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Thema: Harry Potter and the Cursed Child
Sascha

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05.01.2016 17:41 Forum: Joanne K. Rowling


Ich find's gut, dass sich nach und nach auch die SchauspielerInnen aus den Filmen auf Twitter zu Wort melden:

Evanna Lynch hat das Herz am rechten Fleck und stellt völlig richtig fest:
"Tbh new Hermione is black, Harry looks like Ron, when I was cast ppl complained about my HAIR & it is people's <3 NOT their looks that matter"

Matthew Lewis geht es am Arsch vorbei, welche Hautfarbe Hermine hat:
"And Neville Longbottom was blonde. I really don't care. Good luck to her."

Und Emma Watson freut sich schon auf Noma Dumezweni als Hermine:
"Can't wait to see Noma Dumezweni as Hermione on stage this year. <3 <3 <3"
Thema: Harry Potter and the Cursed Child
Sascha

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Genau, @ Besorgter Bürger SanctusSeverus... 29.12.2015 10:20 Forum: Joanne K. Rowling


Diese Pseudo-"Argumente" sind bereits auf PEGIDA-Niveau angekommen. Jetzt gibt es schon eine hinterhältige Verschwörung der Lügenpresse und der bösen Linken und politisch Korrekten, die euch eure weisse Hermine wegnehmen wollen... Einfach nur lächerlich.
Thema: Harry Potter and the Cursed Child
Sascha

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@ LoonyRadieschen 27.12.2015 17:08 Forum: Joanne K. Rowling


Ich habe keine Ahnung, woher du diese Definition von Rassismus herhast (Quelle?). Sie macht jedenfalls einen sehr angestaubten Eindruck. Da ist die wissenschaftliche und theoretische Debatte viel weiter. Es fängt schon damit an, dass der Begriff „Rasse“ völlig veraltet ist und sein Gebrauch sollte ein No-Go sein. Nicht nur weil wir aus der Geschichte wissen, welche Verbrechen im Namen von „Rasse“ und Nation begangen wurden, sondern auch weil der Begriff gar nicht haltbar ist und nichts aussagt. Wir Menschen lassen uns nicht auf irgendwelche äußerlichen Körpermerkmale wie die Hautfarbe reduzieren.

Aber richtig ist, Rassismus bedeutet, dass Menschen ungleich gewertet werden und zwar aufgrund von körperlichen Merkmalen. Auf dieser Grundlage werden Menschen ungleich behandelt. Die einen werden privilegiert, während die anderen diskriminiert werden. Und die Angehörigen der einen Gruppe üben Macht über die Angehörigen der anderen Gruppe aus. Der zweite Teil deiner Definition stimmt also auch („politische und soziale Unterdrückung“).

Aber bevor es zur Unterdrückung kommt, gibt es noch andere Aspekte des Rassismus: es beginnt schon bei der Markierung und Stigmatisierung von Menschen, denen aufgrund äußerlicher Körpermerkmale ein bestimmtes Verhalten oder ein bestimmter Charakter zugeschrieben wird. Diese Vorurteile und Stereotype gibt es ja bis heute, zB wenn Rassisten behaupten, dass Afrikaner mit Drogen dealen. Als nächstes kommt die Diskriminierung und Ausgrenzung: Menschen werden ungleich behandelt und sie werden daran gehindert, an der Gesellschaft gleichberechtigt teilzunehmen. Ein Beispiel dafür wäre, wenn man sagt: Afrikaner dürfen bestimmte Rollen in einem Theaterstück nicht spielen. Erst danach kommt die offene Segregation und Unterdrückung. Das kennen wir zB von der Apartheid in Südafrika oder von den südlichen Bundesstaaten in den USA vor der Bürgerrechtsbewegung. Schließlich eskaliert das ganze bei der Verfolgung und Gewalt durch die Rassisten. Beispiel: Ku Klux Klan.

Ich empfehle dir die Lektüre von Theorien über Rassismus. Dort kann man sich anschauen, welchen Stand inzwischen die Diskussion hat. Besonders spannend finde ich das Werk von Stuart Hall. Er sagt, Rassismus ist „eine soziale Praxis, bei der körperliche Merkmale zur Klassifizierung bestimmter Bevölkerungsgruppen benutzt werden, etwa wenn man die Bevölkerung nicht in Arme und Reiche, sondern z.B. in Weiße und Schwarze einteilt. Kurz gesagt, in rassistischen Diskursen funktionieren körperliche Merkmale als Bedeutungsträger, als Zeichen innerhalb eines Diskurses der Differenz.“ Weiter: Es entsteht dabei ein „rassistisches Klassifikationssystem …, das auf "rassischen" Charakteristika beruht. Wenn dieses Klassifikationssystem dazu dient, soziale, politische und ökonomische Praxen zu begründen, die bestimmte Gruppen vom Zugang zu materiellen oder symbolischen Ressourcen ausschließen, dann handelt es sich um rassistische Praxen.“

Robert Miles ergänzt Stuart Halls Theorie, indem er die Dialektik des Rassismus hervorhebt: „In der Repräsentation des Anderen spiegelt sich zugleich das Bild des Selbst. Der Rassismus ist eine Repräsentationsform, die Gruppen von Menschen gegeneinander abgrenzt und zwangsläufig als eine Ideologie der Ein- und Ausschließung funktioniert.“


Kommen wir zurück zur Welt von „Harry Potter“. Du beziehst dich auf ein Zitat von Deena Jones und lässt dabei etwas Wichtiges aus: Sie schreibt nämlich ausdrücklich, dass die Hautfarbe ein *im Kontext* unwichtiges Detail ist. Sie schreibt ja auch, dass die Hautfarbe durchaus auch ein Thema sein kann, zB wenn es um Sklaverei geht wie in „Onkel Tom’s Hütte“. Da wäre es natürlich ein Schwachsinn, sich Onkel Tom als Weissen vorzustellen. Aber im Kontext spielt es bei „Harry Potter“ überhaupt keine Rolle, wer welche Hautfarbe hat. Ich möchte sogar die gewagte These wiederholen, dass eine schwarze Hermine sogar plausibel erscheint. Und zwar aus den genannten Gründen, weil sie selbst Erfahrungen mit rassistischer Diskriminierung macht und weil sie aktiv gegen Rassismus kämpft. Das heisst, in diesem Kontext, wo JK Rowling erkennen lässt, welchen Charakter Hermine hat und wie sie sich in bestimmten Situationen verhält – da kann man durchaus auf den Gedanken kommen, dass Hermine eigentlich schwarz ist. Aber natürlich muss man das nicht zwangsläufig so interpretieren. Eine Leserin oder ein Leser von „Harry Potter“, die oder der selbst von Rassismus betroffen ist, wird vermutlich eher auf diese Idee kommen als jemand, der nicht selbst davon betroffen ist.

Und noch etwas zu deinen genannten Beispielen: Wenn JK Rowling in den Büchern erwähnt, dass Hermine rot im Gesicht anläuft oder dass sie braungebrannt ist, dann kommt es auch hier auf den Kontext an. Sie will damit nämlich ganz sicher nicht die Botschaft vermitteln: „Hey Leute, hier habt ihr den Beweis, dass Hermine weiss ist!“ Nein, das ist auch hier ein unwichtiges Detail, denn sie will damit nur aussagen: Hermine läuft rot an, weil ihr etwas peinlich ist und sie ist braungebrannt, weil sie gerade frisch und fröhlich aus den Ferien zurückkommt. Das ist alles, was JK Rowling hier ausdrückt, nicht mehr und nicht weniger. Und es ist dabei völlig unerheblich, ob die Hermine, der etwas peinlich ist und die gerade aus den Ferien zurückkommt, nun schwarz oder weiss ist.
Thema: Harry Potter and the Cursed Child
Sascha

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27.12.2015 09:30 Forum: Joanne K. Rowling




Falsch, niemand stempelt hier zwanghaft jemanden als Rassisten ab. Aber manche hier wie Deena Jones und ich argumentieren, warum bestimmte Aussagen rassistisch sind. NamYensa und LordSlytherin nehmen das persönlich und wissen nichts Besseres als ständig die gleiche Leier herunterzubeten und die Kritiker auf einer persönlichen Ebene anzugreifen. Wir sagen nicht: "NamYensa, du böse Rassistin!", nein, wie sagen: "Nam Yensa, diese Aussage ist rassistisch und zwar aus diesem und jenem Grund. Denk mal darüber nach!"

Ich finde ja diesen Satz von Deena Jones sehr bereichernd:


Wenn manche diese Kritik nicht aushalten, dann ist das ihr Problem. Man könnte sich diese Kritik ja schließlich auch zu Herzen nehmen und darüber reflektieren.

Und die "zahlreichen Beispiele", wo angeblich klargemacht wird, dass es sich um keinen Rassismus handle, siehst nur du. Ich kann hier davon nichts erkennen.
Thema: Harry Potter and the Cursed Child
Sascha

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25.12.2015 20:15 Forum: Joanne K. Rowling


@ Deena Jones

Vielen Dank für deine stichhaltige Argumentation und deine interessanten Ausführungen, die meinen Horizont erweitern!


@ NamYensa:

Mit dir "diskutieren" ist wie Harrys und Rons schmerzvolle Erfahrung im zweiten Buch: Sie laufen auf dem Weg zum Hogwarts-Express in Richtung Mauer und prallen mit voller Wucht dagegen, weil Dobby sie verzaubert hat.

Du hast einfach ein Brett vor dem Kopf und ignorierst die Argumente der anderen bzw. machst die Meinungen der anderen schlecht. Das ist ein ganz miserabler "Diskussions-"Stil. Sowohl Deena Jones als auch ich haben sich redlich bemüht, mit dir auf einer sachlichen Ebene zu diskutieren.

Aber Hauptsache, du wirfst anderen dann vor, sie gehen angeblich nicht auf deine "Argumente" ein. Vielleicht hast du ja einfach keine Argumente, auf die man vernünftig eingehen könnte? Also bleib ruhig in deinem Glauben/deiner Ideologie und missioniere weiter die Welt mit deiner Religion von einer weissen Hermine.
Thema: Harry Potter and the Cursed Child
Sascha

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@ NamYensa 24.12.2015 12:06 Forum: Joanne K. Rowling




Das kann ich dir ganz genau beantworten: Ich habe mir Hermine beim Lesen als weiss vorgestellt. Und es geht noch weiter: Ich habe sie mir ziemlich genau so vorgestellt wie Emma Watson! Augenzwinkern

Und ich weiss auch, warum das so ist: Ich habe nämlich nicht zuerst die Bücher gelesen, sondern mein Einstieg in die Welt von "Harry Potter" war der erste Film. Erst danach habe ich auch alle Bücher gelesen.

Daraus schließe ich, dass der erste Film einen prägenden Einfluss auf meine Vorstellungen ausgeübt hat und das finde ich sehr schade, weil ich hätte lieber zuerst alle Bücher gelesen und dabei meiner Phantasie freien Lauf gelassen und erst dann vielleicht die Filme geschaut. Besser wäre vielleicht sogar gewesen, ich hätte nur die Bücher gelesen und auf die Filme verzichtet, wer weiss.

Meine Spekulation: Wenn ich damit angefangen hätte, zuerst alle Bücher zu lesen, dann würde Hermine in meiner Vorstellung nicht unbedingt wie Emma Watson aussehen. Sie wäre vielleicht asiatisch, schwarz, weiss oder was auch immer.
Thema: Harry Potter and the Cursed Child
Sascha

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@ phoenix 7 - danke für das differenzierte Posting 24.12.2015 11:14 Forum: Joanne K. Rowling




Richtig, das verlangt niemand. Umgekehrt scheint es aber so zu sein, dass es manchen Menschen ein wichtiges Anliegen ist, allen anderen vorzuschreiben, dass sie sich Hermine als weiss vorzustellen haben. Das ist für mich ein wesentlicher Unterschied. Denn jene, die für Diversity argumentieren, sagen nur, man soll die Möglichkeit akzeptieren, dass Hermine für manche auch schwarz sein kann. Sie sagen nicht, dass dies alle notwendigerweise so sehen müssen.
Thema: Harry Potter and the Cursed Child
Sascha

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@ NamYensa 24.12.2015 07:00 Forum: Joanne K. Rowling


Ich finde, du verwechselst deine subjektive Meinung mit "Fakten". Du interpretierst die Bücher und Filme auf deine eigene, subjektive Weise und behauptest, "das ist so und kann man nicht anders sehen". Das macht eine Diskussion sehr schwierig!

Und du schreibst, dass angeblich "niemand das Können an der Hautfarbe festgemacht hat". Aber wie soll man es dann verstehen, wenn Lord_Slytherin behauptet:

Er sagt hier ganz eindeutig: Noma ist eine schlechte Schauspielerin und sie ist die falsche Besetzung für die Rolle von Hermine, WEIL sie eine schwarze Hautfarbe hat. Das ist ganz klar Rassismus!

Denn wie gesagt: Über das schauspielerische Talent von Noma können wir alle noch gar nichts sagen bzw. präziser: wir können auf jeden Fall nicht sagen, ob sie die Rolle von Hermine gut oder schlecht spielt, denn das Stück wird ja erst 2016 aufgeführt. Aber Lord_Slytherin maßt sich hier an, zu "wissen" - es ist für ihn ja eine zweifelsfreie "Tatsache" - dass Noma diese Rolle schlecht darstellt, obwohl er das ja überhaupt nicht wissen kann. Tatsächlich verrät er im gleichen Satz, warum er wirklich gegen Noma als Hermine ist: weil sie nicht "eindeutig hellhäutig" ist. Klarer Fall von Rassismus!

Ich weiss bis jetzt noch nicht, wie ich deine Aussagen einschätzen soll, liebe NamYensa. Denn deine Argumentation finde ich, im Gegensatz zu Lord_Slytherin, nicht eindeutig rassistisch. Vielleicht magst du erst mal die Frage von Deena Jones beantworten:

Das ist mir nämlich auch noch nicht ganz klar. Du argumentierst ja hauptsächlich, dass Hermine unbedingt von einer weissen Schauspielerin dargestellt werden muss, weil das in den Büchern so vorgesehen ist. Das ist sehr streng. Aber du sagst eigentlich nichts darüber, ob und wenn ja, warum es dich überhaupt stören würde, wenn eine schwarze Schauspielerin als Hermine spielt.

Man kann darüber streiten, ob es Hinweise oder Beweise in den Büchern gibt, dass Hermine eine weisse Hautfarbe hat. Ich finde diese Frage aber total unwichtig und blöd und überhaupt nicht relevant. Weil wie gesagt, ich finde, der Charakter ist es, der einen Menschen ausmacht und nicht die Hautfarbe. Und außerdem ist die Botschaft von JK Rowling in den Büchern auch sehr klar, wie ich meine: Rassismus ist kacke - und gut ist, wer gegen Rassismus Widerstand leistet. Hermine ist für JK Rowling eine Heldin und diese Heldin wehrt sich in den Büchern gegen Rassismus.

Aber Rassismus beginnt dort, wo Menschen und/oder ihre Leistungen herabgewertet und schlecht gemacht werden und dies mit der Hautfarbe (oder Herkunft oder Sprache) begründet wird. Damit beginnt nämlich Diskriminierung.
Thema: Harry Potter and the Cursed Child
Sascha

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23.12.2015 23:48 Forum: Joanne K. Rowling


„Es ist also akzeptabel zu glauben, dass es Zauberer gibt, Eulen die Post liefern, man durch eine Wand zum Zug rennt, aber nicht dass Hermine schwarz sein könnte? Okay.“ (Twitter-Kommentar)


Ein paar interessante Gedanken von Chitra Ramaswamy im Guardian:

Kann Hermine schwarz sein?
Die Antwort ist zweierlei. Erstens: Warum nicht, verdammt noch mal? Zweitens: Was für eine dumme Frage!

Die standardmäßige Annahme von Weiss-sein ist so stark und unausgesprochen, dass diese Gewohnheit nur schwer zu überwinden ist. Das gleiche gilt für unsere heteronormative Kultur, weshalb JK Rowling uns genau erklären musste, dass Dumbledore schwul ist.

Hermine wird seit langem als schwarz oder asiatisch neu entworfen, besonders in der Fanart Szene, was von JK Rowling ebenfalls befürwortet wird.

Warum?

Weil es in dieser Serie gerade um das Böse des rassistischen Überlegenheitswahns geht. Hermine gehört als Muggel zu einer Minderheit und wird oft rassistisch diskriminiert. So wird sie von Draco Malfoy als „dreckiges, kleines Schlammblut“ beschimpft. Hermine ist außerdem eine Aktivistin, die die Situation der Unterdrückten versteht und sich für sie einsetzt, egal ob Menschen, Riesen oder Hippogreife. Und sie kämpft für die Abschaffung der Sklaverei von Hauselfen. Hermine ist weiblich, schlau, stark, gutmütig, schön, treu, nicht notwendigerweise weiss und jetzt zum ersten Mal schwarz – und alles zur selben Zeit.




Ãœbrigens

Woher willst du denn so genau wissen, dass Noma Dumezweni eine schlechte Wahl für die Rolle von Hermine ist? Das Stück wird doch erst nächstes Jahr uraufgeführt und man kann sich daher erst zu diesem Zeitpunkt eine Meinung dazu bilden. Scheinbar geht es dir eben doch mehr um die Hautfarbe und nicht um das schauspielerische Können.
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Sascha

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@ LoonyRadieschen 23.12.2015 19:47 Forum: Joanne K. Rowling




Ja klar gibt es da einen Unterschied. Wenn du sagst, "die neue Hermine entspricht nicht meiner bisherigen Vorstellung von Hermine, zB weil sie in den Filmen ein bestimmtes Aussehen hat - aber es stört mich auch nicht, wenn sie eine andere Hautfarbe hat", dann ist das natürlich nicht rassistisch. Aber wenn du sagst "Hermine ist weiss, das ist so, das bleibt so und ich akzeptiere es nicht, dass sie jetzt plötzlich eine schwarze Hautfarbe haben soll", dann orte ich hier sehr wohl Rassismus. Es geht darum, dass Rassisten einen Absolutheitsanpruch verfolgen: ihre Sichtweise, dass Hermine angeblich weiss sei wird mit einer Vorschrift an alle anderen verbunden: "ihr müsst euch Hermine auch als weiss vorstellen, sonst liegt ihr falsch". Es geht um die Verteidigung von Privilegien und Macht. Eine schwarze Heldin in einem Buch widerspricht der Vorstellung der Rassisten, dass Menschen mit weisser Haufarbe irgendwie "überlegen" und "wertvoller" seien als Menschen mit schwarzer Hautfarbe.



Ich habe wie gesagt keine Ahnung, in welcher Form und wie weitgehend JK Rowling am Casting für die Filme beteiligt war. Aber ich vermute, dass sie eher darauf geachtet hat, wie gut die Bewerberinnen schauspielern können und weniger darauf, welche Hautfarbe sie haben.



Wer ist "wir"? Ich gehe davon aus, dass es kein homogenes "wir" gibt, sondern die Leser und Leserinnen von HP sind Individuen, die verstreut über die ganze Welt gerne diese Geschichten lesen. Sie haben alle einen unterschiedlichen Horizont, verschiedene Erfahrungen, individuelle Biographien und sie leben in Gesellschaften, die sich von einander unterscheiden. Wieso erwartest du, dass ein 10-jähriges Mädchen in Brasilien oder ein 14-jähriger Teenager in Südafrika unbedingt die gleichen Vorstellungen und die gleiche Sicht auf die Welt haben muss wie du?
Thema: Harry Potter and the Cursed Child
Sascha

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@ NamYensa 23.12.2015 18:16 Forum: Joanne K. Rowling


Wer ein Problem damit hat, dass Hermine von einer Frau mit schwarzer Hautfarbe dargestellt wird und außerdem fordert, dass dies nicht sein darf, aus diesem oder jenem Grund, der darf sich auch gefallen lassen, als Rassist verdächtigt zu werden. Im Gegensatz dazu finde ich den Einwand von LoonyRadieschen bemerkenswert, denn es zeigt, dass unsere Vorstellung sehr von den Filmen beeinflusst ist, in denen Hermine zufällig eine weisse Hautfarbe hat.

Und deine Annahme finde ich nicht plausibel, dass man bei nicht anderslautender Beschreibung von einem hellhäutigen Menschen ausgehen dürfe, nur weil die Handlung der Bücher in einem europäischen Land wie GB spielt.

Erstens ist GB eine multikulturelle Gesellschaft. Es leben dort viele Menschen, die selbst oder deren Familien aus einem anderen Land zugezogen sind. Auch Briten und Britinnen mit schwarzer Hautfarbe gibt es in großer Zahl. Daher sagt die Tatsache, dass "Harry Potter" in GB spielt überhaupt nichts darüber aus, wer welche Hautfarbe hat.

Zweitens wird "Harry Potter" überall auf der Welt gelesen. Es ist ein globales Phänomen. Auch daher finde ich es ziemlich gewagt und kleingeistig, wenn man darauf beharrt, dass die Personen eine bestimmte Hautfarbe haben sollen. Das ist Ausdruck einer sehr einseitigen Sichtweise, die im Grunde allen Menschen auf der ganzen Welt vorschreibt, wie sie sich die Figuren in "Harry Potter" vorzustellen haben.

Man schreibt also den Fans in Peru, Japan und Tanzania vor, dass sie sich gefälligst in dem Fall Hermine als weiss vorzustellen haben. Obwohl es, wenn man dem Buch folgt, genauso gut sein kann, dass Hermine ein völlig anderes Erscheinungsbild hat. Das bleibt der Vorstellungskraft der Menschen überlassen und diese Vorstellung, wie Hermine aussieht, kann sich auch von Land zu Land unterscheiden. Zumindest solange man nicht die Filme gesehen hat, weil mit den Filmen wird ja dann festgelegt, wie man sich ihr Aussehen nach Meinung der Filmemacher vorstellen soll und dieses Bild kriegt man dann wahrscheinlich nur schwer wieder weg.
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Sascha

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Liebes LoonyRadieschen 23.12.2015 16:34 Forum: Joanne K. Rowling


Andererseits zeigt das auch, dass unsere Assoziationen sehr stark durch die Filme beeinflusst sind, oder? Weil nur aus den Büchern kann man es nicht ableiten. Wenn man nur auf die Bücher fokusiert, dann kann man sich Hermine eben auch gut mit dunkler Hautfarbe vorstellen, weil wie JK Rowling selbst sagt: Hermine hat braune Augen, gekräuselte Haare und ist sehr schlau. Alles andere überlässt sie der individuellen Vorstellungskraft der Leser und Leserinnen. Welchen Einfluss JK Rowling selbst auf das Film-Casting hatte, kann ich nicht beurteilen.
Thema: Harry Potter and the Cursed Child
Sascha

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23.12.2015 12:35 Forum: Joanne K. Rowling


Ob es zu erwarten war? Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Aber es nervt mich gewaltig!

Ich denke, solche überflüssigen "Debatten" kommen daher, dass eben auch unsere Kultur - und dazu gehören die Bücher von "Harry Potter" - nicht von der Gesellschaft getrennt ist, in der wir leben. Rassismus ist ein Problem, das die ganze Gesellschaft vergiftet und daher auch in die Kultur hineinwirkt.

Ich möchte lieber darüber diskutieren, welchen Charakter Hermine hat, was für ein Mensch sie ist, was ihre Stärken und Schwächen sind und was toll an ihr ist und was vielleicht eher kritisch zu sehen ist. Aber welche Hautfarbe oder sexuelle Orientierung Hermine hat, ist doch einfach soetwas von egal! Wir alle sind Menschen und wir definieren uns nicht durch solche Äußerlichkeiten, sondern durch das, was wir denken und tun. Punkt.

Gleichzeitig ist es aber eben in unserer Gesellschaft, in der es viel Rassismus gibt, nicht ganz egal. Denn es ist auch eine Botschaft. Und wenn ich in einer Gesellschaft, in der Teilhabe immer noch oft davon abhängig gemacht wird, ob man die "richtige" Hautfarbe hat, finde ich die Botschaft eben doch auch wichtig.

Diversity - im Sinne von: jeder Mensch ist wertvoll und wichtig und verdient Respekt - wird vielleicht sogar befördert, wenn Hermine eine schwarze Hautfarbe hat und damit zu einer Gruppe von Menschen gehört, die oft diskriminiert wird.

Normalität haben wir meiner Meinung nach aber erst erreicht, wenn es überall auf der Welt egal ist, welche Hautfarbe oder sexuelle Orientierung ein Mensch hat und wir daran gemessen werden, was wir sagen und tun.
Thema: Harry Potter and the Cursed Child
Sascha

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Rassisten empören sich über die Hautfarbe von Hermine 23.12.2015 10:53 Forum: Joanne K. Rowling


Gestern in der taz:

Rassisten machen Krach, weil sie nicht damit einverstanden sind, dass die Rolle von Hermine von einer schwarzen Schauspielerin dargestellt wird.

Gehts noch widerlicher? Jetzt kapern die Rassisten auch noch "Harry Potter" mit seiner klar antirassistischen Message. Nicht umsonst leisten Harry und die anderen Widerstand gegen die rassistische Diktatur von You-know-who.

Wenigstens findet JK Rowling klare Worte: "Canon: brown eyes, frizzy hair and very clever. White skin was never specified. Rowling loves black Hermione Kuss "

Thema: Warum J.K. Rowling Dumbledore nicht im Buch outete
Sascha

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19.05.2015 21:50 Forum: Joanne K. Rowling


Ich bin jetzt erst auf eine Nachricht gestoßen, die bereits vom März ist:

Eine Twitter-Userin hat gezwitschert:

"Thank you so much for writing Harry Potter. I wonder why you said that Dumbledore is a gay because I can’t see him in that way."

Und darauf antwortete JK Rowling auf Twitter schlagfertig:





Eine schöne Antwort, finde ich! Grinsen






Insofern würde ich nicht auf den Gedanken kommen, wie im Eingangspost spekuliert wird, dass JK Rowling homophob sein könnte. Indem sie sagt, dass man den Menschen ihre sexuelle Orientierung nicht ansieht, transportiert sie eine wichtige Botschaft, finde ich: Es ist absoluter Mist, Menschen auf ihre sexuelle Orientierung zu reduzieren und erst recht, sie dafür zu verurteilen und diskriminieren. Es geht um Respekt für die Liebe zwischen den Menschen und die Vielfalt des Zusammenlebens. Es sollte endlich Normalität einkehren und mit Normalität meine ich, dass die sexuelle Orientierung eines Menschen egal sein sollte.

"Ob jetzt Frau - Frau - Mann - Mann - Frau - Trans - Händchen hält
Mensch liebt Mensch, das ist alles was zählt"
(Neonschwarz - Love will never die)
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