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Thema: Was wollt ihr mal werden, oder was seid ihr von Beruf?
Herrin_des_Schweigens

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05.10.2010 09:47 Forum: McGonagalls Büro


Ich habe Lektoratserfahrung, allerdings nur auf dem wissenschaftlichen Sektor. Trotzdem würde ich ganz allgemein sagen, dass es nicht wirklich das ist, was man sich so darunter vorstellt. Man muss sich leider meistens mit Texten rumschlagen, die einen nicht sonderlich interessieren (die werden einem nämlich aufgedrückt); dazu kommt oft ein Autor, der ständig neue Versionen nachreicht, sich aber weigert, dringend notwendige Korrekturen vorzunehmen, usw. usf.

Es ist kein besonders kreativer, eher ein besonders anstrengender Job, der auch dann nicht unbedingt vorbei ist, wenn der 8-Stunden Tag endet. Oft müssen Deadlines eingehalten werden, d.h. man sitzt noch bis spät in die Nacht mit einem sterbenslangweiligen Manuskript, während andere einfach Feierabend haben. Ich habe hier und anderswo oft den Eindruck, dass der Lektoratsberuf als "Ersatzbefriedigung" für begrabene Autorenträume herhalten muss. Auch mit dem Betalesen von FFs hat Lektorieren nur am Rande gemein, denn immerhin darf man sich bei FFs die zu korrigierende Geschichte selbst aussuchen.

Ich würde allen Interessierten den Tipp geben, mal ein Verlagspraktikum zu machen. Viele Unis/Institute haben Hausverlage, bei denen auch Studentische Hilfskräfte beschäftigt werden, ansonsten sind Fach- und Kleinverlage immer eine gute Adresse bei der Suche nach Studi-Jobs bzw. Praktikumsplätzen. Manchmal dürfen auch studentische Hilfskräfte von Professoren o.Ä. bei der Herausgabe von Tagungsbänden oder Reihenwerken mithelfen, bei uns hat z.B. eine Studentin eine SHK-Stelle als Mitherausgeberin einer Online-Zeitschrift. Wichtig ist auf jeden Fall, schon früh Erfahrung zu sammeln - potentiell noch IM Studium - da es eine Ausbildung bzw. ein konkretes Studium mit dem Berufsziel Lektor nicht gibt.

Wenn man eingestellt werden möchte, muss man also ein bisschen mehr vorzuweisen haben, als ein abgeschlossenes Germanistikstudium (bzw. ein anderes literatur- oder sprachwissenschaftlich orientiertes Studium).
Thema: Feiern und Partys
Herrin_des_Schweigens

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04.10.2010 18:26 Forum: Hogsmeade


Wenn auf der Party auch ältere Gäste mit Führerschein eingeladen sind, könntest Du ja fragen, ob Dich jemand nach Hause bringen könnte. Vielleicht kannst Du ja auch einfach mal bei dem/der nachfragen, der/die dich eingeladen hat.

Ansonsten denke ich nicht, dass es irgendwer peinlich findet, wenn man sich von den Eltern abholen lässt. Meine Eltern lebten leider nach der Maxime "Wer feiern kann, kommt auch alleine nach Hause", was auf dem Land nicht immer einfach war (allerdings habe ich dann meistens bei Freunden übernachtet oder habe mir zusammen mit anderen ein Taxi geteilt).

Wenn ich mir die Beiträge hier so durchlese, bin ich wirklich dankbar für meine liberale Erziehung. Ich durfte zwar noch längst nicht alles, aber meine Eltern haben mir nie Gewissensbisse oder Ängste eingeredet, was Partys, Weggehen und auch Alkohol angeht. Ich bin kein großer Disco-Gänger (mehr), aber ein tolles Konzert, eine Flasche Rotwein und ein paar Cuba Libre sind für mich immer noch Top

Langsam beschleicht mich gar der Verdacht, dass mein 30+ Freundeskreis es z.T. wilder treibt, als die laut Medien ach so verdorbene, Flatrate-saufende Jugend Augenzwinkern

Im Übrigen sollte sowieso jedem selbst überlassen bleiben, worauf er/sie nun individuell Lust hat. Klar gibt es Grenzen (da, wo man sich und anderen schadet), aber auch Leute, die gerne mal was trinken sind im Normalfall nicht gleich militante Alkoholiker. Wobei ich natürlich einsehe, dass es für Nicht-Trinker ziemlich nervig sein kann, sich inmitten von Besoffenen zu bewegen. Das ist besonders auf größeren Partys aber eher selten der Fall, da sich die entsprechenden Grüppchen meist zusammenfinden.
Thema: Feiern und Partys
Herrin_des_Schweigens

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03.10.2010 19:10 Forum: Hogsmeade


Ich dachte immer, ich wäre als Teenie furchtbar brav und spießig gewesen ... Fröhlich

Allerdings war es "damals" (ist noch nicht so furchtbar lange her, trotzdem BEVOR diverse Gesetze und Vorschriften verschärft wurden) selbst auf dem Land ziemlich normal, wenn man "nach der Konfirmation", also mit 14, in die Disco ging und dort auch Alkohol zu sich nahm. Ich erinnere mich noch lebhaft, welch gruseliges Zeug wir da getrunken haben ... Amaretto-Apfel *würg*

Disco hat mich nach der Volljährigkeit schon nicht mehr wirklich interessiert, dann lieber private Feiern oder ab und an mal mit Freunden in eine Kneipe ...

Auch wenn ich dafür jetzt evtl. Prügel beziehe: Die medial angestachelte Panik bzgl. des Konsums von Alkohol und Drogen hat m.E. maßgeblich dazu beigetragen, dass sich die Situation verschlimmert hat. Klar waren wir auch mal blau, aber immerhin durften wir in einem "sozial kontrollierten" Umfeld trinken und mussten uns nicht Wodka an der Bushaltestelle reinkippen. In der Disco kostete Bacardi-Cola nämlich damals schon beachtliche 4 Mark, allzu viel davon konnte man sich als Schüler also nicht leisten.

Und was Drogen angeht ... soll jeder selbst entscheiden, im Normalfall wird man nicht gezwungen, und ich war auch noch nie auf einer Party, auf der alle zugedröhnt waren. Auch wenn ein Joint rumgeht, darf man gerne nein sagen.

Ich wünsche jedenfalls viel Spaß. Mach dir nicht zu viele Gedanken Grinsen
Thema: Sarrazin - hat er mit seinen Thesen recht?
Herrin_des_Schweigens

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03.10.2010 14:39 Forum: Politik und Gesellschaft


Ich ziehe mich hiermit aus diesem Thread zurück, da das, was ich zum Thema beizutragen habe ja offensichtlich irrelevant ist. Mag aber auch daran liegen, dass ich Sarrazin in KEINEM Aspekt recht gebe und auch nie geneigt war, dies zu tun.

Necla Kelec war in meinen Augen übrigens nie unverdächtig und ist durch ihre letzten Publikationen (also allem, was auf ihre Diss folgte) zumindest in der Fachwelt immer umstritten gewesen, da ihr Umgang mit Daten dem Sarrazins nicht unähnlich ist.

Kirsten Heisig, die das Thema von einer ganz anderen Seite anging, mit dieser Dame auf eine Stufe zu stellen, halte ich für abwegig.
Thema: Sarrazin - hat er mit seinen Thesen recht?
Herrin_des_Schweigens

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03.10.2010 14:06 Forum: Politik und Gesellschaft


@Krabbentaucher: Ich verstehe Deine aggressive Reaktion gerade nicht Traurig


Nein, Sarrazin bezieht sich immer wieder spezifisch auf Muslime und die reaktionären Tendenzen, die mit dem Islam seiner Meinung nach einher gehen. Zudem glaubt er, dass die Werte- und Kulturvorstellungen des Islam über die Jahre zu einer negativen biologischen Auslese geführt haben.


Ließ mal den Link, den Alex22 gepostet hat. Im Prinzip sagt Wilders nichts anderes, nur setzt er "Überfremdung" mit "Islamisierung" gleich, was Sarrazin zumindest in Interviews (vgl. "Kopftuchmädchen") auch implizit getan hat.


Und das hat sowohl laut Sarrazin als auch Wilders zufolge primär mit dem Islam zu tun.


Hat ebenfalls mit dem Islam zu tun.

Es geht bei Sarrazin nicht ausschließlich um den Islam, die Angst vor der angeblichen Islamisierung Deutschlands, die unter breiten Bevölkerungsschichten umzugehen scheint, ist aber ein wichtiges Thema in seinem Werk und sicherlich auch einer der Gründe, warum er mit seinen Aussagen so viel Erfolg hatte. Mit Wilders verhält es sich nicht anders. Der Erfolg solcher Hohlköpfe erklärt sich m.E. vor einem gemeinsamen Hintergrund, nämlich dem gezielten Aufbau eines Feindbildes "Islam". Die Diskussion um den Islam und die vorgebliche Islamisierung, wie sie durch Wilders und ähnliche Rechtspopulisten mittlerweile in vielen europäischen Ländern vorangetrieben wird, ist m.E. nicht von der Diskussion um Sarrazin loszulösen.
Thema: Sarrazin - hat er mit seinen Thesen recht?
Herrin_des_Schweigens

Antworten: 606
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03.10.2010 11:46 Forum: Politik und Gesellschaft


Mich würde mal interessieren, was diese "deutsche Identität", von der Wilders da schwafelt, genau ist. Wir haben eine gemeinsame Sprache, allerdings mit dialektalen Unterschieden, vor deren Hintergrund man eigentlich von einer deutsch-österreichischen-schweizer-norditalienischen Sprachidentität sprechen müsste. Dabei dürfte es schon schwer sein, einem Oberbayern zu verklickern, dass er seine sprachliche Identität mit einem Franken teilen soll - das kann es also nicht sein. Fröhlich
Unsere "gemeinsame Geschichte" reicht auch nicht besonders weit zurück, und mir fallen auch keine kulturellen Eigenheiten und Traditionen ein, die sich in ganz Deutschland wiederfinden lassen. Der alpenländische Kulturraum, einschließlich Österreichs und Südtirols, teilt wesentlich mehr Gemeinsamkeiten, als Bundesdeutschland in seiner territorialen Ausdehnung.
Alle tatsächlichen Gegebenheiten sprechen also dafür, dass Wilders Nationalstaats-Rhetorik ein Gedankenkonstrukt voraussetzt, das es so nicht gibt. Diesen Umstand teilt er übrigens mit "großen" (und kleinen) Diktatoren überall auf der Welt, v.a. in Afrika, wo fiktive nationale Identitäten nach der Unabhängigkeit sozusagen am Fließband produziert wurden. Die Menschen in einem Land sollen damit animiert werden, Stolz für etwas zu empfinden, das es in dieser Form gar nicht gibt - und "es" notfalls sogar mit Gewalt zu verteidigen.

In einem minikleinen Nebensatz sagt Wilders sogar selbst:


Lustig eigentlich, dass er seine gesamte Rede einem ideologischen Konstrukt widmet, das er noch nicht einmal definieren kann Augenzwinkern

Überhaupt geht es in dieser Rede weniger um Tatsachen, sondern um Feindbilder. Dabei verschweigt Wilders gekonnt das, was ihm nicht ins Konzept passt, zitiert dafür aber eine ganze Menge vermeintlich integrer "Wissenschaftler", von denen ich in 6 Jahren Arabistik und Islamwissenschaft rätselhafter Weise nie gehört habe breites Grinsen

Wilders hat genauso wenig Ahnung von Religionswissenschaft, wie vom Koran und von der Bibel. Ansonsten wüsste er wahrscheinlich, dass der Alleinigkeitsanspruch ein zentrales Merkmal ALLER monotheistischen Religionen ist, wobei der Islam - nur ausgehend von seiner heiligen Schrift - tatsächlich noch die toleranteste monotheistische Religion ist. Sie erkennt nämlich die Glaubensrechte von Juden und Christen - der "Leute des Buches" - durchweg an. Was Auslegung aus JEDER heiligen Schrift machen kann, kann man an der Geschichte aller monotheistischen Religionen sehen, der Islam stellt da weder eine Ausnahme, noch einen Sonderfall dar.

Wenn man allein die Religion für die Unterdrückung von Frauen (und individueller Freiheit) verantwortlich machen kann, dann frage ich mich, warum dieses Problem nicht auch in der christlich-abendländischen Kultur existiert. Paulus (im Neuen Testament!) fordert nämlich genau das, einschließlich des Tragens eines Schleiers. Es geht hier m.E. nur am Rande um Religion, sondern um soziohistorische Prozesse, an deren Resultat der aufgeklärte Westen sicherlich nicht allzu unschuldig ist. Die Bildungs- und Entwicklungsferne vieler Regionen erklärt sich leider daraus, dass dieser Zustand aufgrund der für Industrieländer lebensnotwendigen Rohstoff- und Arbeitskräfteaufkommen gewollt und gefördert wurde.

Wilders weiß das auch, nicht umsonst betont er immer wieder die "Unschuld" des Imperialismus und besteht auf das Beiseiteschieben der Vergangenheit zugunsten des Hier und Jetzt. Für Ursachen und Lösungsansätze interessiert er sich genausowenig, wie Sarrazin; es geht ihm lediglich darum, breiten Bevölkerungsschichten einen Sündenbock für ihre eigenen, oft irrationalen, Ängste und persönlichen Probleme zu liefern. Dabei bedient er sich alter (DIE Kommunisten) und neuer (DER Islam) Feindbilder, versäumt es aber auch nicht, immer wieder auf DIE "Intellektuellen" einzuprügeln. Er meint damit höchstwahrscheinlich v.a. Leute, deren Neugier und Bildung es ihnen ermöglichen, Aussagen populistischer Hetzredner auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen und andere davor zu warnen.

Wilders hat schon richtig erkannt, dass es da Parallelen in der dt. Geschichte gibt ...
Thema: Eigenes Buch drucken lassen
Herrin_des_Schweigens

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02.10.2010 21:55 Forum: Computer und Internet


In den meisten Copyshops kann man (zumindest in Großstädten) Texte relativ professionell ausdrucken und auch binden lassen. Ich habe meine Magisterarbeit als Hardcover binden lassen und für 115 Seiten A4 (mit einigen Farbseiten) 27 Euro bezahlt.
Thema: Der freie Wille
Herrin_des_Schweigens

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02.10.2010 14:57 Forum: Politik und Gesellschaft


gelöscht
Thema: Hartz 4, Chance für Deutschland?
Herrin_des_Schweigens

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28.09.2010 18:05 Forum: Politik und Gesellschaft



Im Grunde wird in Deutschland fast jeder Job außerhalb der Industrie- und Wirtschaftselite schlecht bezahlt. Als Folge wandern insbesondere hochqualifzierte Wissenschaftler entweder in die Industrie oder sogar ins Ausland ab. Für die Lehre und Forschung an Universitäten und staatlichen Einrichtungen in Deutschland ist das eine Katastrophe. Auf Dauer betrachtet sinkt so die internationale Wettbewerbsfähigkeit und auch das Bildungsniveau (wobei wir mal wieder bei der Verweigerung von deutlich erhöhten Bildungs- und Forschungsetats durch die Bundesregierung wären).
Wie es um das dt. Gesundheitssystem steht, darüber brauchen wir wohl gar nicht erst zu reden.

Und hier kann mir wirklich keiner erzählen, es würde sich um "Zwänge der Globalisierung", etc., handeln. Konkret geht es um gezielten Lobbyismus, wie er von einer schwarz-gelben Bundesregierung allerdings auch nicht anders zu erwarten war.
Thema: Was haltet ihr von den Onkelz?
Herrin_des_Schweigens

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28.09.2010 17:50 Forum: Musik


Die Hard Rock bzw. Heavy Metal Szene hat viele technisch brilliante Instrumentalisten und Sänger hervorgebracht. Das kann sogar ich, die ich die gesamte Richtung unhörbar finde, würdigen. Leider sind die Onkelz keine guten Musiker, und Kevin Russell ist auch kein guter Sänger.

Ich habe mal eine Doku über die Band gesehen und würde behaupten wollen, dass die Texte ein bestimmtes Lebensgefühl widerspiegeln, das mit dem meinen leider nicht viel zu tun hat. Dass einzelne Bandmitglieder der rechten Szene zugetan waren, ist unbestritten; ob sie es bis zum Ende waren, darüber lässt sich streiten. Zwar hat sich die Band vermehrt auch auf Konzerten "gegen rechts" eingesetzt, gegen ihr aus der Szene stammendes Publikum haben sie sich m.W. nach aber nie gestellt. Bands, die ihren Nationalstolz und das Leben zwischen Saufgelage und Rumjammern über die Beschissenheit des Daseins besingen, kann ich unabhängig von der jeweiligen politischen Einstellung allerdings nicht brauchen.

Von Vergleichen mit Rammstein halte ich nicht viel, egal, ob man nun beide Bands mag oder nicht. Weder gehören sie musikalisch in die gleiche Sparte, noch kann man die Texte inhaltlich vergleichen. Ob man die Provokateure von Rammstein nun als genial oder abartig empfindet: Intelligent ist die Art ihrer Provokation ja schon - was man von den brachialen Plattitüten der Onkelz nicht unbedingt behaupten kann ...
Thema: Hartz 4, Chance für Deutschland?
Herrin_des_Schweigens

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28.09.2010 17:34 Forum: Politik und Gesellschaft


Ich halte es auch für eine Gefährdung des sozialen Friedens, wenn staatliche Hilfen ein z.T. angenehmeres Leben ermöglichen, als Arbeit. Das trifft nicht nur auf Hartz4-Empfänger vs. Niedriglöhner, sondern auch auf BAFöG-Empfänger vs. arbeitende Studis zu. Aus dieser Situation heraus ist es ziemlich leicht der breiten Bevölkerung vorzugaukeln, es wäre schon ok bzw. sogar notwendig, Sozialleistungen zu kürzen bzw. am Minimum zu halten.

Dabei kann die eigentliche Lösung nur darin bestehen, Mindestlöhne einzuführen und Arbeit leistungsentsprechend zu entlohnen. Bis auf ganz wenige Berufszweige werden Löhne in Deutschland immer weiter gedrückt, selbst Einstiegsgehälter für hochqualifizierte Kräfte sind außerhalb gewisser Wirtschaftszweige himmelschreiend niedrig.

Darin liegt das eigentliche Problem - nicht bei den Hartz 4-Empfängern, die diese Missstände nun leider ausbaden müssen Traurig
Thema: Sarrazin - hat er mit seinen Thesen recht?
Herrin_des_Schweigens

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27.09.2010 17:51 Forum: Politik und Gesellschaft



Obwohl ich Dir insgesamt zustimme und auch Deinem Gedankengang folgen kann, führt diese Aussage m.E. zu weit. Ich würde Sarrazin nicht unterstellen wollen, dass er die Vernichtungspolitik des 3. Reiches gutheißt oder gar in veränderter Form in der BRD einführen möchte. Die Unmöglichkeit eines solchen Unterfangens dürfte ihm auch hinreichend klar sein.

Vielmehr geht es Sarrazin m.E. (ähnlich wie den Autoren des Buches "The Bell Curve") darum, auf bestehenden Vorurteilen aufzubauen und diese pseudo-wissenschaftlich zu rechtfertigen. Sarrazins "Konsequenz" ist in erster Linie das, was er auch als Finanzsenator von Berlin vehement betrieben hat: Nämlich die Kürzung von Sozialleistungen und Verweigerung von Bildungsausgaben.

Zudem verteidigt Sarrazin m.E. die immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich, indem er sie als das Resultat natürlicher biologischer Auslese verkauft.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Sarrazins Buch ist ebenso wie "The Bell Curve" ein sozialdarwinistisches Manifest, aber es ist sicherlich kein Aufruf zu einer wie auch immer gearteten physischen Vernichtungspolitik.
Thema: Intelligenz und Ethnie
Herrin_des_Schweigens

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27.09.2010 16:48 Forum: Politik und Gesellschaft


@mandra: Danke für den Link Grinsen
Ich werde versuchen, das Buch über unsere Bücherei zu bekommen, da mir die Argumentation sinnvoll und vernünftig erscheint.

Einen von Blech erwähnten Satz finde ich besonders wichtig:



Der Genetiker Richard Lewontin versucht diesen Sachverhalt mit einem wie ich finde sehr gut gewählten Gleichnis zu verdeutlichen:



(zitiert aus )

Nach Lewontin ist der Einfluss der Gene also für Unterschiede innerhalb einer Gruppe sinnvoll messbar, zwischen verschiedenen Gruppen machen solche Untersuchungen für ihn keinen Sinn.
Thema: Sarrazin - hat er mit seinen Thesen recht?
Herrin_des_Schweigens

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26.09.2010 22:02 Forum: Politik und Gesellschaft


@mandra: Ich wollte es ja auch lange nicht schreiben, aber es hat mich irgendwie in den Fingern gejuckt breites Grinsen

@Bernhard: Sarrazins Ideen sind offenbar nicht neu, sondern finden sich in ganz ähnlicher Formulierung schon in dem Buch "The Bell Curve" von 1994, dort allerdings mit den Afroamerikanern in der Rolle der Gesellschaftsverdummer.



Welch lange Tradition derartiges Gedankengut in (pseudo-)wissenschaftlichen Kreisen hat, kann man hier nachlesen:

Sarrazin hat das Rad nicht neu erfunden, er hat lediglich ewig gestrigen Schnee mal wieder vor die Haustür geschippt ...
Thema: Sarrazin - hat er mit seinen Thesen recht?
Herrin_des_Schweigens

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26.09.2010 21:32 Forum: Politik und Gesellschaft



Meine These ist ja, dass Sarrazins Buch v.a. von seinen Gegnern und weniger von seinen Anhängern gelesen wird. Diejenigen, die ihn so vehement verteidigen machen auf mich jedenfalls nicht den Eindruck, als würden sie sich durch ein mehrere hundert Seiten starkes Werk (auch noch mit Fußnoten!!!) quälen.

Alle wörtlichen Zitate (mit Seitenangaben) in diesem Thread stammen schließlich von Sarrazin-Gegnern, während seine Befürworter noch nicht einmal die Kerninhalte des Buches erfasst zu haben scheinen. Lustigerweise verhielt es sich in diversen Talkshows der vergangenen Wochen recht ähnlich.

Ich glaube, viele würden in Sarrazin gerne einen Vorkämpfer der Integrationsdebatte sehen, das klappt allerdings nur, solange sie sich weder mit dem Thema an sich, noch mit Sarrazin selbst auseinandersetzen.

Ich selbst bin ja auch immer mehr gewillt zuzugeben, dass er zumindest teilweise recht hat: "Deutschland verblödet!"

Mit Muslimen und Migranten hat das allerdings nur wenig zu tun ...
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