Versehentlicher Ideenklau - was tun? |
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Dass man es mit dem „Klau nicht so ernst nehmen“ soll, finde ich sehr unglücklich ausgedrückt. Es suggeriert, dass Diebstahl von Texten mehr oder weniger legal wäre und das ist es nicht. Texte im Internet, ob jetzt Artikel von Spiegel-Online oder Fanfiction, sind kein Freiwild.
Zu Fanfiction: Rowling hat, wie man im Internet nachlesen kann, eine gute Meinung über Fanfiction. Sie findet es schön, dass ihre Bücher andere dazu animieren, selbst Geschichten über Harry & Co. zu schreiben. Nirgends hält sie die Stopp-Kelle hoch. Der Spielplatz ist eröffnet. Probleme mit ihr oder dem Verlag würde man erst bekommen, wenn man mit eigenen Harry Potter-Geschichten Geld verdienen sollte. Hätte Rowling, wie beispielsweise Anne Rice, ausdrücklich verboten, Fanfiction zu veröffentlichen, würde zumindest ich keine schreiben.
Natürlich nutzt man als FF-Autor eine Welt und Charaktere, die jemand anderes geschaffen hat. Trotzdem kommen neue Ideen und Handlungsinhalte vor, womöglich auch frei erfundene Charaktere, die keinesfalls automatisch Rowling gehören. Die Urheberrechte liegen beim FF-Autor. Daran gibt es nichts zu rütteln. Inspiration ist eine Sache. Eine Idee aufgreifen und was Neues – mit eigenen Worten – daraus zu gestalten, ist nicht verboten. Trotzdem sollte man sich vor Augen halten, dass es in Gesetzestexten auch den Begriff „Ideenplagiat“ gibt. Schon das teilweise Kopieren von fremden Texten ist ein Verstoß gegen das Urheberrecht. Ein bloßes Umschreiben von Textpassagen ist eine zwiespältige Angelegenheit und kann nach hinten losgehen.
Plagiate sind im FF-Bereich ebenfalls ein absolutes Tabu, wie man es in den Regeln der jeweiligen Plattformen nachlesen kann. Die Seitenbetreiber nehmen das nicht umsonst in ihre Richtlinien auf. Bisher ist es mir 4x passiert, dass jemand meine FFs als eigene auf einer anderen Seite veröffentlicht hat – eine von den Diebinnen war so dreist, sich gleich an acht meiner FFs zu bedienen. Diese FF-Autoren wurden alle von entsprechenden Moderatoren verwarnt, die Geschichten umgehend gelöscht, einmal sogar ein ganzer Blog vom Seitenbetreiber gesperrt. Fremde FFs zu veröffentlichen ist ein absolutes „No-go“.
„Versehentlichen Ideenklau“ gab es bei mir auch, wobei ich da nicht von „Klau“ sprechen möchte. Eine andere Autorin wurde von einer ihrer Leserinnen darauf aufmerksam gemacht, dass die Handlung doch sehr an eine meiner FFs erinnert. Die andere Autorin fiel aus allen Wolken, wusste nicht, was sie machen sollte, bis ich ihr riet, ihre Geschichte einfach weiterzuschreiben. Von meiner Seite aus sehe ich keine Probleme. Ihr Schreibstil ist anders, ihre ganze Herangehensweise unterscheidet sich von meiner. Sie hat etwas Neues geschrieben, auch wenn die Idee nicht neu war.
Was Helene Hegemann (die Autorin des Buches, das erst nach dem Skandal zum Bestseller wurde) getan hat, finde ich unter aller Sau. Dazu habe ich auf einer anderen Seite etwas geschrieben, aber es würde den Rahmen sprengen, meinen eigenen Text hierher zu kopieren. Das wäre Off-Topic. Interessierte finden es im Forum von hpffa in der „Schreibwerkstatt“ mit dem Suchbegriff „Klauen ein Kavaliersdelikt?“.
LG, Muggelchen
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Muggelchen: 17.03.2010 23:14.
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17.03.2010 23:08 |
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Laticia
Schülerin
Dabei seit: 12.03.2007
Alter: 34
Herkunft: Unterthern
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Ich denke, wenn es sich um Fanfiction handelt, kann man da tausende finden, die ähnlichen Konzepten folgen.
Ich sag nur 10.000 Drarrystories...
Es ist außerdem ein Unterschied, ob es sich um eine gewollte Parodie von etwas handelt (siehe Barry Trotter oder wie das Buch auch hieß...) oder ein gewolltes Aufspringen auf den Zug, der das Konzept zu 98% übernimmt, andere Namen verwendet und versucht damit Geld zu verdienen.
Ich glaub, das wird grade auch "Axolotl Roadkill" vorgeworfen.
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18.03.2010 19:09 |
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Voldy unregistriert
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Im Journalismus ist das noch mal so 'ne Sache. Durch die Wirtschaftskrise, die bekannter Maßen die Zeitungskrise in ein unvorstellbares Maß katapultiert hat (ich komme aus der Druck-/Papierverarbeitungsbranche und was zur Zeit an Zeitungen und mit ihnen an Druckereien und Buchbinderien international pleite gehen ist erschreckend!) - z.b. The Idenpendent, die New York Times u.a. - Recherche, besnders für große Storys kostet unglaubliche Summen. Wenn z.b. ein Blatt wie die Times für z.b. eine Titelstory recherchiert sind da 50.000 Dollar und mehr an Recherchekosten alltäglich - und da sind weder Gehälter noch Produktionskosten inbegriffen. Zudem ist es so, dass ein Journalist heute in der Zeit in der er früher einen Artikel recherchierte und schrieb drei- bis vier Mal so viele regelrecht "produzieren" muss. (Etwas worüber auch die großen Journalismusverbände vehement klagen.) Das erklärt auch abnehmende Seitenzahl bei zunehmender Boulevardisierung der Artikel. Ein Teufelskreis, wenn man mich fragt. Aber ich denke, viele Journalisten würden schon gerne mehr recherchieren, doch sie bekommen weder die Zeit noch die finanziellen Mittel dafür. Und hier liegt dann der Hund begraben. ZUm leidwesen der Leser. Zudem hat das Zeitungsgewerbe es versäumt das Internet effektiv zu nutzen. Man hat ohne groß nachzudenke alle erdenklichen Artikel und Informationen online gestellt und somit eigentlich den Kauf des gedruckten Blattes überflüssig gemacht. Zumal viele Internetdienste (z.b. Spiegel-Online oder Heise.de) wesentlich schneller und aktueller sind als die gedruckten Ausgaben. So sind die Auflagen über die Jahre kontinuierlich gesunken und als dann der große Börsencrash kam hieß es für viele Zeitungen und ihre angebundenen Produktionsstätten: Game Over!
In der Belletristik (von FF gar nicht zu reden) ist das natürlich ein ganz anderes Blatt. Da geht es mehr darum auf fahrende Züge mit ähnlichen Titeln und Handlungsschemata Geld zu scheffeln. Ebenso schade für den leser wie das Zeitungssterben, wenn man mich fragt, weil dadurch wirklcih innovative manusskripte zwangsläufig vom Markt verdrängt werden. Und für mich ein Grund nur noch Online zu bestellen, weil die Buchhändler ohnehin nur noch das führen, was sie glauben direkt an dem Mann zu bringen können. (D.h. in der Realität, Twilight, Twilight, dazwischen ein Dan Brown und noch mehr Twilight bis es mir aus den Ohren sickert und ich Lust bekomme auf die Edward-Bussi-Bussi-Pappaufsteller einzudreschen!) Und am Ende kann ich das, was der Buchhändler dann für mich macht - nämlich Online direkt beim Verlag bestellen - auch gleich selbst machen. So umgehe ich den Buchhändler als Mittelsmann und habe auch mehr Kontrolle über die eigentliche Bestellung.
Vielleicht sollten sich die jammernden Buchhändler mit ihren sinkenden kundenzahlen auch einfach mal fragen, warum immer mehr Leute vom Direktkauf abspringen und nicht immer alles aufs Internet und gesellschaftliche Verdummung schieben?!
So jetzt bin ich zwar etwas vom Thema abgekommen, aber finde das musste einfach mal gesagt werden.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Voldy: 31.03.2010 12:41.
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30.03.2010 22:18 |
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hi du
also ich hatte das auch schon mal
vor etlicher Zeit hatte ich mal die Idee was mit Drachenreitern zu schreiben. Bin aber nie dazu gekommen und dann lese ich auf einmal eine Story mit diesem Thema. ^^
Tja, da war gugi wohl schneller als ich, aber egal.
Ich hab meine dann auf eis gelegt, mir is sowieso nix mehr eingefallen.
Aber ich finde auch man sollte sich nich so nen Kopf machen. Das sich storys ähneln ist völlig normal find ich. Is aber auch nich schlimm. So viele storys wie es gibt da ist das gar nich zu verhindern
also veröffentliche sie einfach und sei stolz drauf.
Kannst ja im Vorwort noch schreiben das du sie erst jetzt wieder gefunden hast, sie aber schon was älter ist.
Und schon hast du die Sache geklärt.
bis denne serenity
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01.04.2010 12:59 |
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rai
Schüler
Dabei seit: 17.09.2005
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Vampirstories also gar nicht so erfolgreich? Man hat im Buchhandel nur eben keine Ahnung, was sich gut verkauft?
Mensch, und ich dachte das liegt an der Bequemlichkeit der Leute, die ihre Vampirromane lieber zu Hause am Schreibtisch bestellen und sich auch da hin liefern lassen wollen anstatt im Laden Regale zu durchwühlen.
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01.04.2010 16:40 |
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VivienLestrange
Schülerin
Dabei seit: 12.04.2010
Alter: 27
Herkunft: Lübeck
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naja, ich denke wenn die strory nicht auch noch ähnlich ist, ist das kein problem..
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16.04.2010 15:54 |
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