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Geschrieben von lari el fari am 25.06.2013 um 10:42:

  Stasi 2.0: VDS, PRISM und Tempora - Alles gleichgültig?

Die Verschwörungstheoretiker haben also recht behalten. Es ist tatsächlich wahr: NSA und FBI, GCHQ, BND und sonstige Geheimdienste lesen meine, Deine, unser aller Gedanken. Dies geschieht nicht direkt aus dem Gehirn heraus, sondern sobald diese Gedanken in Form von Texten, Bildern, Orts- oder Verbindungsdaten in den Datenbanken der Internetkonzerne angekommen sind. Microsoft, Apple, Google, Facebook, Yahoo und noch viele andere: Sie alle spielen mit, haben anscheinend von den staatlichen Berufsschnüfflern ein Angebot bekommen, das sie nicht ablehnen konnten oder wollten.

In vielen Programmen, von vielen Beispielen sei an dieser Stelle Skype genannt, aber auch allen Browsern und Smartphones sowieso (Geolocation und GPS), sind die Backdoors für die allgegenwärtige Überwachung fest verdrahtet.

In der Öffentlichkeit sind die Reaktionen auf das Bekanntwerden des immensen Umfangs der Bespitzelung relativ gering, unsere Politiker heucheln weitgehende Unwissenheit oder halten die Ausschnüffelei für richtig und Proteste hiergegen schlichtweg für den Ausdruck eines "Anti-Amerikanismus": Schmalspur-Mielke Hans-Peter Friedrich bescheinigt dem Überwachungsprogramm PRISM volles Vertrauen und hat keine Zweifel an der Rechtmäßigkeit. Friedrich sagte weiter, man sei "sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit mit den US-Geheimdiensten".

Die bisherige Reaktion auf die Enthüllungen liegt hier im Forum bei Null. Wieso eigentlich? Ist es euch tatsächlich vollkommen egal permanent überwacht und bespitzelt zu werden, berührt es es euch nicht das auch die "eigenen" Schlapphutdienste mitlesen, dank des technischen Fortschrittes wesentlich effizienter als es der StaSi jemals möglich war? Und das diese obendrein genauso skrupellos versuchen sich jeglicher Kontrolle zu entziehen.


Der Schutz vor Terroranschlägen als Hauptargument all dieser Schnüffler ist ebenso simpel wie falsch:



Geschrieben von Glaedr am 25.06.2013 um 19:41:

 

Hallo ,

ich bin mit dir vollkommen einer Meinung. Du sprichst hier ein sehr heikles und ernstzunehmendes Thema an. ( meiner Meinung nach)
Ãœber dieses Thema hatte ich schon so viele Diskussionen mit meinen Freunden.
Mir ist es keineswegs gleichgültig.
Ich versuche nicht all zu viele Daten von mir preiszugeben.
Zu mal dieses Forum auch offen ist.

(Wäre eigentlich mal ein guter Vorschlag dass Besucher bestimmte Bereiche nicht mehr sehen dürfen. (Bitte nicht falsch verstehen,nur meine Meinung. ))

Um mal auf deine Frage der Gleichgültigkeit einzugehen, ich habe erfahren, bzw. einige meine Freunde meinen eben (wie wahrscheinlich auch Millionen anderer) , dass sie sich da genau bewusst sind, was sie ins Internet (Facebook & Co) stellen.

Das mag zwar vielleicht sein, das Problem ist aber genau dieses:
"Das Bescheidwissen über das Posten in öffentlichen Communitys."

Diejenigen die das nämlich nicht wissen, z.B. eben manche Kinder ( Nur ein Beispiel! Bitte nicht falsch verstehen!).
Das könnten genauso gut Erwachsene sein,die sich mit dem Umgang nicht bewusst sind.





Ok, alles klar. Schlafen


Wie schon oben gesagt, die Kinder müssen sich darüber im Klaren sein, was sie alles posten und vor allem bedenken, dass das Internet nie vergisst.

(Es ist aber klar, dass dafür erstmal die Erwachsenen bzw. die Eltern das feststellen und vor allem an die Kinder weitergeben müssen.)

Und hier ist das Problem, dass sich (glaube ich) in den Jahren angesammelt hat, die jetzigen (sehr) jungen Eltern sind mit dem Internet aufgewachsen, bzw. sind selber in Facebook.


Und somit sind die Kinder meistens dann auch sofort drin oder bekommen gar zur Geburt einen Facebook-, Google-, etc…, Account.

Hier ist aber die Frage Wozu überhaupt?

Wozu braucht ein einjähriges Kind einen Facebook Account?Vogel zeigen


Den Umgang mit den Medien sollte man schon beigebracht bekommen.

Ok, wir sind ständig im Wandel und müssen mehr oder weniger mit der Technik mitgehen oder „untergehen“.

Aber man muss auch bedenken dass vor 20 Jahren die Stasi fleißig Daten gesammelt hat, damals hat man dann die Stasizentrale gestürmt.
Die Leute waren wütend, verständlich, wer wäre das nicht?

Doch hier setzt eben die „neue Generation“ an, durch das Internet wurden Inhalte wieder geteilt, die Leute konnten /können sich weltweit mit Skype unterhalten.
Und diese Inhalte können eben für die Werbebranche bzw. für die Unternehmen genutzt werden, da sie mehr oder weniger öffentlich sind. (Bestes Beispiel : Personalisierte Werbung)

Zum Thema Stasi der heutigen Generation (Facebook & Co) fällt mir gerade ein Lied ein, welches ich aber wegen den Forenregeln nicht posten kann.



Geschrieben von lari el fari am 27.06.2013 um 01:03:

 

Bevor ich auf Glaedrs Beitrag eingehe, ein Link zu einem Beitrag auf heute.de: ()
Selbstverständlich darf der ZDF-Rechtsexperte nicht alle unangenehmen Dinge an- und aussprechen. Nicht im Öffentlich-rechtlichen Fernsehen!


Die Sichtbarkeit bestimmter Forenbereiche einzuschränken halte ich für keine gute Idee. In einem anderen Forum wurde dies getan, auf meine Frage „warum man als Besucher z.B. die Liste der Teammitglieder nicht einsehen könne“ wurde nur geantwortet: "Du kannst dich ja registrieren." Mit anderen Worten ausgedrückt: "Kauf die Katze im Sack." Da sind mir offene Foren um einiges lieber.
Persönlich würde ich es sogar bevorzugen, das Forum wieder für nichtregistrierte Gäste zu öffnen. Einige der großen Threads wurden von Gästen ins Leben gerufen, die Öffnung des Forums würde so manche schläfrige Diskussion mit einiger Sicherheit beleben.

Hier muss ich zum besserem Verständnis einige Sätze voranstellen. Eines meiner finanziellen Standbeine ist die Administration von kleineren Firmennetzwerken, das Größte umfasst z. Zt. 48 Rechner. Einer meiner Kunden war eine durchaus schon größere Anwaltskanzlei. Was ich gerade dort, wo doch die Mehrheit der Beschäftigten Akademiker sind und sich selber zu den „intelligenteren“ Menschen zählen, an Gleichgültigkeit und Leichtsinn bis hin zur groben Fahrlässigkeit in Hinblick auf den Umgang mit persönlichen aber auch Klienten- und sonstigen Geschäftsdatendaten erlebte, ist Außenstehenden kaum zu vermitteln. Durch eine Schweigeverpflichtung gebunden werde ich hier keine Details erwähnen.
Tatsächlich habe ich den drei Haupteignern anlässlich meiner(eigenen) Kündigung zum Ende des Vormonats vorgeschlagen, alle PCs wieder durch einen Zentralrechner zu ersetzen, die Anwälte und sonstigen Angestellten sollten nur noch dumme Terminals wie in den Anfängen der Datenverarbeitung bekommen.

Generell zum Thema Gleichgültigkeit:
Solange viele User z. B. google als Gegenleistung für ihren angeblich kostenlosen E-Mail-Service per AGB die Auswertung ihres Mail-Verkehrs zu Werbezwecken ausdrücklich erlauben, ist es doch fast egal, ob auch der BND mitliest und auswertet ... das haben vorher andere Geheimdienste schon mit Quasi - Genehmigung der Nutzer erledigt. So verhält es sich denn auch mit dem weltweit größten Exhibitionstenclub namens Gesichtsbuch. Wer macht sich denn schon die Mühe AGBs, Privacy- und sonstige Datenschutzabschnitte zu lesen? Hauptsache man hat möglichst viele „Freunde“ usw. etc. !
Besonders gut gelungen sind die Nutzungsbedingungen aller Produkte der Firma mit der Apfelkitsche. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein „egoPhone“ oder „ichTunes“ handelt, Apple darf alles - der Käufer darf außer zu zahlen so gut wie nichts. Wenn man Apples Knebelverträge einmal genauer ansieht, gehören einem nicht einmal die Geräte wirklich. Das gilt übrigens auch für MacOS und das Pendant namens „Fenster Version XX“ der Firma Miniweich aus Redmond / USA. Obendrein telefonieren alle genannten Erzeugnisse permanent „nach Hause“, was wirklich alles übermittelt wird weiß außer den Herstellern keiner – und dem Englischen sowie den US-Geheimdiensten. Man kann dies zwar unterbinden, verliert aber seine Garantie- und Gewährleistungsansprüche.

Über Facebook und Datenschutz braucht man keine Worte mehr zu verlieren – es gibt de facto keinen. google- und andere Konkurrenten sind auch nicht besser – die Backdoor ist immanent, wie man in den letzten zwei Wochen zur Genüge lesen konnte. Wie gesagt, die wenigsten Menschen wollen so etwas überhaupt hören, es ist ihnen schlichtweg egal. Es fehlt durchaus ein Bewusstsein dafür.

Und damit sind wir auch bei den Kindern angelangt. Wer sollte Kindern etwas über den Umgang mit dem Internet beibringen? Lehrer, die in den meisten mir bekannten Fällen selber nur Mäuseschubser sind, Eltern, die oft einfach weder Lust noch Zeit haben, den Internetkonsum ihrer Sprösslinge zu kontrollieren? Oder oft selber keine Ahnung haben.
Eine meiner Freundinnen ist Gymnasiallehrerin in der Oberstufe. Von ihr stammt das Zitat:

Da ich auch in privatem Rahmen öfters bei Rechnerproblemen um Hilfe gebeten werde, habe ich einen guten Einblick was die lieben Kleinen sich so alles reinziehen. So fand ich denn auch einmal Hardcore-Pornos auf dem Rechner einer Zwöfjährigen. Das waren auch nicht die Mama oder der Papa, in der gutbürgerlichen Familie besitzt jeder selbstverständlich einen eigenen passwortgeschützten Rechner. Auch auf anderen „Kinderrechnern“ finde ich öfters Pornos, überwiegend irgendwelche qualitativ minderwertigen Clips von youporn und Co. Ausnahmen glaubt ihr? - eher nicht, hier hilft die Suchmaschine des Vertrauens (larifari empfiehlt MetaGer) schnellstens weiter.

Angela Merkel und der Spruch vom Neuland: Hier muss ich die Kanzlerette tatsächlich in Schutz nehmen. Locker mehr als 90 Prozent der Internetbenutzer wissen nicht mehr als „Wenn ich das richtige der bunten Bildchen anklicke passiert was ich will“. Mehr wollen die Meisten auch nicht wissen, was ich bis zu einem gewissen Punkt auch nachvollziehen kann.
Nicht nachvollziehen kann ich die Gleichgültigkeit der meisten Mitmenschen gegenüber der eigenen Privatsphäre – Standardspruch Was schlichtweg grober Schwachsinn ist, jeder Mensch hat etwas zu verbergen – und seien es nur peinliche Fotos aus der eigenen Kinderzeit oder die erotischen Fotos des Partners. Wenn ich dann darauf hinweise, dass solche Dinge nicht unverschlüsselt in die E-Mail oder aber auch in die „Cloud“ gehören, stoße ich immer wieder auf absolutes Unverständnis. Man/frau erregt sich zwar über die Berichte über die Schnüffelei der Geheimdienste, die Frage „wem gehören denn die Server der diversen Cloud-Anbieter und wo stehen die meisten der Kisten physikalisch?“ wird einfach verdrängt.

Vielleicht sollte man die Technik wenigstens im Prinzip zu verstehen versuchen, das könnte vor bösen Überraschungen bewahren.

Der „neuen Generation“ scheint es leider hier und da an der Wut zu mangeln, der Wille etwas zu bewegen erscheint relativ schwach ausgeprägt – sehe ich oft genug an meiner Nichte und meinen Neffen, alle miteinander volljährig – zumindest dem Geburtsdatum nach.
Über „ Stasi der heutigen Generation“ habe ich mich königlich amüsiert. Applaus



Geschrieben von cal50cartridge am 27.06.2013 um 17:41:

  RE: Stasi 2.0: VDS, PRISM und Tempora - Alles gleichgültig?

[/quote]

Ja.

Wenn die Geheimdienste dieser Welt es für wichtig erachten meinen Kram mitzulesen und mein komplettes Privatleben danach auf links drehen weil sie nix besseres zu tun haben, bitte sollen sie doch. Einerseits habe ich nix zu verbergen und andererseits glaube ich nicht das es den BND, die NSA und von mir aus den MI5 interessiert wenn ich meiner Freundin Dessous im Internet bestelle.



Geschrieben von Jenny4407 am 27.06.2013 um 20:10:

 

Man kann sich auch umsonst aufregen. Wenn man nicht überwacht werden will dann sollte man Smatphones Pc und was weiß ich alles abschaffen und in einem Wald leben. Für mich war das geine große überraschung wo das mit der überwachung raus kam: Ich habe es mir schon seit jahren gedacht und wenn unser meinen sie müssen Facebook wie ein Tagebuch behandeln und jede kleinigkeit was die machen posten dann sind die selber schuld. Letztes Jahr kam heraus das Apple uns über unsere Smartphones überwachen lässt und was ist passiert paar aufreger in den nachrichten und sonst nichts. Jeder weißt es und trotzdem kauft jeder ein smathphon. Wenn man nicht will das man überwacht wird. Dann sollte man sich nieregends anmelden oder Facebook und andre dinge nicht als Tagebuch benutzen.

Ich würde mir lieber mal Gedanken über zu viele überwachungeskamereas machen.



Geschrieben von lari el fari am 27.06.2013 um 23:15:

  RE: Stasi 2.0: VDS, PRISM und Tempora - Alles gleichgültig?


Tatsächlich war mein erster Gedanke beim Lesen dieser Antwort einer von der neidischen Sorte: "Muss der ein gutes Kraut rauchen."

Nun, wenn dem so ist ... Teile doch uns allen deinen Klarnamen, Adresse usw. mit, Gehaltsabrechnung und Konto- und Kreditkartendaten bitte nicht vergessen. Fotos bitte, vorzugsweise Dessous mit Freundin als Inhalt.

OK, Ironie OFF.

Allerdings kommen mir so ein paar Zweifel.Vermutlich siehst du dich selber als einen Demokraten. Und doch stört es dich nicht das Grundrechte und strafrechtlich relevante Gesetze gebrochen werden? Dann sind wir auf dem richtigen Wege - zurück in die Diktatur und den Polizei- und Obrigkeitsstaat.



Unter anderem machte die Gleichgültigkeit des größten Teils der Bürger das Dritte Reich möglich. Überwachungeskameras sind auch nur ein weiterer Baustein der Bespitzelung, ob sie wirklich die Sicherheit erhöhen ist nicht bewiesen. Siehe auch den letzten Satz (Zitat) meines Eingangspostings.



Geschrieben von urnansche am 27.06.2013 um 23:29:

  Wie naiv, sorry ...

Natürlich werden nicht ALLE E-Mails usw. wirklich GELESEN. Sondern nach Schlagworten abgesucht von Computern durch Suchalgorithmen.
Und natürlich interessieren die sich nicht HEUTE dafür, ob jemand seiner Freundin ausgefallene Dessous oder andere einschlägige Sachen kauft.
Was aber, wenn du dich z.B. in 10 Jahren beispielsweise als Politiker aufstellen lassen oder als Vertreter einer Ständeorganisation, z.B. einer Anwaltskammer, oder einer anderen eher konservativ eingestellten Organisation, vielleicht sogar einer, die relativ kirchennah ist? Wenn du evtl. Ansichten vertrittst und Ziele hast, mit denen du in diesem Amt/ Stellung einigen (Mächtigen/ Interessengruppen ) auf den Schlips treten wirst, wodurch diese Pfründe verlieren könnten? Wenn du vielleicht dann längst mit einer anderen Partnerin verheiratest bist, die es vielleicht nicht so toll findet , was du mal mit einer anderen Frau für wilde Dinge getrieben hast? ( Alles rein hypothetisch !) Wenn du dann mit diesen alten gespeicherten Daten erpresst würdest ( "Treten Sie zurück , oder Sie verlieren Ihre Familie/ Ihre Existenz/ Ihre Kreditwürdigkeit")

Das alles nur mal so als hypothetisches Beispiel! Ist euch dann es immer so egal , wenn eure Daten gespeichert werden?

Meine Hochachtung und Dank an Herrn Edward Snowden, mögen Sie nach Ecuador entkommen und noch möglichst lange leben!



Geschrieben von Medivel am 28.06.2013 um 00:01:

 

Und was willst du nun hören?

Der gemeine deutsche Michel wird nicht auf die Straße gehen und gegen sowas demonstrieren

1. weil er kein Franzose ist,
2. weil es ihn nicht interessiert / es ihm ziemlich egal ist,
3. weil er zu bequem ist,
4. weil er im Allgemeinen seine Ruhe haben und nicht mit solch anstrengenden, komplexen Themen belästigt werden will,
5. weil er konsumieren und Spaß haben will,
6. weil er in der Regel ziemlich obrigkeitshörig ist ("die wissen schon, was sie machen")
7. weil es ihm immer noch viel zu gut geht und nichts tut solange er ein Dach über dem Kopf, was zu fressen, sein TV/Computer/Internet hat, nicht massiv in seiner Lebensqualität eingeschränkt wird oder es an seinen Geldbeutel (bzw. sein Auto) geht,
8. weil es für viele in ihrem Leben tatsächlich kaum eine Rolle spielt.

Mich persönlich tangiert das Thema auch nur am Rande, weil ich kaum einen Internetdienst nutze und wenn, dann genau darauf achte und mich informiere, wo ich welche Daten angebe. Ich denke mal, bei den meisten in meiner Generation sieht es ähnlich aus (von einigen Hardcore-Facebook/Twitter-Junkies mal abgesehen), die Älteren gehen vielleicht etwas leichtfertiger damit um oder eben so gut wie gar nicht. Ich finde es auch nicht gut, was sich so manche Internetdienstleister und Geheimdienste erlauben oder sowas wie aus deinem Beispiel mit dieser Anwaltskanzlei ist natürlich unter aller Sau, da hat der Gesetzgeber dringend Nachholbedarf und muss handeln (Thema "Netzneutralität").

Aber andererseits ist man zum größten Teil wirklich selbst verantwortlich für das, was man von sich (nicht nur im Internet) preisgibt, es wird niemand nach Orwell-1984-Stil überwacht und auf Schritt und Tritt verfolgt und bespitzelt und es zwingt einen auch niemand, seine persönlichen Daten für alle sichtbar im Internet auszubreiten. Wer das trotzdem tut, sich nicht mit dieser neuen Technologie und den damit einhergehenden Gefahren und Risiken auseinandersetzen will, sich nicht informieren will, der hat es ehrlich gesagt auch nicht anders verdient, wenn seine Daten missbraucht und irgendwann vielleicht einmal gegen ihn verwendet werden könnten, mein Mitleid hält sich da sehr in Grenzen.
Genau dasselbe wie mit den Wahlen. Die Deutschen bekommen genau die Politik, die sie verdienen, weil sie immer wieder die gleichen Vollpfosten, Schwindler und Blender als ihre Volksvertreter wählen, die sie nach Strich und Faden ausnehmen und verarschen.

Es ist ja schön, dass du ein Bewusstsein für die immer stärkeren Eingriffe in die Privatsphäre der Bürger schaffen willst, ob das hier die richtige Plattform dafür ist, sei mal dahingestellt. Wenn du etwas bewegen willst, dann mach auf Aktionen aufmerksam oder stell den Link zu einer Petition rein, das bringt wahrscheinlich auch nicht allzuviel aber besser als nichts.



Geschrieben von lari el fari am 28.06.2013 um 16:01:

 





So sehr mir deine Auflistung auch gefällt Applaus , hören bzw. lesen möchte ich eigentlich nur eure perönliche Meinung zum Thema.


Hier wäre es zuerst einmal interessant was du unter verstehst. Alleine der Aufruf einer Suchmaschine setzt schon dutzende "Dienste" in Bewegung, hinterlässt eine Datenspur wie der berühmte Elefant im Porzelanladen. Weiter - und das ist nicht als verbaler Angriff zu verstehen - hast du wahrscheinlich, eine pure Vermutung meinerseits, wie die meisten Menschen relativ wenig Ahnung, welche Daten du bei jedem Besuch im Internet, z. B. bei einem Besuch auf Xperts, oder bei jedem Telefonat per Handy freiwillig preisgibst.
- Spuren im Internet: Besuche einmal die Seite BrowserSpy () und gehe die einzelnen Tabs durch. Du wirst erstaunt sein.
- Handy / Smartphone-Spuren: Gib mir deine Rufnummer und ich als Privatperson könnte dir auf ca. zwei Meter genau sagen, wo du dich bei diesem Telefonat aufhälst. Die nötigen Werkzeuge findet man spielend im Netz, der Einsatz ist illegal - deswegen der Konjunktiv. Die Werkzeuge der Polizei und der (Un)Sicherheitsbehörden arbeiten wesentlich genauer.

Andererseits wundere ich mich über das hauptsächliche Festmachen der alltäglichen Überwachung an den eher profanen Dingen wie z. B. der E-Mail. Das die Presse hier eher zurückhaltend wenig bis garnicht informiert, hängt u. a. mit wirtschaftlichen Interessen zusammen. Was ist mit all den anderen Daten die über Menschen, mittlerweile beginnend bei der Geburt, gespeichert werden? Alleine der "ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice (ehemals GEZ)" verfügt über mehr Informationen als die Meldebehörden. Die ganzen "Ich bin wichtig"-Plastikkarten, von der Check- über die Krankenkassenkarte weiter zur ADAC-Mitgliedskarte usw., die man meistens ohne jeden weiteren Gedanken benutzt? All diese Daten sind gespeichert und können abgerufen und miteinander verknüpft werden. Das verbieten die Datenschutzgesetze heißt es immer wieder. Stimmt - aber nur für den Otto Normalverbraucher und Michaela Mustermann. Einfach mal nachlesen was Voratsdatenspeicherung (VDS) und Telekommunikationsgesetz (TKG) beinhalten.
Die diversen Geheimdienste, einschließlich der "eigenen" machen dies schon lange, ganz einfach weil sie es können. Orwells 1984 ist längst der vollkommen normale Alltag geworden, es stört nur niemanden. Auch larifari ist nicht so naiv zu glauben, man könne die Zeit zurückdrehen oder den Datenmissbrauch einschränken, geschweige denn verhindern. Das liegt aber vor allem an der mangelden Bereitschaft des größten Teils der Mitmenschen, sich überhaupt nur informieren zu wollen - von "sich wehren" will ich garnicht bzw. erst an einem späteren Punkt dieser Antwort sprechen.

Wen verstehst du unter die damit ? Bemühe einmal die Suchmaschine deines Vertrauens und frage nach dem stärksten Zuwachs bei der Internetnutzung, gegliedert nach Altersgruppen. Aber ich kann es auch vorweg nehmen: Entsprechende Studien ergeben in den letzten Jahren den größten prozentualen Zuwachs bei der Altersgruppe > 60 Jahre. Und da heutzutage alles in Studien und Statistiken erfasst wird: Das Bewusstsein der Notwendigkeit eines besseren Datenschutzes ist bei "älteren" Menschen deutlich stärker ausgeprägt. Verrät auch die Suchmaschine.


Das stimmt eben leider nur zum Teil. Wie schon erwähnt, viele bzw. sogar der allergrößte Teil persönlicher Daten eines Menschen, werden seit geraumer Zeit zwangsweise erfasst, niemand kann sich mehr dagegen wehren. Was die Sichtbarkeit für im Netz anbelangt - das ist ein anderes Thema. Hier empfehle ich doch u. a. einen Blick in den Thread "Viren, Würmer und Trojaner", dort werden entsprechende Hilfsmittel vorgestellt.


Das Forum hier ist nicht meine einzige Baustelle. Erreichen möchte ich hier vor allem die jüngeren Menschen, denen die Lektüre der diversen Zeitungen, Magazine und Onlinepublikationen oft einfach zu langweilig ist. Was Links zu Petitionen anbelangt muss ich zugeben das ich weitgehend resigniert habe. Schaut einfach mal nach "Das GENERATIONENMANIFEST", eingestellt von am 25.06.2013 17:50 Uhr. In dieser Sekunde zeigt der Zähler 0, in Worten Null Antworten, 41 Abrufe. Das ist selbstredend. Dabei ist das GENERATIONENMANIFEST eine absolut interessante Seite mit einem .



Geschrieben von Jenny4407 am 28.06.2013 um 18:24:

 

Das Genrations mannifest habe ich selbst reingelstell und wunder mich immer noch das dort keiner eine antwort geschrieben hat. Ich jedenfalls habe schon unterschrieben. Bevor man sich über die Politiker oder über die überwachung beschwert sollte man aufstehen und Demonstrieren gehen. Und was ganz wichtig ist dieses Jahr wählen gehen und am besten eine Partei die bevölkerung nicht so sehr ausbeuten.Wer gegen die i-net überwachung ist sollte dann die Piratzen Partei wählen.

Ich möchte hier noch ein Film zitat bringen

´´Das Volk sollte sich nicht vor seiner Regierung fürchten.Die Riegierung sollte sich vor das Volk fürchten.´´

Von dem Film V-Vendetta den sollten sich paar leute mal ansehen.



Geschrieben von lari el fari am 29.06.2013 um 14:52:

  "Einerseits habe ich nix zu verbergen ..."

Ein Leserkommentor auf SPON der mir aus der Seele spricht:


Ein bisschen Geschichte des Abhörens in der BRD:



Applaus



Geschrieben von Alex22 am 29.06.2013 um 19:47:

 

Kommt immer auf die Verwendung an: Wenn man dadurch gewaltbereite Nazis, Linke oder Islamisten an Anschlägen bzw. republikfeindlichen Aktionen hindert ist es in Ordnung. Schließlich wollen wir alle in Sicherheit leben, diesen Preis muss man zahlen.
Wenn dagegen Unternehmen Benutzerdaten an Privatunternehmen verkaufen ist es etwas anderes und muss verboten werden.



Geschrieben von lari el fari am 30.06.2013 um 13:49:

 


Dies ist meiner Meinung nach eine durchaus repräsentative Aussage, allerdings bedauerlicherweise auch eine ziemlich naive Ansicht. Die Fakten sprechen ganz klar eine andere Sprache.
Verschiedentlich konnte man/frau in Printmedien und im Netz lesen, dass die Spionage diverser selbstverständlich nicht benannter Geheimdienste bis zu 50 Terroranschläge verhindert haben sollen. Auffällig sind hierbei zwei Tatsachen:

- Es fehlt jeglicher Nachweis, es gibt nicht . Es fehlen alle Angaben wie z. B. um welche Anschläge es sich gehandelt haben soll, welche Personen oder Gruppen involviert gewesen sein sollen, welcher Geheimdienst welchen Anschlag angeblich vereitelt hat und wie. Und diese Liste der offenen Fragen ist keineswegs vollständig.

- Besonders auffällig ist dagegen der Fakt, dass die Aussage der angeblich verhinderten Anschläge zu einem Zeitpunkt getroffen wurde, da das Kind schon längst in den Brunnen gefallen war. Man/frau erinnere sich an die "Erfolgsmeldung" des Verfassungsschutz und der Polizei zu den beiden tunesischen Studenten und des "geplanten Terroranschlags mittels Modellflugzeugen".

Das stark an das berühmte Kind welches mit den Fingern in der Keksdose erwischt wird.


Bewiesene Fakten sind hingegen:

Auch diese kleine Aufzählung ließe sich fortsetzen. Wichtiger scheint mir aber der nochmalige Hinweis auf geltendes Recht:

Genau wie auch bei cal50cartridge zeigt sich hier bei Alex22 ein meiner Meinung nach fragwürdiges Demokratieverständnis. Die Verfassung bzw. das Grundgesetz und weitere Gesetze als beliebig dehn- und verformbare Spielmasse in- und ausländischer Schlapphutdienste? Im Namen einer keineswegs garantierten Sicherheit. Herzlichen Glückwunsch - siehe den weiter oben zitierten Leserkommentar auf SPON.


Du bist nirgendwo gemeldet, hast ein Einwohnermeldeamt noch nie von innen gesehen? Dein Betriebssystem trägt weder den Namen "Windows" noch "MacOS"? Du nutzt kein Handy oder Smartphone, Gesichtsbuch, google- und Konsorten sind dir ein Greuel? Du gehst Anbietern wie gmx und web.de aus dem Weg, von Skype hast du noch nie gehört, iTunes ist ein Begriff der Nerds? Yahoo, Bing, google und überhaupt alle die Standard-Suchmaschinen sind dir ein Greuel das unbedingt verboten werden muss? Online-Publikatinen dito - inl. 99,9 Prozent aller Foren? Da bleibt die Frage wen du alles verboten sehen willst bzw. was du im Internet überhaupt machen möchtest.



Geschrieben von cal50cartridge am 30.06.2013 um 15:42:

  RE: Stasi 2.0: VDS, PRISM und Tempora - Alles gleichgültig?


Tatsächlich war mein erster Gedanke beim Lesen dieser Antwort einer von der neidischen Sorte: "Muss der ein gutes Kraut rauchen."

Nun, wenn dem so ist ... Teile doch uns allen deinen Klarnamen, Adresse usw. mit, Gehaltsabrechnung und Konto- und Kreditkartendaten bitte nicht vergessen. Fotos bitte, vorzugsweise Dessous mit Freundin als Inhalt.

OK, Ironie OFF.

Allerdings kommen mir so ein paar Zweifel.Vermutlich siehst du dich selber als einen Demokraten. Und doch stört es dich nicht das Grundrechte und strafrechtlich relevante Gesetze gebrochen werden? Dann sind wir auf dem richtigen Wege - zurück in die Diktatur und den Polizei- und Obrigkeitsstaat.
[/quote]


Nich das ich euch meine Freundin in Dessous vorenthalten will, aber sie war von der Idee eher weniger begeistert. Zudem wäre das alles FSK 18.

Aber so war das ja auch gar nich gemeint, was du aber ja hoffentlich schon erkannt hast lari el fari.

Was ich damit sagen wollte, war natürlich, dass ich meines Erachtens weder innerhalb noch außerhalb der überwachungsfähigen Umgebungen irgendwas mache, was die Geheimdienste in irgendeiner Weise interessieren würde. Und da ich sowieso lange genug im Staatsdienst war bzw auf gewisse Weise immer noch bin, haben MAD, BND, NSA, CIA und die ganze Bande sowieso meine kompletten Daten.
Und wie gesagt: Wenn dann irgendwelche Telefonate, Internetverläufe, Chatprotokolle, SMS oder Mails irgendwo mitgeschnitten werden ist mir das Schnurz, weil nix drin steht was irgendwie von Belang wäre. Und der Analytiker der das auf den Bildschirm kriegt, wenn er es denn überhaupt kriegt, hat das sowieso zwei Minuten später vergessen.



Geschrieben von lari el fari am 30.06.2013 um 16:25:

  RE: Stasi 2.0: VDS, PRISM und Tempora - Alles gleichgültig?


Schade ... aber der gute Willen zählt. breites Grinsen


Alles irgendwie richtig - aber wiederum auch gänzlich an der eigentlichen Thematik vorbei. Es geht ja nicht ausschließlich um die Bespitzelung durch in- und ausländische Geheimdienste. Es geht auch darum das permanent Gesetze gebrochen werden, darum das insbesondere unsere Kanzlerette, die Justizministerin und der Tünnes im BMI in schamlosester Weise Recht beugen und uns belügen. Besonders diese Drei sind meineidige Windbeutel, nicht das dies nicht auch auf ihre jeweiligen Vorgänger zutreffen würde. Seit sechs Jahrzehnten sind die Verhältnisse bekannt [ (Telepolis)], die Politik will von nichts gewusst haben und heuchelt Empörung.

Zur Erinnerung der Amtseid der Bundeskanzlerin und den Bundesministern:

Und genau hier schließt sich der Kreis: Wenn der Bundesbürger es nach dem Motto die Bespitzelung widerspruchslos hinnimmt, es ihm egal ist, dass die Volksvertreter auf allen Ebenen die Gesetze brechen, dann ist diese ohnehin schon ziemlich marode und durchkorrumpierte Demokratie am Ende. Die Gleichgültigkeit der Mehrheit gegenüber dem politischen Handeln, hier im Speziellen der Bespitzelung der Bevölkerung, gedeckt durch unsere "Eliten", leistet jeglichen antidemokratischen Kräften eifrig Vorschub. Wohin das führt hat die jüngere Geschichte Deutschlands mehrfach gezeigt.

In zwei Jahren ist man dann vielleicht Terrorist, wenn man Kritik daran äußert, oder Herr Friedrich?


Zum Tagesende noch etwas zur Aufheiterung:




Selten so gelacht ...


Zum ersten Satz die Frage "Gilt dieses auch für die Bundeskanzlerin?" Der zweite Satz trifft auf die Vorgenannte 100prozentig zu!



Nachtrag zu


Screenshot:


larifari traute dieser Ansage nicht, wollte es genauer wissen. Als Kurzfassung:

- wird am Ende der "Benutzersitzung" gelöscht, erst wenn der Browser geschlossen wird enstsprechende User-Einstellungen vorgenommen worden sind wird dieser Cookie gelöscht.
Das ist nicht nur in Hinblick auf den Datenschutz ein absolutes Unding, . Wie war das mit dem Souverän, dem mündigen Bürger?





Schlimm genug feststellen zu müssen, dass die Petitionsseite(n) des Bundestag nicht einsehbar ist (sind), ohne seine eigene Privatsphäre zu einem erheblichen Teil einschränken zu müssen. Nach dem Motto "Schlimmer geht immer" stellte ich darüber hinaus fest, dass Webseiten des Bundestags mit einem Tracker der Fa. Webtrends verseucht sind. Pikanterweise liegt der Hauptsitz dieser international agierenden Schnüffelfirma in England, genauer in London. Ebenfalls im "befreundeten und verbündeten" EU-Mitgliedsland England ist der Geheimdienst GCHQ mit seinem Überwachungsprogramm TEMPORA beheimatet.

Ebenfalls äußerst bedenklich ist spätestens mit dem Wissen um PRISM und TEMPORA das im Bundestag und der zugehörigen Verwaltung einschließlich aller Dienste wie bspw. dem wissenschaftlichen Dienst des Bundestages nahezu ausschließlich mit Microsoft Windows und MS Programmen gearbeitet wird. Bekanntlich ist in den Microsoft Produkten genau wie z.B. in MacOS die Abhörschnittstelle der NSA fest einprogrammiert.

Zur Zeit kontaktiert ein befreundeter Anwalt den Chaos Computer Club (CCC) um die Möglichkeiten und Chancen einer Klage wegen Staatsgeheimnisverrates zu prüfen. Selber arbeite ich im Augenblick an einer Anfrage an den Datenschutzbeauftragten des Bundestags. Diese Anfrage wird zeitgleich an alle im Bundestag vertretenen Parteien und Fraktionen, an das Bundeskanzleramt, den Innenminister und die Justizministerin sowie an abgeordnetenwatch.de und den für meinen Wohnort zuständigen Bundestagsabgeordneten versandt werden.

Ãœber die Fortschritte und eingehende bzw. nicht eingehende Antworten werde ich berichten.



Wie sagte Benjamin Franklin (* 17. Januar 1706; †17. April 1790), Sklavenhalter und amerkanischer Staatsmann doch so schön:



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