Harry Potter Xperts Forum (http://forum.harrypotter-xperts.de/index.php)
- Muggelwelt (http://forum.harrypotter-xperts.de/board.php?boardid=32)
-- Politik und Gesellschaft (http://forum.harrypotter-xperts.de/board.php?boardid=39)
--- Informationsvielfalt im Internet bedroht (http://forum.harrypotter-xperts.de/thread.php?threadid=33822)


Geschrieben von Bernhard Nowak am 30.01.2013 um 22:06:

  Informationsvielfalt im Internet bedroht


Thematisch überschneidet sich dieser Thread mit dem Thread über Acta, geht es doch auch um Informationsfreiheit im Internet. Hier geht es speziell um Anhörungen zum sogenannten "Leistungsschutzrecht".

Über das sogenannte "Leistungsschutzrecht" wurde heute im Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages eine Anhörung durchgeführt. Im Kern geht es darum, ob die gezielte Suche in Suchmaschinen nach Zeitungsartikeln und Nachrichten (etwa über Google.de/news) gegen das Urheberrecht der Zeitungen verstößt oder nicht:

Ich kann die Argumentation beider Seiten durchaus nachvollziehen, wobei für mich der Stellenwert der Informationsfreiheit jedoch sehr hoch ist. Da Zeitungsabonnements sehr teuer sind, ist nur durch das Internet m.E. gesichert, dass sich der User eine Vielfalt von Informationen zu einem ihm interessierten Thema nutzen kann.



Quelle:

Dies ist ein

Suchmaschinen sind eine allgemein zugängliche Quelle und dienen der ungehinderten Unterrichtung. Diese ist dann aber m.E. nicht mehr ungehindert, wenn aufgrund pekuniärer Probleme diese Unterrichtung nicht mehr möglich ist. Und da auch die Zeitschriftenabos der Bibliotheken dem allgemeinen Sparwahn zum Opfer fallen, ist auch nicht gesichert, dass Bibliotheken in Zukunft alle möglichen Zeitungen in ihrem Bestand anbieten können, auch wenn es Großstadt-Bibliotheken sind. Also ist das Internet notwendige Informationsquelle. Ich hoffe also, dass die Suchmaschinen und ihre Auffassung siegen. Ich kann zwar die Auffassung der Gegenseite nachvollziehen, halte aber die Argumente der Gegner eines Leistungsschutzrechtes dennoch für stichhaltiger und v.a. grundgesetzkonform.

Eine ungehinderte Informationsfreiheit wäre ohne Suchmaschinen de facto nicht möglich, diese stände nur auf dem Papier. der Verfassung oder überspitzt gesagt: wie es eine "Zweiklassenmedizin" gibt, so gibt es dann auch eine "Zweiklassen-Informationsgesellschaft", die einen, die sich Informationsvielfalt leisten können, die anderen, die es nicht können.

Abgesehen von diesen grundsätzlichen Erwägungen habe ich schwerste Bedenken gegen das Verfahren? Wieso werden die Betroffenen, die Suchmaschinenbetreiber, nicht angehört?



Vgl. auch hier:



Geschrieben von Beatrix am 31.01.2013 um 08:57:

 

Ich weiß nicht, ob es damit zu tun hat, aber die Welt lässt Leser ihrer Internetseite nur noch 20 freie Artikel im Monat lesen.
Ist dieses freie Kontingent erschöpft, geht es nur noch über App weiter, wenn man kein Abo der Zeitung hat.



Geschrieben von Bernhard Nowak am 01.02.2013 um 23:38:

 

So ist es. Tritt das sogenannte "Leistungsschutzrecht" aber in Kraft, wird es auch diese 20 Artikel nicht mehr geben, da sie nicht recherchierbar sind. Mich erinnert dies an gesperrte Videos bei Youtube.
In Frankreich gibt es jetzt ein Abkommen zwischen Google und französischen Verlagen:



Geschrieben von Alex22 am 02.02.2013 um 16:48:

 



Ab wann gilt das? Ab 01.02? 20 Artikel sind ganz schön wenig für nen Monat.



Geschrieben von Cellmorbasg am 02.02.2013 um 17:49:

 

Bei der Welt? Wohl eher 20 zu viel. Was aber ist falsch daran für einen artikel zu zahlen? Ich wäre durchaus bereit für Artikel zu zahlen. Allerdings möchte ich mich nicht an eine Zeitung binden. Das Internet erlaubt mir die Freiheit mich täglich auf verschiedenen Seiten zu informieren - kostenlos. Für mich muss das nicht kostenlos sein, wenn aber jedes Online-Portal einer Zeitung anfängt eigene Abos anzubieten, dann bin ich raus und kehre zurück zum Zeitalter des gedruckten Papiers und beschränke mich auf eine Auswahl. Das ist aus meiner Sicht das größte Problem an der ganzen Sache. Die Verlage tun sich zusammen und kämpfen gegen Google und die Öffentlich-Rechtlichen. Sie hätten diese Energie gemeinsam schon längst in die Entwicklung bspw. eines Bezahlsystems stecken können.

Ein anderer Punkt ist natürlich, ob die alle Themen umfassende Zeitung im Internet eine Zukunft hat. Mit themenspezifischen Seiten, lässt sich vielleicht viel auch Werbung für diese themenspezifischen Bereiche anlocken. Im übrigen höre ich von solchen Seiten im Internet keine Klagen. Die kommen immer nur von den großen Playern denen nichts besseres eingefallen ist, als ihre Zeitung nun im Internet zu zeigen. Es braucht mehr als das und eine Bezahlschranke um im Internet zu bestehen.

So ist das aber immer. Jene die in ihrer Vormachtstellung bedroht sind, versuchen natürlich krampfhaft ihre Pfründe zu sichern.



Geschrieben von Beatrix am 03.02.2013 um 13:08:

 

@Alex22:

Ich weiß nicht genau, wann sie es eingeführt haben. Für Januar allerdings galt es schon.

Und ja, 20 Artikel im Monat sind wirklich wenig.

Ich weiß jedenfalls, auf welcher Internetseite ich keine Nachrichten mehr lesen werde. Grinsen



Geschrieben von lari el fari am 18.02.2013 um 19:32:

 

Eine weitere nicht zu unterschätzende Gefährdung der Informationsvielfalt im I-Net geht von den periodisch auftretenden Angriffen auf die Netzneutralität aus. Getragen werden diese Angriffe hauptsächlich von Lobbyisten der großen Medien und der Provider, die hier das große Geld wittern. Insbesonders die FDP-Mitglieder der fielen hier unrühmlich auf.

Grob verkürzt: Mit der Bevorzugung bestimmter Inhalte bei der Übertragung ins Netz ließen sich immense Summen verdienen.

"Netzneutralität bezeichnet die wertneutrale Datenübertragung im Internet. Netzneutrale Internetdienstanbieter (englisch internet service provider) senden alle Datenpakete unverändert und in gleicher Qualität von und an ihre Kunden, unabhängig davon, woher diese stammen, zu welchem Ziel sie transportiert werden sollen, was Inhalt der Pakete ist und welche Anwendung die Pakete generiert hat."
(...)

(Quelle: wikipedia)


+++ +++




Geschrieben von Bernhard Nowak am 01.03.2013 um 15:44:

 

Leistungsschutzrecht: Gesetz verabschiedet:



Geschrieben von lari el fari am 01.03.2013 um 16:53:

 

Der SPON-Artikel auf den Bernhard aufmerksam macht, führt in seiner Überschrift "Sieben Fakten zum Leistungsschutzrecht".

Sieht man/frau jedoch genauer hin, bleibt von "Fakten" wenig übrig. Fast alle der Texte zu den 7 Punkten bleiben im Vagen, ergehen sich in "wahrscheinlich und "vermutlich".

So oft ich selber aus dem Spiegel zitiere, in der Berichterstattung zu diesem Thema traue ich ihm - und auch vielen anderen Publikationen, die gleichzeitig im Printbereich tätig sind - nicht über den Weg. Sie sind in diesem Spannungsfeld Betroffene und somit auch Partei.


+++ +++

Der Heise Verlag zeigt einen wirklich positiv zu sehenden Umgang mit dem Leistungsschutzrecht:



+++ +++


Die Demontage des Datenschutzes und der der Bürger schreitet weiter voran. In dem letzten Satz bzw. dem Wort liegt denn auch der Knackpunkt. Das heisst mal wieder alles oder gar nichts. Diese Regierung ist einfach unfähig, Gesetze mit klaren Definitionen und ohne Schlupflöcher zu entwerfen. Deshalb werden auch immer mehr Gesetze durch Gerichte kassiert oder an den Gesetzgeber zum "Nachbessern" zurückverwiesen.





Die Flatrate-Drosselung der Telekom beinhaltet viel mehr als "nur" Kundenabzocke, sie verletzt klar auch die Netzneutralität und gefährdet massiv die Informationsfreiheit.


Die Telekom wehrt sich:

Mit durchsichtigen Hetzparolen wie dieser macht die "BLÖD Zeitung" in regelmäßigen Abständen auch Stimmung gegen die H-IV Empfänger.



Wirkungsvollster Protest ist der sofortige Wechsel zu einem anderem Provider.


Eine andere Möglichkeit ist die Unterstützung der Petition "Drosselung der Surfgeschwindigkeit stoppen". Dieses sollte man/frau, nicht nur um als "Nicht-Telekom-Kunde" Solidarität zu zeigen, sondern auch im ureigensten Interesse tuen. Oder glaubt hier jemand ernsthaft, daß nicht auch alle anderen Anbieter gerne mehr Geld verdienen möchten?





Geschrieben von Krabbentaucher am 15.05.2013 um 00:34:

 


[/quote]

Gut gebrüllt, untätige Wettbewerbskommissarin, aber es ist zu erwarten, daß sich die Konkurrenten der Telekom deren Kurs anschließen wird. Beim Wettbewerb geht es nicht, wie uns in der Schule immer gesagt wurde, um die besten Leistungen, sondern um den höchsten Profit. Wenn sich dieser maximieren läßt, indem man für gleiches Geld die Leistung verringert, wird das geschehen. Immerhin geht schon der Hauptkonkurrent aller Anbieter vor, so daß sie ungefährdet im Kielwasser hinterherfahren können.



Geschrieben von lari el fari am 15.05.2013 um 13:56:

 


Der nächste Schritt der Kommerzialisierung des Internet:
Millionen deutsche Landbewohner ärgern sich gezwungernermaßen noch mit DSL 1000 und GPRS rum. DAS wäre erst mal in Ordnung zu bringen, bevor mit irgendwelchen Premiumdiensten rumgesponnen wird! Aber es ist wohl zu viel verlangt, für alle zahlenden Kunden ein Netz mit ausreichend hoher Datenübertragungsrate zu bieten.

Und wieder einmal knickt das EU-Monster vor der Macht der Konzerne ein. Langsam aber sicher kann man bei solchen Nachrichten verstehen, warum immer mehr Mitmenschen nicht nur zum €uro-Gegner werden sondern auch der Europäischen Union ablehnend gegenüberstehen.





Zuerst ein paar Zahlen:

- Die Bundesrepublik Deutschland hält direkt 15,00 Prozent und indirekt über die KfW weitere 17,00 Prozent der Aktien der Telekom. Die Mehrheit der Aktien (rund 62 Prozent) befinden sich in Streubesitz.
[Quelle: wikipedia]

- Eine kurze Abfrage eines mit dem Kriterium einer Multi-Flatrate, bestehend aus Fest- und Mobilnetz plus natürlich Internet, ergab auch für den Dorfbewohner larifari .

- die Petition "Drosselung der Surfgeschwindigkeit stoppen" erreichte bis jetzt, 15.05.2012 - Zeitpunkt des Beitrages, 179.110 Unterstützer. Dies in wenigen Tagen.




Das auch andere Anbieter gerne ein größeres Stück vom Kuchen haben möchten, ist nichts wirklich Neues und wurde auch schon des öfteren erwähnt. Interessanter sind aber meiner Meinung nach die o.a. angeführten Zahlen. Obwohl der Staat, nominell also alle Bürger, 32 Prozent der Telekom-Aktien besitzt und somit an den Gewinnen der Telekom partizipiert, sah sich die Regierung aufgrund der massiven Proteste .
Sogar das sonst so verschlafene Brüssel der Neelie Kroes raffte sich zu einer Aussage auf: "[...] sollten nun die Kunden `mit den Füßen abstimmen´ ".
Und genau hier liegt der springende Punkt. Wenn nur zehn Prozent der Petitionsunterzeichner gleichzeitig auch ihren Vertrag mit der Telekom kündigen, entsteht ein derart massiver Druck, daß sich die kleineren Konkurrenten es sich mehrfach überlegen werden, dem Beispiel des Big Players zu folgen. Denn wenn unzufriedene Kunden von der Telekom weggehen - warum sollten sie nicht auch andere Unternehmen abstrafen die der DSL-Drosselung folgen?

Kurzfassung: Nicht Resignation und tatenlos zusehen ist jetzt angesagt. Telekom-Kunden sollten ihre Verträge kündigen, der Rest zumindest die . Sonst wird Krabbentauchers düstere Prognose sehr schnell eine noch finsterere Realität.



Geschrieben von Glaedr am 14.10.2013 um 13:32:

 




Ach wirklich? Wusste ich noch gar nicht... breites Grinsen

Neue Nutzungsbedingungen:













Ein kleiner Erfolg gegen die Datenkrake:













Geschrieben von lari el fari am 16.05.2014 um 18:00:

 

- SpOn

Das Ende des bisherigen Internet rückt mit großen Schritten näher, zwar hatte das Europaparlament die Netzneutralität festgeschrieben - allerdings muss dies noch von den EU-Staaten abgesegnet werden.
Von der GroKo unter Merkel, Transatlantikerin bis zur Selbstverleugnung und willfährige Helferin der Großkonzerne (siehe bspw. ihre Intervention in Brüssel bzgl. der Abgasgrenzwerte), ist in dieser Frage nichts zu erwarten.



Geschrieben von Glaedr am 25.06.2014 um 09:30:

 















Netflix will deutsche Serien produzieren


















Im Juni hat man eingereicht heute kommen die Ergebnisse:







Die FAZ bringt es auf den Punkt:





Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH