplans "der Institutionen" (Propagandabezeichnung der griechischen Regierung für die Geldgeber, die Griechenland in grob fahrlässiger Weise bisher am Leben gehalten haben) angeht.
Wenn die Geldgeber jetzt wieder Verhandlungen aufnehmen und das griechische Volksvotum in irgendeiner Form auch nur berücksichtigen, dann ist deren Glaubwürdigkeit für immer im Eimer.
Das Volksvotum in Griechenland ist kein Sieg der Demokratie, denn die vier Grundrechenarten lassen sich auch durch Mehrheitsentscheidung nicht ändern.
Die Konsequenz darf jetzt nur noch sein, zu sehen, ob die Griechen im Staatsbankrott auch noch ihren Stolz behalten. Eine Fortsetzung oder Wiederaufnahme der Verhandlungen zur Finanzierung Griechenland darf es nicht geben, jedenfalls nicht unter an dem Votum orientierten Bedingungen.
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Krabbentaucher: 06.07.2015 00:03.
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04.07.2015 09:50 |
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