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Autor Beitrag
Thema: Zauberschach
neuling1989

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Zauberschach 14.12.2013 21:44 Forum: Zonkos Scherzartikelladen


Hallo,

ich bin auf der Suche nach dem Harry Potter Zauberschach. Leider gibt es das richtige Zauberschach nur aus diesen DeAgostini Sammelheften mit Zauberstäben, Magneten Uhren etc. und wegen diesem SchnickSchnack ist es viel zu teuer.
Ansonsten finde ich immer nur ein Schachset welches zum Beispiel das Ei aus HPIV als Bauer hat oder das Quidditch Set.

Kennt jemand eine weitere Möglichkeit das "klassische" Zauberschach zu bekommen? Gerne auch aus dem Ausland...
Thema: Kevinismus bzw. Emilismus
neuling1989

Antworten: 86
Hits: 18.873
06.11.2013 13:48 Forum: Hogsmeade


Ich habe den Thread ausführlich gelesen und mich extra angemeldet um mal meinen Standpunkt zu posten. Warum? - Weil ich mir als doppelt betroffener einbilde viel zu dem Thema beitragen zu können. Doppelt betroffen bin ich, da ich Kevin heiße (und wie ich sehe somit der 1. Kevin bin, der sich hier äußert) und 2. Lehramtstudent bin. Ich hoffe diese "interne Sicht der Dinge" macht meinen immensen Post lesenswert.

Was denke ich für für viele interessant ist, ist wohl die Frage, ob das Klischee auf mich zutrifft. Ich denke nicht, dass ich per se aus einer Unterschichtenfamilie komme. Jedoch ist es so, dass ich auch nicht aus einem Akademikerhaushalt stamme, sondern ich würde es eher als eine normale Familie der Arbeiterschicht bezeichnen. Ich bin weder verhaltensauffällig, kriminell, ungepflegt, unhöflich oder sonst etwas, was man mir aufgrund meines Namens attestieren würde. Meine Eltern haben auf diese Sachen in der Erziehung Wert gelegt, obwohl ich Kevin genannt wurde. Genauso war ich auch immer in der Schule und auch dort habe ich mich benommen und gut mitgearbeitet. Jedoch bin ich der erste aus meiner Familie der Abitur hat, da darauf nicht viel Wert gelegt wird. Jeder aus meiner Familie hat einen Abschluss, eine abgeschlossene Lehre und auch Arbeit und darauf wird in meiner Familie viel wert gelegt, jedoch eben nicht ob es der Bäcker, KFZ-Mechaniker, Bankkaufmann, Lehrer oder Rechtsanwalt ist. Auch an meinem Aussehen laufe ich nicht wie der "typische Proll" herum.

Als Betroffener sehe ich das ganze natürlich sehr kritisch. Wie auch in dem Spiegel-Artikel gesagt wurde, trifft das Vorurteil bei 9 von 10 Kevins zu; Der 10. bei dem es nicht zutrifft, der hat dann das Nachsehen. Diese Diskriminierung ist wirklich ein fundamentales Problem (nicht nur in der Schule), dem sich viele Leute nicht bewusst sind.
In meinem Lehramtstudium werden solche Themen bewusst angesprochen, aber schon seit Jahrzehnten hängt in Deutschland der Erfolg des Kindes immer vom Elternhaus ab, das ist bei uns so schlimm wie in keinem anderen OECD-Land. Natürlich ist es gut, dass es angegangen wird, jedoch denke ich liegt das Problem zum Großteil an der Mentalität der Deutschen und daher wird sich -zumindest in naher Zukunft- wohl wenig ändern. Das sieht man ja allein schon daran, wie viele Leute Karl-Theodor zu Guttenberg gut fanden, auch wenn sie keine Ahnung von seinen Inhalten hatten. Wirklich armes Deutschland...

Die beiden hier im Thread verlinkten Artikel fand ich wirklich unterstes Niveau. Es ist gut, wenn das Thema bei Populär-Magazinen Beachtung findet und nicht mehr ausschließlich in wissenschaftlichen Fachzeitschriften von Bildungspsychologen und Soziologen besprochen wird, aber das Niveau lässt einiges zu wünschen übrig.
Der FOCUS-Artikel hat ja schon fast Bild-Niveau. Natürlich kann man Sachen wie den Ausschnitt aus Michael Mittermeiers Programm erwähnen (damals als ich noch über ihn lachen konnte, fand ich auch als Kevin diese Stelle nicht unwitzig). Aber der Text ist ja voll mit Plattitüden wie "Kareem allein im Knast", "Die Schöne und der Dirk" oder "Mandy: 6. Setzen", da wirken selbst abgedroschene Vereinfachungen wie "Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose" ja schon wie halbwegs gehaltvolle Passagen. Für mich wirkt es einfach nur wie eine Stimmungsmache um das Phänomen zu beschreiben und auch für gut zu heißen, ohne auch nur ansatzweise zu erwähnen welche Probleme für viele Menschen somit in unserer Gesellschaft vorherrschen. Man kann ja gerne der Meinung sein, dass dieses Thema kein Problem ist und die Kinder bzw. die Eltern selbst an den aus den Namen resultierenden Problemen Schuld sind (was meines Erachtens indirekt impliziert wird), jedoch sollte das auf einem dem Thema angemessenen Niveau geschehen. Die Autorin des Artikels Elke Hartmann-Wolf hat Kommunikationswissenschaft und Psychologie studiert, da sollte man besseres erwarten. Ich glaube bevor sie sich an solche Themen heranwagt sollte sie sich wieder in Kommunikationswissenschaft und Psychologie einarbeiten und am besten noch ein Soziologie-Studium anhängen. Bis dahin kann sie ja Boulevard-Themen übernehmen.
Den Artikel aus dem Spiegel sehe ich nicht ganz so kritisch. Jedoch habe ich das Gefühl, dass der Redakteur der Interviewpartnerin praktisch dauernd eine eigene Diskriminierung unterstellen will und somit auch zumindest indirekt impliziert, dass das normal und somit auch "nicht so schlimm" ist.



Diese Stelle lese ich daher auch ein wenig als Retourkutsche. Aber vielleicht interpretiere ich da auch so viel hinein.


Nun möchte ich beschreiben, welche Erfahrungen ich denn als Kevin mit dem Kevinismus gemacht habe. Ich behaupte von mir als Lehramtstudent einzuschätzen wann eine Lehrerin wirklich schlecht ist und wann mir Objektivität aufgrund meiner persönlichen Abneigung abhanden kommt.
Meine Grundschullehrerin war eine wirklich schlecht Lehrerin. Das kann ich an vielen Urteilen festmachen. Ich war aufgrund von Angst und unfairer Behandlung ein eher mittelmäßiger bis schlechter Schüler, dem dann nach der Grundschule auch nur die Hauptschule bis bestenfalls Realschule attestiert wurde. Das hat sich ja bewiesenermaßen als falsch herausgestellt. Ich denke jedoch nicht, dass es direkt an meinem Namen lag sondern an der sonstigen oberflächlichen Einschätzung meiner Lehrerin. Mein Elternhaus wird da aber sicherlich eine Rolle gespielt haben und somit ist es zumindest teilweise die gleiche Mechanik wie bei der Diskriminierung aufgrund des Namens.
Als Kind und früher Jugendlicher bekommt man davon natürlich nichts mit. Zum ersten mal ist mir das ganze wirklich erst mit dem im FOCUS zitierten Satz "Nur Drogenkinder uns Ossis heißen Kevin" von Michael Mittermeier begegnet. Ab da an hat es mich nicht mehr losgelassen.
Ich denke gerade zu meiner Schul- und Jugendzeit, hatte ich wenig Nachteile aufgrund meines Namens. Ich bin Jahrgang 1989 und daher gehöre ich wohl mit zu den ersten Jahrgängen, in denen sich der Name gehäuft hat. Ich meine "Generation von Kevins" ist eher die, die das Vorurteil begründet hat und die Nachfolgende bekam dadurch die Probleme.
Inwiefern ich dann im gehobenen Alter -als es das Phänomen schon gab- bei Bewerbungen etc. Nachteile habe lässt sich natürlich nicht nachvollziehen.

Die Probleme, die ich habe sind eher psychischer Natur. Leute die mich kennen, wissen ich entspreche nicht dem gängigen Klischee.
Doch wenn ich neue Leute kennenlerne schäme ich mich bei meinem Namen. Als Student lerne ich regelmäßig neue Leute kennen und habe auch viele offizielle Stellen an die ich mich wenden muss. Dieses komplette Umfeld ist mit Akademikern besetzt und unabhängig ob Leute mich aufgrund meines Namens beurteilen oder nicht, habe ich das Gefühl, dass sie es erstmal tun. Ich habe also ständig den Druck Leute vom Gegenteil überzeugen zu müssen. Während ich stolz bin, dass ich aus einer Nichtakademikerfamilie stamme und es daher trotz ungleich schwieriger Startbedingungen auf die Uni geschafft habe, belastet mich mein Name täglich.
Umbenennen würde ich mich niemals. Ich habe auch einen 2. Vornamen, der mir ebenfalls nicht gefällt, aber nicht in diese "Kevin-Kategorie" der Namen fällt, auch so würde ich mich nicht nennen lassen. Warum? - Weil das ebenfalls eine Scham gegen all deren Leuten bedeutet die mich kennen. Es heißt im Endeffekt psychische Schwäche und Belastung also ein innerstes allen Leuten bewusst zu machen, auch das ist eine Scham die ich nicht auf mich nehmen will.
Ich weiß es gibt weitaus schlimmeres, trotzdem ist der Name für mich somit ein Stigma was mich wohl noch sehr lange wenn nicht sogar mein Leben lang belasten wird (Vielleicht habe ich ja das Glück und in 10+ Jahren wird das Kevin Stigma auf andere Namen übergehen).

Ich bin wie ich gesagt habe sehr betroffen, heißt das nun, dass ich selbst keine Vorurteile habe. Natürlich nicht. Ich bin politisch, soziologisch und allgemein gesellschaftlich sehr interessiert. Gleichzeitig habe ich als angehender Lehrer in Zukunft selbst diese Fälle vor mir.
Wie mit allen Vorurteilen ist es meines Erachtens wichtig damit richtig umzugehen. Vorurteile sind wichtige Automatismen, die man nicht ausschalten kann; Man muss richtig mit ihnen umgehen. Wenn ich ein Kind vor mir habe (egal ob jetzt in der Nachhilfe oder später im Beruf) achte ich natürlich auch auf den Namen, jedoch bin ich durch das Studium sowie die eigene Erfahrung sensibilisiert genug, das Kind nicht vorher abzustempeln und mich trotzdem genauso darum zu bemühen wie um jedes anderes.

Ich selbst werde bei meinen Kindern natürlich höchst sensibel die Namen auswählen. Das jedoch nicht nur um eventuelle Nachteile durch Präkariats-Namen zu vermeiden, sondern auch um den religiösen/biblischen Kontext zu vermeiden. Ich bin kein großer Freund von Kirche und Religion und auch wenn sich dies eigentlich auf die heutigen Institutionen bezieht will ich daher eigentlich keine Namen mit religiösem Kontext geben. Viele Namen wie Paul, David, Charlotte, Johanna..., die mir eigentlich gefallen sind somit keine Option mehr.
Ich habe schon ein paar Namen, die 1. mir sehr gut gefallen; 2. keinen Präkariats-Namen sind und 3. keinen primär biblischen Kontext haben. Bei Männern wären das Zum Beispiel Friedrich und Alexander sehr gut, bei Frauen sind Sophie und Sophia meine absoluten Favoriten, dicht gefolgt von Helena.
Ich kann mir auch vorstellen die Namen meiner Großeltern zu verwenden, diese klingen jedoch so altbacken, dass ich diese wenn dann nur als 2. Vornamen verwenden würde.
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