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Geschrieben von SynthiaSeverin am 24.07.2013 um 21:23:

 

die bereits existierenden Warnungen sagen in meinen Augen eben genügend aus.

Suizid, um mal bei diesem Thema zu bleiben, fällt nicht unter Gewalt, zumindest wohl für die meisten nicht. Warum sollte jemand eine FF, in der "nur" Suizid vorkommt, mit "Gewalt" warnen? "Deathfic" wiederum weist nur darauf hin, dass ein Charakter stirbt, nicht auf welche Weise. Mord, Krankheit, Unfall, Altersschwäche oder Suizid? Zudem kann Suizid in einer FF auch thematisch sehr viel Raum einnehmen, ohne dass es eine Deathfic ist, ein gescheiterter Suizidversuch z.B.. Eine Suizid-FF fällt bei diesen beiden Warnungen also mitunter durchs Raster.

Andere Dinge werden von den existierenden Warnungen überhaupt nicht erfasst, nehmen wir mal Spielsucht. Da passt weder "Gewalt" noch "Deathfic", auch die Beschriebungen von "Angst" und "Darkfic" im Glossar nicht zu 100%. "Sadfic" ist eine sehr traurige Geschichte. Aber was bedeutet traurig? Dass Snape vor dem Gryffindorturm nicht mehr dazu kommt, Lily zu sagen, dass er sie liebt, ist mitunter auch sehr traurig, hat aber mit Spielsucht nichts zu tun. Und auch "Drama" als Genre ist sehr allgemein.

Rating:
hier auf den x-perts heißt es im Glossar für "PG" beispielsweise:
Abkürzung für "Parental Guide". Die Geschichte ist für Leser ab 6 Jahren unter elterlicher Aufsicht geeignet. Die Geschichte enthält kaum Gewalt oder Ausdrücke und beinhaltet keine oder nur harmlose und wenige sexuelle Handlungen.

-> also nur eine Erwähnung von Gewalt, "bösen Worten" und Sex, was mit anderen heiklen Themen ist, wird nicht genannt.

Bei PG13 heißt es dann zwar "Abkürzung für "Parents strongly cautioned". Kinder unter 13 Jahren sollten die Geschichte nur unter Aufsicht eines Erwachsenen lesen. Es können Ausdrücke vorkommen sowie Themen behandelt werden, wie Vergewaltigung, Drogen, Sex... Jedoch nicht ausführlich beschrieben und nur in geringem Maße."

-> Aber auch diese Zusammenfassung ist doch sehr ungenau. Sex ist nicht dasselbe wie eine Vergewaltigung ist nicht dasselbe wie Drogen. Es wäre schade, wenn jemand eine FF in der eigentlich nur Sex thematisiert wird meidet, weil er glaubt, darin käme auch das Thema Vergewaltigung vor (oder umegekehrt, er hält das PG13-Rating für harmlos und dann wird das Thema Vergewaltigung aufgegriffen).

Zum Thema zukleistern habe ich ja schon gesagt, wer eine Warnung nicht lesen möchte, kann sie auch einfach ignorieren. Das tun bei den schon existierenden Warnungen ja auch nicht wenige. Zumal es ja schon mal ein Anfang wäre, wenn einige Themen mit "Sammelwarnungen" abgedeckt werden könnten. "psychische Probleme" z.B. umfasst sowohl Suchtprobleme wie auch Depressionen, SVV, 'Essstörungen, Traumata, Angstanfälle, Suizidgedanken,.... "psychische Gewalt" kann sowohl Mobbing wie emotionale Erpressung wie Kindesvernachlässigung bedeuten. Und ich wüsste, wenn ich bei einer FF die Warnung "psychische Probleme, psychische Gewalt" lesen würde noch beim besten Willen nicht den gesamten Plot einer FF. Das ist die Warnung "Deathfic" schon vielsagender.

Natürlich kann ich bei einer "psychische Probleme"-Warnung ebenso wie einer "Deathfic"-Warnung beim Autor noch mal nachhaken, was denn nun genau drin vorkommt, weil ich mit Mord vielelicht keine Probleme habe, aber mit Suizid oder mit Suchtproblemen keine Probleme habe, aber mit Esstörungen. Nur: Um zu fragen, was denn nun genau drin vorkommt, muss ich erstmal wissen, etwas drin vorkommt. Und wenn ein sensibles Thema durch die Raster der schon etablierten Warnungen fällt, bleibt eigentlich nichts anderes übrig als bei jeder FF nachzhaken und das dürfte sowohl für den Leser wie auch den Autor viel nerviger sein als z.B. eine "psychische Probleme"- Warnung. Zumal ich es recht merkwürdig finden würde, wenn jemand bei all meinen PG13-gerateten FFs nachragen würde "Hallo, kommt in deiner FF jemand vor, der magersüchtig ist" o.ä.

LoonyRadieschens Vorschlag fände allerdings auch ich etwas zu viel des Guten. Zumal es für einen Laien wohl noch schwieriger zu beurteilen sein dürfte, was nun Grad1 und was Grad 35 ist als ein simples "ja" oder "nein".

noch ein edit: Im Zweifelsfall wäre Warnung "semsible Themen: sonstige" auch noch eine Option Fröhlich

und noch ein edit: Zumindest die Einführung der Warnung "psychische Probleme" (oder wie man es formulieren möchte) fände ich sinnvoll.



Geschrieben von Muggelchen am 24.07.2013 um 22:51:

 


Es ist schon interessant, wie negativ du mein ehrliches Interesse, weitere Meinungen von Betroffenen hören zu wollen, deutest. Auf dieser Basis möchte ich dann auch ehrlich gesagt nicht weiterdiskutieren.


Meine Argumente erkennst du nicht an bzw. siehst du nicht als solche. Das nehme ich mit einem Schulterzucken zur Kenntnis. Es ist nicht meine Aufgabe, dich von meiner Meinung zu überzeugen. Du lässt offenbar nur das durchgehen, was deiner eigenen Meinung am nächsten kommt, alles andere ist für dich schlichtweg kein Grund. U.a. habe ich mich bei meiner Darlegung nicht nur auf Fanfiction bezogen, denn du schreibst ja bereits in deinem allerersten Post:


Hier muss ich noch einmal ganz deutlich sagen: Das ist nicht durchführbar! Die Kosten wären enorm, sämtliche Medien im Nachhinein mit Triggerwarnungen zu Kennzeichnen. Ich sehe es jetzt schon … Ich nehme eine DVD in die Hand und kann die Inhaltsangabe nicht mehr lesen und das Cover nicht mehr erkennen, weil unzählige Triggerwarnungen auf die Verpackung geklebt worden sind. Mich kotzen schon die vergrößerten FSK-Flatschen an. Vielleicht werden Verpackungen durch die vielen Warnungen sogar unnötig größer, damit die ganzen Informationen überhaupt noch raufpassen. Es ist einfach unrealistisch. Deshalb halte ich es für Blödsinn. Und zu Fanfiction: Ich könnte nicht sagen, welche Stellen in meinen Geschichten so übel sein sollen, dass sie eine Triggerwarnung benötigen. In meinem langen Mehrteiler, der ab 12 Jahren ist, werden durch die Blume u.a. das Thema Missbrauch/Vergewaltigung durch den Vater und eine Abtreibung thematisiert. Junge Leser werden das gar nicht erkennen, Erwachsene müssten aber durchschauen, von was ich da geschrieben habe. Soll ich da jetzt echt eine Triggerwarnung anbringen? Ich denke nicht.


Hierzu muss ich nochmals sagen: Das ist keine Frage der Prioritäten, sondern der Kosten und der Realisierbarkeit. Die großen Verlage, Film- und Fernsehproduktion usw. werden ganz bestimmt niemals dazu übergehen, solche Triggerwarnungen an ihre Produkte zu pappen. Das hat einen negativen Touch und wird voraussichtlich dem Absatz schaden. Realisierbar ist es ebenfalls nicht. Stellt euch vor, vor jedem Song, in dem es um Gewalt und/oder Sex geht (oder was noch so triggern kann), gibt es im Radio vorher die Warnung: „Liebe Zuhörer, der neue Song von Bushido könnte bei psychisch angegriffenen Menschen gesundheitliche Nachteile hervorrufen. Die Triggerwarnungen zu diesem Song lauten: Rassismus, blutige Auseinandersetzungen, Oralverkehr, Ejakulationen, Prostitution. Wenn Sie zur gefährdeten Gruppe gehören, bitten wir Sie, nun das Radio abzuschalten und in 3:15 Minuten wieder einzuschalten.“ Die andere Alternative wäre natürlich, die Songs, Filme, Bücher, Musicals usw., die möglicherweise triggern könnten, gleich komplett aus dem Programm zu entfernen.


Habe ich bereits geschrieben. Ich wüsste nicht, was so schlimm sein könnte, dass ich eine Warnung anbringen müsste, denn Triggerreize gibt es, wie schon angesprochen, so viele wie Sand am Meer.


Schon bei einer Songfic müsste man überlegen, ob der Liedtext oder die Melodie jemanden triggern könnte oder vielleicht die Fanart, die man der Geschichte angehängt hat oder beschriebene Szenen wie Hochzeiten, Geburten oder Beerdigungen, die schon von vornherein mit großen Emotionen verbunden sind. Theoretisch kann alles triggern. Wer will jetzt aber bestimmen, wann eine Szene eine Warnung benötigt und wann noch nicht? Wird dann ein „Katalog der Triggerwarnungen“ rausgebracht, der explizite Beispiele nennt, an die man sich halten soll? Ich habe zu meiner langen Geschichte nicht mal die Pairings im Vorfeld verraten, dann werde ich das mit anderen Inhalten auch nicht tun. Die Inhaltsangabe und die allgemeinen Angaben zur Fanfiction reichen. Ich bin außerdem der Ansicht, dass die Altersfreigabe, wie Lord_Slytherin es bereits ansprach, bei einer Fanfiction als Warnung völlig ausreicht, wobei man sich auch hier bitte im Klaren darüber sein muss, dass es für Texte keine gesetzlich vorgeschriebenen Altersfreigaben gibt. Das wissen viele nicht. Eine „Fanfiction ab 18“ ist eine freiwillige Angabe und dient vorrangig dem Leser als Unterstützung bei der Auswahl seines Lesestoffes. Wer erotische Geschichten mit heißen Szenen sucht, wird bei „ab 18“ mit Sicherheit fündig werden, bei „ab 12“ hingegen kein Glück haben. Diese Altersangaben sind wunderbare Filteroptionen bei der Suche, die ich nicht missen möchte. Wer mehr über eine Geschichte wissen möchte, darf gern den Autor anschreiben.



Geschrieben von Lord_Slytherin am 24.07.2013 um 23:26:

 





Geschrieben von Muggelchen am 24.07.2013 um 23:46:

 

[/quote]
Das ist ja das Desaster! Grinsen Es käme einer Zensur gleich, wenn man Rücksicht auf eine Gruppe nimmt, indem man den Zugang zum Stein des Anstosses gleich allen Personen vorenthält. Und wenn es heißen würde, nur die groben Themen wie Vergewaltigung, Tod, Gewalt usw. müssten mit Triggerwarnungen versehen werden, dann werden wiederum die Betroffenen benachteiligt, die durch ganz andere Reize getriggert werden. Es kann bekanntlich ein einziges Wort ausreichen und schon ist auch die Sesamstraße eine Warnung wert.



Geschrieben von SynthiaSeverin am 25.07.2013 um 00:00:

 

@ Muggelchen

Entschuldige bitte, wenn wirklich ehrliches Interesse an der Meinung Betroffener hinter deiner Frage steckt, will ich nichts gesagt haben. Ich habe es nur leider in vielen Diskussionen (ging es nun um ein Thema, das mich selbst betraf oder nicht) erlebt, dass Fragen dieser Art auf eben genau diese Praxis abzielten, Mitdiskutierende, die gegenteiluiger Ansicht waren abzuqualifizieren. Meist dann auch noch in der Art von "okay, du bist selbst betroffen, also ist es ein persönliches Anliegen und damit disqualifiziert", wenn sie sich als Betroffen outeten oder aber "siehst du, du kannst eh nicht mitreden, denn dich betrifft es nicht", wenn sie sich als Nicht betroffen outeten, also ganz im Sinne von "wie mans macht ists falsch". Die Art deiner Frage und die Reaktion auf mein Statement im Kontext zu dem, was du in erstem Post über Leute, die Triggerwarnungen fordern geschrieben hast, erwerckte bei mir den Eindruck, als würde das bei dir genau in die gleiche Richtung gehen. Wahrscheinlich habe ich zu schnell geschossen.



Ich habe geschrieben, dass ich Lord_Slytherins Einwände der Problemantik der Umsetzbarkeit durchaus verstehen kann, auch wenn ich diese Problematik nicht für unüberwindbar halte. Ich kann es auch nachvollziehen, dass man nicht alles im Vorfeld wissen möchte (das möchte ich übrigens auch nicht), aber auch das halte ich wie gesagt für umgehbar. Es ist also nicht so, dass ich diese Argumente/Wünsche nicht nachvollziehen könnte, nur sehe ich nicht, dass dies Hinweisen/Warnungen prinziell im Wege steht bzw. warum der Wille, nicht alles vorher zu wissen, höher gewertet werden sollte, als der Wunsch, selbst zu entscheiden, was man lesen/sehen möchte, zumal sich eine Warnung auch überlesen lässt wie eine Klappentext.

Thema Bücher/Filme:
Richtig, in den letzten Posts ging es vorallem um FFs, da hast du Recht, dass ich mich zu Beginn auch auf diese bezog. Also back to Topic.

Medien umzuettiketieren, die bereits auf dem Markt sind, ist natürlich eine aufwendige Sache, das stimmt. Kosten sind durchaus ein handfestes Argument (soviel zu ich lasse nichts durchgehen). Bei alten Medien wäre dies wohl tatsächlich nicht umsetzbar.

Betrachten wir aber mal Medien in einer fiktiven Zukunft, in der sich dartige Hinweise eingebürgert haben. Du schreibst, dass der Aufwand zu groß wäre und befürchtest zudem, dann vor lauter Triggerwarnungen kein Buchcover mehr lesen zu können. Dabei frage ich mich wirklich, wovon du ausgehst. Wenn man mit 3-5 standarditisierten Sammelbegriffen arbeitet wie die Warnungen bei FFs, dürfte eine solche Warnung kaum länger sein als der übliche Satz "Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig" oder Autorenwidmungen an Familie und Freunde. "Hinweis! In diesem Buch können vorkommen: Gewaltszenen, psychische Probleme" (oder sowas in der Art) dürfte kaum ein Buchcover "unnötig vergrößern".

Von Songs im Radio oder deiner eigenen FF war von meiner Seite übrigens niemals die Rede. Ebenso nicht von einer "schulmeisterlichen" Warnung ala "Liebe Psychos, dieses Buch könnte euch schaden!" lediglich von einem sachlichen Hinweis auf Inhalte. Auf dem Müsliriegel steht auch nicht "Lieber Allergiker, wenn sie diesen Riegel essen, können wir für nichts garantieren", lediglich "kann Spuren von Nüssen enthalten".

Ob ein Hinweis auf inhalte abschreckend wirkt und dem ganzen einen negativen Tocuh gibt. Möglich. Bei bestimmten Stichworten allerdings kann ich mir umgekehrt sogar vorstellen, dass diese für bestimmte Zielgruppen das Buch/den Film Kaufanreiz vielleicht sogar noch interessanter machen dürften. "Gewaltszenen" z.B. Oder um mal dein Radiobeispiel zu nennen: "Rassismus" wäre für mich eher ein Grund, in ein Buch, das von außen wie eine schnöde Romanze wirkt, genauer hineinzuschauen, weil mich interessiert, wie in Literatur zu Rassismus Stellung bezogen wird. Sollte das Buch Rassismus gut heißen, würde ich es wieder weglegen, sollte ich feststellen, dass Rassismus dort kritisch relfektiert wird, würde wahrscheinlich ein Buch in meinen Schrank wandern, das ich ohne diesen Hinweis niemals gekauft hätte, weil es von außen wie eine schnöde Romanze wirkt.

Zum Thema "alles kann triggern":
Auch wenn ich müde bin mich zu wiederholen - ja, alles kann triggern, siehe rosa Kleid. Aber ist in meinen Augen kein Argument dafür, warum auf Themen, die als sensibel angesehen werden, nicht hingeweisen werden sollte. Es kann auch sein, dass ich beim Müsliriegel nicht gegen die Nüsse, sondern den Honig allergisch bin, das ist aber auch kein Grund, warum nicht darauf hingeweisen werden sollte, dass der Riegel Nüsse enthält. Du sagst selbst, dass du die über die Ratingfunktion froh bist, auch wenn es nichts verbindliches ist. Warum diese (+ Warnungen) in meinen Augen nicht ausreichend sind und welche Alternativen ich mir vorstelle (Erweiterung um "psychische Probleme" als Warnung), habe ich ebenfalls schon dargelegt.



Wieso wäre es nur mit einem geschulten Psychologen durchführbar? Um den Button "psychische Probleme" anzuklicken, braucht es dazu imo keinen. Die Beurteilung, ob die eigene FF einen benötigt oder nicht, läge natürlich im Ermessen des Autors. Nochmal: Ich erwarte nicht (und ich denke, das habe ich schon oft genug gesagt), dass jemand vor "rosa Kleidern" warnt oder immer weiß, dass das, was er für ein "rosa Kleid" hält für andere etwas weniger harmloses darstellt. Mit der Möglichkeit, "psychische Probleme" (so mal als Beispiel) als Warnung anzuklicken (und einen entsprechenden Glossareintrag) wäre es aber zumindest möglich, 1.) eine FF leicht mit einem Hinweis zu versehen und 2.) für Betroffene (nicht zu verwechseln mit 100% sicher) FFs über die Suchoption herauszufiltern.



Eine Sache nur in einem gewissen Rahmen umzusetzen, weil es anders schlichtweg einfach ist, ist also Benachteiligung. Interessant! Ich würde bei solchen Dingen nicht von Benachteiligung reden, weil Benachteiligung imo ein Vorenthalten/nicht zugestehen wollen gewisser Rechte ect. voraussetzt. Hier geht es aber um "logistische" Probleme. (Und nein, jetzt bitte nicht wieder das Argument "siehste, klappt nicht, also kann es doch gleich bleiben lassen" - Warnungen über sensible Themen SIND möglich.)

edit: ich habe langsam den Eindruck, dass hier von einem "alle sollen erfasst sein und eine FF zu 100% triggerfsafe sein"-Denken meinerseits ausgegangen wird, was dann in einer "Alles oder nichts Debatte" endet. Das war aber nie mein Anliegen. Mir ist bewusst, dass man nicht alle vor allem warnen kann. Mir ging es lediglich darum, dass auf Themen, die von einer breiteren Allgemeinheit als sensibel wahrgenommen werden, hingewiesen wird. Auch habe ich nie von einer (gesetzlichen) Pflicht zu solchen Warnungen gesprochen, sondern von ]freiwilliger Selbstkontrolle.

Irgendwie könnte man das Triggern auch weglassen, stelle ich gerade fest, weil es mir in der Debatte doch vorwiegend darum geht, ob es sinnvoll wäre, eine Option zu haben auf "sensbible Themen" hinzuweisen. Ein solcher Hinweis betrifft ja nicht nur Leute, die getriggert werden könnten, sondern auch welche, die sowas einfach nur nicht lesen möchten oder umgekehrt explizit danach suchen und imo ebenso die Möglichkeit haben sollten, zu filtern.



Geschrieben von Muggelchen am 25.07.2013 um 01:00:

 

Ich möchte eigentlich nur noch auf eine Seite verweisen, die zum Thema "Triggerwarnungen" meinen Standpunkt bestens in Worte gefasst hat.

Auszug aus dem :



und



Betroffene können selbst Vorsorge treffen. Es spricht nichts dagegen, dass Leser sich beim Autor im Vorfeld über mögliche Triggerthemen informieren. Der Aufwand ist geringer, als wenn alle FF-Autoren all ihre Geschichten mit Warnungen versehen müssten.



Geschrieben von SynthiaSeverin am 25.07.2013 um 01:25:

 

Die Möglichkeit, einzuräumen, nach bestimmten, Stichworten suchen zu können (sei es im Buch unterhalb des Hinweis, dass Ähnlichkeiten Zufall sind oder über die Filteroption bei FFs) empfinde ich persönlich jetzt ehrlich gesagt noicht als "unmündig erklären und prophylaktisch mit Samthandschuhen anfassen". Das wäre bei Warnungen ala "Achtung, dieses Buch könnte triggern!" der Fall, aber nicht bei einem rein sachlichen Inhaltshinweis. Ein solcher ist lediglich ein rein informatives Mittel, die Orientierung zu erleichtern und damit im Gegenteil sogar ein Nährboden für eine freie Entscheidung "wie stark man sich rannehmen möchte".

Triggerhinweise ala "Vorsicht könnte triggern" finde ich idiotisch, 1. weil sie bevormundend sind und 2. weil sie auch absolut nicht aussagekräftig sind. Vor was genau wird denn nun eigentlich gewarnt? Mit Stichwort-Sammelkategorien, so wie z.B. "psychische Probleme" bei "Warnungen" weiß ich - grob zumindest - um was es geht, auch wenn damit natürlich niemals alles erfasst werden kann, das ist klar.

Dass der Aufwand, beim Autor nachzufragen, geringer ist, als man eben eine solche Warnung anzuklicken (als Autor) oder sie mit der Suchoption zu filtern (als Leser) wage ich zu bezweifeln. Ich finde es auch simpler, "Slash" zu filtern als bei jedem Autor nachfragen zu müssen, ob in seiner Geschichte schwule/lesbische Pärchen vorkommen.

Wenn das Wort "warnen" und "Triggerwarnung" so stört, ersetzt es doch einfach durch "Hinweise" und sortieren/filtern. Das dürfte das Thema, um das es mir geht vermutlich sogar noch mehr treffen, weil es mir nicht darum geht, dass jemand gewarnt werden muss, sondern Menschen die Möglichkeit haben sollten, selbst zu entscheiden, welche Inhalte sie (aus welchen Gründen auch immer) lesen/sehen wollen oder nicht. Um diese Entscheidung treffen zu können, bedarf es aber Information und Transparenz.

Von "müssen" war btw. nie die Rede, ich sprach von freiwilliger Selbstkontrolle. Und allegemein dachte ich, wir diskutieren über Sinnhaftigkeit solcher Hinweise an sich, Möglichkeiten, Umsetzungsschwierigkeiten und Probleme.

Hinweise auf "Slash" hätte ich mir nachträglich auch fürs reale Leben mit gewünscht, das hätte mir stundenlanges Stöbern bei Thalia erspart, bis ich endlich mal ein lesbisches Jugendbuch ergattert hatte breites Grinsen



Geschrieben von Muggelchen am 25.07.2013 um 01:58:

 

Tut mir leid, wenn ich das so sage, aber du kommst hier mit Beispielen, die überhaupt nicht passen. Zu der Nussallergie habe ich bisher nichts gesagt, ich finde aber, dass eine körperliche Unverträglichkeit auf Lebensmittel etwas völlig anderes ist als eine psychische Erkrankung.

Zum Slash: Das ist ein sehr verbreitetes Genre. Es gibt mit Sicherheit um ein vielfaches mehr Slash-Fans als Leser, die durch was-auch-immer getriggert werden könnten. Insofern ist der Aufwand, als Leser individuell beim Autor nachzufragen, definitiv geringer. Zudem hat der Leser die Möglichkeit, auch nach seinen ganz eigenen Reizthemen zu fragen (Frau im rosa Kleid). Dein Vergleich hinkt enorm.

Ich habe das Gefühl, dir gehen die Argumente aus, deswegen kommst du mit solchen „Vergleichen“, die keine sind. Man dreht sich im Kreis. Die Diskussion rutscht meiner Meinung nach spätestens jetzt ab ins Lächerliche, denn sie basiert nur noch auf verzweifelter Argumentationssuche. Eine Antwort auf Sinn und Zweck wird es nicht geben. Es werden lediglich weiterhin Meinungen aufeinanderprallen.



Geschrieben von SynthiaSeverin am 25.07.2013 um 03:24:

 

Mir gehen die Argumente nicht aus, und ich bin auch nicht verzeifelt, keine Sorge. Mir scheint lediglich ein Missverständnis darüber vorzuliegen, worüber wir eigentlich diskutieren bzw. aus welchem Blickwinkel. Das merke ich daran, dass du die Beispiele, die ich genannt habe, "lächerlich findest" und der Ansicht bist, dass dies keine Vergleiche sind.

Mir scheint, du glaubst, dass ich in dieser Diskussion von der "Bedürftigkeit" bzw. dem Risikipotential des potentiellen "Triggeropfers" ausgehe. Das tue ich aber nicht. Ich gehe vom Gegenstand aus - einem (relativ) fest umrissenen Themenkomplex (psychische Probleme und emotionale Gewalt) - und stelle eine - nämlich die, ob nicht jeder die Möglichkeit haben sollte, " soweit es im Rahmen des einigermaßen Realisierbaren ist!, auch diese Inhalte sortieren und ausfiltern zu können. Dass man getriggert werden könnte ist nur eine von mehreren möglichen Motivationen dafür, sich diese Möglichkeit zu wünschen. Letztendlich ist das zweitrangig. Weil es mir nicht um das Triggerpotential geht, sondern um die Freiheit , selbst zu entscheiden, solche Inhalte zu konsumieren will und nicht einfach "reingeschmissen" zu werden. Und das kann nur jemand, der informiert ist, egal ob der Grund nun Triggergefahr oder Geschmack ist.

Ja, ich habe den Thread unter dem Aspekt "Triggerwarnungen" gestartet aber im Grunde sind eigentlich nicht Triggerwarnungen per se mein Thema, sondern eben der Hinweis auf genannte Themen, die für viele Triggerpotntial haben und die ich deswegen mit Triggerwanrungen per se gleichgesetzt hatte (mea culpa). Im Grunde könnten wir aber das Wort/Thema Triggerwarnungen auch einfach streichen und über "Hinweise auf psychische Probleme und emotionale Gewalt" diskutieren und die Möglichkeit, durch Transparenz entscheiden zu können, ob man diese Inhalte kosumieren will oder nicht.

Und da bin ich bei den Nussallerikern und Slashfans/hassern: Diese haben die Möglichkeit. Warum nicht auch die, die nicht über emotionale Gewalt oder psychische Probleme lesen wollen ?

Eine körperliche Unverträglichkeit auf Lebensmittel ist etwas anderes als eine psychische Krankheit. Korrekt!
Hat deswegen jemand, der an einer körperlichen Unverträglichkeit leidet, ein größeres Recht, bestimmte Dinge aussortieren zu dürfen, die ihm schaden könnten als jemand mit einer psychischen Krankheit?

Es gibt mehr Slash-Fans/Hasser als Leser, die Gefahr laufen, getriggert zu werden.
Haben Slash-Fans/Hasser deswegen mehr Recht auf die Möglichkeit, gezielt nach Inhalten suchen zu dürfen als Leser, die Gefahr laufen, getriggert zu werden?
Verleiht die Größe der Gruppe mehr Rechte?

Oder ganz allgemein gefasst, damit du den Zusammenhang zwischen diesen Beispielen siehst:
Ist eine Möglichkeit zu haben, gewisse Inhalte gezielt zu suchen oder ausfiltern zu können etwas, das abhängig von Bedingungen (welche immer das auch sein mögen) gemacht werden sollte oder etwas, das zugänglich sein sollte, völlig unabhängig von seiner hintergründigen Motivation oder ähnlichen Dingen?

Das ist die eigentliche Frage, um die es mir seit deinem ersten Posting im Thread geht. Und der Grund, warum ich geschrieben habe, dass mir noch so viele pro oder contra-Antworten von Betroffenen sie nicht bewantworten könnten, da ich nicht der Ansicht bin, dass die Tendenz der Masse die Legitimation des Wunsches Einzelner infrage stellt. Zweck übrigens ebenso wenig. Der Wunsch ist für mich schon Legitimation genug

Wenn du natürlich der Ansicht bist, der Wille sortieren zu wollen alleine nicht ausreicht, um den Wunsch zu legitimieren und es noch zusätzliche Bedingungen braucht (wie z.B. Masse) hat sich unsere Diskussion tatsächlich erledigt. Denn dann sind unsere Grundpositionen völlig unterschiedlich und ich gehe davon aus, dass keiner von uns davon abweichen wird.

Umsetzung ist natürlich ein anderes Thema als Legitimation. Ein Wunsch kann legitim sein, aber praktisch aus bestimmten Gründen nicht umgesetzt werden, weil dem die "Logistik" entgegensteht. Ein 100%iger Hinweis auf alle Dinge, die jemand ausfiltern oder gezeielt suchen möchte, wäre eine komplette Abschrift des besagten Textes. Das ist nicht machbar! Also müssen hier Abstriche gemacht werden -> Frau im rosa Kleid. Was möglich ist, sind aber Hinweise auf Themen wie z.B. "Slash" oder eben auch "psychische Probleme". Das ist realisierbar - und zumindest im FF-Bereich auch noch ohne größeren Aufwand (Glossareintrag, Anklickoption, Ein Klick für den Autor, einer für den Leser). Dass jemand, der etwas besonderes sucht oder etwas besonderes ausfiltern möchte, auch beim Autor gezielt anfangen kann, ist kein Argument gegen die Umsetzung des Möglichen. Und auch hier geht es nicht nur um das Thema "Trigger". Wenn ich eine FF suche, in der Albus Dumbledore in einem rosa Hasenkostüm mit Voldemort als Einhorn verkleidet Walzer tanzt, wäre eine Nachfrage vermutlich ebenso nötig (okay, ich könnte auf Gut Glück auch "Badfic" versuchen Fröhlich )

noch ein edit: Masse/Mehrheit wäre vielleicht ein Argument - . Tut es aber nicht. Die Möglichkeit, "psychische Probleme" (z.B.) zu setzen, wäre genau wie alle anderen Warnungen eine . (Anders als die Eingabe eines Titeln, ohne den man gar keine FF abschicken kann). Genauso könnten auch Hinweise on Büchern eine Option sein und müssten nicht gesetzlicher Verpflichtung unterliegen. Die Diskussion darüber, ob solche Hinweise sinnvoll sind, lässt sich dennoch auch ohne Verpflichtung führen. "blödsinnig" fände ich persönlich sie jedenfalls nicht, selbst wenn sie nur für eine Minderheit jenseits von Geschmacksfragen relevant wären.

Wenn wir über Umsetzung diskutieren, führen wir eine andere Debatte, als wenn wir über Legitimation diskutieren.

edit am Vormittag:
Dennoch sehe ich keinen Grund, warum es unmöglich sein sollte, für FFs eine Warnung "psychische Probleme" oder "emotionale Gewalt" zu etablieren. Die Frage, wo die Triggergrenze ist, müsste sich kein Autor stellen (das liegt im Ermessen des Lesers), lediglich die Frage, ob diese Themen in seiner FF vorkommen und wenn ja genug Raum einnehmen, so dass ein Hinweis sinnvoll ist. Diese Frage müssen sich Autoren aber auch bei den bereits existierenden Warnungen stellen - reichen drei Rechtschreibfehler für eine Badfic-Warnung aus oder nicht?

Natürlich kann man diskutieren, ob die existierenden Warnungen diese Themenkomplexe nicht schon mit abdecken. Meiner Ansicht tun sie das nicht und fände ich eine Ergänzung diesbezüglich sinnvoll.



Geschrieben von Pe365 am 25.07.2013 um 14:40:

 

Ich finde solche Warnungen trotzallem nicht zielführend. Die Inhaltsangabe zusammen mit der Altersfreigabe und den Warnungen sollte einen ungefähren Anhaltspunkt geben, um was es in der FF geht.
Wenn es dir dann aus irgendeinem Grund nicht gefällt, sei es, dass die FF Themen behandelt, über die du nichts lesen willst oder einfach schlecht geschrieben ist, hast du immernoch die Möglichkeit, einfach nicht weiterzulesen.
Im Gegensatz zu anderen Medien hast du bei der FF nicht einmal Geld ausgegeben und es steht dann auch nichts Unnötiges bei dir zu Hause rum. Deine Entscheidung, was du konsumierst, wird dadurch null eingeschränkt. Beim Joghurt-Kauf weißt du ja auch nicht, ob er dir vorher schmeckt. Du kannst nur anhand der Zutatenliste in Schriftgröße 2 Vermutungen anstellen. Im Endeffekt wirst du nie herausfinden, welche FF dir gefällt, wenn du nicht hineinliest.

Ich habe Verstädnis für Warnungen, wenn Leute in Gefahr laufen, getriggert zu werden. Aber wie meine Vorredner schon festgestellt haben, ist diese Gefahr so individuell, dass allgemeine Warnungen zu nichts führen. Im allgemeinen sollte man sich dort auf den gesunden Menschenverstand der Berroffenen verlassen. Im normalfall wissen die nämlich am besten, was gut für sie ist und was nicht. Und krasse Themen wie Suizid, Mord und Vergewaltigung sind durch die Warnung Gewalt meiner Meinung nach abgedeckt.

Und 100% Sicherheit ist eine Illusion, die nie erreicht werden wird und meiner Meinung nach auch nicht erstrebenswert ist.



Geschrieben von SynthiaSeverin am 25.07.2013 um 15:15:

 

Eine 100%ige Sicherheit habe ja auch nicht verlangt.

Und auch dem stimme hier stimme absolut zu:


Nur sehe ich in der Abdeckung von "krassen Themen" eben noch Lücken. Klar, Altersfreigabe, Inhalt und Warnungen einen ungefähren Anhaltspunkte geben - und die meisten tun das ja auch. Dennoch gibt es immer wieder auch FFs, die z.B. als harmlose Fluffromanze daherkommen und dann doch plötzlich ziemlich krass werden. (ich spreche jetzt nicht nur von den xperts, sondern generell von FFs). Auf solche Fälle bezog ich mich mit meiner Idee.

Allerdings wäre wohl auch die Frage, ob jemand, der sowas schreibt, sich überhaupt darüber bewusst ist, dass es bei Auftauchen bestimmter Themen doch sinnvoll wäre, dem Leser mizuteilen, dass die fluffige Romanze nicht ganz so fluffig bleiben wird.



Geschrieben von MoonstoneKlatscher17623 am 27.02.2014 um 15:58:

 

Ich habe im diesem Theard jetzt so einige Meinungen zu dem Thema Trigger-Warnungen hier gelesen, aber anstatt alte Diskussionen wieder aufzuwärmen und mitzumachen, schreibe ich einfach mal meine Meinung auf - Diskussionen dazu bin ich natürlich gerne aufgeschlossen.

---



--

Meine Persönliche Meinung ist, dass Trigger-Warnungen gut und wichtig sind.
Nicht nur in Fanfiktions und in, grob gesagt "Selbsthilfe-Foren".
Warum?

Man weiß nie, wer depressiv ist, wer eine Essstörung hat, sich selbst verletzt, versucht hat oder plant/darüber nachdenkt, sich das Leben zu nehmen etc. pp.
Im Internet weiß man nur in den allerseltensten Fällen, wer nun wirklich "Am anderen Ende der Leitung" sitzt - und die nette Userin, die einem immer so liebe, fröhliche und unterstützende Reviews schreibt, kann genauso depressiv sein wie der mürrische User der schweigt, um es mal plakativ zu sagen, genauso, wie man es bei keinem Anderen von vorne herein einschätzen kann. Und man weiß auch nicht, wie ein von Depressionen u. SVV betroffener Mensch auf solche Inhalte, in welchem Medium auch immer, reagiert, wenn er sie nicht erwartet hat oder sich darauf einstellen konnte, ergo,

Da ich persönlich von Depressionen betroffen , und von SVV lange Zeit auch betroffen , kann ich da doch auch einiges mehr zu sagen.
Generell bin jemand, der mit solchen Inhalten kein Problem hat.
Es gibt allerdings auch Phasen, an denen ich solche Inhalte , eben weil ich weiß, welche genauen Auswirkungen sie auf mich haben könnten oder werden.
In einer schlechten Phase der Depression, wo man ggf. auch den Drang hat, sich selber zu verletzen (andere Szenarien auf entsprechende Krankheiten und Traumata etc. hier drauf übertragbar) würde ich nicht von einem solchen Inhalt,wo auch immer überrascht werden wollen.
Wie ich bereits sagte, wir wissen nicht, wer z.B den Text liest.
Für den einen reicht vielleicht schon die Erwähnung des Wortes "Blut" oder auch das Andeuten von Suizidgedanken - wer kann uns versichern, dass die Person z.B nach lesen einer FF mit solchem (oder anderem sensiblen) Inhalt nicht wieder zur Klinge greift?! Niemand!
Die schlimmsten Folgen will sich wohl niemand ausmalen.
Also: Trigger-Warnung geben.

Natürlich kann es sein, dass etwas vermeintlich harmloses wie z.B die Erwähnung bestimmter Merkmale einer Person (meinetwegen bestimmte Kleidung oder Haarfarbe, was weiß ich) in einem völlig alltäglichem und harmlosen Kontext z.B bei einem Opfer von vergangenem Missbrauch Erinnerungen an den Täter wach ruft und zu einer Panik-Attacke oder Ähnlichem führt.
In solchen Fällen kann man als Autor leider nicht viel tun, und ich möchte auch lieber nicht über ein solches Szenario nachdenken.
Alles, was ich und wir tun können, ist, Warnungen vor Texte oder auch Videos, Bilder usw. mit sensiblem Inhalt zu setzen, und zu hoffen, dass es ausreicht. ()

Ich schreibe selbst auch über solche sensiblen Themen, Auch lese/schaue/höre ich Bücher/FF's/Filme/Serien/Musik usw usf. mit solchen Inhalten - weil ich es für falsch halte, diese Dinge totzuschweigen.
Ich beschäftige mich damit, was auch hilft, damit zumindest einigermaßen zurecht zu kommen.
Deswegen bin ich auch gegen Zensur, was hier ja auch schon angesprochen wurde. Denn das ist Blödsinn und meines Erachtens nach auch gar nicht umsetzbar.

Noch so eine Sache ist ja u.A gerade bei FF's, wie Autoren mit den Thematiken umgehen. Viele gehen natürlich respektvoll und diskret damit um, warnen vor etc und beschönigen auch nichts. - Und dann finde ich aber wieder FF's a'la:

Lange Rede kurzer Sinn, es gibt eben leider immer noch mehr als genug Leute, die mit solch sensiblen Themen einfach nur Respektlos, oder von mir aus auch nicht genügend Respektvoll umgehen.
Das ist traurig, macht wütend und kann mitunter wirklich gefährlich sein - siehe "Man weiß nicht, wer welche Inhalte sieht und wie wer darauf reagiert."

Ich bin für eindeutige Trigger-Warnungen. Egal wo. Ob in Foren, ob in Fanfiktions, ob im Internet allgemein oder den Medien unseren alltäglichen Lebens. Diese Warnungen werden leider von vielen Unterschätzt oder ignoriert/nicht ernst genommen - leider.



Geschrieben von lari el fari am 27.02.2014 um 22:56:

 


Depressionen sind mir nur zu gut bekannt, scheinbar, die Gelehrten sind sich da nicht gerade einig, ein Erbteil der väterlichen Seite. Trotzdem bin ich gegen "eindeutige" Triggerwarnungen. Die bspw. auf Xperts vorgegebenen Warnmöglichkeiten sehe ich als mehr als ausreichend an, ansonsten können Autoren/innen in Vorwort/Inhaltsangabe weitere und vertiefende Hinweise geben.
Man/frau, erst recht Kinder müssen lernen sich in dieser Welt zurechtzufinden, manchmal ist das schwer, verletzend, macht traurig. Aber niemanden bleibt es erspart. Da helfen auch keine Warnungen. Leider!



Geschrieben von MoonstoneKlatscher17623 am 27.02.2014 um 23:02:

 


Depressionen sind mir nur zu gut bekannt, scheinbar, die Gelehrten sind sich da nicht gerade einig, ein Erbteil der väterlichen Seite. Trotzdem bin ich gegen "eindeutige" Triggerwarnungen. Die bspw. auf Xperts vorgegebenen Warnmöglichkeiten sehe ich als mehr als ausreichend an, ansonsten können Autoren/innen in Vorwort/Inhaltsangabe weitere und vertiefende Hinweise geben.
Man/frau, erst recht Kinder müssen lernen sich in dieser Welt zurechtzufinden, manchmal ist das schwer, verletzend, macht traurig. Aber niemanden bleibt es erspart. Da helfen auch keine Warnungen. Leider![/quote]

Mit den Warnungen meine ich auch solche in schriftlicher Form vor entsprechendem Text - so Handhabe ich es. Alters-Stufung ist natürlich auch höher in solchen Fällen.
Nur wie ich schon sagte - mit Warnungen versucht man im Endeffekt nur, das Schlimmste zu verhindern. Was der einzelne Mensch als "Konsument" draus macht ist und bleibt ihm überlassen...



Geschrieben von lari el fari am 27.02.2014 um 23:15:

 


Der alltägliche Egoismus, gelehrt schon in Grundschulen, und der beschissene Zwang zum "Konsum" sind m.E. die Hauptursachen der immer weiter schon im Kindesalter um sich greifenden psychischen Probleme. Mein EGO-Phone, meine 2000 Fratzbuch-"Freunde", meine PS7. 1/2 usw., meine (ACHTUNG: böses Wort) Schwanzverlängerung auf Rädern ...

Aber ich schweife ab, Warnungen helfen einfach nicht ...


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