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Geschrieben von Bernhard Nowak am 04.03.2012 um 09:37:

 

Fehlende Kenntnisse der Absichten des politischen Gegners - Fehlwahrnehmungen wie im Juli 1914 - könnten die Krise verschärfen, meint US-Korrespondent Christoph von Marshall:



Geschrieben von Cellmorbasg am 04.03.2012 um 10:54:

 

Wobei ich seine Argumentation nicht konsequent finde. Er sagt ja eigentlich, dass Israel die Bombe des Irans um der eigenen Existenz willen verhindern muss. Krieg zu verhindern kann da nur bedeuten, dass Iran auf den Bau der Bombe verzichtet oder es analog zum Irak entgegen eigenen Äußerungen gar nicht tut. Der Bau der Bombe kommt in der Überlegung nicht vor.

Und manchmal werden Fehlinterpretationen auch absichtlich geleistet, die USA wusste sehr genau, dass der Irak keine Massenvernichtungswaffen hat. Sie brauchten den Kriegsgrund, weil sie Bush den Krieg führen wollte. Es handelt sich da ja eher wie in alten Sagen um einen Vater-Sohn-Komplex der hier zu einem bitteren Ende gebracht werden musste. Der Sohn schaffte, was dem Vater verwehrt blieb, den endgültigen Sieg über Saddam und die zweite Amtszeit. Grausam.



Geschrieben von Bernhard Nowak am 04.03.2012 um 11:16:

 

Das ist schon richtig. Die US-Administration - v.a. Vizepräsident Cheney - wußten, dass es keine Massenvernichtungswaffen im Irak gab, sie handelten aber nach der Theorie der "One-Percent-Doctrine", d.h.: wenn nur die Wahrscheinlichkeit von einem Prozent bestünde, dass der Irak zu einer potentiellen Bedrohung der USA werden könnte, würde dies einen Präventivschlag der USA gegen Irak rechtfertigen. Der Hinweis Christoph von Marschalls auf die Gefahr von Fehleinschätzungen, weil man die Absichten und Motive des politischen Gegners nicht korrekt einzuschätzen vermag, halte ich aber für korrekt. Und daher denke ich nach wie vor, dass die US-Wahlen einen Katalysator für diesen Konflikt darstellen könnten: niemand will den Irak bombadieren, aber niemand will auch als "Schwächling" in den USA dastehen. Und dies bedeutet nun einmal, dass für den Fall einer Bombardierung iranischer Atomanlagen - wenn man sie denn findet - durch Israel (und ich teile die Einschätzung Netanjahus durch Primor nicht) die USA sich wohl oder übel hinter Israel stellen wird. Und genau dies scheint doch Netanjahu mit seinem Besuch in den USA erreichen zu wollen. Je länger Israel mit der Bombadierung des Iran wartet, desto riskanter wird der Atomschlag - so wohl die israelische Sicht. Und hat Obama Netanjahu erst einmal "grünes Licht" gegeben, dann wird Netanjahu bald zuschlagen - vermutlich im Mai oder Juni. Eine aus meiner Sicht gefährliche Krise, nach wie vor.

Bericht auf Spiegel Online zum Treffen:



Geschrieben von Luy am 18.03.2012 um 19:51:

 

Ich zitiere einfach nur fefe breites Grinsen






Geschrieben von mandragora am 18.03.2012 um 20:00:

 

Währungskriege... das haben wir ja weiter oben schon diskutiert.

Die "anderen Währungen" sind der Yuan, nehme ich an. Wieso hängt sich die EU in dieser Sache an die USA?


Edit 19.3.: Dem ZDF ist es gelungen, ein Interview mit dem iranischen Präsidenten Ahmadinedschad zu erhalten. Das Gespräch, das Claus Kleber führte, soll eine dreiviertel Stunde gedauert haben und in Ausschnitten im heute-Journal heute abend gezeigt werden. Das ganze Interview soll anschließend auch auf der Webseite von heute anzusehen sein.



Geschrieben von Luy am 19.03.2012 um 22:15:

 

Das Interview findet sich hier:
Das wird aber wohl nicht ewig dort zu sehen sein...

Was ich nicht verstehe: Wieso interviewen die Ahmadinedschad und nicht Chamenei? Ahmadinedschad ist doch nur der etwas bessere Pressesprecher...



Geschrieben von mandragora am 20.03.2012 um 12:44:

 

Hier ist die Langfassung:



Diese Holocaust-Leugnerei ist wirklich ekelhaft.



Geschrieben von Bernhard Nowak am 15.04.2012 um 18:01:

 

Ein Artikel zum Thema aus der "Zeit" von Josef Joffe hier:



Geschrieben von Luy am 20.06.2012 um 14:55:

  Türkei/Nato

Nun, Stuxnet und Flame haben sich jetzt ja mehr oder weniger geklärt.

Die Meldung mit den syrischen "Massenvernichtungswaffen" kommt wahrscheinlich von der iranischen Nachrichtenagentur Fars, die das allerdings in einem ganz anderen Kontext erwähnt hatte:


Interessanter finde ich im Moment allerdings den Konflikt zwschen Syrien und der Türkei.





Die Krisensitzung erfolgt unter Berufung auf Artikel 4:




Ich frage mich gerade, was aus dem Artikel 4 sich konkret auf die Türkei bzw. diesen Vorfall bezieht. Fehlt nur noch ein baldiger "zweiter" Artikel 5.



Geschrieben von Krabbentaucher am 24.06.2012 um 19:18:

 

Meines Wissens bestreitet die Türkei nicht einmal, daß ihre Piloten syrischen Luftraum verletzt haben.

EDIT:

Die Türkei behauptet doch, daß sich der Abschuß außerhalb des syrischen Luftraums, nämlich über internationalem Gewässer, ereignet habe. Allerdings räumt die Türkei ein, daß das Flugzeug kurzfristig in syrischem Luftraum eingedrungen sei. Das sei unbeabsichtigt passiert.

Hm. Ich meine, die Türkei spielt ein wenig mit dem Feuer, wenn sie ihre Militärflugzeuge derart nah an Syrien fliegen läßt.

Andererseits soll Syrien wiederholt Personen auf türkischem Gebiet beschossen haben. Nicht, daß da ein Bündnisfall entsteht.



Geschrieben von Luy am 28.06.2012 um 09:50:

 

Am besten war ja der Vorfall mit dem Suchflugzeug. Da schickt die Türkei Suchflugzeuge los, in den syrischen Luftraum, und die werden dann beschossen. Dann erklären sie den Syrern, dass das nur eine Suchaktion sei und regen sich über den Beschuss auf. Dass man vorher mal den anderen informiert, ist ja wirklich undenkbar...

Immerhin, kein Bündnisfall - wäre wohl doch etwas arg grotesk gewesen.
Trotzdem, es geht erstmal so weiter:



Geschrieben von Bernhard Nowak am 29.07.2012 um 18:54:

 

Romney würde israelischen Angriff auf Iran "dulden":



Edit: Hoffentlich irrt Spiegel Online hier:



Geschrieben von Luy am 14.10.2012 um 10:48:

 

Der Iran könnte mal wieder "in wenigen Monaten" die Bombe haben. Das wird seit 1979 behauptet,
Bereits der Schah sollte angeblich ein Atomwaffenprogramm anstreben.





Dem Autor zufolge erinnert das an den Propaganda-Unsinn von Team B, das im Kalten Krieg behauptete, dass die Sowjets inzwischen so gut seien, dass man ihre Waffen mittlerweile nicht mal mehr sehen könne....haha.


Für 9/11 hat man inzwischen einen neuen Schuldigen gefunden: Iran.



Ich kann dazu eigentlich nur fefe zitieren, vor lauter Lachen:






Außerdem soll der Iran gerade Schuld an "Cyberattacken" in den USA sein:


Na dann können wir ja gleich die Nato-Doktrin offensiv anwenden und gleich mal militärisch "zurückschlagen". Wie praktisch, dass sowas keiner prüfen kann. Und wie praktisch, dass das nur der Westen darf. Man stelle sich mal vor, der Iran würde auf Stuxnet entsprechend reagieren...ich warte nur noch darauf, dass wegen so einer "Cyber-Attacke" irgendwann nochmal der Bündnisfall ausgerufen wird. Ach was, eigentlich sollten wir den Bündnisfall gleich auf den ganzen Nahen Osten ausdehnen.


Und laut Spiegel Iran eine Tanker-Sabotage im Persischen Golf planen, als Vergeltung für die Sanktionen.





Ja klar. Dann brauchen wir ja nur noch abzuwarten, bis die Perser das durchziehen. Ich bin gespannt.
Hoffentlich haben die überhaupt jemand gefunden, der das aus dem Persischen richtig übersetzt hat, nicht dass das wieder endet, wie hier: Oder war das Paper praktischerweise gleich in Englisch? Hoffentlich können die zwischen Arabisch und Persisch unterscheiden.

Mit Verlaub, diesen Kram glaub ich nicht. Es wird doch ständig gelogen, vor allem, wenn es um Krieg geht.



Geschrieben von Bernhard Nowak am 15.10.2012 um 10:34:

 

In der wichtigsten außenpolitischen Zeitschrift der USA, Foreign Affairs, hat sich der bekannte amerikanische Politikwissenschaftler Waltz dafür ausgesprochen, der Iran solle die Atombombe bekommen - um die Gefahr von Auseinandersetzungen in der Region zu minimieren:
Der Artikel wird in der gleichen Zeitschrift heftig diskutiert.


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